Fotorealismus isch e Stiil in dr Moolerei, wo extreem naturalistisch und noch dr Pop Art vor allem in de USA entwicklet worden isch.

John's Diner with John's Chevelle, 2007
John Baeder, Öl uf Liinwand, 30×48 Zoll.
Porträt Marilyn Monroe, 2005
Ralf Krampe, Öl uf Liinwand, 60x80 cm

Er isch in de spoote 1960er und früeje 70er Joor entstande. As si erst öffentligi Ufdritt cha d documenta 5 1972 z Kassel aagluegt wärde. D Bilder und Blastike vom „Amerikanische Fotorealismus“ häi langjöörigi Tabu broche, wo vor allem z Dütschland gegenüber eme abbildende Realismus existiert häi und entstande si, für zum sich vo dr Kunst im Dritte Riich und vom Sozialistische Realismus abgränze.

D Irritazioone si nit zletscht entstande, wil d Lüt die künstlerischi Intenzioon vom Fotorealismus nid verstande häi. D Künstler vo dere Stiilrichdig si weniger an bestimmte Usschnitt vo dr Realität interessiert gsii sondern an dr mögligst exakte Umsetzig vo dr Darstelligswiis vo Fotografie in Moolerei und de Wirkige und Möglikäite, wo sich us däm ergee hän. D Bilder, wo als Reprodukzioon vo Reprodukzioone ufgfasst und gmoolt si, erschiine, wenn si – wie au doo – nume abbildet wärde, in ere nöje Reprodukzioon und si eso reduziert uf das, wo si drvo usgange si, als Foti. E Kennzäiche isch dr Detäinaturalismus, wo bis zur Augedüschig goot. Die fatali Realitätsverwäggslig und Bildunsicherhäit het zum Vorwurf gfüert, die Kunst sig blooss Kopistevirtuosität, nume Foti- und Wirkligkäitsabklatsch. Was aber in dr Abbildig wie e Foti wirkt, do cha mä im Original die entschäidende Züüg von ere Wirkligkäitsinterpretazioon gsee, en äigeni Bildrealität.

As Vorlaag häi d Fotorealiste mäistens äi oder meereri Diapositiv mit alldääglige Motiiv us iirem Umfäld brucht. Iir Verheltnis gegenüber em Inhalt vo iire Bilder hät sölle nöitraal und mögligst objektiv si. Si häi Motiv mit detäiriiche, spezifische, vilmol spiegelnde Oberflechene voorzooge.

Bi de Fotorealisten daucht e Spezialistedum uf, wo jeede Künstler brobiert, im ene relativ begränzte Themeberiich technisch perfekt und virtuos z si. So het dr Richard McLean vor allem Zuchtross und iiri stolze Besitzer gmoolt, dr Chuck Close überdimensionali Bordret vo Chöpf, dr Richard Estes spiegelndi Schaufänster, dr Robert Cottingham Gschribnigs vo dr Neonreklaame, dr Ralph Goings Auti und Schnällrestorant, dr Don Eddy intakti und dr John Salt kabuttigi und verrosteti Auti, dr David Parrish Döff, dr John Clem Clark und dr John Kacere Aktbilder mit Mäitli und dr Ben Schonzeit Verpackige.

In Europa het vor allem dr Schwizer Künstler Franz Gertsch fotorealistischi Ziil ghaa. Drbii isch s em vor allem um d Presenz vo sine Figuure gange, und um s Lääbensgfüül vo de 1970er-Joor. Er het siie Fründ zäigt, e Grubbe vo Performanskünstler, und Familiebilder.

D Motivazioon hinder em Fotorealismus überschniidet sich zum ene groosse Däil mit dr 2D- und 3D-Kompiutergrafik, aber nume in dr Moolerei brobiert mä, immer realistischeri Bilder z mache.

Witeri Verdräter vom Fotorealismus si under anderem dr Robert Bechtle, Robert Cottingham, Richard McLean, Raimond Staprans, Howard Kanovitz, Chuck Monroe, Stephen Posen, John Salt, Paul Sarkisian, Ben Schonzeit, Paul Staiger, Gottfried Helnwein (dä sött mä zum Däil zum Hyperrealismus zelle), z Dütschland dr Jan Peter Tripp, Gerhard Richter, Matthias Holländer und dr Fritz Köthe, z Frankriich dr Jean-Olivier Hucleux.

Dr Fotorealismus isch verwandt mit em Hyperrealismus, wo as Ideal nit umbedingt en exakti, lääbensdröiji Abbildig het, sondern e fotorealistischi Überstäigerig vo dr Wirkligkäit, en „überscherfti Realität“.

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  • Otto Kammerlohr: Vom Expressionismus zur Postmoderne. In: Werner Broer, Walter Etschmann, Robert Hahne (Hrsg.): Epochen der Kunst. Neubearbeitung. 2. Auflage. Band 5.: 20. Jahrhundert. Oldenbourg Schulbuchverlag, München 2009, ISBN 978-3-637-87525-8.