D Korporazioone (vom latynische corpus „Körper“) si die historische Vorlöifer vo vil modärne Organisazioone, und e Deil vo iine funkzioniere bis hütt. Si si scho im Middelalter und in dr früeje Nöizit entstande. Si underschäide sich in iire Strukture und Funkzioone vo Veräin und vo formale Organisazioone, wo druf basiere, ass dr Iidritt und dr Usdritt vo de Mitgliider freiwillig isch und ass Bedingige zum Ufgnoo wärde uniwersalistisch si vo dr Art: „jede, wo d Kriterie erfüllt“.

Die modärne Veräin und Organisazioone git s eigentlech erst sit sich d „Assoziationsfreihäit“ (Veräin) und die „freiji Aarbet“ (formali Organisazioone) gsellschaftlig häi chönne uusebilde und duuresetze.

Korporazioone as Nutzigsgnosseschafte i de Schwyz ändere

 
Eidgenössisches Wappe
Gmainde i de Schwiz

I de Schwyz verstaat me under Korporazioone bsunders d Wald-, Fluer-, Wäid- und äänlichi Nutzigsgnosseschafte. Si gönd zum Täil na uf voorstaatlichi Organisazioonsforme zrugg und chönd elter sy weder de Kantoon, wo s drin ligged. Korporazioone chönd öffentlich-rächtlich oder privaaträchtlich anerchännt sy.

Öffentlich-rächtlich sind s i de Kantön Uri, Schwyz, Obwalde, Nidwalde, Luzärn, Zug, Glaris und Sanggale. Si verwalted iri Güeter (Wälder, Allmände, Alpe) und sind aktiv im kulturelle Sektoor (zum Byschpil für Biblioteeke) und im Dienstläistigssektor (zum Byschpil Wasserversorgig, Straassebilüüchtig). Wills fascht wie Gmäinde sind, wäärded s i de Kantonsverfassige uufgfüert und ghäissed au Korporazioonsgmäinde. Di grööscht Korporazioon i de Schwyz isch d Oberallmeindkorporation Schwyz.[1]

Privaaträchtlichi Korporazioone gits au i andere Kantöön. Zum Täil sind s nach de Bistimige vom Schwyzerische Zivilgsetzbuech und daademit dur s Bundesrächt und zum Täil nach de Bistimige vo den Yfüerigsgsetz zum Zivilgsetzbuech und daademit dur s kantonaal Rächt organisiert. D Zueständigkäite vo dene Organisazioone sind ganz verschide.

D Korporazioone im Lauf vo dr Zit ändere

 
S Wabbe vo dr Bärner Zumft zu Schmiide

Bischbiil für Korporazioone, wo im Middelalter und in dr früeje Nöizit as universitas bezäichnet worde si, si die handwärklige Zümfte und Kaufmegilde, politischi Kollegie für e Handel, für d Sicherhäit, en politische Root und für d Justiz, und den au religiöösi Bruederschafte und Konvänt vo Abteie und au öpe studäntischi Veräinigunge und Korporazioone vo de Magister im Berych vo dr Schuel und vo dr Wüsseschaft. Und z Baasler git’s d Freihäitsgnaabe, das si d Iiwooner von ere Bättlerkolonii gsi, wo dusse vor de Stadtmuure vo Baasel uf em Koolebärg gläbt häi und sich zum Däil sälber verwaltet häi. Im Vergliich zu modärne Organisazioonsforme falle bi deene Korporazioone d Aspäkt vo dr Bestimmthäit und Verpflichdig uf, vo wie en Ornig festgläit worde isch und ass d Reegle für s Drzueghööre partikularistisch und statusbezoge gsi si.

Au wenn Korporazioone en Organisazioonsform vo dr ständische Gsellschaft si, si si doch e Fenomeen vom Übergang vo dr ständische zur modärne, funkzional differenzierte Gsellschaft[2]: iiri Spezialisierig uf wirtschaftligi, religiöösi, politischi oder rächtligi Ufgoobe basst nit in die ständischi Struktur vo de vormodärne Gsellschafte, wo grubbebezooge gsi si; vilmee häi si mit iire sachthematisch gordnete Zueständigkäite die funkzionali Usdifferenzierig vo dr modärne Gsellschaft in dr Wirtschaft, dr Wüsseschaft, dr Politik, im Rächt, in dr Erziejig und so witer vorberäitet. Au im Brinzip vo iirer Mitgliidschaft het s scho e strukturfremds Elimänt: d Mitgliidschafte si zwar gsellschaftlig nonig freigee, si si aber au nit erblig, also wie im Fall vo de Ständ an d Geburt bunde. E Mitgliidschaft setzt also e gwüsses Maass an Usbildig und Kwalifizierig vorus.

Die korporativi Organisazioonsstruktur het in dr modärne Gsellschaft non e Nischelääbe: Industrii- und Handelskammere und anderi bruefsständischi Organisazioone wie au d Sozialversicherigsdrääger basiere uf dr Zwangsmitgliidschaft. An verfassigsrächtlige Usenandersetzige um d „Pflichtmitgliidschaft“ in de Kammere gseet mä aber, ass daas Brinzip in dr modärne Gsellschaft e bsundrigi Begründig brucht. Iiri Legitimidäät beziet sich nit uf Sonderrächt, wo ständisch begründet si, sondern vilmee uf e Gsichtspunkt vom Gmäinwool: die egalitäri Schanse ass d Inträsse vo de Mitgliider gegenüber em Staat, wo die Kammere in ere Middlerfunkzioon iisetzt, gschützt wärde.

Literatuur ändere

Fuessnoote ändere

  1. Üsä Grund und Bodä d Chaarte vom Bsitz vo de Oberallmäindkorporazioon Schwyz, under de Rubrik „Grundeigentum“ uf oak-schwyz.ch
  2. Stichweh op. cit. 2000.