Pro Idioms isch en Verein vo Rätoromane im Bündnerland, wo sich gäge d Yyfierig vo de überregionale Schriftsprooch Rumantsch Grischun als Schuelsprooch ùn für de Bruuch vo de regionale rätoromanische Umgangs- und Schriftsprooche („Idiom“) als Schuelsprooche yysetzt.

E Plakat zur Gründig vo Pro Idioms im Joor 2011

De Verein isch in zwei regionali Sektione gliidret, PRO IDIOMS Surselva im Oberland ùn PRO IDIOMS, secziun Engiadin im Engadin.

Luut eigne Aagabe het de Verein insgsamt 4'686 Mitgliider, devo 1'563 in de Engadiner Sektion ùn 3'123 in de surselvische Sektion (Stand: Novämber 2013[1]). Präsidäntin vo de Surselver Sektion isch d Tresa Deplazes,[2] wo de Lorenz Alig abglööst het; vo däm isch de Heinrich Berther Presidänt gsi, ùn vo de Engadiner Sektion de Domenic Tousch[3] (Stand: Augùscht 2016).

Hintergrùnd ùn Gründig vùm Verein ändere

S Rumantsch Grischun goot ùff en Entwùrf ussem Joor 1982 vùm Zürcher Linguist Heinrich Schmid ùn Mitarbeiter vo de Lia Rumantscha zrùgg. Es isch yygfiert worde, zùme d Problematik z lööse, dass kei gmeinsami Schriftsprooch für alli Romane zur Verfiegig gstande het, sùndern jedi Region e eigni Schriftsprooch (Idiom) gha het. Über d Yyfierig vùm Rumantsch Grischun het d 1980er ùn 1990er Joor dure e sehr emotionali ùn erbitterti Debatte stattgfùnde, wo d Befürworter s Rumantsch Grischun als letschti Chance für d Rettig vùm Rätoromanische, ùn d Gägner als e sinnloses Experiment ùn Bedrohig vùm Rätoromanische aagluegt hen. 1999 isch deno s sognanti „Konzept Haltiner“ vorgstellt worde, wo vorgsänne het, dass d Idiom wyter d Alphabetisierigssprooch in de Primarschuel blybe, ùn deno in de Mittel- ùn Oberstuf passivi Känntniss vùm Rumantsch Grischun vermittlet werde sötte. Im Joor 2003 het de Bündner Groossi Root deno aber im Raame vo Sparmassnaame entschiide, dass ab 2005 nùmme no Lehrmittel ùff Rumantsch Grischun, ùn nümm in de fümf Idiom sölle ussegee werde. De Bschlùss het wiider zunere heftige Debatte gfiert, wo sich bsùnders d Engadiner Lehrerschaft gäge de Entscheid gwehrt het. Am Änd vo 2004 isch deno e Modell vorgstellt worde, wo s Rumantsch Grischun in meereri Etappe het sölle langfrischtig d Schriftidiom als Schuelsprooche ersetze. Ab em Schueljoor 2007/08 hen bis 2010 deno insgsamt 40 Gmeie zum Rumantsch Grischun als Schuelsprooch gweggslet, vorallem im Oberhalbstei, aber au im Münstertal ùn de Gegend vo Ilanz. De Kanton hen deno aakündigt, dass s Zyyl wär, dass bis 2020 alli romanischi Schuele zum Rumantsch Grischun weggsle.

Mit däm Hintergrùnd sin d Gägner deno wiider aktiv worde. Am 14. Januar 2011 isch eso z Zernez vo 250 Gründigsmitgliider d Engadiner Sektion vo Pro Idioms gründet worde. Chùrzi Zyt spööter, am 4. Februar isch z Trun au d Surselver Sektion gründet worde.

Zyyl ùn Aktivitäte ändere

D Zyyl vo Pro Idioms sin:

  • De Bruuch vo de Idiom als Alphabetisierigssprooch ùn Schuelsprooch z garantiere.
  • Lehrmittel in Rumantsch Grischun zrùggzwyyse ùn für adequati Lehrmittel in de Idiom z sorge.
  • D Meinig vo de Bevölcherig zur Yyfierig vùm Rumantsch Grischun als Schuelsprooch ùn em Zwang zue Lehrmittel ùff Rumantsch Grischun z verträtte.

De Verein argumäntiert, dass d Yyfierig vùm Rumantsch Grischun de rätoromanische Idiom schaadet, wyl eso d Kompetänz in de Idiom, wo d Basis vo de romanische Sprooch wäre, nümm cha wyt gnue entwigglet werde. Usserdäm wäre d Chinder vùnere zweite romanische Varietät überforderet ùn schliessli dät für de Groossdeil vo de Romane kei Notwändigkeit ùn Bedürfniss für s Rumantsch Grischun bstoo. Di romanischi Bevölcherig hätti über die Yyfierig nie sälber chönne entscheide, ùn d Yyfierig vùm Rumantsch Grischun dät vo de Bündner Regierig ùn vùm Groosse Root diktiert werde. Wyl d Waal vo de Schuelsprooch e Kompetänz vo de Gmeie isch, wär des Vorgoo nit rächtmässig ùn e Diskriminierig vùnere Minderheit.

