Abitur
S Abitur (vo latiin. abire ‚drvoogoo‘, us Abiturium, vo nöilat. abiturire ‚welle abgoo‘),[1][2] abkürzt „Abi“,[3] bezäichnet dr höggst Schuelabschluss z Dütschland und drmit die allgemäini Hoochschuelrifi.
S Abitur isch dr Noochwiis für d Fäigkäit z studiere und berächdigt zum Studium an alle Hoochschuele z Dütschland.
Vor 1945 het mä vo Maturidäätsbrüefig oder Rifibrüefig (vo latiinisch examina matura) greedet. Dr Begriff Abitur isch in dr Umgangssprooch sälte und gsetzlig gar nit brucht worde. Sit em 18. Joorhundert wird hingeege dr Begriff Abituriänte brucht,[4] und drmit si d Absolwänte von ere Schuel gmäint gsi.
Im Underschiid zum volle Abitur schränkt e fachbundnigs Abitur bzw. die fachbundnigi Hochschuelrifi, abkürzt as Fachabitur, d Studierfähigkäit ii uf d Studiegäng an Uniwersidääte, wo im Abschlusszüügnis usgwiise si. As Fachabitur wird umgangssproochlig au s Züügnis vo dr allgemäine Fachhochschuelrifi bezäichnet für e Studium an Fachhoochschuele.
Z Belgie häisst s Abschlusszüügnis vo dr Oberstuefe voms Sekundarunderricht au Abitur. Mä säit em au Abiturdiplom und es git en allgemäins, technischs und bruefligs Abitur.
In Ööstriich und dr Dütschschwiz und in e Hufe andere Länder reedet mä nit vo Abitur, sondern brucht immer no dr elter Begriff vo dr Matura (vo lat. examina matura ‚Rifibrüefige‘; zu lat. maturitas ‚Rifi‘), wo früener au in de Gebiet vo dr hütige Bundesrepublik Dütschland brucht worde isch. In Däil vo dr Dütschschwiz wird au d Churzform Matur verwändet. En assimilierti Form wird im Italiänische benützt: maturità.
In franzöösisch- und spanischsproochige Länder entspräche Abwandlige vom middellatiinische Wort Bakkalaureus em Abitur im Sinn vom Noochwiis für d Studierfähigkäit: baccalauréat (Franzöösisch), bachillerato (Spanisch). Wääred z Frankriich s baccalauréat as akademische Graad aagluegt wird, isch s Abitur z Dütschland nume dr Abschluss von ere hööchere Schuelusbildig as e Wääg zur allgemäine Hoochschuelrifi.
S öiropäische Abitur
ändereS Öiropäische Abitur (au s Öiropäische Baccalauréat) isch en allgemäini Hochschuelrifi, wo vo alle EU-Länder anerkennt wird, und an d Absolwänte vo de Öiropäische Schuele vergee wird. In Dütschland entspricht si em Abitur.
Liddratuur
ändere- Rainer Bölling: Kleine Geschichte des Abiturs. Schöningh, Paderborn/Münche/Wien/Züri 2010, ISBN 978-3-506-76904-6.
- Andrä Wolter: Das Abitur. Eine bildungssoziologische Untersuchung zur Entstehung und Funktion der Reifeprüfung. (= Schriftenreihe der Universität Oldenburg). Holzberg, Oldenburg 1987, ISBN 3-87358-286-4. (Zugleich Dissertation an der Universität Oldenburg 1986)
- Kai S. Cortina, Arbeitsgruppe Bildungsbericht am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung (Hrsg.): Das Bildungswesen in der Bundesrepublik Deutschland: Strukturen und Entwicklungen im Überblick. [der neue Bericht des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung]. Strukturen und Entwicklungen im Überblick. Originalausgabe, vollständig überarbeitete Neuausgabe. (= rororo-Sachbuch 62339). Rowohlt-Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg 2008, ISBN 978-3-499-62339-4.
- Rainer Bölling: Das Tor zur Universität – Abitur im Wandel. Aus Politik und Zeitgeschichte, 49/2008
- LG Detmold vom 08.07.2015 - 10 S 27/15 - juris = NJW 2015, 3176 = JA 2017, 69 (Weber) <Abiturjahrgang als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (bei Bestellung einer Band für den Abiball)>; zu dem Thema auch als Klausurfall gestaltet: Hau/Lerp: Vom Abiball zum Haftungsfall, JA 2017, 251
Weblingg
ändere- Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz (KMK) in Deutschland
- Geschichte des Abiturs
- Jasmin Larmache, Kerstin Kotlar: Pädagogik-Professorin: „Abitur ist niveaulos und ungerecht – der reine Betrug“. Interview mit der Pädagogin Katja Koch. In: Focus Online. Focus Online Group GmbH, 25. September 2020 .
Fuessnoote
ändere- ↑ Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache: etymologischi Aagoobe zu de Stichwörder Abitur und Abiturient.
- ↑ Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache 22. Uflaag. Walter de Gruyter, Berlin 1989, Lemma Abitur: Reifeprüfung, Abgangsexamen, ‚Prüfung für den, der (von der Schule) abgehen will‘.
- ↑ Hans Schulz, Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. 2. ganz nöibearbäiteti Uflaag. 1. Band: a–Präfix – Antike, Walter de Gruyter, Berlin/Nöi York 1995, ISBN 3-11-012622-2, (nöibearbäitet im Institut für Deutsche Sprache under dr Läitig vom Gerhard Strauß), „Abitur“ Site 13–14.
- ↑ Georg Christoph Oertel: Zu der öffentlichen Prüfung der studirenden Jugend in der Hochfürstlich Brandenburgischen Stadt-Schule zu Neustadt an der Aisch der damit verbundenen Vorstellung eines neuen Lehrers und der Entlassung zweer Abiturienten auf den 11. 12. und 13. April des 1771. Jahres erbittet ... M. Georg Christoph Oertel ... Walther, 1762 (google.at [abgerufen am 9. April 2019]).