S Ermächdigungsgsetz vom 24. Merz 1933

es Ermächdigungsgsetz, wo dr Dütsch Riichsdaag beschlosse het, zum die gsetzgääbendi Gwalt de facto vollständig uf en Adolf Hitler züberdräge

S Ermächdigungsgsetz vom 24. Merz 1933, offiziell Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich (Vorlage:RGBl), isch en Ermächdigungsgsetz gsi, wo dr Dütsch Riichsdaag beschlosse het. Mit em isch die gsetzgääbendi Gwalt de facto vollständig uf en Adolf Hitler überdräit worde. Es isch d Grundlaag gsi zum d Gwaltedäilig ufzheebe und het alli spöötere Maassnaame mööglig gmacht, zum die nazionalsozialistischi Diktatuur z konsolidiere.

Gesetzestext (Blatt 1)
Gesetzestext (Blatt 2)

D Gsetz in de 1920er Joor, vor allem d Ermächdigungsgsetz vom Stresemann und vom Marx si gföörligi Vorbilder für e Verfassigsbruch gsi. D Weimarer Verfassig het Ermächdigungsgsetz, wo d Verfassig duurbräche nit usdrücklig verbote. In dr Braxis het mä sä as akzeptaabel aagluegt, wenn si mit dr gliiche kwalifizierte Meerhäit aagnoo worde si, wie e Verfassigsänderig brucht.[1] Das isch e Zwäidriddelmeerhäit im Riichsdaag und im Riichsroot gsi.

Wo dr Hitler am Aafang vom Joor 1933 het welle si Macht konsolidiere, het er en Ermächdigungsgsetz im Sinn ghaa. Si Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich vom 24. Merz 1933 het sich aber in entschäidende Pünkt vom Ermächdigungsgsetz vom Kabinett Marx us em Joor 1923 underschiide:[2]

  • Im Hitler si Regierig hätt noch sim Ermächdigungsgsetz nit nume Verornige, sondern au Gsetz chönne verabschiide und Verdrääg mit em Usland chönne abschliesse.
  • Gsetz, won eso beschlosse worde si, häi vo dr Verfassig chönne abwiiche.
  • D Reeglig isch inhaltlig nit beschränkt gsi und hätt vier Joor lang sötte gülte.
  • Weder e Riichsdaagsusschuss no dr Riichsroot häi chönne Kontrolle usüebe, zum Bispil wenigstens noochiine en Ufheebig fordere.

En andere Underschiid isch die parlamentarische Situazioon gsi: Im Geegesatz zum Minderhäitskabinett Marx het d NSDAP sit de Waale vom 5. Merz 1933 zämme mit dr DNVP en absoluti Meerhäit im Riichsdaag ghaa. Dr Hitle het di Absicht ghaa, dr Riichsdaag uszschalte und d Verfassig de facto usser Chraft z setze.

Wil s klaar gsi isch, ass die Abgeordnete vo dr SPD nid für s Gsetz wurde stimme und die Abgeordnete vo dr KPD gflüchdet oder verhafdet gsi si und nid häi chönne erschiine, isch d Zwäidrddelmeerhäit, wo s für e Gsetz, wo d Verfassig änderet, brucht het, gefährdet gsi. Doorum die Abgeordnete vo alle Bardeie usser dr SPD under de Auge vo bewaffnete und uniformierte SA- und SS-Aaghöörige d Gschäftsornig vom Riichsdaag gänderet, sodass Abgordneti, wo unentschuldigt gfeelt häi, formaal as „aawääsend“ gulte häi, bevor si im Riichsdaag abgstimmt häi. Für e Zwäidriddelmeerhäit häi wäge de Geegestimme vo dr SPD d Stimme vo dr Zentrumsbardei dr Usschlaag gee. S Gsetz isch mit 444 Stimme gege 94 Stimme vo dr SPD aagnoo worde. Es isch 1937, 1941 und 1943 verlengeret worde. Dr Allierti Kontrollroot het s am 20. Septämber 1945 ufghoobe.

Liddratuur ändere

  • Das Ermächtigungsgesetz („Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“) vom 24. März 1933. Reichstagsdebatte, Abstimmung, Gesetzestexte. Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-8305-0523-5.

Weblingg ändere

  Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 im dütschsprochige Wikisource

Fuessnoote ändere

  1. Angela Bauer-Kirsch: Der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee – Wegbereiter des Parlamentarischen Rates. Inaugural-Dissertation, Bonn 2005, S. 112, 116–118.
  2. Sylvia Eilers: Ermächtigungsgesetz und militärischer Ausnahmezustand zur Zeit des ersten Kabinetts von Reichskanzler Wilhelm Marx 1923/1924. Diss., Köln 1988, S. 163.