Das Unwetter isch a Parodii auf Schwabs Das Gewitter.

Dr Heinz Erhardt hot an Haufa klassische Ballada parodiirt, so ischt zom Beischbiil ausm Goethe seim Erlkönig dr König Erl ond ausm Schiller seim Taucher dr Tauchenichts worra. Drneaba hot’r abr au a baar Ballada vo de kleinere litrarische Talent durch aufd Schibbe gnomma. So ischt ausm Gustav Schwab seim Gewitter ds 18-zeilige Gedicht Das Unwetter wôrra. Debei hat der Heinz Erhardt de erschde zwoi Zeila fascht wertlich vom Schwab ibrnomma.

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Das Unwetter[1]

Urahne, Großmutter, Mutter und Kind
in dumpfer Stube versammelt sind. –

’s ist Mittwoch. Da hört man von ferne
ein leises Grollen. Mond und Sterne
verhüllen sich mit schwarzen, feuchten
Wolkenschleiern. Blitze leuchten.
Und es sind versammelt in dumpfer Stube
Urahne, Großmutter, Mutter und Bube. –

Das Gewitter kommt näher mit Donnerschlag –
und noch fünf Minuten bis Donnerstag!

Es heult der Sturm, es schwankt die Mauer,
der Regen prasselt, die Milch wird sauer – ,
und in dumpfer Stube – man weiß das schon –
sind Urahne, Großmutter, Mutter und Sohn.

Ein furchtbarer Krach! Ein Blitz schlägt ein!
Der Urahne hört was und sagt: „Herein!“ –
Die dumpfe Stube entflammt und verglimmt
mit Urhammel, Großbutter, Butter und Zimt …

Oinzlne Nôchweis ändere

  1. Das große Heinz Erhardt Buch, Fackelträger-Verlag Hannover, 11. Ufflag 1970.