S Greschoneititsch isch dr hegschdalemanisch Dialäkt vù Greschonei. Es ghèèrd doodrmid zem Siidwalsertiitsch.

Dänggmool ùf Greschoneititsch an dr Chilchemuure vù Greschonei Oberteil (La-Trinité)
Transparänt ùf Greschoneititsch

Foorschigsgschiichd

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Greschoney isch e Ùfnaameord vùm Schwyzer Schbroochatlas gsii. D Ùfnaam isch vùm Fritz Gysling ùn em Rudolf Hotzenköcherle im Juli 1950 gmachd woore.

Fir s Phonogramm-Archiv vù dr Universität Züri hed dr Wilhelm Doegen vùm Berliner Lutarchiv im Oktober ane 1929 Tonbandùfnaame gmachd. Die Ùfnaame sin vùm Fritz Gysling, em Rudolf Hotzenköcherle ùn dr Clara Stockmeyer voorberaided ùn vù dr èrschte beede ane 1952 verefendligd woore.

E Kapitel zùm Greschoneititsch ùn zùm dèèrdige Bruuchdùùm hèd s au im Emil Balmer sym Buech iiber d Siidwalser.

Dr Peter Zürrer hed syd dr 60er Joor Ùfnaame z Greschoney gmachd ùn hed in dr Folg fimf Biecher iber dr Dialäkt vù Greschonei uusebroochd.

D Anna Giacalone Ramat hed ane 1976/77 Befroogige z Greschonei gmachd iber s sozio-linguistisch Verhäldnis zwischen em Walserdialäkt ùn em Piemontesisch bzw. em Idalieenisch.

D Fluurnäme vù Greschonei hed dr Paul Zinsli zäme mid em Paul Scheuermeier ùn dr Gertrud Frei ane 1961/62 ùfgnùù, mid ere Noochùfnaam ane 1979. Dr Paul Zinsli hed die Samlig derno ane 1984 in syym Buech „Südwalser Namengut“ verefendligd.

Ane 1982 isch s Walser Kulturzentrum – Centro Studi e Cultura Walser grinded woore, wù s kulturäl Èèrb vù dr Walser wil erhalde. Nääbe Uusschdelige sin vùm Kulturzentrum v. a. ùnder dr Bresidäntschaft vùm Heinrich Welf e Raije Biecher uusegee woore. S wichdigschd dervu isch s Greschoneytitsch-Wèèrderbuech. Des Wèèrderbuech isch vùm Kulturzentrum zäme mid em Eischemtöitschu-Wèèrderbuech in ere Kassette uusegee woore, ùn baide sin zäme gratis an ali Huushald z Greschonei ùn z Eischeme verdaild woore.

Im 21. Jorhùnderd foorschd dr Marco Angster zem greschoneititsche Verb.

Schryybwyys

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In däm Artikel sin di greschoneititschä Dialektbyyschbel in Dieth-Schryybig gschriibe. Dooderbyy wird dr Buechschdaab <k> fir d Fortis [k] bruucht, <kk> fir d geminierd Fortis [kk] bzw. [k:], fir d Affrikata [kx] wird <kch> gschriibe.

