Dä Artikel behandlet s Oratorium as musikalischs Wärk. Für anderi Bedütige vom Begriff lueg do

Oratorium (kirchenlat. oratorium = Bäthuus, von lat. orare = „bäte“) säit mä in dr musikalische Formeleer ere dramatische Verdoonig in meerere Däil von ere Handlig, wo mäistens gäistlig isch und wo uf meereri Persone, Chor und Orchester verdäilt isch. Es isch e dramatischi Komposizioon, wo e Gschicht verzelt, mit Handligselimänt dursetzt isch und konzertant ufgfüert wird im Geegesatz zur Opere, won e musikalischs Theaterstück isch.

Aazäig für d Uffüerig vom Messias Oratorium z Boston im Joor 1860

Dr Begriff Oratorium läitet sich vom italiänische „oratorio“ beziehigswiis vom latiinische „oratorium“ ab, wo ursprünglig e Gebätssaal bezäichnet het. Das dütet uf d Aafäng vo dr Gattig aane, wo sich us musikalische Aadachte im römische Oratorium entwigglet het, wo nit liturgisch gsi si, und iire Naame vom Ort übernoo het, wo si entstande isch.

Im Italiänische, Spanische und Dütsche zum Bischbil häi dr Gebätssaal und die musikalischi Gattig dr gliich Naame. In mängge andere Sprooche isch das andersch: uf Änglisch zum Bischbil häisst dr Gebätssaal „oratory“ und uf Franzöösisch „oratoire“, für die musikalischi Gattig hingege brucht mä in in bäide Sprooche s italiänische „oratorio“.

Bischbil ändere

Dr "Hallelujah" Chor vom Händel sim Messias Oratorium, ufgnoo 1916:

Dr Underschiid zwüschen em Oratorium und dr Opere ändere

Äine vo de Underschiid zwüschen eme Oratorium und ere Opere isch, ass s Oratorium wien e Konzärt ufgfüert wird, d Handlig findet also nume in de Teggst und in dr Muusig statt. En andere Underschiid isch, dass d Opere mäistens wältligi Stoff verarbäitet, wääred sich s Oratorium mee uf gäistligi Gschichte konzentriert.

Litratuur ändere

  • Cäcilie Kowald: Das deutschsprachige Oratorienlibretto 1945–2000. Dissertation, TU Berlin 2007 (Volltext) – mit einem Verzeichnis deutschsprachiger Oratorien 1945–2007.
  • Silke Leopold, Ullrich Scheideler (Hrsg.): Oratorienführer. Metzler, Stuttgart 2000, ISBN 3-476-00977-7.
  • Imanuel Geiss: Geschichte im Oratorium. Von der Schöpfung zur Apokalypse. Eine historische Handreichung für die Chorarbeit. Talpa-Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-933689-02-3.
  • Günther Massenkeil: Oratorium und Passion. 2 Bände. Laaber, Laaber 1998/99, ISBN 3-89007-133-3, ISBN 3-89007-481-2.
  • Howard E. Smither: A history of the oratorio. 4 Bände. University of North Carolina Press, Chapel Hill 1977-2000.
  • Oratorium. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, begründet von Friedrich Blume. 26 Bände in 2 Teilen. Metzler, Stuttgart u. a. 1994 ff.
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