Lieschtel (IPA: [ˈliə̯ʃd̥l̩]), hochdütsch Liestal, friener Liesthal ) isch d Hauptstadt vom Kanton Basel-Landschaft und em Bezirk Lieschtel in dr Schwiiz. Es ghöört zu dr Nordweschtschwiiz.

Lieschtel
Wappe vo Lieschtel
Wappe vo Lieschtel
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Liestal
BFS-Nr.: 2829i1f3f4
Poschtleitzahl: 4410
UN/LOCODE: CH LTL
Koordinate: 622338 / 259290Koordinate: 47° 29′ 2″ N, 7° 44′ 6″ O; CH1903: 622338 / 259290
Höchi: 327 m ü. M.
Flächi: 18,21 km²
Iiwohner: i15'420 (31. Dezämber 2022)[1]
Stadtpräsident: Daniel Spinnler (FDP))
Website: www.liestal.ch
Blick uf Lieschtel
Blick uf Lieschtel

Blick uf Lieschtel

Charte
Charte vo LieschtelDütschlandKanton AargauKanton Basel-StadtKanton SolothurnKanton SolothurnBezirk ArliseBezirk LaufeBezirk SissachBezirk WaldeburgArisdorfAugstBuebedorfFrenkedorfFüllinsdorfGiebenachHersbergLauseLieschtelLupsigePrateleRamlinsburgSeltisbergZiefe
Charte vo Lieschtel
w
Dialäkt: Baseldytsch

D Stadt ligt 17 Kilometer südöschtlig vo Basel und sächs Kilometer vom reemische Augusta Raurica (hytte: Augscht) entfärnt. Sie isch Sitz vo verschidene kantonale Behörde und isch s wirtschaftlige Zäntrum vom Ergolztal.

Geografy ändere

Lag und Gmeinibann ändere

 
Lieschtel isch im Südoschte vom Dreiländereck

Lieschtel ligt zmittst im Ergolztal, wo bi Oltigen afoot und bis uff Augscht abe goot, wo d Ergolz in Rhy mündet. D Stadtsidlig ligt im Schnitt uff 327 Meter über Meer (das isch öppe d Höchi vom Bahnhofplatz). Dr tiefschti Punkt isch a dr Ergolz im Niederschönthal uff 287 Meter unde, dr heggschti Punkt isch die Alti Stell uff em Schleifeberg bim Ussichtsturm uff 614 Meter.

D Flechi vom Gmeinibann hett 1821 Hektare, dodrvo sin 1077 Hektar Wald, en grosse Teil drvo isch im Bsitz vor Bürgergmeind Lieschtel. Mit 1821 Hektare isch Lieschtel die greescht Gmeind vom Kanton.

D Gränze ringsume, dr Stadtbann, isch 26,5 Kilometer lang. D Nochbergmeinde vo Lieschtel sin:

  • im Norde talabwärts Fränkedef (im Nord-Nordweschte vo Lieschtel uus gseh, 5.77 Kilometer gmeinsami Banngränze) und Füllschdrf (im Nord-Nordoschte, 2.82 Kilometer gmeinsami Gränze)
  • im Oschte ännet em Schleifebärg und dr Windetalerhechi Aschdrf (im Nordoschte, 2.59 Kilometer) und Herschbrg (im Oschte 2.16 Kilometer)
  • im Süde em Ergolztal duruff Lause (im Südoschte, 5.99 Kilometer Gränze) und em Fränketal duruff Buebedorf (im Süd-Südweschte, 1.17 Kilometer)
  • im Weschte uff em Tafeljura Sältisbärg (im Wescht-Südweschte, 2.13 Kilometer) und em Oristal duruff s soledurnische Nuglar-St. Pantaleon (im Wescht-Nordweschte, 3.87 Kilometer Banngränze)
 
d Stadt im Ergolztal, vo Norde här gseh

Bis 1851 isch Lieschtel 400 Jucharte (öppe 150 Hektare) gresser gsi und hett au an Muttez und s soledurnische Gämpe gränzt. S beträffende Gebiet (mit dr Ruine Schaueburg und dr Schaueburger Flueh) isch dennzmoll aber an Fränkedef abträtte worde.

D Stadt isch dr Mittelpunggt vo dr Agglomeration Lieschtel, wo näbedra au no uss Fränkedef, Füllschdrf und Lause bestoot. Nid unmittelbar zur Agglomeration sälber, will no e Grienstreife drzwische isch, gheere Sältisbärg, Nugler und Buebedorf.

Rund um Lieschtel het’s viel Wald und Wiese und scheen isches fascht überall zum hiigo. Bsunders erwähnenswärt isch dr Ussichtsturm uff em Schleifeberg uff 614 Meter über Meer; er isch 1891 erbaut worde und me het vo obe e tolle Rundblick iber die ganz Region. Bsunders scheen ischs au uf dr Schaueburger Flue und bi de Wasserfäll im Kessel und bim Steinebrüggli.

Der Lindestock im Waldgebiet im Oschte vo der Stadt, uf Bode vo der Bürgergmeind, isch e künschtliche Hoger. Es isch e grossi Depony, wo me vo anne 1948 bis 1994 allerhand Abfäll us Lieschtel und denn gly au vo Basel und sibezg andere Gmeinde hiibrocht het. Sid em Joor 1991 sind nume no Schutt vo abrochne Hüüser und Material us Bougruebe dört ufe cho und 1994 het me der alt Ghüderhuuffe mit Äärde zueteckt und druff wider e Wald lo wachse. Vom Gipfel vom Lindestock heet men e schöni Ussicht bis uff Basel. Nyt wyt wägg vom Lindestock sind d Deponie Elbisgrabe und Höli.[2]

 
Bligg über Lieschtel vom Ussichtsturm Schleifebärg us (Fotimontaasch, Friehlig 2007)

Klima ändere

 
Johrhundertschnee z Lieschtel (afangs März 2006)

Lieschtel hett e für Schwiizer Verhältnis milds Klima mit enere Joorestemperatur vo durchschnittlig 10.1 Grad Celsius. Im Januar sins im Schnitt 2.1 Grad, im Juli 20.8 Grad. Pro Joor gitts e Niederschlag vo durchschnittlig 933 Milimeter, fascht alles dodrvo als Räge (Schnee isch sälte). Mit 24 Näbeldääg pro Johr, die meischte mit Hochnäbel, ghöört Lieschtel zu de Oort met sehr wenig Näbel.

D Winter sin in dr Regel für die Breitegrad ehnder mild und entsprächend hetts au nur an wenige Daag e Schneedeggi. En Usnaam hett do s Joor 2006 gee: Bim "Joorhundertschnee" vom 4. uff e 5. März isch innert 24 Stunde en halbe Meter Schnee gfalle – normalerwyys sin scho 10 Santimeter vill.

Bsunders in de letschte Joore sin Summer mit lang ahaltende Hitzeperiode über 30 Grad Celsius hyffiger worde. Dodrby sin d Temperature in der Regel es bizz weniger heiss als wie z'Basel, aber es isch immer no dyttlig heisser als im Mittelland.

 
das Kunschtwäärk us Bronze vom August Suter heisst «volk und Staat», es isch vo 1956

Bevölkerig ändere

Z Lieschtel wohne fasch 14'500 Lyt (das gilt füre März 2019). Knapp ei Fünftel drvo sin Ortsbürger. E bizz weniger als drei Fünftel sin Schwiizer, aber nid Ortsbürger. Dr Räscht (guet ei Fünftel) sin Ussländer. D Bevölkerig verteilt sich uf es bizz under 6500 Hushält.

Die meischte Lüüt, nämli mee weder 80 Prozänt, rede Dütsch, öppe föif Prozänt Iteliänisch und zwöi Prozänt Serbokroatisch. Anne 2000 het d Stadt en «Integrazionskommissioon» ygsetzt, wo für s Zämeläbe vo de verschidene Nazionalitääten und Sproochgmeinschafte luegt. Si het usegfunde, ass men i dr Stadt öppe nünzg verschideni Sprooche redt.[3]

Und was jetz die schwizerdütschi Mundart vo Lieschtel agoot: die ghöört zum Baselbieterdütsch, das isch e Nordweschtschwizer Variante vom Hochalemannisch. Me het drvo es eigets Lexikon, s Baselbieter Wörterbuch vom Hans Peter Muster und dr Beatrice Bürkli.[4] Es git au modärni Musigmacher, wo Song i dere regionale Sprooch schrybe, wie me uf der Websyte «Spruchrif» cha gsee.[5] E Lieschtler Rockband isch Liverish, wo au Mundartsong vortreit. Wie die Sprooch i der Literatur töönt, cha me a de Mundartwäärch vom Jonas Breitenstein, wo dr erscht Dichter uf Baselbieterdütsch gsi isch, ghöre. Eis vo sine Dialäktbüecher heisst Der Herbstmäret in Liestal. Ein Bild aus dem Baselbiet.[6] En Autoor us der Stadt, wo i dr jüngschte Zit i dr Mundart schribt, isch der Lieschtler Markus Ramseier.

I de Joor vo 2005 bis 2009 isch die Schwizerischi Koordinazionsstell für Bildigsforschig a dr Fachhochschuel Nordweschtschwiiz in drei Chindergäärte vo Lieschtel cho luege wie s Spannigsverheltnis zwüschem Dialäkt und em Hochdütsch i dere Altersstueffe usgseht.[7][8] Me het welle luege ob Chinder, wo en anderi Muettersprooch weder s Schwizerdütsch rede, mit ere Betröiig uf Standarddütsch besser dra wäre.

5500 Lyt i dr Stadt sin reformiert, 3500 katholisch, und es het e chlini Gruppe Chrischtkatholike, wo i der Chrischtkatholische Chilegmeind Baselland organisiert sin.[9] Ei Drittel vo de Iiwohner und Iiwohnerinne vo der Stadt sind bi anderne Glaubensrichtige, zum Bischpiil bis der anne 1871 gründete jüdische Gmeind, bi der Orthodoxe Chile oder bi de Freichile vo Lieschtel[10] oder konfessionlos. Es het au Buddhischte und Hindu z Lieschtel. Die islamischi Gmeinschaft Lieschtel, wo 1976 gründet worden isch und wo vor allem Lüüt us der Türggei derbi sin, het e Gebätsruum i dr Stadt.

Lieschtel bietet 11'700 Arbetsplätz a und isch somit en Oort, wo viili hiipändle. Aber vieli Lieschtler fahre am Daag zum Schaffe vo der Stadt wägg, die meischte i d Gägend vo Basel.