Bsùnderhaide us dr Lutig

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  • Voli Vokal
Im Greschoneititsch sin wie in andere Walserdialäkt di vole Vokal in ùùbetoonde Silbe nid abgschwèchd woore.
machu (dt. machen), Eeschil (dt. Esel), Fuksa (dt. Füchse)
  • Entrùndig
Wie im Wallisertitsch sin ü, ö, üü, öö, üe ùn öü entrùnded:
Hittu (dt. Hütte), Hiischär (dt. Häuser), beesch (dt. böse), Mersil (dt. Mörser)
  • 2.,3. Sg. vù mhd. stân, gân
Wie im Wallisertitsch erschyyne di 2./3. Sg. vù mhd. stân, gân mid Diphthong
du geischt (dt. du gehst), er geit (dt. er geht), du schteischt (dt. du stehst), er schteit (dt. er steht),
  • altalem. iu
Wie im Wallisertitsch erschyynd altalem. iu in e Dail Wèèrder as Diphthong.
teif (dt. tief), Fleigu (dt. Fliege)
  • mhd. -nk
Im Geegesaz zue andere hegschtalemanische Dialäkt isch d Verbindig -nk nid verschoobe zue -nch oder -ch.
tringgä (dt. trinken), danggä (dt. danken)
  • mhd. -rn
Wie in alene hegschdalemanische Dialäkt erschyynd mhd. –rn as –re.
Goare (dt. Garn), Hoore (dt. Horn), Zoore (dt. Zorn)
  • mhd. -hs
Wie im Wallisertitsch erschyynd mhd. –hs as –ks, nid wie in vyyle Schwyzer Dialäkt as –chs:
Fuks (dt. Fuchs), säkschi m. (dt. sechs)
  • german. s > sch
Wie in andere Walserdialäkt isch s germanisch s in vyyle Wèèrder palatalisierd zue sch
dschi (dt. sie), dschi (dt. sich), insch (dt. uns), diischi (dt. diese), säkschi m. (dt. sechs), Biksche (dt. Büchse), Miis (dt. Mäuse), Hiischär (dt. Häuser), Eeschil m. (dt. Esel)
  • mhd. -rs
Mhd. –rs erschyynd as -rs, nid as -rsch.
Oars (dt. Gesäss), Mersil (dt. Mörser), Feärsnu (dt. Ferse)
  • mhd. -nd
Mhd. nd erschyynd as n/nn.
San (dt. Sand), Han (dt. Hand), Pl Hen, Rinnu (dt. Rinde)
  • germ. -kk
Germanisch kk isch nùme im Uuslud verschoobe zue kch, im Inlud nid.
dikch (dt. dick), aber: dikke (gerinnen)
Rukch (dt. Ruck), aber: rikke (dt. rücken)
  • mhd. î, iu, û
Mhd. î, iu ùn û sin wie in alene hegschdalemanische Dialäkt au im Uuslud ùn im Hiatus as Monophthong erhalde.
drii (dt. drei), ghie (dt. fallen, werfen), nuu (dt. neu), nuwi (dt. neue), bue (dt. bauen)
  • Brächig
Mhd. â isch im Greschoneititsch broche zue oa.
Oabe (dt. Abend), bloase (dt. blasen), Joar (dt. Jahr)
Mhd. a isch vor Liquid (r, l) broche zue oa.
oalt (dt. alt), Soalz (dt. Salz), schoarf (dt. scharf), Goare (dt. Garn)
Mhd. ë isch vor Liquid (r, l) broche zue eä
geärbe (dt. gerben), Geäld (dt. Geld)
  • Affrikata mhd. pf
D Affrikata pf isch im Greschoneititsch vyylmool abgschwèchd zue f, ff.
Fannu nääbe Pfannu (dt. Pfanne), Zaffe nääbe Zapfe (dt. Zapfen), Naf nääbe Napf (dt. Napf)

Bsùnderhaide us dr Morphologyy

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Substantivdeklination

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m. w. s.
Sg. Pl. Sg. Pl. Sg. Pl.
Nom. de Maa d Manna d Frou d Frouwe ds Wiib d Wiiber
Dat. dem Maa de Manna der Frou de Frouwe dem Wiib de Wiiber
Akk. de Maa d Manna d Frou d Frouwe ds Wiib d Wiiber

Aigeni Dativ-Plural-Forme uf -e cheeme aber au no voor.

Wee an de Fiesse, Hende (dt. Schmerzen in den Füßen, in den Händen)
gää de Chinne, de Chiene, de Geisse, de Schoafe, de Noosse (dt. den Kindern, den Kühen, den Schafen, den Geißen, den Maultieren [Schokolade bzw. Heu] geben)

Dr Genitiv (im Singular uf -sch, im Plural uf -u) chùnd no in feschde Foormle voor.

Endi ds Maanudsch (dt. Ende des Monats)
Aafangsch Meije (dt. anfangs Mai)
bi Gotsch Hilf (dt. mit Gottes Hilfe)
riichär Littu Vee (dt. reicher Leute Vieh)
guetär Dingu sii (dt. guter Dinge sein)
Bisch hiina gutär Dingu? (dt. Bist du heute Abend gut gelaunt?)

