Kommunallanddag vu dr Hauezollersche Land

Dr Kommunallanddag vu dr Hauezollersche Land isch vu 1875 bis zum 1. Jänner 1973 dr Kommunallanddag, des haißt s Barlemänt, vum Hauezollersche Landeskommunalverband gsii.

s Landeshuus z Semmerenga isch dr Sitz vum Kommunallanddag gsii
Kommunallanddag vu dr Hauezollersche Land anne 1896. S Bild zaigt vu links no rächts am Stoh: Landessekretär Steidle, Burgermaischter Fischer, Lehrer Mayer, Oberamtmann Longart, Chammerrot Kettner, Hofchammerrot Hülsemann, Oberamtmann von Meer, Oberamtmann Bahlmann, Oberamtmann Sauerland, Amtsrichter Kraus, Altburgermaischter Göggel, Burgermaischter Kerle un Vogt Kaus. Am Hocke: Burgermaischter Leuze, Regierigskommissar Saint Pierre, Regierigspresidänt von Schwarz, Landgrichtspresidänt Evelt, Amtsgrichtsrot Graf, Landesböurot Leibbrand un Stadtburgermaischter Liehner.

Vorgschicht ändere

Historisch het s in dr Hauezollersche Fischtedimer kai Landständ gee. D Verfassig vu Hauellezollre-Semmerenga het anne 1831 fir Hauellezollre-Semmerenga zum erschte Mol e Landtag, d Landständ vum Firschtedum Hauellezollre-Semmerenga, yygfiert[1]. Z Hauellezollre-Hächenga isch 1798 d Hächenger Landesdeputation as landständigi Verdrättig gschaffe wore.[2][3]

Mit dr Ibernahm dur Preuße 1850 het d Arbet vu däne Ständeversammlige ufghert, ohni ass diräkt e Noofolgorganisation gschaffe woren isch.

Allgemeines ändere

Die Hauezollersche Land sin formal Dail vu dr preußische Rhypovinz gsii. Wel Hauezollre wyt ewäg gsii isch vu dr Rhypovinz het s in dr maischte Beraich aber e organisatorischi Aigeständigkait gee, s Biet het wäge däm zum Dail dr Karakter vun ere aigene Provinz ghaa. Au fir d Volksverdrättig het s ebe ne aigene Kommunallandag gee un Hauezollre isch nit im Provinziallanddag vu dr Rhyprovinz verdrätte gsii.

dr Kommunallanddag ab 1875 ändere

Anne 1853 hän alli Burgermaischter un Vegt vu dr Hauezollersche Land in ere Petition an preußische Chenig um d Yyfierig vun ere Volksverdrättig bäte. 1867 het dr Oberamtmann Emele e neii Initiativ doderzue aagfange. Mit dr Amts- un Landesornig vum 2. April 1873[4] isch dr Kommunallanddag gschaffe wore. Är isch us 16 Abgordnete bstande. E Virilstimm het dr Firscht vu Hauiezollre ghaa, d Firschte vu Firschtebärg (wäg dr Herrschaft Jungnau un dr Herrschaft Drochtelfenga) un Thurn un Taxis (wäg dr Herrschaft Oschdrach) hän zäme ai Stimm ghaa. Si hän si im Landdag chenne verdrätte loo. D Stedt Hächenga un Semmerenga hän je ain Abgordnete gwehlt. E jedes vu dr vier Oberämter het drei Abgordneti gwehlt. D Wahle sin in indiräkt gsii dur d Amtsversammlige vu dr Oberämter (ohni die Virilischte, wu dert au Stimmrächt ghaa hän). D Wahl isch uf segs Johr gsii. All drei Johr isch d Helftig vu dr Abgordnete uusgschide un d Mandat sin dur Ergänzigswahle nei bsetzt wore.[5][6]

D Ufgabe vum Kommunalverband sin im Dotationsgsetz vum 8. Juli 1875[7] feschtglait gsii. Unterhaltig un Neiböu vu chaussierte Wäg, Unterstitzig vum Krais- un Gmaindstroßeböu, Beferderig vu Landesmelioratione, Landarme- un Korrigändewäse, Irre-, Daubstumme- un Blindewäse, Unterstitzig vu milddetige Stiftige, landschaftligi Kulturpfläg, Dänkmolpfläg, Landesforschig un Landesbibliotheke. Speter sin Wohlfahrts-, Gsundhaits- un Jugedfirsorg derzue chuu. Dr Kommunallanddag het dr Landesuusschuss gwehlt, wu fir d Umsetzig vu däne Ufgabe zueständig gsii isch, un het s Budgeträcht iber s Budget vum Kommunalverband ghaa.

