D Dietricheepik isch e Sammelbegriff für middelhoochdütschi Heldeneepe, wo dr Dietrich vo Bärn d Hauptrolle din spiilt. D Dietricheepik isch vom 13. bis ins 17. Joorhundert im dütsche Sproochruum beliebt und verbräitet gsi.

Codex Palatinus germanicus 67, Blatt 1r: Sigenot – E Verzeler und e Maa wo zueloost

D Figuur vom Dietrich basiert woorschinlig uf em Ostgooteköönig Theoderich dr Grooss († 526). Es git zwäi themaatischi Komplex: Gschichte vom Dietrich und Ermanarich und Gschichte vo de Abentüür vom Dietrich. Die Komplex si au in dr Überliiferig und dr Daarstellig dütlig vonenander underschiide; em erste säit mä dorum au die histoorischi Dietricheepik, dr zwäit wird as aventiurehafti[1] Dietricheepik bezäichnet.

Zur histoorische Dietricheepik wärde zelt:

  • D Flucht vom Dietrich, im Buch vo Bärn (4. V. 13. Jh.)
  • D Raabeschlacht, im Buch vo Bärn (4. V. 13. Jh.)
  • Dr Dood vom Alphart (4. V. 13. Jh.)
  • Dr Dietrich und dr Wenezlan

Zur aventiurehafte Dietricheepik ghööre:

  • D Virginal (2. V. 13. Jh.)
  • Im Köönig Laurin si Roosegaarde (2. V. 13. Jh.)
  • Dr Roosegaarde z Worms (2. V. 13. Jh.)
  • S Lied vom Ecke (um 1225)
  • Dr Goldemar (um 1230)
  • Dr Sigenot (2. V. 13. Jh.)
  • Dr Wunderer (öbbe 1503)

In Umkräis vo dr middelhoochdütsche Dietricheepik ghööre dr Helderomaan Biterolf und Dietleib (um 1260) und zwäi spootmiddelalterligi Ballaade, s Jüngere Hildebrandlied us em 13. Joorhundert (überliiferet 15. Joorhundert) und s niiderdütsche Lied vo Ermenrich sim Dood us dr Middi vom 16. Joorhundert.

S Nibelungelied, wo dr Dietrich vo Bärn zwar vorchunnt, wird nit im ängere Sinn zur Dietricheepik zelt.

Elteri, nit middelhoochdütschi, Züügniss vo dr Dichdig um e Dietrich vo Bärn si:

  • S althoochdütsche Hildebrandlied us em 4. Joorzäänt vom 9. Joorhundert
  • Dr Ruunestäi vo Rök us em schweedischen Ostgötland, 9. Joorhundert
  • Värs im altänglische Gedicht D Chlaah vom Deor us em Exeter Book us dr 2. Helfti vom 10. Joorhundert
  • Värs im Waldere, dr altänglische Fassig vo dr Saag vom Walther und Hildegund us dr Zit um 1000.

E Hufe vo deene Eepe kenne mer as Bestanddäil vo de Heldenbücher, wo zwüsche dr erste Helfti vom 14. Joorhundert und 1590 as Handschrifte oder Druck erschiine si. Si enthalte mäistens meereri Dietrich-Eepe und anderi Heldedichdige, z. B. vilmol dr Ortnit/Wolfdietrich-Züklus. Vo 1480 aa enthalte die Heldebüecher au en Überblick über s Heldezitalter (Heldebuech-Prosa) as Vorreed oder Schlusstext.

D Thidrekssaga mit Handschrifte in Altnorwäägisch und Schweedisch isch im Underschiid zu dene Text Prosa. Si behandlet aber nit nume Episoode, sondern bringt d Saage verzelerisch in e biograafische Gsamtzsämmehang.

Usgoobe und Liddratuur ändere

  • Christa Habiger-Tuczay (Uusegääber): Die aventiurehafte Dietrichepik: Laurin und Walberan, der jüngere Sigenot, das Eckenlied, der Wunderer. Mittelhochdeutscher Text und neuhochdeutsche Übersetzung von Christa Tuczay, Kümmerle, Göppingen 1999, ISBN 3-87452-841-3.
  • Joachim Heinzle: Einführung in die mittelhochdeutsche Dietrichepik. de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-015094-8.
  • Elisabeth Lienert und Gertrud Beck (Uusegääber): Dietrichs Flucht. Textgeschichtliche Ausgabe. Niemeyer, Tübinge 2003, ISBN 978-3-484-64501-1.
  • Elisabeth Lienert und Dorit Wolter (Uusegääber): Rabenschlacht. Textgeschichtliche Ausgabe. Niemeyer, Tübingen 2005, ISBN 978-3-484-64502-8.
  • Elisabeth Lienert und Viola Meyer (Uusegääber): Alpharts Tod. Dietrich und Wenezlan. Textgeschichtliche Ausgabe. Niemeyer, Tübinge 2007, ISBN 3-484-64503-2.

Weblingg zu Saagestoff ändere

Fuessnoote ändere

  1. Mit Âventiure si im Hoochmiddelalter d Bewäärigsbroobe gmäint gsi, won e Held het müesse bestoo.