Genitivforme bi Pronomina

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Bi ne Dail Pronomina wääre no Genitivfoorme bruuchd

Ich hän mu ru gseit. (dt. Ich habe ihm ihrer (hier: Schimpfwörter) gesagt.)
Ich tuen der miineru gää (dt. Ich gebe die von meinen.)
Desche Hersch Mattu (dt. die Wiese dieses Herrn)
Weschi isch diischi Chue? (dt. Wessen ist diese Kuh?)
Weeleru sin dii? (dt. Wessen sind diese?)
kcheische Wiibsch Huus (dt. das Hause keiner Frau)
Sin di ganzu Chin alli eische? (dt. Sind die ganzen Kinder alle eines Vaters?)

Adjektivdeklination

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Wie in andere hegschdalemanische Dialäkt wääre Adjektiv au prädikativ deklinierd.

Der Ettru isch liebe. (dt. Der Onkel ist lieb)
D Muema isch liebi. (dt. Die Tante ist lieb)
Ds Techterli isch liebs. (dt. Die Tochter ist lieb)
D Ettrunga sin liebi. (dt. Die Onkel sind lieb)
De Techterlene sin liebi. (dt. Die Töchter sind lieb)
D Mueme sin liebi. (dt. Die Tanten sind lieb)

Verbkonjugation

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Konjugations-Chlase

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Bi dr Verbkonjugation chaa mer drèi Chlase ùnderschaide:

  • I Schdaarchi Verbe ùn schwachi Verbe ùf ahd. –ên
    • Ia) Schdaarchi Verbe mid eme schdaarche Partizip Perfekt: liide (glitte), verliere (verloore), singe (gsunge), fächte (gfochte)
    • Ib) Schdaarchi Verbe mid eme schwache Partizip Perfekt (die maischde schdaarche Verbe): bisse (bisset), biete (bottet), zie (zochet), schriä (gschruet), errinne (errunnet), bälle (bollet), mälche (gmolchet), ässe (gässet), bache (bachet), schloa (gschlaaget), foare (gfoaret), falle (gfallet)
    • Ic) Schwachi Verbe ùf ahd. –ên: chiine (gchiinet), erlange (erlanget), meisse (gmeisset), schroote (gschrootet), trechne (trechnet)
  • II Schwachi Verbe ùf ahd. –jan: erpe (gerpt), fiere (gfiert), fille (gfillt), schitte (gschitt), trengge (trenggt), wetze (gwetzt)
  • III Schwachi Verbe ùf ahd. –ôn: beitu (beitut), chlagu (gchlagut), schmukku (gschmukkut), lougnu (glognut)
Chlas Ia) Ib) Ic) II III
Infinitiv singe foare lache erpe beitu
Partizip Perfekt gsunge gfoaret glachet gerpt beitut
Ind. Präs. Konj. Präs. Ind. Präs. Konj. Präs. Ind. Präs. Konj. Präs. Ind. Präs. Konj. Präs. Ind. Präs. Konj. Präs.
Sg. 1. ich singen ich singi ich foaren ich foari ich lachen ich lachi ich erpen ich erpi ich beiten ich beiti
2. du singescht du singischt du foarscht du foarischt du lachescht du lachischt du erpscht du erpischt du beituscht du beitischt
3. er singt er singi er foart er foari er lacht er lachi er erpt ver erpi er beitut er beiti
Pl. 1. wir singen wir singi wir foaren wir foari wir lachen wir lachi wir erpen wir erpi wir beiten wir beiti
2. ir singet ir singi ir foaret ir foari ir lachet ir lachi ir erpet ir erpi ir beitet ir beiti
3. dschi singen dschi singi dschi foaren dschi foari dschi lachen dschi lachi dschi erpen dschi erpi dschi beiten dschi beiti

In dr maischde Fäl wääre d Verbe aber mid em Hilfsverb tue konjugierd:

Ind. Präs. ich tuän erpe, du tuäscht erpe, er tuät erpe, wir tiän erpe, ir tiät erpe, dschi tiän erpe
Konj. Prät.: ich tetti erpe, du tettischt erpe, er tetti erpe, wir tetti erpe, ir tetti erpe, dschi tetti erpe

Partizip Präsens

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Im Greschoneititsch gid s no ne lääbig Partizip Päsens. S wird ùf -en bilded.