Abgordneti ändere

Standesherre ändere

D Standesherre hän si im Kommunallanddag verdrätte loo.

Hauezollre Firschtebärg Thurn un Taxis
Karl Anton von Hohenzollern (Virilstimm 1875 bis 1885) Karl Egon III. zu Fürstenberg 1854–1892 Maximilian Maria von Thurn und Taxis 1862–1885
Leopold von Hohenzollern (Virilstimm 1885 bis 1905) Karl Egon IV. zu Fürstenberg 1892–1896 Albert von Thurn und Taxis (1867–1952) 1885–1918
Wilhelm von Hohenzollern (Virilstimm 1905 bis 1918) Max Egon II. zu Fürstenberg 1896–1918

Fir d Abgordnete lueg die Abgordnetelischte:

In der Weimarer Republik ändere

Mit em Gsetz iber d Umbildig vum Kommunallanddag vu dr Hauezollersche Land der vum 16. Juli 1919 isch s Wahlverfahre fir dr Kommunallanddag im demokratische Sinn nei gfasst wore. Dr Landdag isch ab jetz us 24 Mitglider bstande, wu in freier un glycher Wahl bstimmt wore sin. Gwehlt wore sin si auf drei Johr. Zum erschte Mol isch au s Frauewahlrächt yygfiert wore.[8]

Am 30. Septämber 1919 het s di erscht Wahl gee.

Ergebnis vu dr Kommunallanddagswahle ändere

D Stimmeverdailig bi dr Wahl 1922 lyt nit vor.

Stimmenaadail vu dr Bartei in Brozänt

Wahldag Zäntrum DDP SPD HZBB[9] NSDAP
003.12.1922[10]
29.11.1925 68,4 16,7 9,3 5,7
17.11.1929 61,3 15,4 10,7 8,3 4,2
012.03.1933[11] 50,2 3,2 38,1

Sitzverdailig

Johr Gsamt Zäntrum DDP SPD DNVP[12] KPD HZBB NSDAP
1919 24 19 3 2
1922 23 16 4 1 1 1
1925 24 17 3 4
1929 24 15 3 2 4
1933 23 12 2[12] 9

Fir di gewehlte Abgordnete lueg die Abgordnetelischte:

Preußische Staatsrot ändere

In dr Weimarer Republik het dr Kommunallanddag vu dr Hauezollersche Land no dr Preußische Verfassig vu 1920 ai Mitglid in Preußische Staatsrot gwehlt[13] In däre Tabälle wäre die Verdrätter ufzellt:[14]

Nr. Abgordneter Bartei Amtszyt Verdrätter Bartei Amtszyt
1 Hermann Eger Zäntrum Mai 1921 bis 11. Dezämber 1922 Dr. Emil Belzer Zäntrum Mai 1921 bis 11. Dezämber 1922
1 Dr. Emil Belzer 11. Dezämber 1922 bis 18. September 1930 † Paul Schaaff
Albert Vogel
Clemens Moser
Zäntrum
Zäntrum
Zäntrum
11. Dezämber 1922 bis 24. Oktober 1924
2. Jänner 1925 bis Februar 1926
Februar 1926 bis 30. Septämber 1930
1 Clemens Moser 30. Septämber 1930 bis April 1933 Simon Hausch Zäntrum 1. Juni 1932 bis April 1933
1 Carl Lutterbeck NSDAP April bis 10. Juli 1933 Heinrich Rinklef NSDAP April bis 10. Juli 1933

Glychschaltig un Uflesig ändere

Am 12. Merz 1933 isch zum letschte Mol e Kommunallanddag gwehlt wore. Ähnlig wie bi dr Rychsdagswahl ai Wuche vorhär, isch dr Wahlkampf unter em Druck vu dr NSDAP gstande. Ainewäg het s Zäntrum wider e Meehait im Kommunallanddag iberchuu. Mit em preußische Gsetz iber d Yyswytig vu dr Befugnis vu dr Oberpresidänte vum 15. Dezämber 1933 isch dr Kommunallanddag zum 31. Dezämber 1933 ufglest wore.

