Seifechischte sind selbschtbuuti Chlifahrzüg, wo us Holz, Sperrholz, GFK, Cholefasere oder ähnliche Materialie gmacht si. Sie hend kei Atribsvorrichtig, sondern werded uf abschüssige Streckene dur d Hangabtriebschraft bewegt. D Lenkig (Schwenkachselenkig) vo de Seifechischte würkt mithilf vo Lenkseil oder me andere Lenkvorrichtig uf di vorderi Starrachse. Dur ds Ischwenke vo dr vordere Starrachs erfolged dr Richtigswechsel.

E Seifechischte

Gschicht ändere

Sit 1904 werded mit selbschtbute „Chinderautomobile“ z Dütschland Wettfahrte für Chind verastaltet. Oberursel bi Frankfurt giltet als d Geburtsstätt vo de Chinderautomobil-Renne z Dütschland.

Dr Seifechischte-Sport het sich später völlig unabhängig witerentwicklet. Dr Begriff stammt us de USA. „Soap Box“, wo as Seifechischte übersetzt wird, isch am amerikanische Zitigsphotograph Myron E. Scott vo dr Daily News z Dayton, Ohio, igfalle, wo er Jugendlichi 1933 bim Bastle vo Chinderautomobil fotografiert het. Drzue hend sie hölzigi Verpackigschischte brucht, wo Fabrikante din Seifemittel und Chäs a Einzelhandel gliferet hend, aber au usrangierte Chinderwäge, Blechwanne und ähnlichs. Er het i sine Reportage a dene chline Fahrzüg „soap boxes“ gsait. Sie hätten au „cheese boxes“, also Chäschischte, heisse chönne. Ds erste grössere „Soap Box Derby“, also Seifechistenrenne, het am 19. März 1933 z Dayton stattgfunde mit 362 gmeldete chline Fahrer, drunder einigi wenigi Meitli. Vo 1935 a bis hüt werded di amerikanische und zuglich Weltmeisterschafte z Akron, Ohio, usgrichtet. Usschlaggebend für d Wahl vo dem Ort isch gsi, dass d Stadtverwaltig de Rennveranstalter e permanenti Rennstrecki zur Verfüegig gstellt het. Hauptsponsor isch bis 1972 d Firma Chevrolet gsi, wo zum General Motors Konzern ghört. Z Dütschland isch bis 1972 d General Motors-Tochter Adam Opel AG als Hauptsponsor und -organisator uftrette.

Renne z Dütschland ändere

 
Uffbasse

Erst nach em Zweite Weltchrieg isch dr amerikanischi Seifechischte-Sport uf Dütschland cho. Di erste grosse Seifechischte-Renne vo dr Nachchriegszit hend z Dütschland im Jahr 1949 stattgfunde. Dr Usgangspunkt sind d Bemüehige vo de amerikanische Truppe, wo z Dütschland stationiert gsi si, dr Jugend z helfe ihri Fryzit zgstalte. D Soap-BoxDerbys, wo denn z Amerika in höcher Blüeti gstande sind, si s Vorbild für d Widergeburt vo de dütsche Seifechischte-Renne gsi.

Scho i de erste 10 Jahr hend stolzi Zahle gmelded chönne werde. 60.000 dütschi Buebe sind mit Seifechischte gfahre, 214 Städt sind beteiligt gsi. 1949, also im erste Jahr vo dr organisierte Zämefassig vo Seifechischte-Renne mit emene abschlüssende Meischterschaftrenne, sind 12 Grossveranstaltige i verschidene Städt vo der damalige amerikanische Bsatzigszone vo Dütschland und Berlin abgwickled worde. Ds Meisterschaftsrenne het z Münche uf dr Theresien-Wiise stattgfunde, und zwar uf enere Holzbahn vo 220 m Längi, mit em Start vonere höche Rampe, wo sich bis zum Fuess vom Bavaria-Denkmal ufegschwunge het. Es Jahr später isch d Meisterschaft z Stuttgart ustreit worde, uf me Strasserennstrecki vor 20.000 Zueschauer.

