Dr Akiba ben Josef (* um 50/55; † 135 n. d. Z., hebräisch עקיבא בן יוסף ʿĂqīḇā Bɛn Yōsēf, au as Akiva oder Aqiba transkribiert), gwöönlig Rabbi Akiba, ghöört zu de bedütendste Väter vom rabbinische Juudedum und wird zu de Tannaim vo dr zwäite Generazioon zelt. Er ghöört zu de Zää Märtürer, wo under em Kaiser Hadrian umbrocht worde si.

Si Lääbe ändere

Histoorisch wäiss mä weenig über s Lääbe vom Rabbi Akiba. Ass er 120 worde sig, wie verzelt wird, isch unwoorschinlig oder ass er gliichzitig 24'000 Schüeler underrichdet häig-[1] und bewiise cha mä braktisch nüd was in dr rabbinische Liddratuur über si Lääbe, Wärk und sini Aasichte gschriibe isch.[2]

Wenn er uf d Wält choo isch, wäiss mä nid. Mä nimmt aa, ass er um s Joor 50 n. d. Z. uf d Wält choo isch. Sicherer isch ass er gege s Ändi vom Bar-Kochba-Ufstand gege d Röömer, öbbe 135 n. d. Z. gstorbe isch.

Er isch e Schüeler vom Elieser ben Hyrkanos, Jehoschua ben Chananja, Nachum us Gimso[3] und vom Tarfon, won en äigeni Schuel z Bene Beraq gläitet het und au dr Leerer vom Rabbi Meir, Rabbi Jehuda bar Ilai, Rabbi Schimon ben Jochai und Rabbi Jose ben Chalafta gsi isch.

 
Im Rabbi Akiba si Graab z Tiberias.

Im Talmud stoot, ass dr Akiba ben Josef vo äifacher Härkumft und vo Bruef e Schoofhirt gsi sig. Bis zum Alter vo 40 häig er überhaupt kä Bildig ghaa. Erst si Frau Rachel häig von em verlangt, ass er lääse und schriibe wurd leere.[4] Denn häig er d Tora afo studiere und isch noch 13 Joor sälber e Tora-Gleerte worde. Dr Legände nooch sig dr Akiba wie dr Mose 120 Joor alt worde, was si Bedütig söll understriiche. Er häig nid nume e jüüdischi Frau gha, spööter d Frau vom röömische Statthalter Quintus Tineius Rufus, wo legendäär schöön gsi sig, ghürootet.

Dr Drakdaat Berachot vom babylonische Talmud beschribt s Ändi vom Rabbi Akiba as e Märtüürerdood. Er sig gfolteret worde, häig aber dr Glaube nid ufgee und die ganz Zit s Schma Jisrael bätet, bis er gstorbe sig. Druf häig e Stimm us em Himmel gsait, er wurd in dr zuekümftige Wält witer lääbe. (Berachot 61 b).

Vor em Bar-Kochba-Ufstand het dr Rabbi Akiba im Komflikt zwüschen em jüüdische Volk und dr röömische Bsatzigsmacht wäge dr Gründig vo dr röömische Colonia Aelia Capitolina e gmäässigti Haltig iigno und het brobiert s Volk z beruejige. Er het ooni Erfolg mit em Kaiser Hadrian verhandlet, zum dr Komflikt friidlig z lööse.[5] Er het denn aber dr jüüdisch Ufrüerer Bar Kochba understützt und isch as e religiöös-politische Messias gstorbe. Noch em Mischnadrakdaat Ta'anit (4,8) söll dr Akiba im Bar Kochba, wo ursprünglig villicht Ben Kosiba ghäisse het, dr messiaanisch „Stärn us Jakob“ (Num 24,17 EU) gsee haa, und doorum häig er spööter dr Naame Bar Kochba (Soon vom Stärn) übercho.[6] Wil dr Bar-Kochba-Ufstand gege Room in ere katastrofaale Niiderlaag für s jüüdische Volk gändet het, isch dr Akiba vo spöötere Rabbiner wäge dere Iischetzig scharf kritisiert worde.[7] Sim Aasee het das aber nid gschaadet.

Liddratuur ändere

  • Israel Konovitz: Rabbi Akiba. Collected Sayings, in Halakah and Aggadah in the Talmudic and Midrashic Literature. Mossad Harav Kook, Jerusalem 19652 (hebräisch).
  • Louis Finkelstein: Akiba. Scholar, Saint and Martyr. New York 1936 (Nachdruck New York 1970).
  • Shmuel Safrai: Rabbi Akiba ben Josef. His Life and Teaching. Jerusalem 1970 (hebräisch).
  • Charles Primus: Aqiva's Contribution to the Law of Zera'im. Leiden 1977.
  • Pierre Lehnhardt, Peter von der Osten-Sacken: Rabbi Akiva. Texte und Interpretationen zum rabbinischen Judentum und zum Neuen Testament. ANTZ 1; Berlin 1987.
  • Azzan Yadin-Israel: Scripture and Tradition: Rabbi Akiva and the Triumph of Midrash. University Press of Pennsylvania, Philadelphia 2015, ISBN 9780812246438.
  • Louis Ginzberg: Rabbi Akiba. In: Isidore Singer (Hrsg.): Jewish Encyclopedia. Funk and Wagnalls, New York 1901–1906 (englisch).

Weblingg ändere

  • Alexander Dubrau: Akiba, Rabbi. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.

Fuessnoote ändere

  1. Us dr Mischna: (...); wohl niemals hat ein Mensch eine solche Lehrtätigkeit entfaltet wie Rabbi Akiba; um ihn scharten sich 24 000 Männer und Jünglinge, die er auf freiem Feld unterrichtete; (...); in Marcus Lehmann: Sprüche der Väter, Victor Goldschmidt Verlag, Baasel, 1989, S. 117
  2. Peter Schäfer: Studien zur Geschichte und Theologie des rabbinischen Judentums; E. J. Brill, Leiden, 1978, Kapitel: R. Aqiva und Bar Kokhba, S. 65–121
  3. Michael Krupp: Der Talmud / Eine Einführung in die Grundschrift des Judentums mit ausgewählten Texten, Gütersloher Verlagshaus, 1995, S. 41 und 237
  4. Susanne Galley: Das Judentum, Campus Verlag, Frankfurt a. M., 2006, S. 67
  5. Abba Eban: Dies ist mein Volk / Die Geschichte der Juden, Droemersche Verlagsanstalt, Münche/Züüri, 1970, S. 87
  6. Abba Eban: Dies ist mein Volk / Die Geschichte der Juden, Droemersche Verlagsanstalt, Münche/Züüri, 1970, S. 87
  7. Pierre Lehnhardt, Peter von der Osten-Sacken: Rabbi Akiva, S. 307–317