S Bildigssüsteem in dr Schwiz

S Bildigssüsteem in dr Schwiz isch wägen em Schwizer Föderalismus vor allem Aagläägehäit vo de Kantöön. E Verantwordig vom Bund git s nume in gwüsse Beriich. Mä underschäidet im Bildigssüsteem vo dr Schwiz die Beriich:

S Bildigssüsteem in dr Schwiz (veräifacht)

Gschicht ändere

Im Middelalter und in dr früeje Nöizit isch s Schuelwääse vor allem e chirchligi Ufgoob gsi.

Middelalter ändere

Vo dr Karolingerzit aa si d Chlosterschuele die bedütendste Bildigsdrääger gsi. Vor allem sonigi wo Mönch häi welle wärde, si dört go leere. In dr Grundusbildig häi si Underricht im Lääse, Schriibe, Grammatik, Logik und Latiinisch überchoo. Vom 12. Joorhundert aa häi sich die Siibe Freije Künst afo duresetze. S Studium in Filosofii und Theologii, Medizin oder Jurisprudänz het uf deene ufbaut.

Im 13. Joorhundert si in verschidene Stedt Stadt- und Rootsschuele entstande. Noch dr Grundusbildig, wo d Schüeler vor allem Latiinisch gleert häi, häi d Zöögling us dr stedtische Füerigsschicht as Ghilfe uf Kanzleie afo schaffe, und si denn in d Bolitik und Diplomatii iigstiige oder häi sich im ene Handelskontor witerbildet.

Die hööchere Studie het mä an usländische Universidääte z Bologna, Siena, Pavia, Bariis, Prag, Krakau, Erfurt, Köln, Leipzig und Heidelberg müesse absolviere, wil erst 1460 die ersti Hoochschuel in dr Schwiz, d Universidäät Baasel, gründet worden isch, wo denn au langi Zit die äinzigi Schwizer Uni bliibe isch. E Studium, vor allem im Usland, häi sich nume wenigi chönne läiste, vor allem sonigi, wo zum Klerus ghöört häi.

Früeji Nöizit ändere

In dr früeje Nöizeit häi Ströömige wie dr Humanismus, d Reformazioon und die Katholischi Reform, Gleerti wie dr Erasmus vo Rotterdam oder dr Petrus Ramus und lokaali Grössene wie dr Thomas Platter dr Elteri e groosse Iifluss uf s Schwizer Schuelwääse gha.

Underi Schuele ändere

Die undere Schuele häi sich im ganze Land afo usbräite. Die religiöösi Erzieig vom Volk isch in dere Epoche vo dr religiööse Ernöijerig zum ene wichdige Ziil erklärt worde. Gämf het under em Iifluss vom Johannes Calvin scho 1536 d Schuelpflicht iigfüert. 1615 het s reformierte Bärn und 1637 Züri alle iire Gmäinde befoole, Schuele iizrichde. Au in katholische Gebiet si immer bräiteri Bevölkerigsschichte underrichdet worde.

D Obrigkäit het allerdings dr Volksbildig immer misdraut, wil si Angst gha het, ass iir Machtmonopol chönnt in Froog gstellt würde, wenn d Lüt besser bildet weere. D Kwalideet vo de Schuele isch seer underschidlig gsi. Je noch dr Region, dr soziale Schicht und em Gschlächt het d Zaal vo de Lüt, wo häi chönne lääse und schriibe, stark gschwankt. Im letschte Viertel vom 18. Joorhundert het s z Gämf scho fast käini Analfabeete me gee, wäärend z Züri und z Zug öbbe drei Viertel wenigstens häi chönne lääse, im Tessin aber numen öbbe e Drittel. Je abgläägener e Gebiet gsi isch, um so schlächter isch s Bildigsaagebot gsi.

In de undere Schuele häi d Schüeler hauptsächlig s Lääse vo Druck- und Handschrifte gleert. Nume e Däil von ene het schriibe gleert, und rächne häi no weniger chönne. Dr Underricht het hauptsächlig uf em Äinzelunderricht vo dr Leerperson basiert und druf, ass d Schüeler sich geegesitig underichdet häi. Jedes Chind het für sich eläi güebt, dr Leerer isch verbiichoo und het kontrolliert. Lääse het mä mit Hilf vom Buechstabiere und Lutiere, wo mä jedem Buechstaab si Lut zuegordnet het, gleert. Mit em Katechismus isch s mechanische Uswändigleere iigfüert worde.

