D Scheidegg, me seit ere au Scheidig, Scheideck oder Heideck (Christian Wurstisen), isch e Burgruine 400 Meter südweschtlich vo Däggnau im Schwyzer Kanton Baselland.

Ruine Scheidegg
Igangstor vo dr Scheidegg (2001)
Igangstor vo dr Scheidegg (2001)

Igangstor vo dr Scheidegg (2001)

Burgetyp: Höheburg
Ort: Gälterchinde
Geografischi Lag: 47° 26′ 51,6″ N, 7° 52′ 40,4″ OKoordinate: 47° 26′ 51,6″ N, 7° 52′ 40,4″ O; CH1903: 633130 / 255300
Höchi: 560 m ü. M.
Scheidegg (Schweiz)
Scheidegg (Schweiz)
Scheidegg
Scheidegg

Laag ändere

D Ruine schtot südweschtlich vo Däggnau und nördlich vo Rünebrg uf eme Felse. Vom Bahnhof Täggnau us cha me se uf eme churze geeche Wanderwäg erreiche. Dr Schtandort vo dr Burg 'scheidet' Gälterchinde, Rünebrg und Däggnau und het so dr Burg ihre Name geh (Scheidegg). Si schtoht uf Gälterchinder Bode im Gälterchinder Bann.

Aalag ändere

Uf Grund vo dr Lag uf ere Felsrippe het d Scheidegg e längliche, rächteggige Grundriss und isch an dr Nordoscht- und dr Südweschtsyte dur Felswänd und geechs Gländ vo Natur us gschützt. Dur tiefi Halsgräbe wo als Hinderniss diene isch au dr Schutz vo dr Nordwescht- und vo dr Südoschtsyte künschtlich verbesseret worde. Glychzytig het me d Schtei vo dene Halsgräbe zum Boue vo dr Burg brucht.

Uf Grund vo de Grabigsergäbnis und vo de Bodefund lot sich säge, dass die Aalag in zwe Boufase errichtet worden isch:

  • zwüsche 1220 und 1230 der südöschtlichi Teil mit em Wohnturm, no ohni Unterteilig in zwe Rüüm (die hüt sichtbari Trennmuur im Wohnturm stammt us dr zwöite Boufase). Ussergwöhnlich isch drbi für die Region d Gschtaltig vo de Muuregge mit Eggrisaliten.
  • E Generation spöter (nach 1250) isch dr nordweschtlichi Bering mit Hof und Filterzischterne, ebeso es zuesätzlichs Geböide mit eme ebenerdige Rossstall und obedra Wohnrüüm boue worde. Glychzytig het me in Wohnturm e Trennmuur yzoge. Die Aalag isch e Noigründig. Es si keini Schpure von eme Vorgängerbou z finde gsi. Au si keinerlei römischi oder prähistorischi Fundschtück entdeckt worde.
 
d Burg Scheidegg, dr älteri Teil (2001)

Im Wohnturm het`s drü Fenschter (doppelspitzbogig) und e Torboge in dr nördliche und weschtliche Syte als Gwänd in rotem Buntsandschtei usgfüert. Das dütet do druf hi, dass dr Erbouer sehrwahrschienlich e gwüsse Wohlstand gha het. Uf e bescheidene Wohlstand hi wysen au d Rytschpore, Rescht vo eme Chettehemli, Armbruschtschpitze (Jagd!), e Aquamanile (!), Ofechachle sowie d Skelett vo sybe Ross, wo bim Brand umcho si. Es muess aber klar druf anegwyse werde, dass dr Wohlschtand vo de Bsitzer sich nit uf Hollywoodfilm-artigi Usschtattig und Feschtlichkeite het chönne usdehne: D Burgbsitzer si sicher in dr Ärntezyt au bi dr Arbet uf de Fälder aaztreffe gsi!

D Filterzischterne isch teilwys in Felse yghaue (Südoschtegge) aber gröschteteils gmuurt gsi (vor allem d Nord- und Weschtmuur). D Innensyte si mit Lehm abdichtet worde und öppe in dr Mitti lit no hüt dr Schöpfschacht mit knapp emene Meter liechter Wyti. Zwüsche Lehmdichtig und Schöpfschacht hei si mit grobe Schtei ufgfüllt, so dass gnueg Ruum für`s Wasser zwüsche de Schtei blyben isch. D Dächer vo de Geboide im noiere, nordweschtliche Teil si aller Wohrschynlichkeit no als Pultdächer usgfüert gsi und hei sich dr Filterzischterne zuegfüegt, um die mit Rägewasser z fülle.

