Dr Kanton Basel-Landschaft, volggsdüümlig s Baselbiet, isch e Kanton i dr Schwyz. Si Hauptstadt isch Lieschtel. Er umfasst s dicht besidlete Gebiet im Bezirk Arlese, s ländlich obere Baselbiet mit de Bezirk Lieschtel, Sissech und Wolbrg und dr Bezirk Laufe, wo 1994 vom Kanton Bärn zum Baselbiet gwächslet het.

Kanton Basel-Landschaft
Wappe vum Kanton Basel-Landschaft
Wappe vum Kanton Basel-Landschaft

Basisdate
Staat: Schwiz
Abchürzig: BL
Amtssproche: Deutsch
Hauptort: Lieschtel
Gröschter Ort: Allschwyl
Flächi: 518 km²
(Rang 18)
Iwohner: 277'614 (30. September 2012)
(Rang 11)
Bevölkerigsdichti: 536 Iw./km²
(Rang 4)
Bitritt zuem Bund: 1501
Kantonshyme: Baselbieterlied (inoffiziell)
Websyte: www.BL.ch
Lag
Lag vum Kanton Basel-Landschaft in dr Schwyz
Lag vum Kanton Basel-Landschaft in dr Schwyz
Charte
Charte vum Kanton Basel-Landschaft
Charte vum Kanton Basel-Landschaft
Gmeinde
Gmeinde im Kanton Basel-Landschaft
Gmeinde im Kanton Basel-Landschaft

Geografy ändere

  • dr höggscht Punggt: die Hinteri Egg (1'169 m)
  • dr tiefschti Punggt: d Mündig vo dr Birs in Rhy (246 m)

Dr Kanton ligt im Nordweschte vo dr Schwiiz i dr Umgäbig vo dr Stadt Basel, wo en eigete Kanton isch. Abgseh vo-n-es paar Usnahme umfasst er alli dütschsprochige Gmeinde a dr Birs (me seit däm Unterbaselbiet) und alli Gmeinde dr Ergolz nooch (das isch s Oberbaselbiet) mitsamt de Sytetäler bis ad Wasserscheidi vom Jura. Grossi Usnaame sin die soledurnische Bezirk Dorneck und Dierstai, wo au uf dr Nordsyte vom Jura ligge und fasch bis uf Basel abechöme und wo sogar Exklaafe a dr Gränze zu Frankrych hei. Die geografischi Form vom Kanton isch wäge dem zimli unregelmässig und verwinklet.

Zum Kanton ghört e Teil vo dr Agglomeration Basel.

Vo dr Flechi här gseh ghört er zu de chlainere Kantöön vo dr Schwiiz (Platz 18 vo 26). Will er aber zimmli dicht bevölkeret isch liggt er im Ywoonerrang uf Platz 10.

S Baselbiet gränzt im Oschte und Nordoschte an Kanton Aargau und an dr Rhy, wo d Landesgränze zu Dütschland bildet. Im Norde gränzt er an Kanton Basel-Stadt, im Weschte und Nordweschte an Frankryych, teilwys au an soledurnischi Exklave. Au im Süde gränzt dr Kanton Solodurn (dasmoll nid als Exklave) ans Baselbiet, und züsserscht im Südweschte schliesst sich dr Kanton Jura no a.

D Usdeehnig vom Kanton wird au thematisiert in siner inoffizielle Hymne, em Baselbieterlied Vo Schönebuech bis Ammel.

Gschicht ändere

 
s nit ofizielle gmeinsame Kantonswappe vo Basel-Stadt und Basel-Landschaft, wies in dr Kuppel vom Bundeshus abbildet isch

S Gebiet vom hütige Kanton Basel-Lanschaft het vor de napoleonische Umwälzige zem Teil em Fürschtbischtum Basel, zem Teil als Untertanegebiet zu Basel ghört, wo 1501 as Stadtort dr Schwizerische Eidgenosseschaft biträtte isch. 1798/1803 sin Teil vom Fürschtbischtum Basel a d Stadt Basel gange (Birs-/Leimedal), anderi Teil sin 1815 bim Wiener Kongräss em Kanton Bärn zuegschlage worde (u. a. s Laufedal).