Middleri und hööcheri Schuele ändere

Die middleri und hööcheri Schuelbildig häi in de katholischen Gebiet d Jesuiteschuele übernoo, in de reformierte d Latiinschuele. Bi dr Usbildig vo de Mäitli het dr Schuelorde vo de Ursuline e wichdigi Rolle gschbiilt. Under em iifluss vom Humanismus und vo dr Reformazioon häi sich die hööchere Schuele an de Wärt vo dr Antike (Kunst, Literatur, Philosophie) afo orientiere und häz au Griechisch, Hebräisch und klassischs Latiinisch underrichdet.

Z Züri, Bärn, Lausanne und Gämf si under em Iifluss vo de Reformatore hööcheri Leeraastalte zur Usbildig vo Pfärrer entstande. Wo Basel reformiert worden isch, häi d Katholike d Universidäät dört mit iirer theologische Fakultäät verlore. E gwüssen Ersatz isch s Collegium Helveticum z Mailand worde.

D Ernöierig vo 1750 aa ändere

Mä het pedagogischi Reforme afo iifüere und sich drbii uf d Theorie vom Jean-Jacques Rousseau und vom Johann Heinrich Pestalozzi gstützt. Au dr Pietismus und d Filosogii vo dr Ufkläärig häi zum Nöierigswille biidräit. Was mä jetzt vo dr Schuel het afo verlange isch gsi, ass si ächti Religiosideet wurd fördere und gueti Staatsbürger wurd groosszie, ass d Unterrichtsmethode uf d Jugend wurde zuegschnitte und dr Leerstoff uf s braktische Lääbe wurd usgrichdet si. D Reformvorschleeg het mä uf alle Schuelstuefe afo in Aagriff nee. D Elementarschuele häi s Schriibe und Rächne bedoont und häi no anderi braxisorientierti Fächer aabote. Chlöster wie St. Urban und Bellelay häi Musterschuele ufbaut und sich dr Usbildig vo Leerchreft und em Uusegee vo Leermiddel gwidmet. Dr Äinzelunderricht und s mechanische Uswändigleere si dur d Iifüerig vo Schuelklasse und nöije Leermethode wie em Frontalunderricht abglööst worde. In de Gümnasie in de reformierte Stedt häi d Muetersprooch und Gschicht e hööchere Stellewärt überchoo. Au d Middelschuele in de katholische Ort si offe gsi für d Postulat vo dr Ufkläärig. In de reformierte Stedt het mä d Akademie witer usbaut. Aber drotz dene Entwickligsschritt isch s Schwizer Bildigssüstem reformbedürftig bliibe.

In dr Zit vo dr Helvetik (1798–1803) het dr Bildigsminister Philipp Albert Stapfer mit eme Volksschuelgsetz, wo für die ganzi Schwiz gulte het, mit ere Reform in dr Leererusbildig und dr Iifüerig vo Erzieigsrööt und Schuelinspäkter brobiert, Fortschritt z mache. Dr Föderalismus, wo in dr Mediazion und dr Restaurazioon wo denn cho si, het aber wider zu gröössere Underschiid zwüsche de kantonale Schuelsüsteem gfüert. Mä het aber doch in d Usbildig vo de Leerer investiert und so wenigstens in däm s Süsteem e chli veräihäitligt.

Dr Underricht an de Volksschuele het mäistens us de Fächer Religion, Lääse, Schriibe und Singe bestande. Dr Frontalunderricht, wo vo vile Schuelverwaltige aagordnet worde isch, isch uf Kritik gstosse, het sich aber schliesslig gegen e „Äinzelunderricht in dr Grubbe“ duuregsetzt. D Vorschleeg vom Pestalozzi zu de Underrichtsmethode si kuum umgsetzt worde. Mä het eender dänkt, ass d Lancasterschuele, wo elteri Schüeler die jüngere wurde underrichde, gäignet weere, zum groossi Grubbe vo Chinder mit underschiidlige Kenntniss und Fertigkäite z underrichde. Spööter het d Pedagogik vom Johann Friedrich Herbart dr Doon aagee.

