Dr Pentameter (vo griechisch pente–fümf + metron—Mass) isch es Värsmass, wo sitdäm s vo de alte Grieche erfunde worden isch, immer widr vo de Dichder an ihri Bedürfnis und ihri Schbrooch aabasst worden isch.

Im antike Griecheland ändere

D Grieche hai Gedichtziile hüfig mit säggs Värsfüess gschriibe, das heisst in Hexameter. Dr Pentameter isch au us säggs Värsfüess, Daktyle, wo us erä lange odr betonte (Schema: — ) und zwei churze, unbetonte (Schema: ‿ ) Silbe beschdoht, zsämmegsetzt (Schema: — ‿ ‿ ), und wo von erä Zäsur in zwei Halbziile vo drei Füess iideilt si, wobii dr letschd Fuess vo jeder Halbziile numme us erä lange Silbe beschdoht:

Schema:
— ‿ ‿ | — ‿ ‿ | — || — ‿ ‿ | — ‿ ‿ | —

Dr Pentameter isch hüfig in Verbindig mit Hexameter bruucht worde. Im Distichon (Dobbelvärs) hai d Schdrophe us zwei verschiidene Värs beschdande, emä Hexameter und emä Pentameter. Dr Schiller het s äso beschriibe in siim Distichon auf das Distichon:

Im Hexameter steigt des Sprinquells flüssige Säule,
Im Pentameter drauf fällt sie melodisch herab.

Z Italie ändere

Dr Dante het mit siiner Göttlige Komödie de middelalterlige Europäer vorgmacht, wie mä groossi Literatur in dr Umganschschbrooch cha schriibe. Siini Värs in terza rima si elf Silbe lang, ä Mass wo män em endecasillabo sait. D Hauptbedonig isch immer uf dr vorletschde Silbe, mänggisch het s ä Näbebedonig uf dr vierte odr dr sächste Silbe, so dass ä Zäsur entschdoht.

Dante: Dr Afang vo dr Divina Commedia':
Nel mezzo del cammin di nostra vita
mi ritrovai per una selva oscura
ché la diritta via era smarrita

Bi dr Übersetzig in s Dütsche het mä jambischi Pentameter bruucht.

Z Ängland ändere

Im 14. Johrhundert het dr Geoffrey Chaucer uf Middelänglisch afo dichte und het dr jambisch Pentameter in de Canterbury Tales iigfüehrt, und noch em isch s eini vo de populärschde Värsforme worde, wo Dichder wie dr William Shakespeare, dr John Milton und dr William Wordsworth bruucht hai. Im allgemeine isch d Värsziile nid mit erä Zäsur halbiert worde.

Schema:
‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿ —
odr
‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿

Chaucer: Dr Afang vo de Canterbury Tales:
Whan that Aprille, with hise shoures soote,
The droghte of March hath perced to the roote

Shakespeare: Us em Hamlet siim Monolog:
To be or not to be that is the question

Z Dütschland ändere

Au im dütsche Schbroochruum het sich dr jambisch Pentameter im 18. Johrhundert, under em Iifluss vo de Wärk vom Dante, em Petrarca und em Shakespeare, as Värsform vor allem bim Theater as Blankvärs duuregsetzt. Dr Goethe het in siim Gedicht "Zueignung" d Form vom französische vers commun bruucht: ä Zäsur noch dr zweite Hebig, und d Värsändene wäggsle zwüsche wiiblige Riim, wo s än unbedonti Silbe am Schluss het und männlige Riim, wo die letschdi Silbe bedont isch:

Schema:
‿ — | ‿ — || ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿
‿ — | ‿ — || ‿ — | ‿ — | ‿ —
‿ — | ‿ — || ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿
‿ — | ‿ — || ‿ — | ‿ — | ‿ —

Der Morgen kam, es scheuchten seine Tritte
Den leisen Schlaf, der mich gelind umfing
Dass ich, erwacht, aus meiner stillen Hütte
Den Berg hinauf mit frischer Seele ging.

D Zäsur isch aber hüfig falle glo worde. Dr Stephan George het sä im allgemeine nid agwändet. Au d Abwäggslig zwüsche wiiblige und männlige Riim chunnt nid immer vor:

Die blume, die ich mir am fenster hege
Verwahrt vom froste in der grauen scherbe
Betrübt mich nur trotz meiner guten pflege
Und hängt das haupt als ob sie langsam sterbe.

Au uf Alemannisch isch dr jambisch Pentameter mänggisch bruucht worde. Dr Johann Peter Hebel het im Gedicht "Eine Frage" us de Allemannische Gedichte gschriibe:

Sag, weisch denn selber au, du liebi Seel,
was 's Wienechtchindli isch, und heschs bidenkt?
Denkwohl i sag der's, und i freu mi druf.

Quelle ändere

  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 14, S.69
  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 4, S.133
  • Benno von Wiese ed., Deutsche Gedichte, August Bagel Verlag 1962
  • Dr Ardikel "pentameter" in Encyclopædia Britannica. Ultimate Reference Suite. Chicago: Encyclopædia Britannica, 2008
  • J. P. Hebel, Allemannische Gedichte, Arau bey H. R. Sauerländer, 1820