Nation bezeichnet, je noch em Zsämmehang, ä Volksschdamm, es Volk odr ä Schdaat. Drvo abgleitet isch s Adjektiv „national“ und dr Begriff für d Ideologii Nationalismus.

Härkumft vom Begriff ändere

Nation isch abgleitet vom latiinische Wort natio (vo nasci, uf d Wält cho) und het d Bedütig vo 1. Geburt, Härkumft, 2. Volk, Volksschdamm, 3. Gattig, Klass, Sippschaft, Schar, bi Dier au Rasse, gha.[1] Dr Begriff wird sit em 14. Johrhundert z Europa bruucht für zum s iigeboreni Volk vom enä Gebiet z bezeichne.

Schdudäntenatione im schboote Middelalter ändere

An de erschde europäische Universidäte hai sich d Schdudente as Natione organisiert noch em Land odr dr Region wo si härcho si. D Natione hai ihri Mitgliider beschützt und sich um sä kümmeret. Amne Deil vo de Universidäte si si verantwortlig gsi für s Benäh, d Erziehig und sogar d Brüefige. D Proktore wo se gfüehrt hai, si für a gwüssi Periode gwehlt worde, wo z Baris numen ä Moned, z Bologna aber e Johr lang gsi isch. Dur d Deilnahm an dene Wahle und Versammlige hai d Schdudänte—wo schbööter hüfig wichdige Böschde in dr Verwaltig vo ihrer Heimet übernoh hai—glehrt, wien ä konschdidutionelli Regierig funktioniert.[2]

D Universidät vo Bologna isch die erschdi gsi, wo Natione iigfüehrt het, und die andere hai s erä nochgmacht. Dört het s vier groossi Natione gha, drei italienischi—d Lombarde, d Toskaner und d Römer—und ei usländischi, d Ultramontane, wo die Dütsche, Ängländer und Franzose drzue ghört hai. D Natione si iideilt gsi in Brovinze. D Natione si im schboote 14. und im 15. Johrhundert abglöst worde vo de studia generalia, schdändigi Örter an de Universidäte, wo sich d Schdudänte hai chönne dräffe.[2]

D Nation as Schdaatsdräger ändere

Währed dr middelalterlig Feudalismus sich über nationali Bindige äwäggsetzt het, isch d Idee vom Nationalschdaat z Europa scho im schboote Middelalter verbreitet gsi, het aber in andere Kulturgebiet numen ä chliini Rolle gschbiilt. Die erschde nationale Schdaate si Ängland und Frankriich gsi, wo in de Kärngebiet vo dene Länder entschdande si und erscht schbööter peripheriali Regione, wo sich nit mit dr änglische, reschbektiv dr französische Nation identifiziert hän, sich iiverliibt hai. Schbanie isch am Afang vo dr Neuziit ä nationale Schdaat worde, Italie und Dütschland erscht im 19. Johrhundert. In Oschdeuropa hai sich vili Natione erscht noch em Erschde Wältchrieg chönne sälbschdändig mache.

Dr Begriff vo dr Nation in dr Neuziit ändere

In dr Französische Revolution het sich d Idee vo dr Nation as Willensnation duuregsetzt, wo öbber drzue ghört, wil er s will, und d Nation het zum Ziil gha ä eiheitlige Schdaat für alli Bürger z schaffe. Z Dütschland isch die Idee im 19. Johrhundert vo de Romantiker ufgnoh und vo de Nationalischde umgsetzt worde. Währed aber im Middelalter d Nation no öbbis Höcherem, enerä geischdlige Gmeinschaft vo gliiche Wärt und Glaube, undergordnet gsi isch, isch si im nüünzähnte und dr erschde Hälfti vom zwanzigschde Johrhundert für vili zur oberschde und vilfach einzige Gmeinschaft worde. Die nationalistischi Exzäss vom zwanzigschde Johrhundert hai bi de Europäer, aber au bi andere Mensche, d Iisicht gweckt, ass d Natione Deil vo öbbis gröösserem sötte si, und übernationali bolitischi Organisatione si erschaffe worde, dr Völkerbund noch em erschde und die Vereinte Natione noch em zweite Wältchrieg und z Europa die Europäischi Union.

Quelle ändere

  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 13, S.57
  • "nation." Encyclopædia Britannica. Ultimate Reference Suite. Chicago: Encyclopædia Britannica, 2008.

Fuessnote ändere

  1. PONS, Globalwörterbuch Lateinisch-Deutsch, Ernst Klett Verlag 1994
  2. 2,0 2,1 Enc.Brit., op.cit., dr Ardikel "nation"