Entwicklig vo der Bevölkerig sit 1850

s Lieschtler Stadtwappe ändere

Zer Zyt vo dr bischöfliche Herrschaft, wo vo anne 1305 bis 1400 gangen isch, hett Lieschtel dr Basler Bischofsstab als Wappezeiche bicho, und es hett dä wies Bistum in roter Farbe gfiehrt. Bsunderi Kennzeiche sin die sibe gotische Krabbe (Tupfe) und dr rot Schildrand. Noch dr Kantonstrennig hett dr nei Kanton Basel-Landschaft dr rot Stab als Kantonswappe ibernoh. Um Verwächslige uszschliesse, hett me druffabe 1921 s syt 1407 bikannte Stadtsigel zum offizielle Stadtwappe gmacht: Die unteri Helfti isch rot, die oberi silbrig, druffobe het’s e wachsende rote Bischofsstab mit sine siebe Krabbe. D Fahne isch wyss-rot (sänkrächt teilt).

dr Name «Lieschtel» ändere

Die erschti urkundlichi Erwäänig vom Ortsname vo Lieschtel findet sich inere Urkunde, wo s Datum vom 17. April 1189 treit. Dr Bischof Heinrich I. vo Basel loot mit däm Dokumänt s arg ramponierte Kloschter Schöntel z'Langebrugg ney bevölkere und bestätigt d Rächt und Bsitztümer vom Kloschter. In ere lange Lischte vo Züüge wird au en «Volmar villicus de Lihstal» gnennt, also en Art Dorfvorsteher. Neyeri Studie hän aber ergee, dass die Urkunde um 1218 ume entstande sy muess und denn vordatiert worde isch. Dodrmit isch die eigentli erschti urkundligi Erwäänig vo Lieschtel im Joor 1218 erfolgt. 1226 wird dr Ort bereits wie in dr hyttige Schriibig als Liestal erwäänt.

Für di Härkumft vom Name Lihstal hetts verschideni Idee ghee und gitts zem Teil immer no:

  • Liustatio, e röömische Wachtposchte zem Schutz vo dr (Römer-)Stroos, vo liu-statio (althochdytsch liustal)
  • Lieschtal, dr Ort wo Liesche (Riedgras) wachst (wie z. B. die sumpfig Gegend vom speetere Weyer)
  • Lucistabulum, e Hus vomene röömische Siedler namens Lucius
  • Liubherestal, dr Bsitz vomene Alemann namens Liubirih
  • Liecht-Stall, noch dr Neuerbauig vom Ort nochem Basler Ärdbebe vo 1356 (1398 Erwäänig vom Ort als Liechtstal)

Lang isch d Düütig als «dr Ort, wo Liesche wachst» Favorit gsi, wil in de zytgnössische Quelle Lieschtel 1302 als Linstal und 1376 als Lieschtal agee wird, was sehr dytlig uff Liesche hiwyyst. Sitt me in neuschter Zyt aber gseh hett, dass Lieschtel hegschtwoorschiinlig uff eme spotrömische Kaschtell basiert, isch d Variante «Liustatio», wo scho vor däee Entdeckig uss rein etymologische Gründ poschtuliert worde isch, ebefalls seer plausibel. D Variante Liecht-Stall dirfti falsch sy, isch doch Lihstal scho 1198/1218 beleggt, iber 100 Joor vor em Ärdbebe. Trotzdäm haltet sich die Theorii in dr Bevölkerig hartnäckig, glägentlig au als Uffbliehe vor Stadt noch enere Peschtepidemii (statt em Ärdbebe).

Gschicht ändere

vor 7000 Joor zmittst in dr Staizyt: La Hoguette-Kultur ändere

In dr Gegend rund um Lieschtel hän scho in dr Staizyt Mensche gläbt. Entsprächend sin au es paar bearbeiteti Silex (Fyyrstai) gfunde worde – wie übrigens an vilne andere Ort in dr Region au. Im Mai 2001 hett sich aber e mittleri archäologischi Sensation ereignet: Bim Bau vo dr Hurlistrooss am Schleifebärg, dört wo dr Steilhang e bizz flacher wird, zerscht meerereri sog. «Dickenbännlispitzen» gfund worde. Das sin e Art glaini Boorer us Silex, wo um 4000 vor Chrischtus (Jungstaizyt brucht worde sin. Söttigi Silexstückli sin in dr Nordweschtschwiiz scho über hundert Moll gfunde worde und drumm nid eso bsunders. Grad drnäbe hett me aber witeri Silexgrätli gfunde, unter anderem en assymetrische Pfiilspitz us Silex und en gschliffene Meissel us Fälsgstai, wo älter usgsee hän als Sache uss dr Jungstaizyt. Kurz druffabe sin Keramikschärbe gfunde worde, wo usse rotbruun, inne aber schwarz brennt gsi sin, drzue sin sii mit glaine Ystich verziert gsi. Sottigi Schärbe sin s erschti Moll z La Hoguette, emene Dorf im französische Gebiet Calvados in de 1960er Joor gfunde worde und uff d Zyt zwysche öppe 5500 und 5000 vor Chrischtus datiert worde – also in d Mittelstaizyt. D Fünd z Lieschtel sin eidytig au däre sogenante La-Hoguette-Kultur zuezordne gsi. Do me dr Ursprung vo däre Kultur im spanisch-franzeesische Mittelmeerruum vermuetet, handlet sichs bi de Fünd vo Lieschtel umd die öschtligschte vo allne La-Hoguette-Fünd.

Au wenn sich bis zue de Röömer kener eidütige Spuure me finde löön, muess me drvo usgoo, dass d Gegend vo Lieschtel syt öppe 7000 Joor praktisch ununterbroche bevölkeret gsi isch.

d Röömer sin z Lieschtel: Chrischti Geburt bis 4. Joorhundert ändere

Dr gröschti Teil vo allne ur- und früegschichtlige Bodefünd (5000 vor bis öppe 1000 noch Chrischtus) z'Lieschtel goot uff d Röömer zrugg, was bi ihrer Bautechnik, wo ihrer Zyt wyt veruss gsi isch, au nid witer verwunderlig isch. Wil d Röömer relativ spot in d Region ko sin, fangt d Röömerzyt z Lieschtel öppe um Chrischti Geburt aa. Namentlig sin vier röömischi Bauwärk bekannt: D Villa Munzach, die römisch Wasserleitig, e römischs Kaschtell in dr Altstadt und e römischi Strooss.

römischi Wasserleitig ändere

Knapp säggs Kilometer vo Lieschtel entfärnt finde sich d Ruine vo dr antike röömische Grossstadt Augusta Raurica, wo öppe 15 vor Chrischtus gründet worde isch und in ihrer Blietezyt guet 10'000 Yywooner gha hett. Entsprächend hän die vill Trinkwasser brucht. Das hett me mit enere iber säggs Kilometer lange Wasserleitig höggschtwoorschiinlig vo dr Ergolz anetransportiert. D Leitig isch woorschiins um 75 noch Chrischtus erbaut worde. S Wasser vo dr Ergolz hed me höggschtwoorschinlig an dr Gränze vo Lieschtel zu Lause, öppe bir Cheddite, gfasst. Vo dört us isches ganz unde am Hang vom Schleifebärg entlang imene gmuurte Gwölb – knapp mannshoch und guet mannsbreit – mit emene stetige Gfell vo anderthalb Promill noch Augusta Raurica gfiehrt worde. D Wasserleitig isch – vo dr Usdeenig här – die gröschti erhalteni römischi Alag vo dr Schwiiz. Dur d Besiidlig sin grossi Teil vo däre für d Ewigkeit baute Wasserleitig zersteert worde, allerdings sin uff Lieschtler Bann no immer gresseri Teilstyck intakt – und au wytgehend noch 2000 Joor immer no wasserdicht! Erhalte und begeebar isch s 1896 entdeckt Teilstyck am Zirkelirain (Heideloch) wie aus 1996/1997 freiglegte Styck im Weideli (Obere Burghaldewäg). Wyteri Teilstick sin erhalte bliibe, aber si sin unterirdisch und me cha si nid aaluege. Dass do im Lieschtler Bode e uralts «Loch» exischtiert, isch im Volch sit jeher bekannt gsi, nid umsusch heissts Quartier unde am Schleifebärg sit alters här Heideloch.

römischi Villa Munzach (Monciacum) ändere

 
d Ruine vo dr römische Villa

Syt langem isch bekannt, dass es im hyttige Goldbrunnequartier friener en eiges glains Dorf – Munzach – ghe hett. 1949 hett me i däm Gebiet (unwyt vo dr hyttige psychiatrische Klinik Hasebiehl) bim Neyfasse vo dr Munzachquelle e Huffe Süüle- und Ziegeltrümmer gfunde. Unter dr Leitig vom Theodor Strübin (1908–1988) hän siner Schuelklasse noch witere Spure gsuecht. Im Herbscht 1950 isch me denn uff d Fundamänt vonere riesige, ursprynglig prachtvolle und bis dato völlig unbekannte reemische Villa gstosse. Au wenn d Alag nur in Teil freiglegt worde isch (Usgrabige bis 1974), muess me vonere Lengi vo 350 Meter und enere Breiti vo 160 Meter usgoo. D Villa dirfti am Afang vom 1. Joorhundert n. Chr. baut worde sy und isch denn ständig erwiteret worde. So stamme die prächtige Mosaik vo öppe 220 n. Chr. D Villa isch e Sidlig im Umfäld vo Augusta Raurica gsi und muess enere üsserscht vermeegende römische Familie (Adel?) gheert ha. Im 4./5. Joorhundert n. Chr. isch d Villa woorschiins uffgee worde uffgrund vom Zämmebruch vom röömische Ryych. D Gebäude dürfte aber wyter gnutzt worde syy und d Entstehig vom Ort Munzach (die römisch Villa het Monciacum gheisse) dirfti unmittelbar uff die römisch Villa zrugg goo.

