Mit Offebaarig isch s Bekanntwärde vo öbbis, wo bishär versteckt gsi isch, gmäint. Dr Begriff wird im sinnlige, im religiööse und im juristische Sinn brucht.

Die apokalüptischi Frau und dr Drach, Bambärger Apokalüpse (um 1000), vgl. Offb 12,3b-4 EU

Bedütige ändere

Im Standarddütsche wird dr Begrff Offebaarig in deene Bedütige brucht:

  1. In dr Religioon: Offebaarig bezäichnet s Bekanntwärde vo göttlige Woorhäite oder vom e göttlige Wille. Das cha im Brinzip in verbaaler oder in nonverbaaler Form bassiere, vor Äinzelne oder Vile. So sig s ganze Volk Israel Züüge von ere Masseoffebaarig vo Gott am Bärg Sinai worde, oder aber isch d Theologii vom Paulus s Ergääbnis von ere Äinzeloffebaarig, wie s dr Paulus behauptet häig. Au dr Buddha (dr Gründer vom Buddhismus), dr Joseph Smith (dr Brofeet vom Mormoonedum), dr Mohammed (dr Brofeet vom Islam), dr Bahāʾullāh (dr Stifter vom Bahaidum)[1] und alli andere Religioonsstifter verzelle, si häige e brivaati Offebaarig erläbt.[2]
  2. Em letzte Buech im Nöije Testamänt vo dr Bible, d Offebaarig vom Johannes, säit mä vilmol nume „Offebaarig“ und brucht en entsprächendi Abchürzig. (z. B. Offb 1,1 Lut)
  3. Mee im Standarddütsche as in de Mundarte wird dr Begriff au im Sinn von ere sinnlige Erfaarig vom Göttlige, wo mee oder weeniger dief goot, in dr Muusig, dr Kunst oder bi Spiise brucht. Das isch nit immer as Hüperble gmäint. Noch dr Theologii vom Paul Tillich[3] isch im Brinzip nüt vo dr Offebaarg usgschlosse[4] au wenn Mediziiner sonigi Erläbniss mäistens as Gäistesstöörige wurde aaluege.

Liddratuur ändere

Lexikonardikel

  • Offenbarung, in: Historisches Wörterbuch der Philosophie (HWPh), Band 6, Basel/Stuttgart 1984, Bd. 6, Sp. 1105–1130.
  • Offenbarung, in: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG), 4. Uflaag Band 6, Tübingen 2003, Sp. 461–485.
  • Offenbarung, in: Theologische Realenzyklopädie (TRE), Band 25, Berlin/New York 1995, S. 109–210.

Theologiigschicht

  • Peter Eicher: Offenbarung. Prinzip neuzeitlicher Theologie. Kösel, Münche 1977.
  • Marco Frenschkowski: Offenbarung und Epiphanie. Bd. 1. Grundlagen des spätantiken und frühchristlichen Offenbarungsglaubens (WUNT II, 79). Tübinge: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) 1995.
  • H. D. MacDonald: Theories of Revelation. An Historical Study, 1860–1960. Baker, Grand Rapids 1979.
  • Joseph Ratzinger: Das Offenbarungsverständnis und die Geschichtstheologie Bonaventuras, Habilitazioonsschrift (Originaalfassig), in: Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften, Bd. 2, Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras. Habilitationsschrift und Bonaventura-Studien, Herder, Freiburg 2009, ISBN 978-3-451-30130-8
  • Jan Rohls: Offenbarung, Vernunft und Religion (= Ideengeschichte des Christentums Bd. 1), Tübingen 2012, ISBN/EAN: 9783161510120

Systematische Theologie / Fundamentaltheologie

  • Michael Bongardt: Einführung in die Theologie der Offenbarung. Darmstadt 2005.
  • Emil Brunner: Offenbarung und Vernunft, Die Lehre von der christlichen Glaubenserkenntnis. 1941 (2007²).
  • Romano Guardini: Die Offenbarung. Ihr Wesen und ihre Formen. Werkbund, Würzburg 1940.
  • Eilert Herms: Offenbarung und Glaube. Zur Bildung des christlichen Lebens. Mohr, Tübingen 1992.
  • Gregor Maria Hoff: Offenbarungen Gottes? Eine theologische Problemgeschichte. Pustet, Regensburg 2007.
  • Walter Kern, Hermann Josef Pottmeyer, Max Seckler (Uusegääber): Handbuch der Fundamentaltheologie. Band 2: Traktat Offenbarung. Tübingen, Basel 2000.
  • Klaus von Stosch: Offenbarung. Grundwissen Theologie. UTB, Stuttgart 2010.
  • Sebastian Tromp: De revelatione christiana. Univ. Gregoriana, Rom 1937.
  • Hansjürgen Verweyen: Ontologische Voraussetzungen des Glaubensaktes. Zur transzendentalen Frage nach der Möglichkeit von Offenbarung. Patmos, Düsseldorf 1969 (online).
  • Hans Waldenfels: Offenbarung. Das Zweite Vatikanische Konzil auf dem Hintergrund der neueren Theologie. Hueber, Münche 1969.

Religioonsfilosofii

  • Avery Dulles: Models of Revelation. Dublin 1983.
  • Franz von Kutschera: Vernunft und Glaube. 2.1. Offenbarung. Berlin 1991, S. 86ff.
  • Franz von Kutschera: Die großen Fragen. Philosophisch-theologische Gedanken. Berlin 2000
  • Klaus Müller: Dogma und Denkform. Strittiges in der Grundlegung von Offenbarungsbegriff und Gottesgedanke. Pustet, Regensburg 2005.
  • Paul Ricœur: La révélation. Fac. Univ. Saint-Louis, Brüssel 1984.
  • Richard Swinburne: Revelation. From Metaphor to Analogy. Oxford 1992.

Liddratuurwüsseschaft

  • Andreas Mauz: Offenbarungserzählungen, heiligende Texte. Zur poetologischen Rekonstruktion eines Modus esoterisch-religiöser Sprache, in: Uwe Gerber; Rüdiger Hoberg (Uusegääber), Sprache und Religion. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, S. 259–279.
  • Andreas Mauz: Machtworte. Studien zur Poetik des ‚heiligen Textes‘, Tübinge: Mohr Siebeck 2016 (Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie, Bd. 70).

Weblingg ändere

Fuessnoote ändere

  1. Bahāʾallāh: Anspruch und Verkündigung - Sendbriefe aus Edirne und ʿAkká. Bahá'í Verlag, Hofheim 2007, ISBN 978-3-87037-419-8, S. 117.
  2. „Wenn man fragt: Wie war es, als das Volk am Sinai stand und die Stimme Gottes hörte? – dann muß die Antwort lauten: Wie kein anderes Geschehen in der Geschichte der Menschen. Es gibt zahllose Legenden, Mythen, Berichte – aber nirgendwo sonst wird davon Kunde gegeben, daß ein ganzes Volk Zeuge eines Ereignisses wie das vom Sinai wurde.“ Us: Abraham Joshua Heschel: Gott sucht den Menschen. Eine Philosophie des Judentums; in: Zehuda Aschkenasy, Ernst Ludwig Ehrlich und Heinz Kremers (Uusegääber): Information Judentum, Band 2; Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag, 1992; S. 146.
  3. Dr Paul Tillich (1886-1965) isch e dütsch-amerikaanische brotestantische Theoloog und Religioonsfilosoof gsi.
  4. Paul Tillich: Systematische Theologie, 1. Bd., Stuttgart 1956, S. 142 f.