Dr Jura isch in dr Ärdgschicht s mittler chronostratigrafisch Syschtem (bzw. Periode in dr Geochronologii) vum Mesozoikum. Dr Jura fangt vor rund 199,6 Millione Johr aa un hert uf vor rund 145,5 Millione Johr. Dr Jura wird vou dr Trias unter- un vu dr Chryyde iberlageret.

< Trias | Jura | Chryyde >
vor 199,6–145,5 Millione Johr
Atmosphärische O2-Aadeil
(Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 26 Vol %
(130 % des heutigen Niveaus)
Atmosphärische CO2-Aadeil
( Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 1950 ppm
(7-fachs hitigs Nivoo)
Bodetämperatur (Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 16,5°C
(3°C iber hitigem Nivoo)
Syschtem Serie Stapfle ≈ Alter (mya)
hecher hecher hecher jinger
Jura Oberjura Tithonium 150,8–145,5
Kimmeridgium 155,6–150,8
Oxfordium 161,2–155,6
Mitteljura Callovium 164,7–161,2
Bathonium 167,7–164,7
Bajocium 171,6–167,7
Aalenium 175,6–171,6
Unterjura Toarcium 183–175,6
Pliensbachium 189,6–183
Sinemurium 196,5–189,6
Hettangium 199,6–196,5
diefer diefer diefer elter

Gschicht un Name ändere

Dr Name „Jura“ isch anne 1795 vum Alexander von Humboldt fir Gsteinsschichte im Juragebirg in di wisseschaftli Literatur yygfiert un 1829 vum Alexandre Brongniart uf di hitig Syschtembezeichnig erwytert wore. S Juragebirg bstoht in dr Hauptsach us dr Ablagerige (Sedimänt), wu im Syschtem Jura abglageret wore sin am Rand vum domolige Tethysmeer.

Definition un GSSP ändere

Dr Aafang vum Jura isch bis hite nume provisorisch dur s Erschtufrätte vu dr Ammonite-Gattig Psiloceras definiert wore. E ändgiltigi Feschtlegig vum GSSP (entspricht uugfehr eme Typprofil un ere Typlokalität) isch bis jetz nonig erfolgt. Au d Obergränzi vum Jura, bzw. d Untergränze vu dr Chryyde (un dodermit d Untergränze vu dr Berriasium-Stapfle) isch nonig ändgiltig definiert wore. Si wird aber wahrschyns in d Nechi vum Erschtufdrätte vu dr Ammoniteart Berriasella jacobi gleit.

Untergliderig vum Jura ändere

 
E Szene us em Oberjura vu Norddytschland. D Sauropode im Bildzäntrum ghere zue dr Art Europasaurus holgeri. Im Vordergrund sin zwei Compsognathus z sähne, im Hintergrund zieht e Härd Iguanodon dure.

S Jura-Syschtem wird in drej Serie un insgsamt elf Stapfle unterdeilt:

D Uusdruck „Schwarze Jura“, „Bruune Jura“ un „Wysse Jura“ bzw. „Lias“, „Dogger“ un „Malm“ sotten as Bezeichnige fir di chronostratigrafische Serie vum Jura nimi brucht wäre. Si finde aber Verwändig as lithostratigrafischi Einheite im Siddytsche Jura (Schwarze Jura, Bruune Jura un Wysse Jura) bzw. im Norddytsche Jura (Lias, Dogger, Malm). D Gränze vu däne Einheite sin rein lithostratigrafisch, d. h. nume dur Wächsel in dr Gsteinsmerkmol definiert. Si entspräche wäge däm nume uugfehr dr chronostratigrafische Einheite, wel di lithostratigrafische Gränze nit alliwyl gnau mit dr Syschtem- un Serie-Gränze zämmestimme.

Di wichtigschte Leitfossilie im Jura sin d Ammonite. Die Verwandte vu dr hitige Dintefisch, wu nume marin vorchuu sin, zelle zue dr hyfigschte Wirbellose in sällere Zyt. Mer findet si z. B. z Siddytschland im Posidonieschifer vu dr Schwebische Alb un dr Fränkische Alb zämme mit dr Belemnite.

Paläogeografii ändere

Im frieje Jura isch dr Superkontinänt Pangäa wyter ussenanderghejt, dää Prozäss het si scho aaditte gha in dr Obertrias mit dr Bildig vu Grabesyschtem. D Bruchstuck hän Nordamerika, Eurasie un dr sidli Großkontinänt Gondwana bildet. Dr frie Atlantik un s Tethysmeer sin no schmal gsi. Im spote Jura het au Gondwana aafange ussenanderzbräche.