römischs Kaschtell ändere

In spotröömischer Zyt, woorschiins irgendwenn im vierte Joorhundert noch Chrischtus, isch im Gebiet vo dr hyttige Stadtchile e römischs Kaschtell erbaut worde, wo woorschiins dr Wäg über dr Hauestai bewacht hett. Übers Kaschtell isch so guet wie nüd bekannt, und siner Exischtänz loot sich au nur indiräkt nochwiise: So isch dr hyttig Chilehof sehr untypisch für e mittelalterligi Siidlig wie Lieschtel. Allerdings stimmt är mit siner fascht rächteggige Form und sine vier visavis glägene Zuegäng komplett überyy mit de spotröömische Kaschtell vo Irgehuuse bi Pfäffikon ZH und däm vo Schaa im Liechtesteinische. Us däm Kaschtell use dirfti sich mit enere woorschiins im 9. Joorhundert baute Chile d Siidlig vo Lieschtel entwicklet ha. Über d Kaschtellgränze use dirfti me aber erscht im 12. Joorhundert witer use bout ha.

d Römerstrooss ändere

Usgrabige an dr Burg- und dr Langhagstrooss hän belegt, dass d Römerstroos vo Augusta Raurica über dr Hauestai dur Lieschtel gange isch. Klari Spure, wie z. B. z Langebrugg, gitts aber nid. Woorschiins hett die Stroos bim hyttige Steinebrüggli d Fränke quert, ob die hyttig Brugg uff d Röömer zrugg goht, loot sich nymmi feschtstelle.

vo de Römer zur Stadtgründig ändere

Munzach ändere

No vor dr Erwäänig vo Lieschtel isch Munzach (hytte s Goldbrunnequartier) anne 825 als Munciacum urkundlig erwäänt. Dä Ort goot uff die römisch Villa Monciacum zrugg und dürfti öppe im 6. Joorhundert entstande sy (bis dört ane isch die römisch Villa wyter gnutzt worde). Es isch unklar, ob Munzach oder Lieschtel elter sin, do s spotrömische Kaschtell im Chilehoof uffs 4. Joorhundert zrugg goot. Verfolgt me aber d Theori, dass vor dr Erbauig vo dr römische Villa e glaini keltischi Siidlig exischtiert hett, wär Munzach elter. Woorschiins dirfti schliesslig z Munzach und au uffem Kaschtell dr Übergang vo de Röömer zue de yfallende Alemanne fliessend gsi sy. Bereits im 14. Joorhundert isch Munzach uffgee worde. S St. Lorenz-Chileli vo Munzach isch aber erscht 1765 abbroche worde. Munzach isch im 1. Joortusig n. Chr. e Wallfaartsort gsi, will dr Sag noch z'Munzach die heilig Maria – d Muetter vom Jesus Chrischtus – erschyyne syg, und dert, wo si uff dr Bode zaigt hett, isch Wasser vo arg prächtiger Qualität uss em Bode gsprudlet (d Munzachquelle). Dr Quartiername «Goldbrunne» dirfti uff die Sag zrugg goo.

friehmittelalterligi Siidlige usserhalb vo dr Altstadt ändere

Näbe Munzach isch au beleggt, dass vom 9. bis 11. Joorhundert im Röseretal e Gwärbgebiet (Yseverhüttig) exischtiert ha muess.

Uff dr Burghalde isch zudäm en erscht teilwys erforschti Ruine von ere usdehnte Burg uss dr Joortusigwändi.

uss em römische Kaschtell wird e Stadt ändere

Woorschiins im 7. oder im 8. Joorhundert isch in dr Mitti vom Kaschtell d Stadtchile St. Martin baut worde und s Kaschtell hett sich zunere alemannische Siidlig entwicklet, äänlig wiene Dorf, aber vill stercher befeschtigt wäg de römische Ursprüng. Woorschiins hett sich öppe im 11. Joorhundert die Siidlig über d Kaschtellmuure usbreitet mit emene sogenante Freihof (curtis) bis öppe dört, wo hytte s Regierigsgebäude stoot. Gnaueres weiss me nid, will im 14. oder im 15. Joorhundert s Gebiet rund um dr Kirchhof abtöift worde isch und dodrby die friehmittelalterlige Spure kabut gmacht worde sin. Sini wyteri und starche Entwicklig verdankt Lieschtel sinere verkehrsgünschtig und strategisch wichtige Lage a dr Strossegabelig vo de beide Hauesteipäss. Zuedäm isch dr Ort uff emen natürlige glaine Terrassesporn gläge.

Noch dr Ereffnig vom Gotthardpass und em Bau vo dr erschte Rhybrugg z Basel erkenne d Frohburger, d Herre vom Land a beide Haueschteipäss, die gueti Laag vo Lieschtel und d Möglichkeit, dört dr Nord-Süd-Verkeer z kontroliere. So wie au bi andernen Oort, öppe Zofigen, Wiedlisbach und Waldeburg, mache si us dr Sidlig z Lieschtel e Stadt. Es isch dr Hartmann IV. vo Frohburg baut Lieschtel öppe 1240 zer befeschtigte Stadt (burgum) us und macht sii zumene sichere Etappeort zwüsche Nord und Süd. Lieschtel bikunnt Muure, Türm und Tor. Dr Märt wird vom offene «Altmärt», in dr Neechi vom Zämmefluss vo Ergolz und Fränke, in die sicheri Stadt verleit. Fürs Joor 1296 erschyynt Lieschtel als «oppidum», also als Ort mit Märträcht, verwaltet vomene Schultheiss (der eerscht isch anne 1277 erwäänt), gsicheret dure massivi Stadtmuur mit Türm und Tor. Die Sicherheit vo dr Stadt hett d Bevölkerig vo Munzach und Lause-Bettenach in die ney Stadt glockt; Munzach und Lause-Bettenach sin bald druffabe uffgee worde.

 
s alte Zäntrum vo Lieschtel us dr Luft gseh

I der Mitti vom 13. Joorhundert, wo Lieschtel e Stadt worde isch, het me drin d Stadtchile bout. Es isch am Afang e dreischiffigi Basilika gsi, wo nach em Ärdbeebe vo Basel 1356 und em Stadtbrand vo 1381 starch veränderet worden isch und 1507 der nöi polygonal Chor biko het. Der Turm isch vo anne 1520.

D Stadtbefeschtigung isch im Vergliich zu anderne Chlistedt ender eifach gmacht gsi. Lieschtel het zwöi Stadttor gha, s Obertor, wo s Tal zduruff luegt, und s Untertor gäge Basel. Us de alte Bilder vo der Stadt und de Beobachtige a der Stadt sälber weiss me, ass es a der Stadtmuure drei Türm gha het, der Pulverturm, me het em au Koschtnitzerturm gseit, im Weschte, der Wasserturm im Süüde und s Ziegeltürmli im Norde. Derzue isch no der chli Halbturm im Oschte koo, der Thomasturm, wo aber eerscht im 16. Joorhundert a d Stadtmuure about worde isch.

die mittelalterlig Stadt unter dr Herrschaft vo Basel ändere

Um 1300 isch dur Erbteilige d Macht vo de Frohburger zerfalle. Scho 1265 isch Lieschtel an d Homburger, e Syteascht vo de Frohburger, gange. 1303 isch die Linie aber usgstorbe und 1305 hett dr Bischof vo Basel s Stedtli kauft. Unter dr Herrschaft vom Bischof bichömme d Lieschtler witgehendi Sälbschtständigkeit. Sie müen sich aber drmit abfinde, dass dr Bischof ihre Ort ständig anderere Herre verpfändet, wo denn widr moll mee moll weniger zghorche isch. S Basler Ärdbebe vo 1356 duet au Lieschtel arg zersteere, es wird druffabe nur nodisno widr ufbaut.

Anne 1374 hett dr Bischof vo Basel Lieschtel mit Waldeburg und Homburg zämme em Herzog Leopold vo Öschtriich verpfändet. Dä het sie aber bald de Grafe vo Thierstei überloh. Wo die den 1381 s Pfand nid händ welle zrugg geh, hett dr Herzog Lieschtel ignoh und s Stedtli verbrennt. No im gliche Joor löst dr Bischof s Pfand aber widr i und gitt Lieschtel neui Rächt.

1400 kauft die uffstrebendi Stadt Basel em Bischof, wo ständig Schulde hett, Lieschtel ab und scho widr göhn d Freiheite und Vorrächt verlore. Basel het offebaar vil in iiri Untertaanestadt im Ergolztal inveschtiert, wie me bi der nöie Untersuechig vom Obertortum gseh het: s «Törli» mit em grosse Turm isch churz nach 1400 a der Stell vom eltere chline Stadttor nöi bout worde, d Holzbälgge i de Böde vom Turm sind gmäss der dendrochronoligsche Untersuechig us Böim gmacht, wo me anne 1398 und 1399 gfellt het.[11] Mit de Joore hett d Stadt Basel de Lieschtler vili Rächt widr zrugg geh.

 
em Mooler Otto Plattner sis Wandbild zeigt dr Uszug vo de Baselbieter mit de Eidgenosse uf Sankt jakob a der Birs

Will d Lieschtler e freiheitsliebends und wehrhafts Völkli sin, sin sie au immer wieder in Krieg verwicklet gsi. 1444 sin d Lieschtler als Untertane vo Basel mit eigenem Banner bi dr Schlacht bim Joggeli vor Basel drby, wo sie 23 eigeni Lüt verliere. 1476 und 1477 kämpfe d Lieschtler in de Burgunderkrieg. 1499 unterstütze d Lieschtler im Schwoobekrieg d Solothurner und d Eidgenosse, obwohl ihne d Stadt Basel strikti Neutralität vorgschribe het.

1501 leit dr Schultheiss vo Lieschtel uffem Basler Märtplatz im Name vo sine Mitbürger und Nochberdörfer dr Eid uff dr Schwizerbund ab. Druff abe kunnts immer widr zu heftige Gschleigg mit dr habsburgische Stadt Rhyfälde.

Immer wieder au lehnt sich Lieschtel gege d Bevormundig vo Basel uff, die setze ihri Vormacht aber mit Gwalt dure. Au beiflusst vom süddytsche Buurekrieg hän die ständige Uffständ gege Basel im 16. Jahrhundert denn Erfolg: Lieschtel bichunnt 1525 en Freiheitsbrief, wo unter anderem d Lybeigeschaft uffhebt. Kurz druffabe schliesst sich Lieschtel dr Reformation ah. Geges Änd vom 16. Joorhundert wird d Lybeigeschaft widr yygfiehrt, was d Lüüt schampar ergeret.

Im 17. Jahrhundert beteilige sich d Lieschtler a dr schwizerische Buurebewegig und revoluzze widr emoll gege d Vorherrschaft vo Basel und bsunders au gege d Lybeigeschaft. Das Moll schiteret dr Uffstand, Lieschtel wird 1653 vo Basler Truppe bsetzt und die drei Lieschtler Afiehrer wärde z Basel gkepft. Die rebellisch Stadt muess arg biesse und Teil vo de Befeschtigungsalage wärde gschlyft. Aber scho drei Joor spöter glingt de Lieschtler, begünschtigt dur d Wirrlete vom Erschte Villmerger Krieg, d Wiederbewaffnig vom Stedtli. Lybeigeschaft blibt aber.