Dr Usbau vo 1830 aa ändere

Wäärend dr liberali Regenerazioon (1830–48) het s Schwizer Schuelwääse nöiji Reformaastööss überchoo. S Diktum vom Heinrich Zschokke, ass d Volksbildig Volksbefreijig sig, isch zum Losigswort in dr Schuelpolitik vo de regenerierte Kantöön worde. Es si no mee Brimarschuele uf em Land iigrichdet worde und jetz au witerfüerendi Schuele – je noch em Kanton häi si Sekundarschuele, Bezirk- oder Realschuele ghäisse. Mä het au Daubstumme- und Blindenaastalte ufdoo, aber au Armeschuele und Volks- und Jugendbibliotheke für zum d Bildig vom Volk z heebe. Dr Druck uf d Eltere, ass si iire Chinder wurde uf d Schuel schicke und si nit dehäim wurde lo schaffe, isch sterker worde. Mä het gmerkt, ass dr best Wääg dr Underricht z verbessere in dr Usbildig vo de Leerer lit, und dorum si no mee kantonali Lehrerseminar ufdoo worde. In dr Zit vo dr Regenerazioon si au nöiji Universidääte gründet worde, so 1833 d Universidäät Züri und 1834 d Uni Bärn.

S Zürcher Schuelgsetz vo 1832 isch vom Hans Georg Nägeli und Ignaz Thomas Scherr brägt worde und het s Systeem erheeblig äihäitliger gmacht. Es isch denn vo andere Ostschwizer Kantöön übernoo worde. D Brimarschuel isch in en Alldaagsschuel, wo säggs Joor lang gsi isch (vo 1899 acht Joor), und in die dreijöörigi Repetier- oder Ergänzigsschuel iidäilt worde. Die dreijöörige Sekundarschuel häi de hööchere Aasprüch no glängt. Dr Underrichtsblan isch uf die äinzelne Schueltüpe abgestimmt gsi und het d Leerziil vo de Jooresklasse fachbezooge festgläit. D Schuele häi obligatorischi Leermiddel müesse verwände, nid dr gringst Grund dodrfür isch gsi, ass d Methodik vom Frontalunderricht gfestigt wurd. S Zürcher Schuelgsetz het die gweelte Gmäindibehörde Schuele lo verwalte und ene so e sälbstständigi Stellig gee. Es het au bestimmt, wie d Leerchreft usglääse und zaalt wurde.

In dr Westschwiz het en äänligi Entwicklig stattgfunde. Dr Kanton Waadt het 1833 z Lausanne e Leererinne- und Leererseminar ins Lääbe grüeft und het 1834 e Schuelgsetz erloo. E chli noch dr Dütschschwiz si au im Wälsche Universidääte und Hoochschuele gründet worde, so 1853 d École polytechnique fédérale de Lausanne (zwäi Joor vor dr ETH z Züri), 1873 d Universidäät z Gämf, 1889 z Friburg, 1890 z Lausanne und 1909 z Nöijeburg.

S verfassigsmässige Underrichtsobligatorium ändere

Drotz de Underschiid zwüsche de äinzelne Kantöön häi doch alli Volksschuele gege s Ändi vom 19. Joorhundert äinigs gmäinsam ghaa. S wichdigste isch gsi, ass sit dr Dotaalrevisioon vo dr Bundesverfassig 1874 für alli Chinder dr obligatorischi Underricht an dr Brimaarschuel vorgschriibe gsi isch, wo unabhängig vo dr Konfession und gratis het müesse si. Dr Iifluss vor allem vo dr katholische Chille isch im Schwizer Kulturkampf stark beschnitte worde. Wäge dr Autonomii, wo d Gmäinde und d Kantöön in de Aagläägehäite vo de Schuele ghaa häi, het s aber immer no groossi Underschiid gee in dr Duur vo dr obligatorische Schuelzit, em Zitpunkt, wo d Chinder häi afo leere, de Leerblään und de Bedingige für s Wäggsle vo Schuele, dr Usbildig vo de Leerchreft und dr Brodukzioon vo de Leermiddel. 1882 isch im ene Referendum dr sogenannti Schuelvogt abgleent worde.

