Dr Tämpelbärg z Jerusalem


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Tempelberg
Hechi 743 m
Lag Israel
Geografischi Lag 31° 46′ 43″ N, 35° 14′ 5″ OKoordinate: 31° 46′ 43″ N, 35° 14′ 5″ O
Tempelberg (Israel)
Tempelberg (Israel)
Tempelberg
Tempelberg

Dr Tämpelbärg (hebr.הר הביתHar haBait, arabisch  الحرم الشريف‎ al-haram asch-scharif, DMG al-ḥaram aš-šarīf ‚s edle Häiligdum‘) isch e Hügel im Südostdäil vo dr Jerusalemer Altstadt, ooben am Kidrondaal. Uf sim Gipfel het s e künstligs Blatoo. Ursprünglig si doo dr Salomonischi Tämpel und dr Herodianischi Tämpel, wo spööter baut worden isch, gstande. Hüte befinde sich dört dr Felsedoom und d al-Aqṣā-Moschee. Dr Tämpelbärg isch äine vo de umstrittenste häilige Ort uf dr ganze Wält.

Historischi und religiöösi Bedütig ändere

Noch dr Bible häige do d Israelite vor dreiduusig Joor under em Salomo dr erst Tämpel baut. In däm Tämpel sig s Haupthäiligdum vom Juudedum gsi, wo als Mishkan (hebräisch משכן „S Häim vo Gott uf Ärde“), as „Tabernakel“ oder im Dütsche vo dr Lutherbible au as „Stiftshütte“ bekannt isch. Im bsunders häilige, abgränzte Beriich vo däm Allerhäiligste im Tämpel sig d Bundeslade ufbewaart worde. Ins Allerhäiligste het nume dr Hohebriester nume äinisch im Joor iine döfe. Es isch e Sümbol für s äigentlige Häiligdum im Himmel, Gott, gsi. Dr Tämpel isch s Zentrum vom israelitische Gottesdienst gsi. Wo dr Nebukadnezar II. Jerusalem erobert het, het er dr Tämpel 586 vor dr Zitwändi lo zerstööre. Wo denn d Juude us em Babylonische Exil zruggchoo si, häi si am gliiche Ort dr zwäit Tämpel baut, wo 516 vor dr Zitwändi fertig worden isch. Dr Herodes dr Grooss het en monumental usbaut. Dä Tämpel isch im jüdisch-römische Chrieg im Joor 70 noch dr Zitwändi vo de Römer zerstöört worde. Die Zerstöörige vo de Tämpel im Abstand vo 655 Joor häi noch der jüüdische Überliiferig bäidi am 9. Aw stattgfunde und si bilde zentrali Pünkt in dr jüdische Gschicht. In de Gebät, wie em Achzääbittegebät, wird für e Widerufbau vom Tämpel vo Jerusalem bätet und ass dr Messias ändlig wurd cho. D Westmuure oder Chlaagemuure isch e Räst vo de Muure, wo s ursprünglige, künstlig erwiiterete Tämpelblatoo gstützt häi. E Hufe Juuden düen dört bäte und stecke Gebätszettel in d Schbalte vo dr Muure.

Nochdäm d Römer dr zwäit Tämpel zerstöört und die jüüdischi Bevölkerig us Jerusalem verdriibe häi, het s uf em Tämpelbärg zerst e römische Jupiter-Tämpel gee und spööter e christligi Chille.

Im Islam gältet dr Tämpelbärg as dr dritthäiligsti Ort noch Mekka und Medina. Vo do häig dr Brofet Mohammed si Nachträis (Sure 17, Vers 1) zu dr „Moschee, wo am witiste ewäg isch“ aagfange.

D Bezäichnig al-haram asch-scharif isch aber sekundär und mä cha sä weder bi de Lokalhistoriker vo Jerusalem no in de christlige Kwelle noochwiise; si isch erst us dr post-mamelukische Periode schriftlig überliiferet. Noch ere Korrelazioon vo geodätische Referänzpünkt, wo no vorhande si wie de Räst vo dr Umfassigsmuure, mit modärne Tämpelrekonstrukzioone und dr Vermässig vom Felse, wo dr Felsedoom drüber baut isch, dur dr Brit Montagu Brownlow Parker im Joor 1911 sig dä Felse idäntisch mit em Standort vo dr Bundeslade im Allerhäiligste vom Tämpel.