1832 hän sich d Landgmeinde (Ober- und Unterbaselbiet; ohni s Laufedal, wo zue Bärn ghört het) gege d Dominanz vo dr aristokratisch regierte Stadt Basel gwehrt. Gwehrt hän sich die meischte, aber nid alli Landgmeinde, denn nid wenigi Gmeinde sin wirtschaftlig sehr stark vo Basel abhängig gsi und/oder hän vo dr Stadt profitiert, so z. B. Sydebändelwäberei. So isch also au durs Baselbiet e Grabe gange, zem Teil au dur Nochbergmeinde. 1833 hett dr Uffstand zu bluetige Kämpf, u. a. z Lieschtel im Stedtli, gfüehrt. Am 3. Auguscht 1833 hän d Baselbieter Truppe d Basler Truppe bi dr Hülfteschanz zwüsche Fränkedorf und Brattele vernichtend und überus und unnötig brutal gschlage. Drno hett Basel und au d Schwizer Daagsatzig Basel-Land als eigene Kanton anerkannt mit allne Gmeinde links vom Rhy. D Basler Landgmeinde rächts vom Rhy – Bettige, Rieche und Glaihünige – sin mit dr Stadt Basel zum Kanton Basel-Stadt worde.

Die letscht Hiirichtig im Kanton Basel-Landschaft datiert vom 15. Oktober 1851, vollstreckt am Raubmörder Hyazinth Bayer.

Uffgrund vo innere Spannige het sich s Baselbiet im 19. Joorhundert mehreri Moll neui Verfassige ge, so wäge dr Beschränkig vo Kompetänzstrittereie 1838 und 1850, em Durchbruch vo dr demokratische Bewegig 1863 und em witere Usbau vo dr Demokratii und dr Erhebig vo Staatsstüüre 1892. Die hütig Verfassig vo 1984 – die sächsti überhaupt – hett e zuesätzligi Erwyterig vo de Volksrächt brocht und über zwei Dutzed Teilrevisione formal neu gfasst.

1994 isch s Laufedal vom Kanton Bärn zum Kanton Basel-Landschaft cho.

Versüech zunere Widervereinig mit Basel-Stadt sin hüfiger unternoo worde, zletscht sin si 2014 am Nai vo de Baselbieter Stimmbürger gschiteret.[1]

Wappe ändere

S Wappe vom Kanton – entstande 1833 – zeigt en rote Stab vomene Hirt. Uff dr Biegig vom Stab befinde sich Usstülpige, au Krabbe gnennt. Die hän in de Versione vor 1948 dr Stab nony beriehrt, sin also Kugle gsy. E heraldischi Bsunderheit isch d Linkswändig vom Stab, also wäg vo dr Fahnestange. Die Linkswändig symbolisiert d Trennig/Abwändig vom Kanton Basel resp. dr Stadt Basel 1833 und unterstriicht d Unabhängigkeit.

S Wappe entspricht em alte Stadtwappe vo Lieschtel us em 14. Joorhundert. Um d Wappe besser kenne z’unterscheide isch die rot Umrandig entfärnt worde.[2] 1921 hett Lieschtel sy Wappe dütlig gänderet drmit gar e kei Verwächslige meh möglig sin.

Bevölkerig ändere

D Wohnbevölkerig het per 30. September 2012 277'614 Yywoner betrage. Näb 220'970 Schwiizer hän 56'644 Usländer im Kanton gwoont, was emene Ateil 20,4 % entspricht. Dodrvo sin 2011 19,5 % us Italie, 19,3 % us Dütschland, 9,5 % us der Türkei, 6,2 % us Serbie un Montenegro, 2,0 % us Öschtryych und 1,6 % aus Frankryych ko.[3]

Sproch ändere

D Amtssproch isch Hochdütsch (schriftdütsch).

D Umgangssproch im Kanton isch Baselbieterdütsch. Anders als s Baseldyytsch, wo i dr Stadt Basel traditionell gschwätzt wird, isch s Baselbieterdütsch (wie die meischte andere schwiizerdütsche Dialäkt) e hochalemannische Dialäkt. Bsunders im Oberbaselbiet ischs Baselbieterdütsch no sehr eigeständig erhalte. Im Unterbaselbiet, grad rund um Basel umme, isch s Baselbieterdütsch weniger klar, es vermischt sich mit andere Schwiizer Dialäkt vo Zuezüger und bsunders mit em Baseldyytsch vo Stadtbasler, wo uffs Land zoge sin zum Woone.