Im 17. Joorhundert isch unterhalb vo der Stadt am Mülikanal es nöis Fabriggareal entstande. Das Gebiet heisst Gestadeck. Im 18. Joorhundert sind do es paar Grossbetriib entstande, e Drootzug, e Schnitte und e Giesserei.

vo dr Helvetik zur Kantonsgründig ändere

dr Napoleon z Lieschtel ändere

Noch dr Revolution vo 1789 z Frankriich verlange d Lieschtler als erschte Ort vom Baselbiet scho 1790 d Wiederhärstellig vo de alte Rächt. Begeischteret fiire d Lieschtler 1797 dr Napoleon, wo durch Lieschtel durereist. «Liestal bien patriote» nennt er s Stedtli, wo zem Mittelpunkt vo dr endgültige Baselbieter Befreigsbewegig wird. Z Lieschtel stoht dr erscht Freiheitsbaum vo dr Dütschschwiiz. Im Januar 1798 verrisse rebellischi Lieschtler d Fahne vo dr Obrigkeit und setze d Tricolore. Unter dr Fierig vo Lieschtel erlangt s ganze Baselbiet i dr Helvetik d Freiheit. Doch dr Napoleon hett nid numme d Freyheit, sondern au d Armuet noch Lieschtel broocht, hett d Stadt in nur 273 Wohnhyyser 4'000 Soldate miesse beherbärge. Erscht dr Sturz vom Napoleon hett däm en Änd gmacht. Aber Basel hett au sini alte Rächt als Herr über d Landschaft widr gältend gmacht und vili Errungeschafte vom Napoleon sin ruckgängig gmacht worde.

Zyt vo dr Kantonstrennig ändere

Lueg dr Artikel D Basler Kantonsteilig

1830 wird au s Baselbiet vo dr franzeesische Julirevolution erfasst. Im Lieschtler Rothuus fangt im Januar 1831 e provisorischi Regierig a schaffe. Das leen sich d Basler nid biete und bsetze mit ihrer Armee nur es paar Dääg spöter Lieschtel und vertriibe d Regierig. Dur Zuegständnis vo de Basler glingts ihne zerscht, dr Volksuffstand im Oberbaselbiet zem Erliige z bringe. Doch sii mache en entscheidende Fähler: Sie bestöön uff dr Bestrofig vo de Uffwiigler vom Januar und falle im Summer 1831 erneut ins Stedtli yy. Das leen sich vili Baselbieter nid gfalle und d Joore 1831 bis 1833 wärde usgsproche turbulänt und kriegerisch. Haltet mängi Gmeind no zue Basel, fordere vili anderi ihri Unabhängigkeit und Gnad für d Uffwiigler. Am 22. Februar 1832 schliesslig entloot d Stadt Basel 42 Gmeinde, drunter au Lieschtel, uss ihrer Herrschaft. Die Gmeinde wän sich denn sälbstständig mache, woruff Basel sin Entscheid doch widr bereut und mit kriegerische Mittel versuecht, d Landschaft widr yyznee. Am 3. Auguscht 1833 ruckt e 1200 Maa starki Basler Armee mit 14 Kanone gege Lieschtel vor und brandschatze Muttez und Prattele. A dr Hülfteschanz z Fränkedorf bereite Baselbieter Freiheitskämpfer de Baselstädter aber e schweri und endgültigi Niiderlag. D Basler Truppe wärde Richtig Basel verfolgt und d Landschäftler verastalte unter de Gschlagene e hässligs Gmetzel.

Im Auguscht 1833 entscheidet die eidgenössischi Tagsatzig denne, dass Basel teilt wird und s Baselbiet e neue Halbkanton wird. Als Hauptstadt wird natyrlig Lieschtel gwählt.

Die ney Hauptstadt ändere

No langi Zyt prägt die revolutionäri Gsinnig d Lieschtler Politik. Im 19. Jahrhundert wärde viili politische Flüchtling vo dr damalige Zyt uffgnoh. 1854 bichunnt Lieschtel mit dr Hauensteinlinie Aschluss ans internationale Ysebahnnetz, was dr Grundstei für d Industrialisierig vo dr Stadt isch. Bemärkenswärt isch no, dass sich d Lieschtler z'erscht gege d Ysebahn gsträubt hän, isch sii doch vo Basel ko, numme 20 Joor noch dr Kantonstrennig. Und dozmool het me alles Baslerische als schlächt gagluegt. Doch mit dr Ysebahn (und de neue Zentrumsfunktione vo Lieschtel) isch vill Gwärb und Induschtrie noch Lieschtel agloggt worde. Um 1870 ume isch Lieschtel dr bedytendschti Standort vo dr ganze Schwiiz in dr Textilinduschtri gsi. Wichtigi Unternääme sind Spinnler, Hanro und Schild gsi.

E grosse Teil vo der alte Stadtbefeschtigung isch im 19. Joorhundert abbroche worde. Scho im 18. Joorhundert het me agfange d Alaage z verchlinere, d Weergäng uf de Stadtmuure het me wägggnoo, und a d Stell vo der alte Muur sind d Huusfassade vo nöie Geböid koo. 1770 het me der Stadtgrabe gfüllt. 1827 isch s Untertoor gschlisse worde, 1850 der Koschtentzerturm und 1897 au der gross Wasserturm. S «Törli» hätti au selle verschwinde, no anne 1874 het’s do drzue e politische Vorstoss gee, wo aber denn abgleent worde isch.[12]

1854 isch z Lieschtel s Kantonsspital bout worde und 1862 isch näbe dr Stadt der kantonali Waffeplatz, die hütigi Gasäärne Lieschtel. Doo wäärde Infanterischte usbildet. Für s Üebe mit de Gweer isch uf der Sichtere e groosse Schiessplatz.[13]

1892 isch i dr Stadt der elektrisch Stroom cho.

 
s nöie Staatsarchiv

Hüt isch Lieschtel e glaini Stadt mit regionale Zentrumsfunktione und hett e eigeni glaini Agglomeration. Dr Bahnhof vo Lieschtel isch Usgangspunkt vo vilne Buslinie und dr Waldeburgerbahn in d Agglomeration und s mittlere Oberbaselbiet. Z Lieschtel findsch au lokali, regionali und kantonali Schuele und die eidgenössischi Zollschuel.

S Yyzugsgebiet vo Lieschtel bestoht vor allem uss sinere Agglomeration (Fränkedef, Füllschdrf, Lause), em ganze Bezirk Waldeburg, Sältis- und Lupsibärg, Herschbrg, Buebedorf und d Gmeinde vom soledurnische Oristal (Nuglar-St. Pantaleon, Büre).

Z Lieschtel kasch guet ikaufe, es hett Läde us allne Sparte. Will Lieschtel dr einzig schwizerischi militärische Stützpunkt nördlig vom Jura isch, hett’s doo au bsunders viel Beize und Reschtorang. Für Unterhaltig sorge zwei Kinos und e Glaitheaterszene. Wil Lieschtel Sitz vo dr kantonale Verwaltig isch und vieli Schuele hett, isch s Stedtli vor allem übere Mittag stark durch Agstellti vom öffentliche Dienscht und Schieler prägt.

Politik ändere

Yywoonerrot ändere

Dr Yywoonerrot isch d Legislative vo Lieschtel. Är ersetzt als Parlamänt d Gmeiniversammlig vo allne Lieschtler und Lieschtlerinne. Är entscheidet über Gsetz und Reglemänt vo der Stadt, d Ortsplanig, d Finanze (Büdsche und Rächnig und hochi Einzelusgoobe). Är kontrolliert dr Stadtroot und d Verwaltig. Mit parlamentarische Vorstöss kenne d Mitglider vom Yywoonerrot eigni Aliige ybringe.

Dr Yywoonerrot wird all vier Joor vom Volk gwählt, s nägschte Moll 2020. Är bestoot us 40 Mitgliider us villne Parteie (Grieni, SP, CVP, EVP, FDP, SVP). Är isch derzyt knapp bürgerlig dominiert.

 
s Rothuus z Lieschtel

Stadtrot ändere

Dr Stadtrot isch d Exekutive vo Lieschtel. Är bestoot us fünf Lyt (ei Stadtpresidänt im Halbamt und vier Stadtröt im Näbeamt) und wird all vier Joor vo de Lieschtler und Lieschtlerinne gwählt. Vo 2016-2020 bestoot dr Stadtroot us folgende Lyt:[14]

  • Daniel Spinnler (FDP Lieschtel), Stadtpresidänt, mit de Ressort Zäntrali Dienscht, Finanze und Ywoonerdienscht
  • Franz Kaufmann (SP Lieschtel und Umgääbig), zueständig für s Stadtbouamt
  • Regula Nebiker (SP), Ressort: Sicherheit und Soziaals
  • Daniel Muri (parteilos), Bildig und Sport
  • Marie-Theres Beeler (Grieni Lieschtel), Ressort Betriib

Lueg au: Lischte vo Gmeind- und Stadtpresidänte vo Lieschtel

Parteie ändere

Es git e paar politischi Gruppierige, wo sich für verschideni politischi Ziil isetze und teils mit iirne Lüüt bi de kommunaale und andere Wahle aträtte. Es chunt aber au vor, ass Lüüt us Lieschtel ooni Bindig ane Partei ines Amt gwählt wärde so wie aktuell der Stadtroot Daniel Muri.

Im Baselbiet und au i dr Hauptstadt sin im 19. Joorhundert es paar politischi Verein aktiv gsi, öppe der Patriotisch Verein und sit 1848 d Ortssekzioon vom Grütliverein; politischi Parteie het’s i der Stadt erscht sid em Afang vom 20. Joorhundert gee. Di katholischi Minderheit het sich im Erschte Wältchrieg uf politischer Ebeni i der Katholische Volkspartei organisiert.[15] 1927 isch us der alte freisinnige Einheitspartei d FDP entstande.