Dr Tämpelbärg isch dr Ort vom ehemoolige Allerhäiligste vom Juudedum. Es isch e Sümbool für s äigentlige Häiligdum, für Gott, gsi. Hüte entspräche däm symbolisch sälli Beriich in de Sünagooge, wo d Gmäinde iiri Gebät abhalte.

Dr Tämpelbärg hüte ändere

Im Palestinachrieg vo 1948 si d Geböid uf em Tämpelbärg vo Granaate zum Däil zerstöört worde. Si si in de Joor druf mit dr technische und finanzielle Hilf us Jordanie, Saudi-Arabie und Egüpte widerufbaut worde.

Im Säggsdaagchrieg (1967) het Israel under anderem au Ostjerusalem erooberet, und sit denn chönne Juude wider an dr Chlaagemuure go bäte. Dr Tämpelbärg wird vom muslimische Waqf verwaltet, wo vo dr israelische Regierig fast e vollständigi Autonomii überchoo het.

Zuegang ändere

Mä chunnt uf e Tämpelbärg dur elf Door an dr Nord- und Westsite vo dr Aalaag. Alli Door wärde vo israelische Boliziste und Aagstellte vom Waqf überwacht und nume Muslim döfe dur die Door iine. Nid-Muslim döfe nume dur s Marokkanerdoor bi dr Chlaagemuure uf e Bärg, und das nume vom Samschdig bis zum Donnschdig usserhalb vo de Gebätszite und noch scharfe Sicherhätskontrolle. Bis zur Zwäite Intifada häi Duriste in d Al-Aqsa, dr Felsedoom und ins Islamische Museum iine döfe. Denn isch s Gländ für Nit-Muslim us Sicherhäitsgründ gsperrt worde. Sit em Ändi vo dr Intifada isch dr Bsuech uf em Bärg wider erlaubt, aber in d Geböid döfe nume Muslim iine. Es isch Nit-Muslim verbote, Büecher und Kultgeegeständ mitzbringe und Gebät abzhalte. Juude döfe nume in chliine Grubbe iine und wärde vilmol beufsichdiget, so dass es nid zu Brovokazioone cha cho.

Wil Brotest gege aktuelli bolitischi und milidäärischi Akzioone vo Israel im Allgemäine noch em Middaagsgebät stattfinde, beschränkt die israelischi Bolizei dr Zuegang noch soonige Aaläss us Sicherhäitsgründ. Im Allgemöine wird e Mindestalter für Manne festgsetzt oder nume d Iiwooner vo Jerusalem döfe iine.

Zum Marokkanertor (au: Mughrabi-Door) vom Tämpelbärg chunnt mä über d Mughrabi-Brugg.

Kontrovärse ändere

Es git Israeli wo die arabischi „Bsetzig“ vom Tämpelbärg ableene. E chliini fundamentalistischi Grubbe mit em Naame „Glöibigi Beweegig Tämpelbärg und Eretz Israel“ will uf em Tämpelbärg am Blatz vo de Moscheä dr dritt jüüdisch Tämpel baue.[1] Nume e Minderhäit vo dr israelische Öffentligkäit understützt die Grubbe. E baar Mol (zum Bischbil am 20. Oktober 1997, 7. Oktober 1998 und am 29. Juli 2001) het d Grubbe bekanntgee, ass si well e Grundstäi drfür lege. Das het internazionali Brotest zur Folg ghaa und es isch bi sümbolische Akt usserhalb aber in dr Nööchi vom Tämpelbärg bliibe.