Zur Beheizig isch näbe de offene Füürstelle und Rauchabzüg jewyls e Chachelofe in Betryb gsi, z`erscht im Wohnturm und drno -- nach dem siner Ufgob -- im nördliche Trakt.

 
d Burg Scheidegg, dr jüngeri Teil (2001)

Dr Zuegang zur dr Burg isch öppe in der Mitti vo dr Südweschtsyte gsi und isch mit eme chline Turm gschützt gsi.

Gschicht ändere

D Quellelag für die alti Ruine isch sehr dürftig. Es isch nit emol sicher, öb dr hütig Name Scheidegg em urschprüngliche Name entschpricht. Dr Lebenszyklus vo dr Aalag isch in ere Zyt gsi, wo schriftlichi Dokument nume minimal erstellt worde si und praktisch numme im chlöschterliche Berych.

D Motivation zum Ufbou vo dr Burg isch unbekannt, cha aber nit in dr so oft zitierte 'Beherrschig' von ere wichtige Schtross oder vom ene Pass ligge, do e sötigi Situation do nit vorhande gsi isch. Vill ender isch e sydligspolitischi Motivation aazneh, denn s hinteri Ergolztal mit sine Nebetäler isch nogwiesenermasse am Aafang vom 2. Johrtusig guet bevölkeret gsi. Das isch e guti Usgangslag au für dr chlyni, lokali Adel gsi, um dr eigeni Machtberych ufboue z chönne.

Gründet isch die Burg vo de Herre vo Gälterchinde uf sälbst grodetem Land worde: Im domolige Lehnswäse hei Adligi sich Eigetum ufboue chönne, wo si vo de aktuelle Landesherre unabhängig hei bewirtschafte chönne, indem si das Land sälber grodet hei. Die Fund zeige, dass d Bewohner wirtschaftlich praktisch autark gsi si und nit vo de Abgobe vo de Buure vo dr Umgäbig gläbt hei. Die Autarkie het sich sogar bis in handwärkliche Berych vo dr Metall- und Holzbearbeitig erschtreckt.

Dr Nydergang het um 1300 ygsetzt, d Nutzig vom Wohnturm isch denn bereits reduziert worde. D Burg isch denn um 1320, nach eme heftige Brand (was dozumol wäge de offene Füürschtelle und de ville Holzkonschtruktione immer wider passiert isch) aufgeh worde. Es schynt uf Grund vo de vorgfundene Reste, dass zu dem Zytpunkt dr Wohnturm bereits nümme intensiv bewohnt worden isch und sich s Läbe bereits in noiere nordweschtlichen Teil verlagert gha het. S Burgestärbe isch in dere Region zu dem Zytpunkt bereits in vollem Gang gsi -- s (macht-)politischi Läbe het sich in d Schtädt verschobe -- und so het me d Burg nümme ufbout. In dr Mitti vom 14. Johrhundert isch die scho zerfalleni Aalag in d Thierschteiner Herrschaft Farnsburg integriert worde und isch denn in dere Urbar 1372 zum erste Mol erwähnt worde. Drno isch d Burg, wie so vill anderi au, als Steibruch brucht worde. Glücklicherwys hei si dr roti Buntsandstei als wertlos gwichtet und drmit d Gwändschtück vo de Fänschter und em Tor wohl usbroche aber ligge lo hei.

D Uusgrabigs- und Reschtaurationsarbete vo dr Ruine hei vo 1970 bis 1974 (Jürg Ewald, Jürg Tauber) stattgfunde. D Fund si im Kantonsmuseum Basel-Landschaft in Lieschtel aufbewahrt worde.[1]

Literatur ändere

  • Werner Meyer: Burgen von A bis Z, Burgenlexikon der Regio, Basel 1981, Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen Bestehen der Burgenfreunde beider Basel(232 S., illustriert)
  • Carl Roth: Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Birkhäuser, Basel, 1932
  • Jürg Ewald, Jürg Tauber: Die Burgruine Scheidegg bei Gelterkinden (mit Beiträgen von Bruno Kaufmann, Werner Meyer und Rolf Schelker): Berichte über die Forschungen 1970-74, Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters; Bd. 2, Verlag Walter, Olten

Weblingg ändere

  Commons: Ruine Scheidegg – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnowys ändere

  1. Kantonsmuseum Basel-Landschaft in Liestal



  Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Burgruine_Scheidegg“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.