I der Stadt sind hütte aktiyv:

  • BDP Basel-Landschaft
  • CVP Wahlkreis Lieschtel, sit 1921
  • EDU Kanton Baselland
  • EVP Lieschtel, sit 1922
  • FDP Lieschtel, sit 1923
  • Grüeni Lieschtel und Umgääbig, sit 1987
  • Grüenlibareaali Lieschtel
  • JUSO Baselland
  • SD Basel-Landschaft
  • SP Lieschtel und Umgääbig
  • SVP Lieschtel und Umgääbig

Verkehr ändere

Ysebahn ändere

Dr Bahnhof Lieschtel ändere

 
en S3 uf Olte im Bahnhof Lieschtel im März 2006 wäärend em Joorhundertschnee. D Komposition SBB RBDe 560 wie im Bild isch Ändi 2006 dur Stadler-Flirt-Kompositione ersetzt worde.

Syt 1854 gits z Lieschtel en Bahnhof. Im glyche Joor isch d Bahnlinie Basel - Lieschtel eröffnet worde (1855 isch d Streggi bis Sissech und 1858 bis Olte verlängeret worde). Syt 1854 stoot dr Bahnhof an dr glyche Stell öppe 5 Minute z Fuess weschtlig vo dr untere Altstadt. Dordzmoll isch dr Bahnhof (und au d Bahnlinie) am Rand vo Lieschtel gsi, hyte ligt er zmittst im Sidligsgebiet - au d Bahnlinie trennt fiehrt zmittst dur Lieschtel. Am Südrand vom Bahnhof isch über e Barriere d Oristalstross über d Gleis gange. Dr Bahnhof isch fascht vo Afang a als e Bahnhof mit zwei Perron baut worde. Emene Perron mit eim Gleis (Gleis 1) Syte Altstadt und diräktem Zuegang vo dr Stadt, und emene Mittelperron mit em Gleis 3 uff dr eine Syte und de Gleis 4 (und spöter 5) nur für Waldeburgerbahn (Stumpegleis). Zwüsche Gleis 1 und Geis 3 liggts Gleis 2, wo e Gleis nume zum Durefahre isch (ohni Perron). D Gleis 1-3 wärde vo der SBB brucht. Die erschte öppe 80 Joor hets kei Unterfüehrig geh zu de Gleis.

1891/1892 isch am Südrand vom Bahnhof – Syte Altstadt, änet dr Oristalstroos  –, s Poschtgebäude, hütte als Kulturhuus Palazzo bekannt, baut worde.

Kurz vor em Zweite Wältkrieg het me denn d Oristalstroos verlegt und e Unterfiehrig für dr Autiverkehr baut und d Barriere diräkt am Bahnhof uffghobe (nid z verwächsle mit dr Barriere Schwieri 300 Meter südlig drvo, wo no bis ca. 2022 in Betrieb isch). Au sin Personeunterfiehrige baut worde. S hüttige Bahnhofgebäude kunnt au us däre Zyt. Am Nordrand vom Bahnhof, uff beide Syte vo de Gleis, sin Dienstgleis, Baracke und Lagerhüüser baut und bis in d 1980/1990er Joor gnutzt worde. Ab öppe 1990 sin die Alage fascht vollständig zruggbaut worde und dur Parkplätz und Bürohüser ("Gebäude Uno") ersetzt worde. Zuedem sin d Perron Richtig Basel verlengeret worde, so dass d Personeunterfiehrige alli am Südänd vom Bahnhof sin, am Nordrand fähle sy.

Syt de 1990er Joor plant d SBB en Us- und Umbau vom Bahnhof, wo zerscht uff grosse Widerstand gstosse isch. So hett Lieschtel unter anderem ultimativ verlangt, dass en Neubau en Tiefbahnhof (also unterirdisch) sy muess, was d SBB wäg de Köschte abglehnt het. Erscht öppe 2010 isch widr Bewegig in d Aglägeheit kho.

 
bim Bahnhof Lieschtel

Syt em Joor 2019 isch d SBB dra, dr Bahnhof Lieschtel bis ca. ins Joor 2025 komplett neu zbaue. Bim em sogenannte "Vierspurausbau Liestal" wirds neu vier durchgehendi Gleis vo dr SBB geh, und derzue es Stumpegleis vo dr SBB Richtig Basel Syte Altstadt und 1-2 Stumpegleis vom Waldeburgerli Syte Oristal. S gyt neu also en Syteperron (Gleis 1) an glicher Lag wie hütte, zuesätzlig bi däm Syteperron aber nu e Stumpegleis Richtig Basel (Gleis 0), und denne Syte Oristal 2 Mittelperron mit de Gleis 2/3 und 4/5-6 (5-6 WB). Dur das brucht dr Bahnhof vil me Platz Richtig Oristal, was grösseri Umbauarbeite an Stroose, Abriss vo Hüser etc. verlangt. Wil au d Zuefahrte zum Bahnhof verbreiteret wärde müen, verteile sich d Bauarbeite fascht dur ganz Lieschtel dr Bahnlinie entlang uff mehrere Kilometer. Zuesätzlig zue däm Vierspurusbau isch au en komplette Neubau vo de Bahnhofsalage, also em Bahnhofsgebäude und de Näbegebäude, plant und söll au bis 2025 umgsetzt wärde. Nume s Poschtgebäude vo 1891/1892, hütte Palazzo, blibt stoh.

Zugverbindige ändere

Lieschtel ligt a dr internationale Bahnlinie vo Köln über Basel und Chiasso oder Brig uff Mailand. Intercitys und Schnällzüg vo dr SBB verbinde in kurze Intervall Lieschtel mit de wichtigschte Schwyzer Stedt. Natyrlig haltet au d S-Bahn, und Lieschtel isch dr Usgangspunkt vom Waldeburgerli. Im Schnitt halte am Bahnhof z Lieschtel pro Stund 14 Züg.

Im einzelne:

  • fünfmol stündlig uf Basel, dodrvo:
    • drei Intercitys etc. uss dr ganze Schwiiz diräkt uf Basel durs Adlertunäll
    • zweimol d Regio-S-Bahn Linie 3, wo uf Laufe und eimol stündlig uf Dälschbrg und Pruntrut wyterfahrt
  • zweimol stündlig s Waldeburgerli uf Waldeburg (zue de Stossyzte 4 x pro Stund)
  • zweimol stündlig Akunft vom Waldeburgerli (zue de Stosszyte viermol pro Stund)

Büss ändere

 
e Bus vo dr AAGL am Bahnhof z Lieschtel

Regionalbüss vo dr Autobus AG Liestal (AAGL) erschliesse d Agglomeration vo Lieschtal und s Tal uff Reigetschwyl wie aber au d Ergolz durab iber Brattele oder Augscht uff Basel. Mit Poschtauti chunnt me ins soledurnische Dorneck und Thierstai bis ibere ins Laufetal. Im Detail:

Die meischte Linie verkehre all halb Stund, zue de Stosszyte mängisch au hüfiger und in de Randstunde mängisch au nur all Stund.

Individualverkehr ändere

Bis id 1950er Joor isch der Autiverkehr no zmitzt durs Stedtli dure gange; denn het men en rings um d Altstadt umegfiehrt, im Einbahnverkehr. Öppe zwänzg Joor spööter isch d Autibahn A 22 koo, wo durs Ergolztal und au durch Lieschtel durefiehrt. Z Lieschtel isch si au grad d Umfahrigsstross und goot der Ergolz noche; si heisst döört au Rhystrooss. Bi der Stadt sind grad zwei Aschlyss a d A 22: Lieschtel-Nord bim Kreisel vo dr Rhystrooss und dr Schaueburgerstrooss und Lieschtel-Süüd bi dr Ymindig vo dr Fränke i d Ergolz mit dr komplizierte Verzweigig zu dr Waldeburgerstrooss, dr Roosestrooss un dr Gasäärnestross.

D Autibahn A 2, wo vo Basel und de Aschlyss a d Autobahne uff Dütschland und Frankrych här kunt und dur de Jura und s Mittelland zum Gotthard und bis Chiasso fiehrt, wo d d Autobahn uff Mailand wytergoot, macht e wyte Boge um Lieschtel ume. Si fierht vo Braddele häär nid dr Ergolz no zduruff, nei: si goot durs Taal vom Aschdrferbach öschtlich vo Lieschtel und chunt eerscht bi Herschbrg durs Aschdrfertunäll bi Itige obe is Ergolztal. Kurios isch: es churzes Stückli vom Aschdrfertunäll ligt ganz im eschtlichschte Zipfel vom Lieschteler Gmeindibann, im Waldgebiet Chilchhöfli, wyt under em Bode vo dr Stadt unde. D A 22 verbindet Lieschtel mit dr A 2: im Norde z Augscht und im Süde z Sissech.

Vo Lieschtl us chame no uf e paar andere Strosse i alli Richtige fahre: über s Männlisloch uff Aschdrf und Herschbrg, wo au en Uffahrt uf d Autibahn A 2 isch; gäge Norde dur Füllschdrf uf Augscht; über d Schaueburg uf Brattele; bim Bad Schaueburg verby uf s Gämpeplatoo bi Schönmatt und vo doo äntwäder uf Gämpe oder rächts uf Arlese und sogar au no bi dr Burg Dorneck verby uf Dornach; über d Sicheter goot e Stross uf Nugle-Bäntlion; d Talstrooss dur s Oristal der Summerhalde noo chunt zu dr Orismüli, wo me bi dr Chrüzig dr Wääg zu verschidene Basellandschäftler und Soledurner Dörfer cha nää; vom Obertor git’s e diräkti Stross über burg und Eglisäcker uf Sältisbärg, en anderi goot liggs vo dr fränke is Morgetal und uff Buebedorf; und schliesslig gäge Lause s Tal z duruff: do isch die ängschti Stell vom undere Fränketal; dr Platz heisst Altmarkt, was de wyter unde im Kapitel über d Stadtgschicht no muess erklärt wärde; zwüsche de Bärge Sigmund im Norde und Galmshübel im Süde isch s Tal doo nume grad öppe föifhundert Meter breit, und doch ligge näbe der Ysebaan au no vier Strosse näbenand vo Lieschtel s Tal uff, so guet isch d Kulturlandschaft do «erschlosse», wie me seit.

Langsamverkehr ändere

Bi Lieschtel chöme e paar marggierti Wanderwääg und grösseri Velowääg verby. D Wanderroute 7 Via Gottardo, wo e Wytwanderwääg isch, chunt vo Muttez über Schaueburg und der Biinebärg und dur Munzach zum Bahnhof vo Lieschtel und goot denn wyters s Frenketal uuf. Kantonali Wanderwääg het’s uf die Höger i dr Umgäbig.