Inf. troagä (dt. tragen), Part. Präs.: troagen, Inf. gakslu (dt. gackern), Part. Präs. gakslen
stipfens Graas (dt. stechendes Gras), Dits Graas isch stipfens. (dt. Dieses Gras ist stechend.), E gaksleni Hennu (dt. ein gackerndes Huhn). Die Chue isch troageni. (Diese Kuh ist tragend, d. h. trächtig)

Modalverbe

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chonnu (dt. können)
Präs. Ind. ich chan, du chanscht, er chant, wir channän, ir channät, dschi channän
Part. Perf.: chonnu
Konj: ich chenti
moogu (dt. können, vgl. vermögen), ich maan, du maascht, :Präs. Ind.: er maat, wir mein, ir meit, dschi mein
Part. Perf.: moogu
Konj: ich mechti
mussu (dt. müssen)
Präs. Ind.: ich muss, du muscht, er must, wir mussän, ir mussät, dschi mussän
Part. Perf.: mussu
Konj: ich missti
wellä (dt. wollen)
Präs. Ind.: ich wil, du wilscht, er wilt, wir wellän, ir wellät, dschi wellän
Part. Perf.: wellä
Konj: ich welti
sellä (dt. sollen)
Präs. Ind.: ich sel, du selscht, er selt, wir sellän, ir sellät, dschi sellän
Part. Perf.: sellä
Konj: ich selti
torfu (dt. dürfen)
Präs. Ind.: ich torf, du torfscht, er torft, wir torfän, ir torfät, dschi torfän
Part. Perf.: torfu
Konj: ich terfti
wissu (dt. wissen)
Präs. Ind.: ich weiss, du weischt, er weist, wir wissän, ir wissät, dschi wissän
Part. Perf.: gwisst
Konj: ich wissti

Hilfsverbe

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sii (dt. sein)
Präs. Ind.: ich bin, du bischt, er ischt, wir sin, ir siid, dschi sin
Part. Perf.:gsiit
Konj. Präs.: ich sigi, Konj. Prät.: ich weeri
tuä (dt. tun)
Präs. Ind.: ich tuän, du tuäscht, er tuät, wir tiän, ir tiät, dschi tiän
Part. Perf.: toa
Konj. Präs.: ich tiegi, Konj. Prät.: ich teti
hää (dt. haben)
Präs. Ind.: ich hän, du häscht, er hät, wir hein, ir heit, dschi hein
Part. Perf.:ghät
Konj. Präs.: ich heigi, Konj. Prät.: ich heti

Chùùrzverbe

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goa (dt. gehen)
Präs. Ind.: ich gein, du geischt, er geit, wir gangän/gein, ir gangät/geit, dschi gangän/gein
Part. Perf.: gangät
Konj. Präs.: ich gangi, Konj. Prät.: ich gumti
stoa (dt. stehen)
Präs. Ind.: ich stein, du steischt, er steit, wir stannän/stein, ir stannät/steit, dschi stannän/stein
Part. Perf.: gstannät
Konj. Präs.: ich stanni, Konj. Prät.: ich standi
loa (dt. lassen)
Präs. Ind.: ich laan, du laascht, er laat, wir lein, ir leit, dschi lein
Part. Perf.: gloa
Konj. Präs.: ich lessti, Konj. Prät.: ich lechti
foa (dt. fangen)
Präs. Ind.: ich faan, du faascht, er faat, wir fangän, ir fangät, dschi fangän
Präs. Ind.: gfangä
Konj. Präs.: ich fangi, Konj. Prät.: ich fangti
gsee (dt. sehen)
Präs. Ind.: ich gseen, du gseescht, er gseet, wir gseechän, ir gseechät, dschi gseechän
Part. Perf.: gseet
Konj. Präs.: ich gseechi, Konj. Prät.: ich gseechti
gää (dt. geben)
Präs. Ind.: ich gibbän, du gischt, er git, wir gääbän, ir gääbät, dschi gääbän
Part. Perf.: gäät
Konj. Präs.: ich gibti, Konj. Prät.: ich gäbti
gee (dt. nehmen)
Präs. Ind.: ich geen, du geescht, er geet, wir geechän, ir geechät, dschi geechän
Part. Perf.: geecht
Konj. Prät.: geechti
chiämä (dt. kommen)
Präs. Ind.: ich chimmän, du chinscht, er chint, wir chiämän, ir chiämät, dschi chiämän
Part. Perf.: gchiämät
Konj. Präs.: ich chiämi, Konj. Prät.: ich chumti
ziä (dt. ziehen)
Präs. Ind.: ich ziin, du ziischt, er ziit, wir ziichän, ir ziichät, dschi ziichän
Part. Perf.: zoogä
Konj. Präs.: ich ziichi, Konj. Prät.: ich ziichti