D Opel-Ära ändere

Ds Jahr 1951 het en grosse Uufschwung bracht. Opel het e Organisations-Zentrale z Rüsselsheim gründet und dur sini Aktivitäte het sich ds Seifechischte-Derby uf ds gsamte Bundesgebiet usbreitet. 1951 het s auch erstmalig einheitlichi Radsätz ge, und d Adam Opel AG als Schirmherrin und Schöpferin vo dr Dütsche Meisterschaft het zum Wettkampf um e grosse „Opel-Priis“ ufgrüefe. Drmit isch allne Seifechischte-Rennfahrer en bsundere Areiz für d Arbet und d Teilnahm ge gsi. Usbildigsbihilfe und für e erste Siiger e 14-tägigi Amerikareis, mit Teilnahm an dr Weltmeisterschaft im Seifechiste-Renne z Akron, Ohio, sind im Rahme vom grosse „Opel-Priis“ usgschribe worde. Usserdem hen 20 glücklichi Buebe 18 Tag lang e Dütschland-Fahrt dur di schönste Gebiet vo ihre Heimat mache dörfe.

Uf dere Grundlag, wo dur d Schirmherrschaft vo dr Adam Opel AG gschaffe worden isch, hend d Renne im ganze Bundesgebiet vor enere unwahrschinlich grosse Zueschauerkulisse und under begeisterte Ateilnahm sowohl vo de Zueschauer als au vo de Verastalter selber stattgfunde. Vil Verein, insbesonder d ADAC-Clubs, hend ihri Mitarbeiter zur Verfüegig gstellt, und auch Zitigsverlag hend mitghulfe.

Im Jahr 1952 sind nüi Verastalter drzuecho; dr ADAC het sich de Renne bundeswit agschlosse. D Bundesmeisterschaft isch erschtmals i dem Jahr, wie i allne folgende Jahr, im Duisburger Stadtwald uf dr Uhlenhorststraße ustreit worde. Dur d Zämearbeit vo dr Organisations-Zentrale bi Opel z Rüsselsheim mit de ADAC-Clubs im ganze Bundesgebiet, de Opel-Händler und em Präsidium vom ADAC Münche isch dr Rahme gsetzt worde, wo sich über vili Jahr hinweg bewährt het. D Usbildigsbihilfe, wo vili Teilnehmer übercho hend, hend i vile Fäll helfe chönne, d Zuekunft vo dene junge Mensche z sichere. Dr Spass und d Begeisterig vo dr Jugend bim Bau vo dene Strassefahrzüg isch en unschätzbare Gegewert für d Müe vom Unternehme Opel und de andere Organisatione gsi.

Für d Verastalter, das heisst Motor-Sport-Clubs und Opel-Händler, hets es fascht 100-sitigs Handbuech ge, wo alli Einzelheite übr Rennstrecki, Seifechischte und die notwendigi und drmit verbundeni Werbig din vorgeschlage worde sind. Seifechischte-Renne sind Wettbewerb mit emene grosse lokale und bundeswiite Resonanz gsi. Dia-Werbig, Plakat-Werbig, Insertione, Versicherig, Reschiiufgabe, Itrittsabzeiche, Rundschribe, Iiladige sind e paar Stichwort, wo ds Usmass vo dr Organisation kennzeichned. Wie me di vorgschribene technische Spezifikatione vo de Fahrzüg prüeft het, macht di folgendi Ufzählig klar: Es het sechs Prüefstelle ge – zur Kontrolle vo de Achse, vo de Bremskabel, vo de Lenkräder, de Lenksüle, vom Radischlag und vo dr Spurwiiti. I de füf erste Kontrolle sind s 36 Positione gsi, wo pro Seifechischte prüeft worde sind. D Endkontrolle isch denn im sechste Durchgang erfolgt. Bis 1972 het Opel Räder und Lenkig für d Chischte und au d Bubeschribig vorge, wo am amerikanische Vorbild orientiert gsi isch. Das isch nötig gsi, will dr Gwünner vo de „Deutschen Seifenkisten-Derbys” hetti ja z Amerika zum All-American Soap Box Derby atrette chönne müese.

D Nach-Opel-Ära ändere

Mit em Usstiig vo dr Adam Opel AG us em Seifechischtesport und nochdem vom ADAC, wichtige lokale Sponsore und vor allem em ganze Opel-Händlernetz isch d Bedütig vom Seifechischtesport z Dütschland starch zrügggange. Z Dütschland het dr „Deutsche Seifenkisten Derby e. V.“ mit Sitz i dr Moselgmeind Klüsserath d Organisation vo de Renne überno.