Pro Idioms het deno in verschiidne Gmeie Initiative lanciert, zùme wiider zue de regionale Idiom als Schuelsprooch zrùggzgoo. Als erschti Gmei het deno d Oberländer Gmei Riein sich am 24. April 2011 inere Abstimmig entschloo, wiider ùff Surselvisch z unterrichte.[4] Wägem joorelange Stryt ùm s Rumantsch Grischun het d Lia Rumantscha deno am Änd vo 2011 en Kompromissvorschlag gmacht, wo s Rumantsch Grischun d Idiom nit als Schuelsprooch ersetze, sùndern nùmme ergänze söll. De Groossi Root het deno im Dezämber 2011 de Entscheid vo 2003 zrùggnoo, womit de Kanton au wiider Lehrmittel in de Idiom sött zur Verfiegig stelle.[5] Mit däm het Pro Idioms chönne en groosse politische Erfolg erringe.[6]

Bis zum April 2013 hen deno en Groossdeil vo de Gmeie z Romanischbünde, wo devor s Rumantsch Grischun als Schuelsprooch yygfiert gha hen, sich entschloo, wiider im regionale Idiom z ùnterrichte. Im Oberland hen nùmme Pitasch[7] ùn Trin gäge d Initiativ gstùmme. Dernäbe het sich au d Gmei Val Müstair entschloo, wiider ùff Vallader z ùnterrichte.[8] Nùmme di surmeirische Gmeie hen gschlosse welle bim Rumantsch Grischun als Ùnterrichtssprooch blybe, ùn nit welle zum Surmeirisch zrùggkeere.[9]

Nooch däm Erfolg het sich Pro Idioms drùff konzentriert, d Lehrplän zum Gùnschte vo de Idiom z beyyflùsse ùn defür z sorge, dass d Schuelbiecher wiider in de Idiom ussegee werde. Eso het Pro Idioms zum Byspil die erschte Entwürf vùm „Lehrplan 21“ vùm Kanton kritisiert, wo ihrer Meinig nooch em Rumantsch Grischun z viil Gwicht gee hen.[10] Schliessli het d Lia Rumantscha en Vorschlag gmacht, wo passivi Känntniss vùm Rumantsch Grischun in de Oberstuf vorgseet. Vo Pro Idioms isch de Vorschlag deno „um des Friedens willen“ akzeptiert worde.[11][12][13]

Dernäbe duet Pro Idioms au eigeständig Lehrmittel in de romanische Idiom erarbeite oder übersetze. So isch zum Byspil 2011 s Mathematik-Schuelbuech für di erschti Klass ùff Surselvisch, Putèr ùn Vallader übersetzt ùn drùggt worde. De Verein het demit au welle zeige, dass d Choschte nit eso hooch wäre, wie vo de Regierig ùn Befürworter vùm Rumantsch Grischun bhauptet würdi. So hätti s Mathematiklehrbuech für di erschti Klass öbe 28'000 Franke gchoscht.[14][15] Usserdäm het de Verein vo 2011 aa e digitals Lehrmittel, ACCESS, erarbeitet ùn verschiidni andri Lehrmittel ùff ere Internet-Platform zur Verfiegig gstellt.[16]

Weblink ändere

Fuessnote ändere

  1. http://www.proidioms.ch/index.php/79-pro-actualitads/91-diember-actual
  2. http://www.proidioms.ch/index.php/suprastanza/surselva
  3. http://www.proidioms.ch/index.php/suprastanza/engiadina
  4. http://www.drs.ch/www/de/drs/streitpunkt-rumantsch-grischun/260253.280276.riein-sursilvan-soll-zurueck-an-die-schule.html
  5. Rückschlag für Rumantsch Grischun an den Volksschulen uf suedostschweiz.ch, 9. Dezämber 2011
  6. http://doc.rero.ch/record/256512/files/Gruenert_Matthias_2015_Verfassungsrecht_und_Sprachengesetzgebung.pdf
  7. Wyl Pitasch kei eigni Schuel ùnterhält, sùndern d Chinder ùff Duvin in d Schuel gönn, ùn Duvin über d Ùnterrichtssprooch entscheidet, isch d Entscheidig vo Pitasch ohni Usswürkige.
  8. http://www.tagesschau.sf.tv/Hintergrund/Abstimmungen/Abstimmung-vom-11.-Maerz-2012/Muenstertal-GR
  9. http://www.proidioms.ch/attachments/article/102/Berichte%20der%20Generalversammlung%20der%20Pro%20Idioms%20vom%2011.%20M%C3%A4rz%202015.pdf
  10. http://www.proidioms.ch/attachments/article/71/27.10.2013_Stellungnahme%20der%20PIS%20und%20PIE%20zum%20LP21.pdf
  11. http://www.proidioms.ch/attachments/article/71/PI,%20Medienmitteilung%20betr.%20LP21,%2009.2015.pdf
  12. http://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/sprachvorschlag-der-lia-rumantscha-erntet-kopfschuetteln
  13. http://www.srf.ch/news/regional/graubuenden/erster-kontakt-mit-rumantsch-grischun-erst-in-der-oberstufe
  14. http://www.proidioms.ch/attachments/article/102/12_06_01_dossier_resumaziun.pdf
  15. http://www.proidioms.ch/attachments/article/102/12_06_0_dossier_mied_da_matematica.pdf
  16. http://www.proidioms.ch/attachments/article/71/Berichte%20der%20Generalversammlung%20der%20Pro%20Idioms%20vom%2011.%20M%C3%A4rz%202015.pdf