Dialäkt: Züritüütsch

De Rudolf Ernst Keller, schwyzertüütsch Ruedolf Ërnscht Chäller, gsäit händ em syni Fründ aber Ruedi, (* 3. Meerze 1920 z Wintertuur; † 19. Oktoober 2014 z Altrincham bi Manchester) isch en Schwyzer Gërmanischt gsy, wo sich au vill mit Dialäktology abggëë hät und a der Uni Manchester, Ängland, Profässer gsy isch.

Widmig vom Ruedolf Ërnscht Chäller für de Ruedolf Hotzeköherli im Buech «German Dialects» (Biblioteek vom Schwyzerischen Idiotikon, Züri).

sys Läbe ändere

De Chäller isch z Wintertuur uufgwachse, au beed Eltere sind scho vo deet gsy. Gstudiert hät er vo 1939 bis 1944 a der Uni Züri Änglisch und Tüütsch, under anderem bi de Profässooren und Dozänte Eugen Dieth, Ruedolf Hotzeköherli, Manu Leumann, Otto Gröger und Manfred Szadrowsky. Syni Dissertazioon vo 1944, wo de Dieth bitröit hät, isch über «Die Ellipse in der neuenglischen Sprache als semantisch-syntaktisches Problem» gsy – vo Elipse redt men i de Spraachwüsseschaft, wänn Satztäil ewëggglaa wëërded. Nachanen hät er zwäi Jaar lang as Leerer z Wintertuur gschaffet und isch im 46i uf Ängland übere.

Deet isch de Chäller im glyche Jaar a der Uni Manchester as Läktoor aagstelt woorde und isch vo 1947 bis 1949 «Assistant Lecturer» gsy. 1949 hät er deet der M. A. gmachet und isch drufabe as «Lecturer» a d Uni London, im 52i aber wider zrugg uf Manchester, zum bis i s 59i «Senior Lecturer» z sy. Vo 1960 bis 1982 hät er dänn deet as Profässer für tüütschi Spraach und elteri tüütschi Literatuur («German Language and Medieval German Literature») gwürkt.[1] 1968–1970 isch er Dekaan vo synere Fakultëët und 1976–1979 Pro-Vizikanzler vo der Uni gsy. I dëre Zyt isch die gërmanischtisch Abtäilung vo der Uni Manchester äini von grööschten und erfolgrychschte z Groossbritannie woorde – um 1985 ume sind föif vo nüün wakante britische Leerstüel mit Gërmanischten us Manchester bsetzt woorde.[2]

De Chäller isch äis von eerschte britische korischpondierende Mitglider vom Inschtituut für tüütschi Spraach z Mannheim gsy. Für sys Würke hät er 1981 d «Goethe-Medaille» vom Goethe-Inschtituut überchoo, und 1990 isch er mit ere Sondernummere vo de Zytschrift «German Life and Letters» ggeert woorde.

Ghüraate gsy isch er mit der Ängländeri Ivy (gstoorbe 2007), und er hät zwoo Töchtere ghaa mit ere.[2]

syni Forschig ändere

De Chäller hät über di tüütsch Spraach im Allgimäine, di tüütsch Umgangsspraach und bsunders au über tüütschi Tialäkt publiziert. Mit synen Aarbete zur Umgangsspraach hät er z Tüütschland nöie Forschigen uusglööst.[2] D Literatuur degäge hät er nöd im Fokus ghaa. Es isch em aber es Aaligge gsy, z Groossbritannie für s Verständnis vo de tüütsche Spraach und Kultuur z wöible.

Rächt bikant woorden isch er mit sym Buech «German Dialects. Phonology and Morphology» vo 1961; s isch 1979 namaal truckt woorde. Daadrin stelt er s Luut- (diachroon und sinchroon) und s Formesischteem vo acht Tialäkt vom Süüde bis in Norde voor. Bigläitet sind die Daarsteligen alewyl vomene Täggscht us de Mundaartliteratuur, foneetisch gnau, in eren öörtliche Rächtschrybig und mit eme Glossaar. S gaat deby um Züritüütsch, Bëërntüütsch, Nordelsëëssisch, Hessisch us Darmstadt, Oberööschterrychisch, Luxeburgisch, Weschtfäälisch us em Münschterland und Nordsächsisch vo de Niderelbe bi Hamburg (beides Nidertüütsch). Tialäkt us de doozmaalige DDR fëëled – aso öppe s ganz Oschtmitteltüütsch –, was der Ingo Reiffenstein em Chäller in ere Rezänsioon aagchritzt hät.[3] Für de Linguischt William G. Moulton isch es es «excellent book» gsy, und es seg «so good that one cannot help wishing there were even more of it».[4]

Er hät au zum Luutsischteem im Nideralemannisch und drüümaal über de hoochalemanisch Tialäkt vo Jeschtette gschribe, dezue über d Diglossy (s Zämeläbe vo Hoochtüütsch und Schwyzertüütsch) i de Tüütschschwyz.