In de mäiste Kantöön isch scho vor em Joorhundertwäggsel nit nume dr Underricht an dr Brimarschuel gratis gsi, sondern au d Leermiddel und s Schuelmateriaal.

20. Joorhundert ändere

Im 20. Joorhundert het sich nid vil gänderet dra, wie d Kompetänze im Bildigsberiich zwüschen em Bund, de Kantöön und de Gmäinde verdäiltz gsi si. En äidgenössischs Bildigsministerium isch nie iigrichdet worde. Erst vo de 1960er Joor aa het mä afo verlange, ass d Bildig uf dr nazionaale und spööter au uf dr internazionaale Ebeni äihäitliger sötte wärde.

E wichdigs rächtligs Instrumänt zur Veräihäitligung vo de Schuelsüsteem isch s Konkordat über d Schuelkoordinazioon vo 1970, wo Frooge in Bezug uf dr Schueliidritt, dr Schuelduur und em Aafang vom Schueljoor reglet, und bis 2001 si däm alli Kantöön usser em Kanton Tessin biidräte. Im Geegesatz zur Entwicklig uf dr politisch-rächtlige Ebeni häi sich die pedagogische und didaktische Methode witgehend aagliche.

Brivaatschuele und öffentligi Schuele ändere

In dr Schwiz git s brivati und öffentligi Schuele. Im Joor 2006 si 5 % vo de Schwizer Schüeler uf Brivaatschuele gange. Es het also in dr Schwiz seer vil weniger Schüeler an Brivaatschuele als im Durchschnitt in de Länder vo dr OECD. D Schwiz isch äins vo de wenige OECD-Länder, wo d Schüeler vo de öffentlige Schuele dene vo de Brivaatschuele läistigsmäässig überlääge si.[1]

D Verantwortig für s Bildigssüsteem ändere

Dr Bund und d Kantöön däile sich d Verantwortig für s Bildigswääse, wobii d Kantöön groossi Autonomii häi. D Bundesverfassig garantiert e freije Grundschuelunderricht. Es git aber öbbe 200 Familie in dr Schwiz, wo vom Rächt uf e Häimunderricht bzw. Unschooling Gebruuch mache. Dr Bund stellt sicher, ass d Schuele d Kwalidäätsaaforderige erfülle. Sust lige alli andere Kompetänze bi de Kantöön. D Reegle wo d Schuelpflicht bzw. Bildigspflicht, d Duur vo dr Brimaarschuel und d Zaal vo de Ebene (Läistigsnivoo) in dr Sekundarstuefe I festleege, si vo Kanton zu Kanton verschiide.

In de witerfüerende Schuele (Sekundarstuefe II) het dr Bund e chli gröösseri Kompetänze. D Kantöön si aber au do für d Usfüerig zueständig und drääge d Verantwortig. So si d Abschlussbrüefige kantonaal greeglet, d Uswiis (Äidgenössischs Fähigkäitszüügnis noch ere brueflige Grundbildig, Bruefsmatuur, Matuur) wärde aber vom Bund usgstellt oder anerkennt.

Au in dr Terziärstuefe si d Kompetänze däilt. Dr Bund het d Regligskompetänz für e Beriich vo dr hööchere Bruefsbildig, das häisst, er isch für die hööcheri Bruefsbildig wie au für d Fachhoochschuele (FH) und die bäide Äidgenössische Technische Hoochschuele (ETH) verantwortlig. Für d Universidääte hingeege si d Kantöön zueständig. Si wärde vom Bund finanziell understützt.

Es git also in dr Schweiz nit äi äihäitligs, federals Schuelsüsteem, sondern 26 verschidnigi, kantonali. Wil s aber interkantonale Abkomme git, wo s Süsteem im Groosse und Ganze doch zimlig äihäitlig mache, cha mä äinewääg vom ene Schwizer Schuel- oder Bildigssüsteem reede.

Weblingg ändere

Fuessnoote ändere

  1. Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: "PISA 2006 - Schulleistungen im internationalen Vergleich - Naturwissenschaftliche Kompetenzen für die Welt von Morgen". 2007. Bertelsmann Verlag, S. 269
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