Renne i dr Schwiz ändere

I dr Schwiz isch als ältischts Seifechischterenne e Verastaltig us em Jahr 1934 z Biberstei bekannt. Erschti Vorschrifte und Richtlinie für e Bu vo de Seifechischte und d Durefüerig vo de Renne sind 1970 vo dr General Motors Suisse SA und dr Rivella AG usege worde. Nachdem sich 1974 General Motors zrüggzoge het, sind d Renne vo dr Schwizer-Meisterschaft bis Mitti 1990 under em Patronat vo dr Firma Rivella gloffe.

Sit dr Saison 1991 het d LISTA Gruppe zäme mit dr AMAG Gruppe d Schirmherrschaft überno. Ideell und finanziell unterstützt sind d Patronatsträger vom „Touring Club Schweiz“ und em „Verband Schweizer Carrossier-VSCI“. Endi 1992 het sich dr TCS und Endi 1993 d AMAG vom Seifechischterennsport zrüggzoge.

Ab dr Saison 2003 hend nebscht de zwei langjährige Hauptsponsore LISTA und VSCI nü ASTROL als wiitere Hauptsponsor gewunne werde chönne. Ab dr Saison 2007 isch der Hauptsponsor dur d Firma MOTOREX (Oil of Switzerland) abglöst worde.

Renne z Öschtrich ändere

Z Öschtrich isch 1996 us ere private Initiative dr „Seifenkistenclub Österreich“ (SKCÖ) mit Sitz z Neumarkt am Wallersee gründet worde, wo bis Endi 2009 nach eigene Agabe meh als 100 Renne organisiert het, wo sich 6.000 Chind und Jugendlichi dra beteiligt hend.

Spassrenne ändere

Sit em Rückzug vo General Motors us em Seifechischtesport werded nebe Renne nach feschtem Reglement immr hüfiger au sognannti „Fun-Seifechischterenne“ verastaltet, bi dene nebe dr Gschwindigkeit au dr Kreativität bi dr Gstaltig vermehrt Beachtig gschenkt wird. Meistens werded die vo nöd-artverwandte Verein oder kommerzielle Unternehme zu Marketingzweck verastaltet. I dr Schwiiz sind grad die „Fun-Renne“ immer beliebter. Nachdem di streng reglementierte Renne a Beliebtheit verlore hend, werded vermehrt „Plauschrenne“ verastaltet.

Regle ändere

D Rennstrecke sind i dr Regle zwüsche 250 und 500 Meter lang. Je nach Konzeption müend Hinderniss umfahre und Gschicklichkeitsufgabe erfüllt werde oder aber es gaht eifach um di chürzischti Ziit. D Fahrer müend immer Schutzhelm a ha und d Gfährt mönd mit sicher funktionierende Bremse usgestattet sii. Für Gwicht, Gsamtlängi und Radstand gelted bestimmti Vorschrifte. Z Dütschland fungiert dr „Deutsche Seifenkisten Derby e. V.“ (DSKD) als Dachverband.

Bi de öppe 50 Renne, wo im Jahr vo underschidliche Verein und andere Organisatione z Dütschland verastaltet werded, startet d Chind i drü Altersklasse: D Juniorklass reicht vo 8 bis 12 Jahr, d Seniorklass vo 11 bis 18 Jahr und d ELITE XL-Klass vo 13 bis 18 Jahr. Bi Renne i de verschidene Ort gits i dene Klasse Vorläuf zur jährlich stattfindende Dütsche Meischterschaft, a dere di jewilige Siiger teilneh chönd.

Literatur ändere

  • Kinderautomobile, Seifenkisten, Minicars: es begann in Oberursel. Mit Beitr. von Adolf Heil, Christoph Müllerleile, Firma Adam Opel AG, Deutsches Seifenkisten Derby e. V., Oberursel 1991, Deutsche Bibliothek
  • Renate Messer, Es war einmal in Oberursel: vom Kinderautomobil zur Seifenkiste. Sutton, Erfurt 2007
  • Christoph Müllerleile, Oberursel und die ersten Kinderautomobile, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel, Heft 12-1969, S. 21ff.
  • Melanie Payne, Champions, cheaters, and childhood dreams: memories of the soap box derby, Akron, Ohio. University of Akron Press, 2003 ISBN 1-931968-05-5

Weblink ändere

  Commons: Seifechischterenne – Sammlig vo Multimediadateie