Zwo Veloroute vom Sischteem SchweizMobil träffe sech z Lieschtel. D Nord-Süd-Route isch uff däm Abschnitt ganz im Ergolztal und fierht zmitzt dur d Altstadt. Und döört isch dr Afang vo der Bölche-Panorama-Route, vo der Chirsi-Route uff Lauffe und vom wyte Velowääg Arc jurassien, wo me bis uff Le Locle cha fahre.[16]

 
s Steinebrüggli über d Fränke

Sehenswürdigkeite ändere

uss dr Röömerzyt ändere

In Munzach im Goldbrunnequartier isch d Ruyne von ere römische Villa uss em erschte Joorhundert noch Chrischtus. D Grabige vo 1950 bis 1974 hän en mit Mosaik und Heizige rych usgstattete Herresitz samt Landwirtschaftsbetrieb ans Tageslicht brocht. Zur Zyt isch der öfentlich Park mit der Alaag allerdings imene schlächte Zuestand. Alli wichtigere Fünd sin in Musee, bsunders em Römermuseum z'Augscht, usgstellt.

Witers gits im Heideloch und a dr Obere Burghalde Überräscht vo dr Röömische Wasserleitig vo Lause uff Augscht. Z'besichtige und begehbar sin zwei Teilstygg im Heideloch bzw. im Weideli (Oberi Burghalde).

Im Gräubere gitts no s Steinebrüggli über d Fränke. Im Volk haltet sich dr Glaube, dass die Brugg römisch sig und e Bestandteil vo dr Römerstroos übere Hauestai gsi wär. Archäologischi Fünd maches woorschiinlich, dass es i däm Gebiet e Römerstrooss gee hett – und au nöime e Übergang über d Fränke. Ob die hüttig Steibrugg vo de Röömer erbaut worde isch, muess stark aazwyflet wärde. Guet meeglig isches aber, dass Teil drvo uff enere friehnere röömische Brugg chönte stoo. Bereits im 14. Joorhundert jedefalls isch s Steinebrüggli urkundlig erwäänt. 2008 isch d Brugg renoviert worde und hett e Betonkärn bichoo. Sitdäm datiert me d Brugg, wie sie jetzte stoot, uffs 17. Joorhundert. Wiiso an däre zimli abglägene Stell e massivi Brugg baut worde isch, isch nid klar. Allfelligi Tourischte wird Obacht empfohle: Dr Ort hett bis zer Zwischekriegszyt als verwunsche golte, will deert immer widr Fraue «für immer ins Wasser gange sin».

uss em Mittelalter und dr friehe Nöizit ändere

 
s Lieschtler Wohrzeiche, s Törli

Uss em friene Mittelalter stamme d Ruine vo dr Burg an dr Obere Burghalde. Die Muure dörfte vom zäte Joorhundert si. Wär uf dere Burg gwoont het, weiss me nit.

Uss em Mittel- und vor allem em Spootmittelalter isch s Stedtli, dr Ortskärn vo Lieschtel, erhalte blibe. Vor allem andere isch s Törli znenne, offiziell s Obertor, wo's Woorzeiche vo dr Stadt isch. Anderi erhalteni Teil vo dr Befeschtigungsalag sin dr Thomasturm, Räscht vo dr Stadtmuure a dr Büchelistrooss und die alt Stadtmihli vo 1422.

In dr Altstadt sälber fallt vor allem s Rothuus vo 1568 uff, wo wie das z Basel in rot ghalte isch. Bsunders sehenswärt isch dr alti Rotsaal mit Kabinettschybe ussem 16. und em 17. Joorhundert. Im Rothuus wird au d Burgunderschale uffbewahrt. Das isch e silbrigi, zem Teil verguldeti Schale vom burgundische Herzog Karl em Kühne, wo vom Lieschtler Wirt Heinrich (Heiri) Strübin in dr Schlacht vo Nancy (1477) erbütet worde isch.

Zmittst in dr Altstadt stoot die reformierti Stadtchile mit ihrem Chilehof. Es isch e schöne Stadtplatz im Hüüsergviert inne und d Chile stoot ganz schreeg druff; me chnt vo de andere Gasse im Stedtli nume dur schmali Gässli under de Hüüser dure dört hii. Die hyttig Gstalt vo dr Chile isch us em 16. und 17. Joorhundert. S letschte Moll isch d Chile um 2002 ume renoviert worde, dodrby hett me sich bemieht, die urspryngligi Farbgäbig megligscht genau wieder ney wiederzgeh, was nid allne gfalle het, bsunders dr ochsebluetroti Turm isch am Afang gweehnigsbedirftig gsi. Sehenswärt sin suscht die friegotische Tyyrene, d Standschyybe und s Chorgstiehl mit de Flachschnitzereie vo 1506.

Witters z erwähne isch dr Olsbärgerhof vo 1571 und, unwyt vo de Stadtchile, s frienere Korn- und Züüghus, wo um 1530 ume erbaut worde isch. Sit 1981 isch im Gebäude s Kantonsmuseum Museum.BL dinne, wo näbe ständig wächselnde Sonderusstellige au Duurustellige het zue Naturkund, Archäology, Volkskund und zur Sydebandwäberei, wo friener im Baselbiet ganz es wichtigs Gwäärb gsi isch.

18. bis 21. Joorhundert ändere

Uss dr jüngere Zyt stamme dr Buurehof Gräubere (1750) und dr Ergolzhof Fäldmihli. Us em Spootbarock (1770–1779) isch s kantonale Regierigsgebäude mit em Landroots- und Regierigsrotsaal. Am Bahnhof stoht s Poschtgebäude, wo 1891 bis 1892 vom Hans Willhelm Auer, em Architekt vom Bundeshuus z Bärn, baut worde isch, hütte besser als Kulturzentrum und Kino Palazzo bekannt.

Scho e bizz friener, nämlig 1853 bis 1854, isch au s Kantonale Grichtsgebäude erbaut worde vis-a-vis vom Palazzo, ursprünglig aber als Orisschuelhuus. 1919 hett mes denn zem Gricht umbaut.

D Fassademolereie am Rothuus unds Wandbild im Liechthof het dr Otto Plattner anne 1937 gmacht. Uss em 1961 stammt die reemisch-katholischi Chile, wo vom Fritz Metzger (1898-1973) erbaut worde isch. Är gilt als eine vo de bedytendschte Chilearchitekte vom 20. Joorhundert. Sid 2006 stoot das Gebäude unter Dänkmoolschutz.

Ganz neu isch d 2004 neu eröffneti Kantonsbibibliothek bim Bahnhof im ehemolige grosse Wylager, wo der Zürcher Architätk Fritz Metzger 1924 bout het. Und näbe der Ysebahnlinie isch s modärne Staatsarchiv, wo d Architäkte EM2N plaanet hei; das uffelige Huus het dr Prys «Auszeichnung guter Bauten» überko.

 
s Tänkmol «Prometheus und die Seele» isch maanet eim an Dichter Carl Spitteler; der August Suter heet das Wäärch gmacht.

Museeè und Tänkmööler ändere

Im alte Züüghus ischs Kantonsmuseum, hytte Museum.BL, z finde, wo näbe ständig wächselnde Sonderusstellige Duurustellige zue Naturkund, Archäologi, Volkskund und zur Sydebandwäberei, wo friener im Baselbiet sehr wichtig gsi isch, hett.

A dr Rothusstroos isch sit es paar Joor s Dichter- und Stadtmuseum Lieschtel, wo Schriften und anderi Sache vom Dichter und Nobelpryytreeger Carl Spitteler, em Joseph Widmann und em Ehepaar Herwegh z bewundere isch. Und s Museum het au Dokumänt vom Hugo Marti, dr Verena Rentsch, em Theodor Opitz, em Friedrich Wilhelm Rüstow und de Baselbieter Mundartdichter Jonas Breitenstein und Wilhelm Senn, dr Senn isch der Dichter vom Baselbieterlied Vo Schönebuech uf Ammel. Als algemäins Stadtmuseum het das Huus es paar wärtvolli Objäkt, wo dr Stadt Lieschtel ghööre, öppe die alte Fääne.

Es git i dr Stadt au no s Harmoniummuseum, wo mit über 100 Harmonia schwizwyt ainzigartig isch.

Tänkmööler git’s z Lieschtel grad es paar. Eis isch füre Georg Herwegh anne 1904 ufgstellt worde, es isch im Täli vom Orisbach zwüsche dr Altstadt und em Bahnhof. Es anders vo 1931, wo bim Kantonsspital im Berri-Park stoot, maanet an Carl Spitteler, wo der Nobelpryys für Literatur biko het; das Wärk us Bronze, wo «Prometheus und die Seele» heisst, het der Bildhauer August Suter anne 1931 gmacht. Bi der Gasäärne stoot s Buurechriegtänkmool, e höche Obelisk, wo 1904 zerscht bim Hotäll Ängel ufgstellt worden isch und wo dä Gaschthof öppe anne 2000 abgrisse worden isch, het me s Monumänt furtgnoo und spöter bi dr Gasäärne hitoo, der Brunne wo sit 1935 drby gstanden isch, isch dure Botebrunne ersetzt worde, wo in Wärkhof cho isch;[17] das Tänkmol mannet a d Lieschtler, wo anne 1653 bim schwiizerische Buurechrieg sind go mitlauffe. 1875 het men es Tänkmol füre im junge Kanton Baselland aktyve Schuelinspäkter Johannes Kettiger igweiht. Vor em Regierigsgeböode stoot s Lieschtler Soldatetänkmool, wo dr Bildhauer Jakob Probst anne 1923 churz nach em Erschte Wältchrieg gmacht het.

öffentligi Irichtige ändere

 
s Rotackerschuelhuus

Schuele ändere

Lieschtel isch s Schuelzentrum vom Oberbaselbiet und hett drumm viel Schuele. D Binggis wärde uff vierzäh Kindzgi (Kindergärte) verteilt. Die bizz eltere gehn in sächs verschiedeni Primarschuelhyser. Drei Sekundarschuele (Burg, Fränkebündte und Rotacker) nämme die junge Lüt uss dr ganze Agglo Lieschtel uff. In dr Tertiärstuefe hetts in Lieschtel e Gymnasium, e Fachmaturitätsschuel (FMS), es Handelsmaturschuel (HMS), die kaufmännischi Schuel (KV), die gwärblig-industrielli Schuel (GIBL) und d Landschuel Röseretal. Drnäbe findet sich z Lieschtel au dr sogenannti "EZV Campus" (EZV = Eidgenössischi Zollverwaltig), friener als Eidgenössischi Zollschuel bekannt – die ainzig in dr ganze Schwiiz. Witers hetts no es paar privati Schuele.

kantonali Verwaltig und Regierig ändere

Als Kantonshauptstadt isch z Lieschtel en grosse Teil vo dr Verwaltig unterbrocht. Alli Departemänt vo dr Regierig hän z Lieschtel ihre Sitz, in dr Regel au mit emene grosse Teil vo dr Verwaltig. Die Gebäude sin hauptsächlig rund um d Rhystross ume verteilt. Am Ändi vo dr Rothuusstross zmittst im Stedtli stohts Regierigsgebäude, wo Legislative und Exekutive vom Kanton tage.

