Mit Persilschiin het me im Volksmund in de Zit vo de „Entnazifizierig“ noch em Zweite Weltkrieg gsait zue de mehr oder weniger wahrhaftige schriftliche Ussage vo Nazi-Opfer un Nazi-Gegner für NS-Anhänger un tatsächlichi oder au numme vermeintlichi „Mitläufer“, dass sie im Dritte Riich au viel Guetes to hätte oder mindeschtens „Schlimmeres verhinderet“ oder im Grund vo ihre Härze ganz anderscht dänkt hätte.[1][2] Söttigi Persilschiin sin bi der „Entnazifizierig“ durch Frogeböge un Spruchkammerverfahre usgschproche hilfriich gsi, um Beschtrofige oder anderi Nochteil zue vermeide oder wenigschtens abz'mildere. Wil d Firma Henkel mit däm wunderbare Wiss vo ihrem Wöschmittel „Persil“ Reklame gmacht het, isch das au e ironischi Aaschpielig vom Volksmund uf die e bizzeli „wundersami“ Wösch vo mänggem Nazi-Bruun zueme schtrahlende Unschulds-Wiss mit söttige „Persilschiin“ gsi. Au bi schpötere Begnadigunge un Wiederiischtellige vo „alte Nazis“ hänn Persilschiin gueti, oft wundersami Dienschte g’leischtet. Au Feschtschtellige, das öbber uf Grund vo siine eigene Aagobe uf em Mäldeboge über allfälligi NS-Mitgliedschafte und -Uszeichnige nit vom Entnazifizierigsg’setz betroffen isch (lueg die abbildeti Poschtkarte voneme öffentliche Aakläger bi dr Spruchkammer Weismain an e Frau us em bayrische Bugkunstadt), het me „Persilschiin“ g’heiße.

"Persilschiin" von ere Frau us Burgkunstadt

Literatur

ändere
  • Ernst Klee: Persilscheine und falsche Pässe. Wie die Kirchen den Nazis halfen. Frankfurt/Main: Taschenbuch-Verlag 1992, ISBN 3-596-10956-6

Fuessnoote

ändere
  1. Duden online: Persilschein, lueg Herkunft.
  2. Wie entstand die Redewendung „einen Persilschein ausstellen“?, Hamburger Abendblatt, 9. März 2012.