D Nürmbärger Gsetz

di antisemitische Gsetz vo de Nationalsozialiste

Mit de Nürmbärger Gsetz – au as Nürmbärger Rassegsetz oder Ariergsetz bezäichnet – häi d Nazionaalsozialiste iiri antisemitischi und rassistischi Ideologii uf er juristische Grundlaag instituzionalisiert. Si uf em 7. Riichsbardeidaag vo dr NSDAP, em sogenannte „Riichsbardeidaag vo dr Freihäit“, am 15. Septämber 1935 äistimmig vom Riichsdaag aagnoo worde. Si häi umfasst:

  • s Gsetz zum Schutz vom dütsche Bluet und vo dr dütschen Eer (RGBl. I S. 1146)[1] – s sogenannte Bluetschutzgsetz – und
  • s Riichsbürgergsetz (RGBl. I S. 1146).
  • Näbe deene bäide „Rassegsetz“ wird hüte vilmol au s Riichsflaggegsetz (RGBl. I S. 1145) under em Sammelbegriff „Nürmbärger Gsetz“ gfasst, au wenn s zitgenössisch nit zu iine zelt worde isch.[2]
D Ditelsite vom Riichsgsetzblatt Däil I Nr. 100, wo die drei Gsetz am 16. Septämber 1935 verkündet worde si.

Alli drei Gsetz si im Riichsgsetzblatt Däil I Nr. 100 am 16. Septämber 1935 mit em Zuesatz „am Reichsparteitag der Freiheit“ veröffentligt worde. Si si dur s alliierte Kontrollrootsgsetz Nr. 1 vom 20. Septämber 1945 ufghoobe worde.

Litratuur ändere

  • Uwe Dietrich Adam: Judenpolitik im Dritten Reich. Droste, Düsseldorf 2003 (= Unveränd. Nachdruck von 1972), ISBN 3-7700-4063-5 (Entstehungsgeschichte der Nürnberger Gesetze).
  • Cornelia Essner: Die ‘Nürnberger Gesetze’ oder Die Verwaltung des Rassenwahns 1933–1945. Schöning, Paderborn 2002, ISBN 3-506-72260-3 (Zugleich Habilitationsschrift an der TU Berlin 2000, Kritik an Selbstdarstellung Löseners und Mitwirkung der Staatsbürokratie).
  • Otto Dov Kulka: Die Nürnberger Rassengesetze und die deutsche Bevölkerung im Lichte geheimer NS-Lage- und Stimmungsberichte. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 32 (1984), S. 582–636 (http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1984_4_4_kulka.pdf PDF).
  • Ian Kershaw: Hitler 1889–1936. DVA, Stuttgart 1998, ISBN 3-421-05131-3 (im 13. Kapitel, bes. S. 711, Belege für planvolle Vorbereitungen).
  • Volker Koop: Wer Jude ist, bestimme ich: „Ehrenarier“ im Nationalsozialismus, Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2014, ISBN 978-3-412-22216-1.
  • Hans Mommsen: Auschwitz, 17. Juli 1942. Der Weg zur europäischen „Endlösung der Judenfrage“. dtv 30605, München 2002, ISBN 3-423-30605-X (detaillierte Darstellung im 3. Kapitel).
  • Jeremy Noakes: „Wohin gehören die ‘Judenmischlinge’?“ Die Entstehung der ersten Durchführungsverordnung zu den Nürnberger Gesetzen. In: Ursula Büttner u. a. (Hrsg.): Das Unrechtsregime …, Band 2: Verfolgung, Exil, Belasteter Neubeginn. Christians, Hamburg 1986, ISBN 3-7672-0963-2.
  • Hans Robinsohn: Justiz als politische Verfolgung. Die Rechtsprechung in „Rasseschandefällen“ beim Landgericht Hamburg 1936–1943. DVA, Stuttgart 1977, ISBN 3-421-01817-0.
  • John M. Steiner, Jobst F. von Cornberg: Willkür in der Willkür. Befreiung von den antisemitischen Nürnberger Gesetzen. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 46 (1998), S. 143–187 (http://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/1998_2_1_steiner.pdf PDF).
  • James Q. Whitman: Hitler’s American Model: The United States and the Making of Nazi Race Law. Princeton University Press, 2017, ISBN 978-0-69117-242-2.

Weblingg ändere

  Commons: Nürnberger Gesetze – Sammlig vo Multimediadateie

  Nürnberger Gesetze im dütschsprochige Wikisource

Fuessnoote ändere

  1. Blutschutzgesetz uf Wikisource
  2. Meyers Lexikon, 8. Ufl., 8. Band, Sp. 525, Leipzig 1940: „Nürnberger Gesetze, Bez. für zwei auf dem Reichsparteitag 1935 verkündete bedeutsame Gesetze des nat.-soz. Reiches: Blutschutzgesetz und Reichsbürgergesetz.“