In de letschte Joor het dr muslimisch Waqf agfange, illegal e groossi underirdischi Moschee in de sogenannte Ställ vom Salomo baue und häi drfür schweeri Baugräät iigsetzt. Vo jüdischer Site wird em Waqf vorgworfe, eso bedütendi archeologischi Züügniss vo dr jüüdische Vergangehäit vom Häilige Ort z zerstööre und e woorschiinlige archeologische Bewiis drfür z vernichde, ass dr Tämpelbärg käi urislamischi Gschicht häig, wie radikali muslimischi Leerer und Schuele es bhaupte. Dr Waqf het jüdische Archeolooge verbote, das züberbrüefe.

E Hufe Archeolooge dänke au, ass die Arbäite dr Tämpelbärg und d Chlaagemuure chönnte destabilisiere. Im Herbst 2002 het mä e Büüle vo öbbe 70 cm im südlige Däil vo dr Muure gfunde und het Schäde befürchdet oder sogar ass e Däil vo dr Muure chönnt iistürze. Wil dr Waqf käi israelischi Kontrolle will erlaube, het e Grubbe vo jordanische Inscheniöör d Muure im Oktober döfe undersueche. Noch iirem Guetachte si Middi 2003 die entsprächende Repratuure gmacht worde.

2007 het s oberste israelische Gricht islamischi Begrääbniss am Fuess vom Tämpelbärg verbote, und d Bolizei Greeber an dr alte Umfassigsmuure, wo nonig beläit worde si, zerstöört. Dr Archeolog Gabriel Barkai het argumentiert, ass äini vo de historisch bedütsamste Stelle z Jerusalem vo Muslime illegal und ziilt verbaut und unzuegänglig gmacht wurd. An deere Stell häig sich no nie en islamische Friidhoof befunde.[2]

Panorama ändere

Panoramaaasicht vom Tämpelbärg vom Öölbärg us gsee. In dr Middi vom Bild isch dr Felsedoom und drvor dr Chettidoom, witer linggs d Al-Aqsa-Moschee. In dr Muure, rächts vom Felsedoom, s Goldige Door. Usserdäm gseet mä rächts die vergoldete Kupple vo dr Maria Magdalena Chille, und linggs am Horizont d Dormitio Chille. In dr Vergröösserig cha mä au no grad rächts vo dr Kupple vom Felsedoom d Kupple vo dr Grabchille gsee.

Liddratuur ändere

Dütsch
  • Heribert Busse, Georg Kretschmar: Jerusalemer Heiligtumstraditionen. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1987.
  • Werner Caskel: Der Felsendom und die Wallfahrt nach Jerusalem. Westdeutscher Verlag, Köln 1963.
  • Benjamin Mazar: Archäologie auf den Spuren des Christentums: Neue Ausgrabungen in Jerusalem. Pawlak, Herrsching 1988, ISBN 3-88199-383-5.
Änglisch
  • Louis Finkelstein, David William; John Sturdy: The Cambridge History of Judaism. Cambridge University Press, 1999, ISBN 0-521-24377-7.
  • Rivka Gonen: Contested Holiness. KTAV Publishing House, 2003, ISBN 0-88125-799-0.
  • David Ha'ivri: Reclaiming the Temple Mount. HaMeir L'David, Jerusalem 2006, ISBN 965-90509-6-8.
  • Ron E. Hassner: War on Sacred Grounds. Cornell University Press, Ithaca, New York 2009, ISBN 978-0-8014-4806-5.[3]
  • John Lundquist: The Temple of Jerusalem. Greenwood Publishing Group, 2007, ISBN 0-275-98339-0.
  • Avraham Negev, Shimon Gibson: Archaeological Encyclopedia of the Holy Land. Continuum International Publishing Group, 2005, ISBN 0-8264-8571-5.

Gallery ändere

Weblingg ändere

  Commons: Tempelberg – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote ändere

  1. http://www.templemountfaithful.org
  2. Radio Vatikan: Israel verbietet Moslemgräber auf Tempelberg. (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.oecumene.radiovaticana.org 29. Mai 2007
  3. FAZ vom 22. November 2010, Seite 8: Religiös motivierte Gewalt
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