Dr Armlääderufstand

en Ufstand vo Buure und arme Stedter vo 1336 bis 1338 wo sich in Franke, Hesse und im Elsass an de Juude vergange het

Mit Armlääderufstand wird en Ufstandsbeweegig vo Buure und vo stedtische Underschichte bezäichnet, wo vo Franke usgange isch und zwüsche 1336 und 1338 für e Räije vo Massaker an jüüdische Gmäinde im südwestdütsche Raum und im Elsass verantwortlig gsi isch.

Gschicht ändere

D Bezäichnig vo de Armlääder-Pogroom chunnt vom Aafüerer vom Ufstand Arnold III. vo Uissigheim, eme "abgwirtschaftete Aadlige"[1], wo men em au Rex Armleder oder Köönig Armlääder gsäit het.[2] D Beweegig het z Röttinge an dr Tauber aagfange, wo am 29. Juli 1336 e Massaker an dr Juudegmäind aagrichdet worde isch. In e baar Dääg het si sich im Gebiet zwüsche dr Tauber und em Main usbräitet und Bluetbeeder in verschiidene jüüdische Gmäinde vo chliinere Stedt z Franke aagrichdet (Tauberbischofsheim, Mergentheim, Iphoofe, Kitzinge und anderi). D Juudeschleeger, wie mä dene marodierende Grubbe au gsäit het, mit Hilf vo dr Würzburger Stadtbevölkerig bi Oggsefurt aaghalte worde. Mä het dr Armlääder festgnoo und am 14. Novämber 1336 z Kitzinge higrichdet.[3]

Im Summer 1337 isch d Armlääderbeweegig wider usbroche und het sich vo Franke us über Hesse bis ins Elsass usbräitet. Under dr Füerig vom Bäizer Hans Zimberlin[4], wo au dr Naame Köönig Armlääder brucht het, und vom Aadlige Umbehoven vo Dorlisheim isch dr Hufe dur s Elsass zooge und über e hufe jüüdischi Gmäinde häärgfalle. Er het an verschiidene Ort Massaker aagrichdet, wie z Ruffàch, Anze, Mülhuuse und Ràppschwihr. Erst z Colmar isch d Beweegig 1338 aaghalte worde, wo d Bürger vo dr Stadt sich gwäigeret häi, die jüüdische Iiwooner uszliifere. Die Ufständische si denn vo kaiserlige Drubbe verdriibe worde. Au dr Bischof vo Stroossburg und anderi Fürste häi gmerkt, ass die Beweegig nit nume für d Juude gföörlig isch und häi 1339 mit em Zimberlin e Landfriide abgschlosse.[5]

D Armläädermassaker si sozusage e Vorspiil zu de Juudevervolgige zur Zit vom Schwarze Dood gsi, wo zää Joor spööter in ganz Middelöiropa usbroche si.[6]

Litratuur ändere

  • Christoph Cluse: Blut ist im Schuh. Ein Exempel zur Judenverfolgung des "Rex Armleder". In: Friedhelm Burgard u. a. (Hgg): Liber Amicorum necnon et amicarum für Alfred Heit. Trier 1996, S. 371-392.
  • Gerd Mentgen: Studien zur Geschichte der Juden im mittelalterlichen Elsass. Hannover 1995, S. 348-360.
  • Friedrich Lotter: Hostienfrevelvorwurf und Blutwunderfälschung bei den Judenverfolgungen von 1298 ('Rintfleisch') und 1336-1338 ('Armleder'). In: Fälschungen im Mittelalter, Teil 5: Fingierte Briefe, Frömmigkeit und Realienfälschungen. Monumenta Germaniae Historica Band 33.5, Hannover 1988, S. 533-583.
  • Klaus Arnold: Die Armledererhebung in Franken 1336. In: Mainfränkisches Jahrbuch 26 (1974), S. 35-62.
  • Siegfried Hoyer: Die Armlederbewegung - ein Bauernaufstand 1336/1339. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 1 (1965), S. 74-89.
  • Klaus Arnold: Armledererhebung. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 1, Artemis & Winkler, Münche/Züri 1980, ISBN 3-7608-8901-8, Sp. 983.
  • Georges Weill: Armleder. In: Encyclopaedia Judaica, 2. Uflag, Band 2, Detroit/ New York u.a. 2007, ISBN 978-0-02-865930-5, S. 476–477  (englisch)

Weblinks ändere

Fuessnoote ändere

  1. Friedrich Battenberg: Das Europäische Zeitalter der Juden, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, S. 120
  2. Mit Armlääder isch en Armschutz us Lääder gmäint gsi, wo im Spootmiddelalter zur Bewaffnig vo de Stadtbürger ghöört het. Arnold (LexMA)
  3. Arnold (LexMA)
  4. Dr Zimberlin het sich as Brofeet usgee, wo dr Christus het welle räche, Weill (EJ2), S. 467.
  5. 28. August 1339, Weill (EJ2)
  6. Weill (EJ2)
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