Guet aachoo isch au sys Buech «The German Language» vo 1978. S isch nöd nu für Studänte, näi, au für der intressiert Läie gschribe. Uf Tüütsch übersetzt häts de Karl-Heinz Mulagk, und die Fassig isch dänn grad zwäimaal uufgläit woorde. Es gaat drin um s Sy und Wëërde vo de tüütsche Spraach, uusggange bi de indoöiripëëische und germaanische Grundlaage und dänn vom karolingischen Aafang über s staufisch Bluescht und d Läischtig vom 16. Jarhundert (Reformazioonszyt) bis zur klassische Literatuurspraach und em hüttige Tüütsch.

syni Publikazioone (Uuswaal) ändere

Zum Tüütsch as Ganzes; tüütschi Umgangsspraach; Alttüütsches

  • The Language of the Franks. I: BJRL 47 (1964), S. 101–122.
  • Some Problems of German Umgangssprache. I: TPhS (1966), S. 88–106.
  • The German Language. Faber and Faber, London 1978 (The Great Languages); tüütsch under em Titel Die deutsche Sprache und ihre historische Entwicklung vom Karl-Heinz Mulagk. Buske, Hamburg 1986, 2., unverändereti Uuflaag 1995.
  • Spoken German. I: BJRL 64 (1981), S. 117–140.
  • The Impact of Ideology on the German Vocabulary. I: TPhS (1981), S. 118–135.

Zum Tialäkt und zur Diglossy

  • German Dialects. Phonology and Morphology. With selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, Naatruck 1979.
  • Die Bewahrung der alten Hochzungenvokale im Niederalemannischen. I: ZMaF 29 (1962), S. 329–340.
  • Zur Phonologie der hochalemannischen Mundart von Jestetten. I: Phonetica 10 (1963), S. 51–79.
  • Der Umwandlungsprozeß eines mundartlichen Lautsystems. I: Verhandlungen des 2. Internationalen Dialektologenkongresses. Band 2. Ug. vom Ludwig Erich Schmitt. Steiner, Wiesbaden 1967, S. 446–451 (s gaat um Jeschtette).
  • Jestetten, Kreis Waldshut. Niemeyer, Tübingen 1970 (Phonai, Deutsche Reihe, Band 7), S. 11–89.
  • Diaglossia in German-Speaking Switzerland. I: BJRL 56 (1973), S. 130–149.

Zum Änglisch

  • Die Ellipse in der neuenglischen Sprache als semantisch-syntaktisches Problem. Gehring, Winterthur 1944 (Dissertazioon).

Quäle ändere

  • Linguisten-Handbuch. Biographische und bibliographische Daten deutschsprachiger Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler der Gegenwart. Useggëë vom Wilfried Kürschner. Narr, Tübingen 1994. ISBN 3-8233-5000-5. Bd. 2, S. 444.
  • Martin Durrell: Professor R. E. Keller (1920–2014). Naachrueff i de Zytschrift vom Germanic Institute vo der Uni London.
  • Rudolf Ernst Keller: Jestetten, Kreis Waldshut. Niemeyer, Tübingen 1970 (Phonai, Deutsche Reihe, Band 7), S. 11.

Fuessnoote ändere

  1. Das isch dëë Leerstuel gsy, wo dänn zwoo Gänerazioone spööter wider en Schwyzer, nämli de Guido Seiler, churz as «Lecturer» gwürkt hät.
  2. 2,0 2,1 2,2 Martin Durrell: Professor R. E. Keller (1920–2014). Naachrueff i de Zytschrift vom Germanic Institute vo der Uni London.
  3. Deutsche Literaturzeitung 84/4 (1963), S. 318–320.
  4. Language 30/1 (1963), S. 136–140.