Ligatur (Typografy)
E Ligatur isch in de Typografy e Verbindig uss zwei oder drei Büechstabe, sodass si optisch e Eiheit bilde. Mer underscheidet zwüsche Minuskel- und Majuskelligature.
Wortherchunft
ändereS Wort „Ligatur“ chunnt wahrschints vom latynische ligare, was „verbinde“ heißt. E anderi Theory besait, dass es vom Wort „legiere“ chunnt, wo d Verbindig vo mehrere Metall bezeichnet.[1]
Ligature im Alemannische
ändereD Ligature w und ß werre normalerwis nümmi als Ligature aglüegt. S w hät sich aber uss zwei u oder v entwickelt (zwüsche u und v hät mer im Mittelalter nit underschyde). In andere Sproche isch des no nochzvollzieh; so wird s w im änglische als double u (doppelts u), im Französische als double-vé (doppelts v) büechstabiert.
De Büechstabe ß isch im Spotmittelalter als Ligatur uss me lange s entstande. In de Antiqua- und Kursivschrifte isch es degege e Ligatur uss me lange und me runde s. D Büechstabierig (Eszett) wyst uff e SZ-Ligatur hy.
Ligature in andere Sproche
ändereAu anderi Sproche bruche Ligature. Di skandinavische Sproche verwände z. B. d Ligature ſk, ſl und ſþ; mänki Ligature (z. B. ä, œ) werre au scho als eigeni Büechstabe aglüegt. IJ als eigene Büechstabe isch umstritte. Usserdem chömme Ligature im arabische Alphabet vor. Im latynische Alphabet werre Ligature wie z. B. fl, fi, ffl, ffi, ft, fft usw. aber je noch Schrift nit verwändet.[2]
Verwändig
ändereMer verwändet Ligature für Büechstabekombinatione, wo oft brucht werre. Wyl z. B. zwüsche „fi“ de Abstand z groß gsi wär, hät mer Underschnydige[3] vorgnoh und beidi Büechstabe uff ei Drucktype chönne bringe.
Mer verwändet si aber vor allem in de Überschrifte; im Fließtekscht sin si sälte. Uff em Computer chönne mänki Schrifte d Ligature awände.[4]
Regelig im Duden
ändereLut Duden setzt mer Ligature numme wenn d Büechstabe zämmeghöre; usser fi setzt mer in re Zämmesetzig vo me Wort und re Ändig oder me witere Wort kei Ligatur. Abchürzige werre am Änd aber mit Ligatur gschrybe; främdi Ligature werre übernoh. Im Fraktursatz sin d Ligature ch, ck, ff, fi, fl, ft, ll, sch, fi, ss, st, tz ieblig.[5]
Gschicht
ändereScho im 13. Johrhundert hät mer Bogeligature brucht, wo d Büechstabe b, d, h, p mit me e oder o verbunde hän. De Johannes Gutenberg hät 81 Ligature brucht, wo-n-er s etymologische Wörterbüech vom Johannes Balbus brucht hät. Im 20. Johrhundert hät mer d Ligature ch, ff, fi, fl, ll, fi, ff, ft, fz, kk und tz meistens dänn brucht, wenn d Büechstabe nit trännt gsait worre sin. In de 70er-Johr sin d Ligature under Yfluss vom Fotosatz usser Gebruch cho.[6]
Quelle und Füeßnote
ändere- ↑ Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 26. September 2007; abgruefen am 30. September 2008. www.typografie.info
- ↑ typografie.info#Weitere Ligaturen Archivlink (Memento vom 26. Septämber 2007 im Internet Archive)
- ↑ Underschnydig: Zwei Büechstabe werre zämmegruckt, dass de Abstand zwüsche ne verträttbar isch.
- ↑ typo-info.de (Memento vom 10. Jänner 2007 im Internet Archive) (witer unde)
- ↑ Duden, Ufflag 24 (Johr 2006), S. 112
- ↑ www.typolexikon.de. Archiviert vom Original am 26. September 2008; abgruefen am 30. September 2008.