Klerus

(Witergleitet vun Klerikal)

Dr Klerus (alterdümlig au Klerisei oder Clerisei) isch d Gsamthäit vo alle wo zum gäistlige Stand ghööre, de Kleriker. Im allgemäine Sinn reedet mä au vo dr Gäistlikäit.

Kleriker im allgemäine Sinn vo Gäistlige. Vo linggs uf rächts: en anglikaanische Erzbischof, e Rabbiiner, e Mufti und dr Gründer vo dr Sojourners Community. 2009 bim Dräffe vom World Economic Forum z Davos

D Bezäichnig bezieht sich vor allem uf d Stuefe vom Weihbriesterdum im Christedum, wird aber gläägentlig au für Kultdiener oder Gäistligo vo andere Religioone verwändet, zum Bispil vom schiitische Klerus. Brinzipiell cha mä nume vo Klerus reede, wenn s in ere religiööse Gmäinschaft e Grubbe vo Amtsdrääger git, wo d Funkzioone von ene mit de Funkzioone vo Briester oder äänlige Amtsdrääger chönne vergliche wärde, und wo sich dütlig vo de üübrige Glöibige – de Laie – underschäide. Das isch nid dr Fall zum Bispil im sunnitische Islam und in de mäiste protestantische Chille, won e reformatoorischs Verständnis vom allgemäine Briesterdum vo alle Glöibige verdräte.

Etymologii ändere

S Wort Klerus (latiinclerus, drvoo abgläitet au änglisch clergy, franzöösisch clergé usw.) goot uf griechisch κλῆρος kleros zrugg, wo äigentlig so vil wie «Schärbe» bedütet het, im bsundrige Sinn vom «Loos» - e Schärbe wo as Loos brucht worde isch wie im Schärbegricht. Vo doo het s d Bedütig vom ene «Erb oder Aadäil, wo äim dur s Loos zuegfalle isch» üüberchoo. Si hütigi, also theoloogischi Bedütig vom «usgwäälte Briesterstand» chnüpft woorschinlig an s erste Kapitel vo dr Apostelgschicht aa, wo din beschriibe wird, wie dr Apostel Matthias dur e Loosentschäid zum zwölfte Apostel bestimmt wird (Apg 1,17: τὸν κλῆρον τῆς διακονίας ταύτης). Uf jeede Fall het si iire Ursprung in dr griechische und latiinische Chillesprooch vo dr Alte Chille.[1] Mä vermuetet, ass dr Begriff um s Joor 200 brägt worde isch - dr Usdruck chunnt in de Schrifte vo de Apostolische Väter noonig vor. Bim Tertullian git s en (z. B. De Monogamia 12: ‚Unde enim Episcopi et Clerus? Nonne de omnibus?‘, dt. «Denn vo woo chömme d Bischöf und dr Klerus? Sicher us dr Masse vo de Christe.»), und churz druf au bim Origenes (9. Homilie zu Jeremia) und bim Clemens vo Alexandria (Quis dives salvetur 42).

Quälle ändere

Dr Ardikel «Klerus» uf dr dütsche Wikipedia

Liddratuur ändere

  • Eugen Drewermann: Kleriker: Psychogramm eines Ideals. 7. Uflaag, Walter-Verlag, Olte 1990, ISBN 3-530-16902-1.
  • Enno Bünz u. Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt (Uusegääber): Klerus, Kirche und Frömmigkeit im spätmittelalterlichen Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 2006, ISBN 3-529-02941-6.
  • Friedrich Wilhelm Oedinger: Über die Bildung der Geistlichen im Späten Mittelalter. Leiden/Köln 1953 (= Studien und Texte zur Geistesgeschichte des Mittelalters. Band 2).

Fuessnoote ändere

  1. Eintrag Klerus in: Hans Schulz: Deutsches Fremdwörterbuch. Karl J. Trübner, Straßburg 1913. Band 1, S. 347.