Woordbildig

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Bim Diminutiv gid s wie in vyyle Walliser ùn Walser Dialäkt e baar Suffix:

  • -ji

S Suffiv –ji chùnd bi Grùndwèèrder voor, wù ùf –e oder ùf Konsonant (user Liquid) ände.

Schlittji (Schlitte), Geissji (Geiss), Schopfji (Schopf), Fessji (Fass)
  • -i

S Suffiv –i chùnd bi Grùndwèèrder voor, wù ùf –u ände.

Naasi (Naasu), Haani (Haanu), Chriesi (Chriesu)
  • -li

S Suffiv –li chùnd bi Grùndwèèrder voor, wù dr Schdam ùf Vokal anded, wù ùf –i ände oder wù ne r in dr Ändig hän.

Chieli (Chue), Nässili (Nässi), Oorli (Oor), Hoorli (Hoore),
  • -ti

S Suffiv –ti chùnd bi Grùndwèèrder voor, wù ne l in dr Ändig hän.

Seilti (Seil), Eermelti (Eermel), Schindelti (Schindlu)

Woordschaz

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Wùchedääg

Meentak, Zischtag, Mitwuchu, Froontag, Friitag, Samstag, Suntag

Wèèrder, wù in in andere Bied sùnschd maischd uusgschdoorbe sin
  • beitu (dt. warten)
  • Bruech (dt. Hose)
  • Ustag (dt. Frühling)
Wèèrder, wù sich im Greschoneititsch e aldi Bedydig ghalde hed
  • Liich (dt. Körperoberfläche, Haut)
  • mild (dt. weich)
  • schwach (dt. schlecht, minderwertig)
  • weich (dt. schwach)

Yyflis us em Romanisch

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Nadyyrli gid s im Greschoneititsch vyyl Främd- ùn Läänwèèrder us em Italienisch, em Franzeesisch, em Piemontesisch ùn em Frankoprovenzalisch

  • bischtu (dt. quetschen) < piemont. pistè
  • Grup m. (dt. Diphterie) < frz. croup
  • Guppu w. (dt. Schüssel) < piemont. coppa
  • Känju w. (dt. Hündin) < frkprov. cagne
  • Krikku w. (dt. Türfalle) < frkprov. crecca
  • Lanternu w. (dt. Laterne) < piemont. lanterna
  • Schkoatulu w. (dt. Schachtel) < ital. scatola
  • Tawang m. (dt. Bremse (Insekt)) < ital. tafano

Schbroochbyyschbel

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Wen dèr letscht Taag vom Joar gĉhemmèd ischt, soo tièn schi dè Zùcht èn bitz zeämèfinnè ùn tièn aabreedù, wo sch moorè wellid goa ds Nuijoar schriijè. Ès jeds tuèt sièĉhè ès Gselli for meed èm z chùnnù goa, dass nid ganz eigènù sig em Isch ùnd Schnee. Ùnd de morndrigscht èm Moargè fruè tuèt ès jeds Zùcht med èm geä ès liks Sekèlti. Das ischt extra ghannùts ggange for z chùùnù kriègè appas ùf dèr eerscht Taag vom Joar. Schi hen ali geerè äppis Guètsch ùn hen au ali geerè Schingèli en dèr Bùùrschù. Ùnd ùf der Manièr tuèt mù antrèffè dèr Eerschtù vom Joar è Huuffè Zùcht dur d Gassè ùnd ùf alnè Wèèga. Ùn di tièn chlèffè an èjèr Huuster ùnd an dèr andrù Ter. Ùnd de tièn sch luut schriijè: "Ès guèts ùn ès glikchhafftigs nuus Joar – winsch dùr s ùnd Got gèb dùr s!"

