Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/'s Geld. (2)

's Geld.

518 - 519


's isch wohr, d'Lit sin verurtheilt halt,
Fir z'b'sorge-n-ihre-n- Unterhalt,
Das heisst, was nöthig isch züem Lewe;
Doch nur fir das. Worum dernewe
Noch produciere d'ganze Zit
Ne Masse Dings, wo dient fir nit,
Wo nur fir's Unglick isch erfunde?

Vor Zite hàn d'Lit g'schafft do unte,
Un alle-n-ohne-n-Unterscheid,
Nur fir ihr' Nahrung un fir's Kleid;
Se hàn das üstüscht gegenander,
Sin z'friede gsi un hàn mitnander
E-n-eifach rüehig Lewe g'fiehrt.

Doch bol hat leider 's Geld regiert !
Das hat d'Welt in e Höll verwandelt;
Denn anstatt üstüscht hat me g'handelt,
Un anstatt z'baüe-n-ihre Feld,
Sin Viel geh wüechre mit em Geld
Un hàn e Last unnütze Sache
Ufbrocht, fir mit dr Handel z'mache.

520 - 521

Die alle-n-awer esse doch
Un brüche g'wöhnlig mehr als noch
As dà, wo fir sie alle z'àmme
Allei dr Pflüeg züer Hand müess nàmme,
Wil sie's nimm selwer mache wànn
Un liewer 's Geld dergege gàn,
Wo sie sich jo dur Schwindel, g'wisse,
Ganz ohne Mieih z'verschaffe wisse!

Un siterher müess halt eso
Ein fir dr Ander schaffe do,
Un siterher sin o do unte
D'Rüeh un dr Friede halt verschwunde;
Izoge-n-isch d'Ung'rechtigkeit,
Un d'Habsucht hat 's Verbreche g'streit
As wie ne Flüech in d'Menschheit ine,
Un wo jetz 's Lewe thüet erschine,
Hàngt dra wie Gift dr Flüech vom Geld
Un thüet's vergifte-n-uf dr Welt!