Klima ändere

S Klima im Jura isch warm gsi, Spure vu große Inlandsyysschild sin nit gfunde wore. Wie scho in dr Trias het s au im Jura in dr Nechi vu dr Pol kei fescht Land gee.

Entwicklig vu dr Fauna ändere

 
Wirbellosefossilie us jurassische Meeresablagerige (Us Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Dr Jura isch di erscht Blueschtzyt vu dr Dinosaurier gsi. Z Mitteleuropa sin Dappete (Barkhausen, Münchehagen) un Skeletträscht (Ohmdenosaurus, Compsognathus) vu Dinosaurier us em Jura entdeckt wore. Dr Compsognathus vu Jachenhausen bi Riedenburg, wu nume d Greßi vun ere Chatz gha het, het langi Zyt as dr chleischt Dinosaurier gulte.

 
Karakteristischi Wirbeldierfossilie us em Jura (Us Meyers Konversations-Lexikon (1885-90))

Dr „Urvogel“ Archaeopteryx isch in Gsteinsschichte vum Obere Jura (Malm) gfunde wore, bishär uusschließlig uf dr Fränkische Alb, vor allem bi Solnhofen un Eichstätt.

Us em Unterjura vu China stammt au dr Fund vun eme Sugerfossil, Hadrocodium wui, wu as eltschte Suger im ängere Sinn giltet. Nejeri Fund us em Mittlere Jura im nordoschtchinesische Jiulongshan-Gebirg (Inneri Mongolei, Provinz Ningcheng, Daohugou) hän di bishärige Vorstellige iber d Sugerwält im Mesozoikum noohaltig veränderet. D Art Castorocauda lutrasimilis (Docodonta), wu vor 164 Millione Johr im mittlere Jura gläbt het, siht eme Biber glyych un zeigt scho d Wyterentwicklig vu dr Suuger[1].

Beriemti „fossile Böuwärch“ us em Jura vu Dytschland sin d Schwammstotze-Riff uf dr Schwebische Alb. Riffbildige in chleinerem Maßstab git s aber au z Norddytschland.

Entwicklig vu dr Flora ändere

D Bflanzewält isch vu dr Gymnosperme dominiert wore (dodrunter au Nodelholzgwächs wie z. B. Mammutbaim un Fohre, aber au Ginkgobaim um Palmfarn. Dr Jura wird au Zytalter vu dr Palmfarn (Cycadeae) gnännt, wel s die zimli hyfig gee het. Dr Unterwuchs vu dr Wälder hän Farn un Chatzewadel bildet.

Dr Jura z Mitteleuropa ändere

Am Aafang vum Jura isch s Meer vu Norde här zerscht in eme relativ schmale Beryych vu Nord- un Weschtdytschland bis uf Siddytschland vordrunge. Z Nordoschtdytschland un z Oschtdytschland sin kontinäntali Ablagerige sedimäntiert wore. Im Mitteljura het sich s Meer derno wyter uusdehnt no Oschte. Fascht di gsamt oschteuropäisch Plattform isch iberflutet wore. Wyti Deil vu Skandinavie un Deil vu Böhme un di „Ryynisch Masse“ sin fascht im ganze Jura aber Feschtland blibe. Di Böhmisch Insle un di Ryynisch Masse sin scho bi me Ruckzug (Regression) vum Meer im obere Mitteljura zue ere Insle wore un dränne dr Norddytsch un dr Siddytsch Jura. Am Änd vum Jura isch Siddytschland fascht ganz verlandet, derwylscht z Norddytschland wyter marini oder brackischi Ablagerigsbedingige gherrscht gha hän.

Fossilfundstelle ändere

E bekannti Fundstätt fir Fossilie vum Unterjura us dr Posidonieschifer-Formation (z. B. Ichthyosaurier, Plesiosaurier, Krokodil, Fisch, Seelilie, Ammonite) isch Holzmade bi Kirche, am Fueß vu dr Schwebische Alb. S Urwelt-Museum Hauff dert het Wältgältig.

Literatur ändere

  • Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2005, ISBN 9780521786737
  • Hans Murawski & Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 10., neu bearb. u. erw. Aufl., 278, Enke Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-432-84100-0.
  • Friedrich August Quenstedt: Der Jura. Verlag Laupp, Tübingen 1856-57 (Online-Ausgabe). Atlas zum Jura, Verlag Laupp, Tübingen 1858 (Online-Ausgabe), Ergänzung zu Der Jura)

Weblink ändere

  Commons: Jura – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote ändere

  1. Science (311.2006,1123-1127)
  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Jura_(Geologie)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.