(verzeld vù dr Erica Castell-Squindo ane 1964, zidierd bim Zinsli 1968, S.417)


Schbrichwèèrder vù Greschonei:

  • D’scheitò spréngt nid witt vòm stock. (frz. Le copeau ne tombe pas loin de la bûche.)
  • Waster neut an Groat wennt neut mascht troa. (frz. Ne te charge pas d’une montagne si tu n’es pas à même de la porter.)
  • Morgen root, Abend Koth. (frz. Rouge le matin, boue le soir.)

Literatur

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  • Marco Angster: La perifrasi tue + infinito nel titsch di Gressoney. BA-Arbeit an der Universität Turin, 2005/5.
  • Marco Angster: Il verbo fare a Gressoney. Caratteri e forme di forme verbali analitiche in un dialetto walser. In: Elisabetta Fazzini (Hrsg.): Il tedesco superiore. Tradizione scritta e varietà parlate. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2011, S. 65–86.
  • Marco Angster: Isolamento e contatto. Stratigrafia del lessico dei walser meridionali dai dati del PALWaM. In: Bollettino dell’Atlante Linguistico Italiano (III Serie) 36, 2012, S. 155–200.
  • Marco Angster: Lingue di minoranza e di maggioranza. 200 anni di lingue straniere a Gressoney (AO). In: Valentina Porcellana & Federica Diémoz (Hrsg.): Minoranze in mutamento: Etnicità, lingue e processi etnografici nelle valli alpine italiane. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2014, S. 105–121.
  • Marco Angster, Livio Gaeta: Wie kurz sind die Kurzverben? Morphologische Merkmale in Gressoney und Issime. In: Stefan Rabanus (Hrsg.): Deutsch als Minderheitensprache in Italien. Theorie und Empirie kontaktinduzierten Sprachwandels. Germanistische Linguistik 239–240, 2018, S. 211–237.
  • Marco Angster, Livio Gaeta: Contact phenomena in the verbal complex: the Walser connection in the Alpine area. In: STUF – Language Typology and Universals 74, 2021, S. 73–107.
  • Emil Balmer: Die Walser im Piemont. Vom Leben und der Sprache der deutschen Ansiedler hinterm Monte Rosa. Francke, Bern 1949, S. 113–146.
  • Karl Bohnenberger: Die Mundart der Deutschen Walliser im Heimattal und in den Aussenorten. Huber, Frauenfeld 1913 (Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik 6; online).
  • Silvia Dal Negro, Marco Angster: Francoprovenzale e walser nell’alta valle del Lys. In: Augusta 48, 22–26 (online).
  • M. Digilio: Osservazioni sulla designazione del plurale dei sostantivi nel dialetto walser di Gressoney. In: Studi Alemannici II: I dialetti walser in Italia: contatto linguistico e scambio interculturale. Hrsg. von E. Fazzini. Alessandria 2003, S. 133–154.
  • Luciana Favre, Elide Squindo: Z Greschòneytitscha. Gròndsetzléché grammaték. Fondamenti di grammatica del titsch di Gressoney. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2022.
  • Elisabetta Fazzini, Costanza Cigni: Vocabolario comparativo dei dialetti Walser in Italia. Bd. 1–6. Edizioni dell’Orso, Alessandria 2004–2022 (Alemannica 1, 5, 6, 7, 9, 10).
  • Greschoneytitsch. Vocabolario Italiano – Titsch. Gressoney St-Jean (Aosta). Centro Studi e Cultura Walser della Valle d'Aosta / Walser Kulturzentrum, 1988.
  • Greschoneytitsch. Wörterbuch Titsch – Deutsch – Italiano. Gressoney St-Jean (Aosta): Centro Studi e Cultura Walser della Valle d’Aosta / Walser Kulturzentrum, 1998.
  • Fritz Gysling: Welsch und Deutsch in Gressoney. In: Vox Romanica 6, 1941–1942, S. 111–140 (online).
  • Fritz Gysling und Rudolf Hotzenköcherle: Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprachplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Huber, Frauenfeld 1952.
