Karl Imfeld (Pfarrer)

Dr Karl Imfeld (* 6. Oktoober 1931 z Sarnä; † 19. Oigschtä 2020 z Sarnä) – oder Imfäld Kari, wiä mä imm z Obwaldä oi gsäid hed – isch ä katolischä Gäischtlich gsi, aber oi ä Weerterbuächmacher, Volkskundler, Schriftschteller und Publizischt.

Dr Kari Imfäld im Jaar 2012

Läbä und Bruäf ändere

Am Kari Imfäld siini Elterä sind dr Mebelfabrikarbäiter Karl Felix Imfäld und d Hermine Imfäld-Jakober gsi. Uifgwachsä isch är innerä groossä Famili z Sarnä, und zwar z Chilchofe, nid wiit äwäg vo dr barockä Pfarrchilä vo Sarnä. Sii Muäter hed det äs Lädäli gfiärd. Dr Imfäld hed sii Gimnasiaalziit 1945 am Koleegi Sarnä bi de Benediktiiner agfangä. Diä hend de aber gmäind, us im wärdi niä eppis Rächts, und drum hed är miässä uf Altoorf wächslä und hed 1953 d Matura dettä gmachd. Diä Erfaarigä hed är siis ganz Läba niä ganz uberwundä.

Druifappä hed är z Chuir Theologii gschtudiärd und isch de am 7. Juli 1957 zum Priäschter gwichä woordä. Vom 1958 bis 1962 isch är Doomvikar z Chuir gsi. 1962 isch är z Chärns Friämässer (d. h. Kaplaan) woordä, und ab 1969 isch är de daa Pfaarer gsi, bis är sich 1996 hed la pangsionärä; är isch aber z Chärns blibä. Dr greeschti Täil vo sim Bruäfsläbä hed är also z Chärns gwirkd, dr greesser Täil vo sim Läbe z Chärns verbraacht.

Als Pfaarer isch äs im äs Aligä gsi, dr Gäischt vom Zwäitä Vatikaanischä Konziil is Pfariiläbä z bringä. 1969 hed är s Pfariiblatt Obwaldä grinded und isch bis 1983 sii erscht Redakter gsi. Drbiä häig är 345 Uisgaabä redigiärd, und das praktisch alls um Gottesloo.[1] 1991 hed är d Läitig vom Dekanaat Obwaldä ubernu.

Firs Bischtum Chuir hed är nid as pflägeliächtä Priäschter gultä.[2] I siinerä Ziit as Dekaan, won är bis 1998 gsi isch, hed är sich schtarch gägä Bischof Wolfgang Haas angaschiärd. Am Imfäld sii Dokumentazioon i därä Sach isch hitt im Archiv fir Ziitgschicht vo der ETH Ziri.[3] Aber oi mid em Bischof Vitus Huonder und mid em Aposchtolischä Adminischtraator Peter Bürcher isch är hert is Gricht gangä.[4] Nu im Oigschtä 2020 isch im Pfariiblatt Obwaldä ä Biitrag vom Imfäld erschinä, won är d Bischef Haas und Huonder als «Karriereriiter» bezäichned und Paralleelä zur Ziit vor 200 Jaar zogä hed.[5] Uberhoipt hed äs im nid passd, ass Obwaldä 1819 am Bischtum Chuir underschtellt wordän isch. I siinerä Pfariigschicht vo Chärns schriibt är am Schluss, fir Obwaldä gäb s mid dä Chuirer Bischef ä käi Vergangähäit, ä käi Gägäwaart und oi ä käi Zuäkumft.[6]

Dr Kari Imfäld isch nach lengerer Chranket gschtorbä. Begrabä isch är imänä Priäschtergrab bi dr Pfarrchilä vo Chärns.

Kulturells Schaffä ändere

Dr Kari Imfäld hed äs riichs literaarischs Wärch hinderlaa: Da drzuä gheerid eppä siini Bändli Dischtlä sind ai Bliämä – Gedicht vom Chärnserpfarer (1978) und Vertraht churzi Gschichtli (1982) oder d Ubersetzig Markusevangeeli Obwaldnerdytsch (1979).

As äinä vo weenigä Obwaldner vom 20. Jaarhundert hed dr Imfäld Saagä gsammled. Är hed si 1986 under em Titel Alig hends gseid vereffentlichd.

Zwischä 1989 und 1998 hed dr Imfäld bi der Radiosendig «Zum niiwä Tag» als Autor und Schprächer mitgschaffed.

Siis gwichtigä Buäch uber Volksbriich und Volkskultuir z Obwaldä (2006) isch us erä Räiä vo Ziitigsartiklä uisägwachsä, won är im Obwaldner Wuchäblatt vereffentlichd hed.

