Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Züer guldige Hochzit vo Mr & Mme Th. K.

Züer guldige Hachzit vo Mr & Mme Th. K.

5. Jüni 1887.

626 - 627

Mr wotte hit e Glickwunsch bringe,
Ne kleiner, in dem junge Paar,
Wo thüet si guld'ne Hochzit fire
Mit sin're ganze Kinderschaar.

Ne Freidetag isch's jo fir alle
Un 's Kind wie's Grosskind thien hit froh
Die greise Hochzitslit bewundre,
Wo jetz das Fest noch fire do.

Scho fufzig Johr sin sie binander
Un trage 's Lewe, Tag fir Tag
Mitnander, treü züe alle Zite,
Mit allem, was es bringe mag.

Un ass dr Lewenspfad nitt immer
Mit Rose b'stràit isch, weisst me wohl;
O Därn hat's druf, wo, scharf un spitzig,
Eim thien verwunde gar vielmol!

In fufzig Johr ka viel vorkumme,
Ne halbjohrhundertlange-n-Eh'
Ka, wenn se noch so güet als g'rothet,
Nitt ohne Schatte dure geh.

Se sin nur desto mehr z'bewundre,
Die, wo das Fest als fire thien,
Wenn an dem Tag die viele Johre
Sich so vor ihne neige mien.

Drum wà mr unser Glickwunsch bringe,
Mitnander wà mr wünsche hit,
Ass ihne d'Züekunft b'sunders wieder
Vor allem z'àmme d'G'sundheit git.

Derno hàn sie noch schöne Zite;
Bol rucke d'Grossgrosskinder a,
E neüe Freid fir ihre-n-Alter,
Wo mànge Stund erheitre ka.

Un isch derno in spät're Johre
Die guld'ne Hochzit alt genüe,
So thien se noch d'diemant'ne fire;
Mr wünsche-n-ihne Glick derzüe.