No 1945 ändere

Noch em Zweete Wältchrieg un dr Uflesig vum Land Preuße isch s ganz Biet Dail vum 1947 grindete Land Wirttebärg-Hauezollre wore. Dr Landeskommunalverband vu dr Hauezollersche Land isch wäg em parziälle Sälbschtverwaltigsrächt fir Hauezollre, wu no Artikel 2 vu dr Verfassig[15] garantiert woren isch, wyter bstoo blibe. Des het ghaiße, ass d Krais Semmerenga un Hächenga als furt e Sunderblarlemänt ghaa hän, wu z Semmerenga parallel zum Bebehauser Landdag dagt het.[16] Dr Landeskommunallanddag isch jetzt us 20 Mitglider bstande (derzue di beede Landret, wu berotendi Mitglider gsii sin), wu dur d Kraisdag vu dr Krais Hächenga un Semmerenga gwehlt wore sin, e jede Kraisdag hetz eh Mitglider gwehlt.

Des isch au no dr Grindig vum Land Bade-Wirttebärg 1952 eso blibe, erscht im Zug vu dr Kraisreform 1973 isch dr Landeskommunalverband un dodermit au dr Landeskommunallanddag zum 1. Jänner 1973 ufglest wore.[17]

Literatur ändere

  • Josef Mühlebach: Der Landeskommunalverband der Hohenzollerischen Lande. Geschichtliche Entwicklung, Rechtsgrundlagen und Aufgabengebiete. Sigmaringen 1972 (= Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns, Heft 10).

Fueßnote ändere

  1. http://www.verfassungen.de/bw/hohenzollern/verf33.htm Verfassung von Hohenzollern-Sigmaringen
  2. Karl Heinrich Ludwig Pölitz: Die europäischen Verfassungen seit dem Jahre 1789 bis auf die neueste Zeit, 2. Auflage 1847, S. 332 ff., online
  3. http://www.verfassungen.de/bw/hohenzollern/vergleich98-i.htm Landes-Vergleich für das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen vom 26. Juni 1798
  4. GS 1873, S. 145 ff.; Neifassig vum 9. Oktober 1900, GS 1900, S. 323
  5. Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Sigmaringen: 1873 , S. 191, online
  6. Georg Strutz : Die Kommunalverbände in Preußen: Eine Darstellung der im Preußischen Staate geltenden Städte-, Landgemeinde-, Kreis- und Provinzial-Verfassungen, 2013, ISBN 9783662261811, S. 274 ff, Daildigitalisat
  7. GS 1875, S. 497
  8. Gesetz über die Umbildung des Kommunallandtags der Hohenzollernschen Lande vom 16. Juli 1919
  9. Des isch dr Hohenzollernsche Bauernbund - ab 1929 - gsii, firigange us Bürgerpartei un Bauernbund - bi dr Wahl 1925.
  10. S Ergebnis fir 1922 lyt nit vor.
  11. 1933 hän derzue d KFSWR 6,0 % un d KPD 2,5 % vu dr Stimme kriegt.
  12. 12,0 12,1 D Mandat vu dr KFSWR sin fir d Sitzverdailig 1933 in dr Spalte vu dr DNVP yydrait.
  13. Preußische Verfassung, Artikel 32 (3), online
  14. Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 280.
  15. Verfassung für Württemberg-Hohenzollern
  16. Gesetz über die Selbstverwaltung der Hohenzollerischen Lande
  17. Kreisreformgesetz vum 26. Juli 1971
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