Dr Begriff Zäsur (vom latiinische caesura - Schnitt) wird bruucht, für zum s Ändi vo eim Brozäss und dr Afang vom enä neue, sehr underschiidlige z beschriibe. So chamme in dr europäische Gschichd von erä Zäsur, vom Afang von erä neue Epoche rede, wenn mä an die Französischi Revolution dänggt.

D Zäsur in dr Dichdig ändere

D Zäsur bim enä Gedicht isch die chlii Pause, wo mä bim Läse vo lengere Värsziile öbbe in dr Middi vo dr Ziile macht. In dr antike Dichdig het s ä Zäsur bim ä gwüsse Värsmass noch erä beschdimmte Zahl vo Silbe, bim Pentameter zum Bischbil noch drei Silbe (im Schema wird d Zäsur mit || markiert):

— ‿ ‿ | — ‿ ‿ | — || — ‿ ‿ | — ‿ ‿ | —

Wenn d Zäsur uf s Ändi vom enä Värsfuess fallt, redet mä vo enerä Diärese.

Bim schbootmiddelterlige italiänische endecasillabo (elf silbigi Ziile) het s ä Zäsur hüfig noch dr vierte odr dr säggste Silbe, bim dütsche jambische Pentameter noch zwei Jambe, d. h. vier Silbe.

‿ — | ‿ — || ‿ — | ‿ — | ‿ — | ‿

Wenn d Zäsur frei agwändet wird, wie bi Hexameter odr Langziile vo jeder Art, redet mä vo Iischnitt odr Fuege.

Dr Johann Peter Hebel het mit "Der Carfunkel" ä Gedicht in unregelmässige Hexameter gschriibe, wo Zäsure in dr Middi vo de Värs het:

Wo dr Aetti si Tubak schnätzlet, se lueget en d Marei
fründlig und bittwis a: „Verzelis näumis o Aetti,
weisch so wieder, wie necht, wo 's Chüngi het 'welle verschlofe!“

D Zäsur in der Musig ändere

 
Ä Zäsur

D Zäsur in dr Musig isch ä chliini Pause zwüsche zwei Donfolge, wo mit emä bsundrige Zeiche markiert wird.

Quelle ändere

  • J. P. Hebel, Allemannische Gedichte, Arau bey H. R. Sauerländer, 1820
  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 20, S.230