Polizei und Gricht ändere

Au vili wichtige Gricht sin z'Lieschtel. Diräkt am Bahnhofsplatz findet me s'hegschte kantonale Gricht, s Kantonsgricht. Witeri Gricht sins s Enteignigsgricht und s Styyrgricht. Bis 2013 isch z Lieschtel au s Strof- und Jugendgricht und s Bezirksgricht gsii. Wäge enere Neuorganisation vo de Gricht und andere Behörde hett me die aber denn in anderi Bezirk verlait. Au e Teil vo dr Staatsanwaltschaft und d Jugendstaatsawaltschaft sin z Lieschtel z finde.

Au d Zentrale vo dr Baselbieter Kantonspolizei isch z Lieschtel a dr Rhystroos, und im gliche Gebäude au s Untersuechigsgfängnis.

Gmeiniverwaltig ändere

Zmittst in dr Rothuusstross im alte rote Rothuus isch sich d Verwaltig vo dr Stadt Lieschtel. Dr Igang isch syt em Umbau vor es paar Joor aber nymm a dr Rothusstross, sondern versteckt in dr Salzgass.

 
di katholischi Chile Brueder Chlaus vom Architekt Fritz Metzger, 1960

Chile ändere

Z Lieschtel gitts e reformierti Chile im Stedtli (d Martinschile). die isch sid dr Reformation s Gotteshuus vo dr Stadtgmeind gsi.

An dr Rhystross isch die katholischi Chile (Brueder Klaus) z'finde. Anne 1853 het dr Bischof vo Basel di katholischi Pfarrei z Lieschtel offiziell anerchännt. 1866 isch die erschti katholischi Brueder-Chlause-Chile gweiht worde, wo fascht hundert Joor z chli gsi isch; drum het me die nöji chile bout, wo 1961 gweiht worde isch. Sit em 17. Juni 2018 macht die römisch-katholischi Chilegmeind Brueder Chlaus zäme mit de Pfarreie vo Gälterkinde, Fränkedorf-Füllischdrf, Oberdorf und Sissech der Paschtoralruum Fr$änke-ERgolz uus.[18]

Au ehnder glaini Glaubensrichtigi hän z Lieschtel ihri Versammligsort: D Methodischte an dr Kasärnestroos, d Neuaposchtole am Erzebärg, d Heilsarmee im Oristal, d Chrischona-Gmeind uff dr Burg, d Mennonite uff em Bienebärg, Bewegigplus bim Stadion, Vineyard und d Züüge Jehovas am Benzburwäg.

Sportstette ändere

Z Lieschtel gitts mit em Stadion Gitterli es Multifunktionsstadion mit Tribüne und total 5000 Plätz sowie mehreri Näbeplätz und e Tennishalle. Unwyt drvo isch s Halle- und Freibad Gitterli, die greescht staatlichi Badealag vo dr Region noch em Joggeli z Basel. Bir Kasärne gits e grossi Sporthalle. Lieschtel verfiegt au iber zwei Kunstturnhallene. Zuedäm gitts vieli Raseplätz und Turnhalle bi de Schuelhüser.

Spiteeler ändere

S wichtigschte Spital ischs Kantonsspital, wo eine vo drei Standort isch vom Kantonsspital Baselland, zäme mit dene uffem Bruederholz und z Lauffe. Au die kantonali Psychiatrischi Klinik Hasebüehl isch z Lieschtel und mit dr Ergolzklinik e Privatspital. Drnäbe hetts vieli Alters- und Pflägheim.

anderi Sache ändere

 
die neu renovierti Kasärne

Z Lieschtel gheert au e Kasärne, dr einzig militärisch Stützpunkt vor Schwiizer Armee nerdlig vom Jura. Lieschtel isch au regionale Fyyrwehrstytzpunkt. Am Bahnhofsplatz findet sich d Kantonsbibliothek Baselland. Unwyt vom Hasebüehl findet sich en glaine Tierpark.

Freizyt ändere

Will meh vo Lieschtel uss in zäh Minute mit em Zug z Basel isch, orientiert sich viel was d Kultur und d Freizyt agoot uff Basel. Aber au Lieschtel hett vill z biete.

Gaschtronomy ändere

Lieschtel hett – uff d Azahl Yywohner grächnet – e grossi Zahl an Wirtschafte und Beize. Das hett mehreri Ursache. Zum eine schaffe viel Lyt in Lieschtel, wo wän verpflägt wärde, zum andere isch Lieschtel au Militärstützpunkt, und Soldate bruche öppis z äasse und z trinke im Usgang. S Restaurant Bad Schaueburg – im Röseretal es bizz absyts vor Stadt gläge – verfiegt über e Spitzekuchi, wo au heche Asprüch gniegt. Es hett 16 Gault-Miliau-Pinggt. Die meischte Lokal biete vor allem bodeständige Schwiizer Husmaaskoscht aa, es gitt aber au einigi Lokal mit italiänischer Kuchi und setigi mit chinesischer, thailändischer, japanischer, mexikanischer, türkisch-kurdisch-arabischer Kuchi und no anders.

Bars, Pubs, Disco ändere

Wäge sinere Zentrumsfunktion fyrs obere Baselbiet träffe sich die junge Lyt hyffig z Lieschtel. So findet me ehnder klassischi Bars wie au änglischi Pubs. In einzelne kennt me theoretisch au tanze. Uff em Schildareal findsch sit es paar Joor au d Disco Modus, wos mängisch au Konzärt gitt.

Hotel ändere

Wär wott, ka z'Lieschtel au ibernachte. Grad vis-a-vis vom Törli stoot dr alteerwyrdig Ängel mit dr greeschte Bettekapazität. No besser und scheen im Griene usse ka me im 2018 renovierte ****Hotel Bad Schaueburg (38 Zimmer) nächtige – deert ka me au sehr guet ässe (lueg obe). En eifachers Hotel (typische Gaschthof) isch s Radacker mit 51 Gäschtebett.

Kino, Theater, Musigg ändere

Z Lieschtel steen zwai Kino. S Kino Sputnik im Palazzo am Bahnhof bringt Kulturfilm, s Kino Oris im Stedtli zaigt die grosse Kasseschlager, meischt vo Hollywood. Im Palazzo wie au im alte Züüghuus gitts e glaini aber feine Glaitheaterszene. Fyr d Liebhaber vo dr klassische Musigg gitts d Orcheschterreihe «Baselbieter Konzärt», wo meischtens in dr Stadtchile spilt und d Kulturschüüne ar Kasärnestroos fyr glaineri Uffiehrige. Im Kulturhotel Guggenheim träte regelmässig lokal und national beriehmti Musiker, aber au Afänger, uff. Fyr die Junge gitts im Modus im Schildareal Party mit Tanz und Musigg.

Tierpark ändere

Im grosse grüene Areaal vom Tierpark Weihermätteli chame vil verschideni Tier go aluege. Es isch e richtige schöne Stadtpark a dr Biinetalstrooss.[19]

Sport ändere

Z Lieschtel het’s zaalrichi Sportklüb. Zue de greeschte gheere dr Turnverein, dr Sportclub und dr FC Lieschtel. Überregional bekannt isch dr Inlineskateclub Red Wings.

friechi Verein vo Lieschtel[20] ändere

Vo de alte Verein doo es paar Grindigsdate:

  • 1824: Schützegsellschaft Lieschtel
  • 1853 Gwäärb- und Induschtryverein
  • 1854 Gmeinnützigi Gsellschaft Baselland
  • 1859 Turnverein Lieschtel
  • 1872 Jüdischi Gmeind
  • 1889 Verkehrs- und Verschönerigsverein
  • 1896 Fuessballklub Lieschtel
  • 1896 Kaufmännische Verein Lieschtel

Bruchtum ändere

Fasnacht ändere

 
E Füürsänfte und Chienbäse am Chienbäseumzug

D Lieschtler Fasnacht isch stark vo dr Basler Fasnacht prägt, hett aber ihri lokale Eigeheite bewahrt. Sie fangt wie jedi Buurefasnacht am Sunntig vor em Basler Morgestraich mit emene grosse Strooseumzug a, em zweitgröschte vo dr Region (noch Basel). Zwysche em Umzug und em Chienbäse findet uf em Züghusplatz e Guggekonzärt statt. Am Mäntig und Zyschtig ziehn d' Schnitzelbänggler vo Beiz zu Beiz. Dr Mittwuch isch dr Daag vo de Binggis mit eme Umzug und eme Maskeball. Am Samschtig denn wird d «Frau Fasnacht» am Cheruss mit eme Guggekonzärt verabschiedet.

Chienbäse ändere

Dr Chienbäse isch dr Höhepunkt vo dr Lieschtler Fasnacht und zieht 30'000 bis 50'000 Zuschauer vo wyt häär a. Am Obe vom Fasnachtssunntig wärde us Föhreschiit bundeni Bäse, wo 20 bis 100 Kilo schwer sin, brennend durch d Altstadt treit. D Höhepünkt vom Umzug aber sind d Fürwäge: Ysigi Wäge, wo mehreri Tonne brennends Holz trage und e unglaubligi Hitz verbreite. Bsunders hoch lodere d Flamme jewils noch dr Durchfahrt durchs alteerwürdige Törli. D Organisazioon vom Fäscht ligt bi dr IG Chienbäse zäme mit dr Lieschtler Füürweer. Der erscht Chienbäse- und Facklenumzug het d Stadt anne 1902 erlaubt. me verzellt sich no hütt, wie der Beck Eugen Stutz noch em Erschte Wältchrieg ghulfe het der Bruuch wider z belääbe.[21]

Santichlaus-Ylüüte ändere

Am sächste Dezämber am fünfi zobe versammle sich d Lieschtler Binggis in dr Allee. Dr Umzug wird traditionell vomene blaue Santiglaus agfiehrt. Hinter ihm folge farbig belüchteti Yffle, wo vo grössere Chind treit wärde. Hinter enere riesige, amene Joch treite Glocke folge alli andere, und die maischte Binggis mache mit enere Glocke Lärm. Am Ziel vom Umzug erhalte alli vom Santiglaus e Grättimaa.

