Philipp Albert Stapfer

Dr Philipp Albert Stapfer (* 23. September 1766 z Bärn; † 27. März 1840 z Paris) isch e Schwiizer Politiker, Diplomat und Theolog gsi. Er isch Bürger vo Brugg gsi und het sich as Bildigsminister vo dr Helvetische Republik und massgäblig dra bedeiligt ass dr Kanton Aargau entstande isch.

Dr Philipp Albert Stapfer

Läbe und Wirke ändere

Dr Stapfer stammt us ere traditionsriiche reformierte Theologefamilie. Si Urgrossvater, si Grossvater und si Vater si alli Pfärrer gsi. Si Unggle, dr Johann Friedrich Stapfer, isch eine vo de agsehenste Schwiizer Theologe im 18. Johrhundert gsi. En andere Unggle, dr Johann Stapfer, isch Theologiiprofässer gsi. Au dr Philipp Albert Stapfer het Theologii an dr Bärner Akademii studiert. 1789 und 1790 isch er Studänt an dr Georg-August-Universität Göttinge gsi, won er sich für d Aliige vo de Jakobiner und d Ideä vo dr Französische Revolution het afo intressiere.

Noch ere Bildigsreis noch London und ins revolutionäre Paris im Johr 1791 het dr Stapfer z Bärn agfange Underricht z gee und isch 1792 Profässer für Philologii worde. 1798 het en d Regierig vo dr neue Helvetische Republik zum Minister für "Wüsseschafte, Künst, Gebäud und Strosse" ernennt. Ein vo siine ängste Mitarbeiter im Ministerium isch dr Heinrich Zschokke gsi, wo us Magdeburg gstammt het. Au mit em Johann Heinrich Pestalozzi het er brueflig z due gha. Dr Stapfer het zwar agfange s Bildigswäse völlig neu ufzbaue, doch siini wägwiisende Reforme si vo dr Regierig uf e Mindestmass zrächtgstutzt worde und si schliesslig in dr allgemeine Anarchii vo säller Ziit undergange.

Vo 1800 bis Ändi 1802 isch er e helvetische Abgsandte z Paris gsi und het sich in dere Kapazitet hüfig mit em Napoléon Bonaparte droffe. Im Stapfer si wichtigst Wunsch isch d Bildig vom ene gordnete und unabhängige schwiizerische Staat gsi. 1802 het er mit diplomatischem Gschick d Annektierig vom Wallis dur Frankriich verhinderet.

Im Dezämber 1802 isch dr Stapfer as Delegierte noch Paris zyr Helvetische Consulta iglade worde, wo die gschiitereti Helvetischi Republik liquidiert und d Mediationsverfassig usghandlet worden isch. Drbii het er sich mit Erfolg für d Schaffig vom Kanton Aargau in siiner hütige Form iigsetzt. Dä isch schliesslig am 19. Februar 1803 gründet worde und isch us em Bärner Aargau, em Kanton Frickdaal und em Kanton Bade zsämmegsetzt gsi. Dr Stapfer isch au dr Präsident vo dr Kommission gsi, wo für d Liquidation vom Vermöge vo dr Helvetische Republik verantwortlig gsi isch.

Im Summer 1803 het er sich ändgültig z Frankriich, dr Heimet vo siiner Frau, niidergloo und isch nume no glägentlig in dr Schwiiz uf Bsuech gsi. Zu siim Fründs- und Bekanntekreis z Paris hai under anderem dr Alexander von Humboldt und d Anne Germaine de Staël zelt. Usserdäm isch dr Stapfer as Schriftsteller, Übersetzer und Redner dätig gsi und het sich theologische Studie gwidmet. Dr Kanton Aargau het em zwar meh as einisch politischi Ämter aabote, doch dr Stapfer het immer abglehnt. Siini Ideä im Bildigsberiich, won er zur Ziit vo dr Helvetische Republik usgarbeitet het und wo die ihrer Ziit deilwiis wiit voruus gsi si, si denn vo andere umgsetzt worde.

Sit 1960 erinneret d Stiftig Stapferhuus, wo im Huus mit däm Name uf Schloss Länzbrg deheim isch und vo dr Pro Argovia gfüehrt wird, und s Stapferschuelhuus z Brugg an dä wägwiisend Politiker.

Literatur ändere

  • Rudolf Luginbühl (Hrsg.): Aus Philipp Albert Stapfer’s Briefwechsel, Basel 1891.
  • Kurt Kim/Hans Peter Tschudi/Henri Meylan: Philipp Albert Stapfer 1766–1966, Aarau 1967.
  • Adolf Rohr: Philipp Albert Stapfer. Eine Biographie. Im alten Bern vom Ancien régime zur Revolution (1766–1798), Bern 1998
  • Dominik Sauerländer: Philipp Albert Stapfer. Gestalter der Schweiz, Erfinder des Aargaus. In: Schweizer Monatshefte. Zeitschrift für Politik Wirtschaft Kultur. Heft 07/08, Juli/August 2007, S. 58ff.
  • Andreas Urs Sommer: Lichtenberg in Frankreich. Zu Philipp Albert Stapfers romantisierender Aufklärung, in: Lichtenberg-Jahrbuch 2001, hrsg. im Auftrag der Lichtenberg-Gesellschaft von Ulrich Joost und Alexander Neumann, Saarbrücken 2002, S. 57-72.
  • Andreas Urs Sommer: Stapfer, Philipp Albert, in: Heiner F. Klemme / Manfred Kuehn (Hrsg.), The Dictionary of Eigteenth-Century German Philosophers, Bd. 2, London / New York 2010, S. 1115ff.
  • Albert Portmann-Tinguely: Stapfer, Philipp Albert. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1206–1221.
  • Alfred Stern: Stapfer, Philipp Albert. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 451–456.

Weblingg ändere

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