Im Norde und Weschte ischs Baselbiet Sprochgränze zum Französische: Im Norde zum Elsass, wo s Französische als wie meh s Elsässisch verdrängt het, und im Weschte zum Kanton Jura, wo traditionell französischsprochig isch (Gränzgmeinde sin Roggeburg und Lieschbrg.

Baselbieter Mundartdichter:

Religion ändere

Die traditionelli Konfession im Baselbiet (mit Usnahm vo Deil vom Bezirk Arlese und em Laufedal, wo erscht spoot zem Baselbiet cho isch) isch reformiert, susch katholisch (Laufedal, hinders Leimedal und Birseck – die hän friener zem Fürschtbischtum Basel ghört). Wäg dr modärne Migration und Agglomerationsbildig sin die Gränze aber stark verwüscht worde. E mänggi Gmeind im Bezirk Arlese hett unterdesse e refomierti Mehrheit, umgekehrt hett d Agglomeration Lieschtel e starggi katholischi Minderheit.

Am 31. Dezember 2011 sin 34,7 % evangelisch-reformiert, 27,9 % römisch-katholisch und 0,4 % christ-katholisch gsi. 37 % sin Mitgliider vo nid chrischtliche Religione oder konfessionslos.

Politik und Verfassig ändere

21
8
4
8
3
1
17
28
21 17 28 
Insgsamt 90 Sitz

S Kantonsparlament heisst Landrot. Dä umfasst 90 Volksverträter (Landrööt). Dr Landroot wird all vier Joor gwählt noch em Proporzsyschtem. E vorzytigi Uflöösig isch nid möglich.

Wie die andere Schwizer Kanton kennt au s Baselbiet Initiative und Referendum. 1500 Wahlberächtigte kenne mit enere Initiative dr Erlass, d Änderig oder d Uffhebig vo dr Verfassig oder – anders als im Bund – au vomene Gsetz verlange. Änderige an dr Verfassig unterstöön enere obligatorische Volksabstimmig (Referendum), ebeso alli Gsetzesänderige, usser wenn mindeschtens 4/5 vom Landroot zuegstimmt hän, denn gitts nur e Volksabstimmig, wenn 1500 Stimmberächtigte das verlange.

D Kantonsregierig heisst Regierigsrot. Si umfasst fünf Mitglieder (Regierigsrööt), wo noch em Marjorzsyschtem alli vier Joor diräkt vom Volk gwäält wärde. Vorsitz hett dr Regierigsbresidänt, wo jöörlig vom Landroot us de Mitgliider vom Regierigsrot gwählt wird. Im Momänt hetts Baselbiet e bürgerligi Regierig.

Mitgliider vom Regierigsroot (sit 8. Februar 2015)[4]
Regierigsroot Partei Direkzioon
Anton Lauber, Regierigsbresidänt CVP Finanz- und Chilledirekzioon
Thomas Weber SVP Volkswirtschafts- und Gsundhäitsdirekzioon
Isaac Reber GPS Sicherhäitsdirekzioon
Monica Gschwind FDP Bildigs-, Kultur- und Sportdirekzioon
Sabine Pegoraro FDP Bau- und Umwältschutzdirekzioon

S höggschte kantonale Gricht isch s Kantonsgricht z Lieschtel, wo 2001 us em bishärige Obergricht, Verfassigsgricht, Verwaltigsgricht, Versicherigsgricht und Enteignisgricht bildet worde isch. En Instanz witter unde sind di beide Zivilchreisgricht und s Strooffgricht, und für jungi Lütt richtet i Strooffsache s Juugedgricht. Als Schlichtigsbhöörde amte d Friidesrichter. Spezialgricht – alli mit Sitz z Lieschtel – sind s Stüür- und Enteignigsgricht und s Zwangsmassnahmegricht.

S Baselbiet entsändet – als Halbkanton – ei Ständerot und siibe Nationalröt uff Bärn ins nationale Parlament.

S Oberbasebiet isch politisch gsee konservativer ygstellt als dr under Kantonsteil, wie me bi vilne Abstimmige gseht.