Banntag ändere

Wie in vielne Baselbieter Gmeinde gheert au z Lieschtel dr Banntag fescht zem Joor. Am Mäntig vor Uffert zien d Männer (nur d Männer) vo Lieschtel in vier Rotte us, um d Gränze vo dr Gmeind (dr Gmeinibann) abzlaufe. Als eini vo de letschte Gmeinde wird dä Zug z Lieschtel traditionell durch Schwarzpulverschüss us Vorderlader begleitet. In de letschte Joore isch das immer wie meh kritisiert worde und me hett versuecht, es grichtlich verbiete zloh, das isch aber gschiteret. Us Protescht gege dr reini Männer-Banntag zieht sit es paar Johre an Uffert sälber e sogenannti Fynfti Rotte zum alternative Familiebanntag los.

Dr Banntag isch e Gmeini-Fyrtig, will heisse dass d Gmeinibetriib zue sin und d Gmeinischüeler (also alli wo z'Lieschtel in d Primar- oder Sekundarschuel geehn) frei hän, dass si drfür am Banntag kenne mitmache. Allerdings isches scho au so, dass sich d Jugend zum Teil a däm Mäntig morge am Bahnhofplatz trifft wo denn über es Dutzend grossi Reisebüss anefahre und die ganzi Schar in Europa-Park uf Ruescht bringe.

Uffertswegge, Maisinge, 1. Auguscht, Räbeliechtliumzug ändere

Wyteri Brüüch, vor allem fyr d Binggis interessant, sin dr Uffertswegge, s Maisinge und dr Räbeliechtliumzug.

Allewyl am Uffertsmorge bikemme alli Kinder vo Lieschtel (und die, wo so tien, als wäre sie Lieschtler) e Uffertswegge uss Zopfteig uss dr Händ vo dr Stadtregierig iber. Dä Bruch gitts sit em 16. Joorhundert (friener aber nume fyr d Buebe). Dodrmit sell d Verbundeheit vor Regierig mit de Bürger usdruggt wärde.

Am 1. Mai tanzt e Trachtegruppe vor em Roothus um dr Maibaum und begriesst dr Friehlig. In dr hyttige Form gitts dr Bruch sit knapp sächzg Joor.

Wie jedi Schwizer Gmeind fiirt au Lieschtel dr Nationalfiirtig am 1. Auguscht. Lieschtel hett sich dodrby fyr e volkstimligi Variante entschide. Wärs modärner wott ha, goot noch Basel.

Noni bsunders alt isch dr Räbeliechtliumzug im Novämber. D Kindergärtler ziehn mit sälber ussgheelte Räbe mit Kerze din (ähnlig wie de Kirbis an Halloween in de USA) zämme mit ihrne Eltere durs Quartier und singe drbii.

 
das Wärck vom Jakob Probst us Bronze und Schtei maanet ad Dichterin Verena Rentsch-Mühlethaler

Perseenligkeite ändere

Die bekanntischte Lieschtler Perseenligkeite hän im nünzähnte Joorhundert gläbt, wo Lieschtel sehr liberal, scho fascht revoluzzerisch, ygstellt gsi isch. Z nenne sin vor allem dr Georg Herwegh und sini Frau, d Emma Herwegh. Dr Georg Friedrich Rudolph Theodor Herwegh (1817–1875) isch en dytsche sozialistisch-revolutionäre Dichter vom Vormärz gsi. Är hett us Dytschland miesse flüchte und hett afangs 1840er Joor s Bürgerrächt vom neu gryndete Baselbiet mit ebbe dr Hauptstadt Lieschtel bikoh. Fyr die Hilf isch dr Georg Herwegh sy Läbe lang dankbar gsi und uff sin eigne Wunsch isch er au z Lieschtel begrabe. Ä Dänkmoll im Park unterhalb vom Bahnhof erinnert bis hytte a dä Revolutionär. Ihrem Maa gfolgt isch au sini Frau, d Emma Herwegh, geboreni Siegmund (1817–1904). Au sie isch e Dichterin gsi und hett näb ihrem Maa uffem Lieschtler Friedhoof ihri letschti Rueh gfunde. Sit 2005 erinnert dr Platz vor dr neye Kantonsbibliothek an die Frau: dr Emma Herwegh-Platz. Dr künschtlerischi Nochlass vo de Herweghs isch ebefalls Lieschtel vermacht worde und sit es paar Joore im Dichtermuseum zmittst im Lieschtler Stedtli dr Öffentligkeit zuegänglig.

E ächte Lieschtler isch dr Carl Spitteler (1845–1924), mit vollem Name Carl Friedrich Georg Spitteler. Är isch en Schwizer Dichter, Schriftsteller, Kritiker und Essayischt gsi. Är isch z Lieschtel uf d Wält choo, aber scho im Alter vo vier Joor wägzüglet. Är het 1919 dr Nobelpriis für Literatur bikoh. Drumm hett Lieschtel 2019 als Spitteler-Joor gfiiret.

Städtepartnerschafte ändere

Lieschtel isch Städtepartnerschafte igange mit Onex im Kanton Gänf, Sacramento z Kalifornie (USA) und im alemannische Ruum mit Waldkilche im Brisgau.

Verbindige mit Waldkilche exischtiere syt 1952 und sin zuefellig entstande: E Gruppe Waldkilchner isch zuefellig an dr Baustell vom Stadion Gitterli, wo dennzmoll grad baut worde isch, verbyy ko. Do d Waldkilchner sälber au e Stadion hän welle baue, hän sii sich necher intressiert. Hett Lieschtel in de erschte Joore druffabe vor allem Wiideruffbauhilf noch em 2. Wältkrieg gleischtet, hett sich d Partnerschaft schnäll uff Sportligs bezoge, wo denn nodisnoo uff kulturells und gwärbligs usbaut worde isch. Alässlig vo dr 800-Joor-Fyyr vo Lieschtel 1989 isch d Partnerschaft offiziell worde.

Au 1989 isch Sacramento Partnerstadt worde. Die hänn denne grad ihr 150-Joor-Jubiläum gfyyrt. Will Sacramento vom General Johann August Sutter, wo uss dr Baselbieter Gmeind Rünebrg usgwanderet isch, gründet worde isch, Sacramento d Hauptstadt vo Kalifornie und Lieschtel die vom Baselbiet isch, isch e Partnerschaft für d Amerikaner uff dr Hand gläge und hän agfrogt. Will Lieschtel denn grad 800 Joor gfyyret het, hett me denn d Partnerschaft vollzoge.

Alässlig vo dr 700-Joor-Fyyr vo dr Schwiizer Eidgnosseschaft sins Baselbiet und dr Kanton Gänf Partnerkantön gsi. Dur das hetts divärsi Kontäkt mit Gänfer Gmeinde gee und 1996/1997 hän sich Onex und Lieschtel verschwöschteret.

Literatur ändere

  • Jürg Ewald, Dominik Wunderlin: Lieschtel. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Jürg Ewald, Lukas Ott (Red.), Bürgergemeinde Liestal (Hrsg.): Liestal. Eine neue Heimatkunde. Liestal 2004, ISBN 3-85673-544-5
  • Fritz Klaus, Heimatkunde von Liestal. Liestal 1970.
  • Gesellschaft für Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA (Inventar der neueren Schweizer Architektur) 1850–1920: Liestal. Separatdruck aus Band 5, Liestal 1990.
  • Dorothee Rippmann: Liestal. In: Historischer Stadtatlas der Schweiz – Atlas Historique des Villes suisses – Atlante storico delle città svizzere. Zürich 2009.
  • Claudia Senn-Feurer: Sagenhaftes Liestal. Liestal 2004.
  • Markus Ramseier (u. a.): Namenbuch der Gemeinde Liestal. 2003.

Weblink ändere

  Commons: Liestal – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote ändere

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. Deponien uf dr Websyte vo der Bürgergmeind Lieschtel
  3. Liestal spricht 90 Sprachen uf liestal.ch
  4. Hans Peter Muster, Beatrice Bürkli: Baselbieter Wörterbuch. 2001.
  5. Spruchrif. Baselbieter Mundart rockt
  6. Jonas Breitenstein: Der Herbstmäret in Liestal. Ein Bild aus dem Baselbiet, Basel 1891.
  7. Schweizerische Koordinationsstelle für Bildungsforschung: Dialekt und Hochsprache im Kindergarten in der Deutschschweiz: ein Schulversuch in Liestal.
  8. Mathilde Gyger, Petra Leuenberger (unter Mitarbeit von Annina Fischer): Deutsch-Standard in Liestal. Kurzfassung der Begleitstudie. Liestal 2010.
  9. Websyte vo der Chrischtkatholische Chilegmeind Baselland
  10. Informazioone über d Freichile vo Lieschtel
  11. 620 Jahre «Törli» – neue Erkenntnisse zum Wahrzeichen von Liestal uf archaeologie.bl.ch
  12. Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich: Stadt- und Landmauern. Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz. Zürich 1996, S. 28–32.
  13. Beat Damian, Franz Streif: 150 Jahre Kaserne Liestal, 1862–2012: Die Geschichte der Kaserne Liestal im Wandel der Zeit. Amt für Militär und Bevölkerungsschutz, Liestal 2012.
  14. Stadtrat uf liestal.ch
  15. Jules Blunschi: Die Politik der Katholiken in Basel-Land. 50 Jahre Volkspartei Basel-Land. Aesch 1966.
  16. SchweizMobil, Veloland, route 54: Arc jurassien uf schweizmobil.ch.
  17. Informazione zum Lieschtler Burechriegtänkmol (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/rowicus.ch uf rowicus.ch
  18. Liestal, Bruder Klaus uf dr Websyte kathbl.ch
  19. d Websyte vom Tierpark Weihermätteli
  20. Lueg au: Lischte vo de Verein z Lieschtel uf liestal.ch
  21. Gschicht vom Chienbäseumzug uf chienbaese.ch




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Churz zämmegfasst, isch de Artikel sproochlig un stilistisch guet gschriibe, bhandlet die wichtigscht Aspekt vum Thema, isch sachlig korrekt un neutral un wenn mögli bebilderet.

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