As so eppis wiä ds Läbeswärch vom Imfäld gilt siis Obwaldner Mundart-Weerterbuäch (2000). Zwäi Jaarzäänt isch är dra gsi, bis äs z erschtmaal im Jaar 2000 uisächo isch. Zu däm Wärch hed ins 1980 dr Marburger Profässer Kurt Kehr ermuntered. Nach allgemäinä Uisfiärigä gheerd dr Hoipttäil vom Buäch am Dialäkt vom Sarner Taal, chliineri Täil sind a dä Äigehäitä vo Lungerä und Engelbärg gwidmed. Äs schriftdiitsches Regischter schliässt das Wärch ab. Ds Materiaal zu däm Buäch liid hit bim Schwiizerischä Idiotikoon z Ziri. I siinä letschtä Jaarä hed dr Imfäld das Weerterbuäch nu äinisch uberschaffed und hed rund 500 Weerter niiw uifgnu und oi d Schpezialiteetä vo Lungerä und Engelbärg i gliichligi Weerterbuächtäil inägnu. S Erschiinä vo därä Niiwuisgaab hed är aber nimmä erläbt, si isch im Dezember 2020 uisächo.

Eerigä (Uiswaal) ändere

  • 1987 Heerschpilpriis vo dr Schtiftig Radio Basel
  • 2006 Obwaldner Kultuirpriis
  • 2008 Kabriizi-Priis vo der Gmäind Chärns

Wärchliischtä (Uiswaal) ändere

Biächer (Uiswaal) ändere

  • Obwaldner Mundart-Wörterbuch, Brunner Verlag, Chriäns 2000, ISBN 3-905198-55-X
    • uberschaffeti Niiwuisgaab: Obwaldner Mundart Wörterbuch, bildfluss-Verlag, Altdorf 2020, ISBN 978-3-9524501-5-4
  • Pfarreigeschichte von Kerns: 10. Jahrhundert bis 2010, Verlag Martin Wallimann, Alpnach 2012, ISBN 978-3-905969-13-9
  • Volksbräuche und Volkskultur in Obwalden, Brunner Verlag, Chriäns 2006, ISBN 978-3-03-727016-5
  • Dischtlä sind ai Bliämä – Gedicht vom Chärnserpfarer, Nussbaumverlag, Sarnä 1978
  • Markusevangeeli Obwaldnerdytsch, Nussbaumverlag, Sarnä 1979
  • Vertraht churzi Gschichtli, Kürzestgeschichten, Nussbaumverlag, Sarnä 1982
  • D Gschicht vom Wetzstäimanndli, Chinderbuäch, Bibliothek Chärns 1984
  • Alig hends gseid, Chärnser Saagä, Nussbaumverlag, Sarnä 1986
  • chund druifab – Gedichte und Sprüche, Bildfluss-Verlag, Altdorf 2022, ISBN 978-3-9524501-9-2 (postum; mit ämenä uisfiärlichä Wärchverzäichnis S. 153–157)

Fäschtschpil, Heerschpil und anders ändere

  • Ein dryfach Brunnen, Fäschtschpil zur Iwiichig vom niiwgschtaltetä Sachsler Doorfzentrum, 2006[7]
  • Pilgerzug, Heerschpil Radio DRS, 1987
  • Noch vierzig Tage, Heerschpil Radio DRS, 1988
  • Einsame Reise, Heerschpil Radio DRS, 1990
  • Bärgpredig, Libretto zumänä Oratorium, vertoond vom Erwin Mattmä, 1990
  • Chärnser Chrippäspil, Heerschpil uf Obwaldnerdiitsch, Radio DRS, 1982
  • Liädertext: Zweiti Jodlermäss, vertoont vom Jost Marty, Fellmannverlag, Steinhuserberg 1981

Literatuir ändere

Naawiis ändere

  1. Donato Fisch: «Dischtlä sind ai Bliämä» – Zum Abschied von Karl Imfeld. In: Pfarreiblatt Obwalden, 16/2020, S. 2 f.
  2. Romano Cuonz: Er war Schöpfer von Kultur und Würde. In: Luzerner Zeitung, 22. Oigschtä 2020, S. 31
  3. Archiv für Zeitgeschichte: NL Karl Imfeld
  4. Zletscht nu: Karl Imfeld: Kommentar zu den Ereignissen im Bistum Chur. Versagen des Gutwetterpropheten. In: Pfarreiblatt Obwalden, 6/2020, S. 7
  5. Karl Imfeld: Unser letzter Bischof von Konstanz – Karl Theodor Freiherr von und zu Dalberg. In: Pfarreiblatt Obwalden, 14/2020, S. 6 f.
  6. Karl Imfeld: Pfarreigeschichte von Kerns. 10. Jh. bis 2010. Verlag Martin Wallimann, Alpnach 2012, ISBN 978-3-905969-13-9, S. 239
  7. Pfarreiblatt Obwalden, 15/2006, S. 1 f. (PDF; 184 kB)