Wirtschaft ändere

S Baselbiet isch e stark induschtrialisiärts Buureland mit Milchwirtschaft und Obschtbau. D Industrii broduziert Textilie, Iise, Maschiine, Chemikalie, Elektronik, Don und Zemänt, im Jura wärde au Uhre härgschtellt. D Rhyhäfe Schwyzerhalle und Äu sy wichtig für en Import vo Flüssigdrybschtoff und Brennschtoff. Bekanni Firmene uss em Baselbiet sin u. a. Endress+Hauser, Ronda, Novartis, Hoffmann-La Roche, Ricola, Bombardier, Renata und Georg Fischer JRG AG. D Arbetslosigkeit liggt normalerwyys knapp under em Schwizer Durchschnitt – im Novämber 2010 bi 3,4 % (Schwiz: 3,6 %).

Turismus ändere

S Baselbiet isch für sini molerischi Jura-Landschaft im Oberbaselbiet witume bekannt, e hüfigs Poschtkartesujet sin d Chirsiböim im Früehlig, wenn si blüeje. Zahlriichi Wanderwäg verbinde Bärg und Tal. Bsunders beliebt isch d Wasserfalle uff guet 1000 Meter über Meer, wo au e Gondelbahn uufe fahrt (die einzig wyt und breit).

Wyteri turischtische Attraktione

Verkehr ändere

S Baselbiet liggt an zwei Hauptverkehrsaggse:

Dr wichtigschte Bahnhof – mit Halt vo Interregio, Intercity und einige Intercity-Expresszüg – isch Lieschtel.

Stedt und grösseri Gmeinde ändere

 
Stedt und grösseri Ort vom Baselbiet

D Gmeinde sin autonomi Sälbschtverwaltigseinheite uff lokaler Ebeni. Däre ire Bstand ka nume mit iirer Zuestimmig und mit dere vom Landrot gänderet wärde. D Normalform isch d Ywoonergmeind, drnäbe gitts no Bürgergmeinde, wo s Bürgerrächt verleihe und im kulturelle Beriich aktiv sin. Bi Bürgergmeinde sin nume Bürger stimm- und wahlberächtigt. Wos kei Bürgergmeind gitt, wärde d Uffgoobe vo dr Ywoonergmeind übernoo.

Uffglischtet sin Gmeinde mit meh als 10'000 Ywooner (Stand 31. Dezember 2011). Für e Lischte vo allne Gmeinde lueg do.

Politischi Gmeind Iiwohner
Allschwil 21'654
Riinach 19'667
Muttez 17'917
Brattele 16'458
Binnige 15'631
Lieschtel 15'420
Münchestei 12'102
Oberwil 11'273
Birsfälde 10'264
Aesch 10'607

All die Gmeinde befinde sich im Bezirk Arlise (usser Lieschtel und Brattele, beidi im Bezirk Lieschtel) und usser Lieschtel sins alles Gmeinde vo dr Agglomeration Basel. Dr Bezirk Arlise isch drumm au mit Abstand dr bevölkerigsriichscht Bezirk. Lieschtel bildet e eigni chleini Agglomeration, wo mit de unmittelbare Nochberort uff knapp 40'000 Yywooner kunnt. Usser Lieschtel sin aber alli gressere Ort kei historischi Stedt, sondern frieneri Derfer. Näbe Lieschtel hän au no Wolbrg und Laufe s Stadträcht und sin friener Schtedt gsi, mit nume no guet 1'000 resp. 5'000 Ywooner sin die Ort hytte aber relativ chlei.

Bezirk ändere

 
d Bezirk vom Baselbiet

Die fünf Bezirk vom Kanton sin dezentrali Einheite vo dr Kantonsverwaltig und ohni inneri Autonomii. Ihri Bedütig wird immer chliiner.

Literatur ändere

Weblink ändere

  Commons: Baselbiet – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnohwiis ändere

  1. Kantonsfusion scheitert an Baselland uf srf.ch, abgrüeft am 28. April 2015
  2. Der Umgang mit Fahnen, Standarten und Fanions (Fahnenreglement) Archivlink (Memento vom 6. Novämber 2011 im Internet Archive), Fahnenreglement der Schweizer Armee, Seite 64
  3. Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit seit 2002 – Ganzer Kanton (Memento vom 20. Novämber 2012 im Internet Archive), Statistisches Amt des Kantons Basel-Landschaft
  4. Regierungsratswahlen 2015 – Kanton Basel-Landschaft. Kanton Basel-Landschaft, Landeskanzlei, 8. Februar 2015, abgruefen am 8. Februar 2015.