  • Fritz Gysling [1958]: Gressoney et les rapports linguistiques franco-provençaux-grisons. In: La Valle d’Aosta. Relazioni e comunicazioni presentate al 31. Congresso Storico Subalpino di Aosta, 9-10-11 Settembre 1956. Band 1. [Cuneo], S. 103–112.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Umlautphänomene am Südrand der Germania. In: Fragen und Forschungen im Bereich und Umkreis der germanischen Philologie. Festgabe für Theodor Frings zum 70. Geburtstag. Berlin 1956 (Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Sprache und Literatur), S. 221–250.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die südwalserisch-ernetbirgischen Mundarten im Spiegel ihrer Verbalformen. In: Maria Bindschedel, Rudolf Hotzenköcherle, & Werner Kohlschmidt (Hrsg.): Festschrift für Paul Zinsli. Francke, Bern 1971, S. 79–98.
  • Hans Kreis: Die Walser. Ein Stück Besiedlungsgeschichte der Zentralalpen. Francke, Bern 1958.
  • Anna Ramat Giacalone: Beschreibung der Sprachvariation [in Gressoney]. In: Sprache im Kontext. Akten des 12. Linguistischen Kolloquiums Pavia 1977. Band 2. Niemeyer, Tübingen 1978, S. 13–23.
  • Anna Ramat Giacalone: Lingua, Dialetto e Comportamento Linguistico. La Situazione Di Gressoney. Tipo-Offset Musumeci, Aosta 1979.
  • Caterina Saracco: Le varietà walser dell’Italia settentrionale: Gressoney e il titsch. In: Erica Autelli, Marco Caria, Riccardo Imperiale (Hrsg.): Le varietà storiche minoritarie in Italia. Band 1: L’Italia settentrionale (Linguistik Online, 130/6, 2024).
  • Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS). Begr. von Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle. In Zusammenarbeit mit Konrad Lobeck, Robert Schläpfer, Rudolf Trüb und unter Mitwirkung von Paul Zinsli herausgegeben von Rudolf Hotzenköcherle. 8 Bde, Einführungsband, Abschlussband. Francke, Bern bzw. Basel 1962–2003. – D Originaalùfnaame vùm Schbroochatlas cha mer syd 2018 online aaluege: sprachatlas.ch – Gressoney.
  • Spréchwòrté òn gseité òf titsch vòn Greschòney. Hrsg. vom Centro studi e cultura Walser. Tipografia Valdostana, Aosta 2007.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Italien. Huber, Frauenfeld 1968.
  • Paul Zinsli: Südwalser Namengut. Die deutsche Orts- und Flurnamen der ennetbirgischen Walsersiedlungen in Bosco-Gurin und im Piemont. Stämpfli, Bern 1984.
  • Peter Zürrer: Wortfelder in der Mundart von Gressoney. Ein Beitrag zur Kenntnis der norditalienischen Walser-Mundarten. Huber, Frauenfeld 1975 (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung 21; Digitalisat).
  • Peter Zürrer: Wörterbuch der Mundart von Gressoney. Mit einer Einführung in die Sprachsituation und einem grammatischen Abriss. Huber, Frauenfeld 1982 (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung 24; Digitalisat).
  • Peter Zürrer: Sprachinseldialekte. Walserdeutsch im Aostatal. Aarau 1999. (Reihe Sprachlandschaften 23).
  • Peter Zürrer: Deutscher Dialekt in mehrsprachiger Gemeinschaft. Die Sprachinselsituation von Gressoney (Valle d’Aosta, Italien). Steiner, Wiesbaden/Stuttgart 1986 (ZDL Beihefte 53).
  • Peter Zürrer: Sprachkontakt in Walser Dialekten. Gressoney und Issime im Aostatal (Italien). Steiner, Wiesbaden/Stuttgart 2009 (ZDL Beihefte 137), ISBN 978-3-515-09358-3.
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  • Il progetto DiWaC, nasce con lo scopo di realizzare un archivio digitale per la salvaguardia dell’eredità linguistica e culturale dei Walser.