Scheidigswaise bezeichnet vor allem i de Schwiiz es Chind, wo de Problematik vom Entzug vom Sorgerecht – meischtens das vom Vater – bi’n’ere Scheidig uusgsetzt isch. De Begriff „Scheidigswaise“ wird vielfach i de Schwiizer Ziitige und Iluschtrierte im Zammehang mit de Vätererolle und em Scheidigsthema verwendet. Au d Vätereorganisatione bruuched de Begriff. Z Dütschland taucht de Begriff im Zammehang mit em Matthias Matussek sim Buech „Die vaterlose Gesellschaft“ uuf.[1]

Schwiizer Statistik ändere

Noch em Bundesamt für Statistik sind ällei im Johr 2005 16'369 Chinder zu Scheidigswaise worde. D Scheidigsraate isch im Johr 2005 bi 52,6 % glege (au noch em Bundesamt für Statistik). I 66,6 % vo de Fäll isch s Sorgerecht de Muetter älei übertreit worde, das heisst, am Vater isch es entzogä worde. Nur grad i 5,7 % vo de Fäll hät de Vater s alleinigi Sorgerecht überchoo. In 27,4 % vo de Fäll hät es gmeinsams Sorgerecht vo beidne Elteräteil chönä verfüegt werde.

Sorgrecht ändere

Noch ZGB Art. 133 gits, sit s neu Scheidigsrecht in Chraft isch, nämli sit em Johr 2000, d Möglichkeit, dass binere Scheidig beidi Elteräteil s Sorgerecht bhaltä chönd. Das aber nur, wenn beidi Eltereteil iiverstande sind und en Betreuigsplan erarbeitet wird. Die Gsetzesformulierig bedüütet es Quasiveto vo de Muetter. Stimmt si de Biibhaltig vom Vater sim Sorgerecht nöd zue, wird es älleinigs Sorgerecht de Muetter übertreit, wenn währed de Ehe au nu aasatzwiis e klassischi Rolläverteilig gläbt worden’ isch.

I viilne Fäll bestimmt doodämit d Muetter drüber, öb d Vater-Chind-Beziehig noch enere Trennig odr Scheidig uufrecht erhalte werde cha. Susch isch die Beziehig wege Standardbsuechsrecht vo vier Tääg im Monet em Risiko uugsetzt, dass si kaputt goht. Vilfach wird das minimali gegesiitigi Bsuechsrecht dezue au no vo verbitteräte Müetterä torpediert. Vätereorganisatione verlanged e gmeinsami elterlichi Sorg als Regelfall und kritisieräd d Bhörde, wo festghalteni Sanktione gegen en Eltereteil, wo s Bsuechsrecht verweigeret (meischtens d Muetter), z wenig oder gar nöd aawended.

D Schdellig vo de Väteräorganisationä ändere

D Väteräorganisationä hend Angscht vor eme gsellschaftpolitische Sprengpotential und vom Uufbau von ere vaterloose Gsellschaft. Einigi vergliiched die Handhabig mit dere vo de Verdingchinder oder mit Vorkommniss im Zammehang mit de Verfolgig vo Jenische durs „Hilfswerch“ Kinder der Landstrasse, grad au zwei dunkli Kapitel vo de neuere Schwiizer Gschicht.

Politisch sind Bestrebige im Gang, e gmeinsami elterlichi Sorg als Regelfall, unabhängig vom Zivilstand, abzkläre. Es Postulat, wo im Johr 2004 vom CVP-Nationalroot Reto Wehrli iigreicht wordä isch, liit zur Abklärig und zur Bearbeitig im EJPD.

Vätereorganisatione i de Schwiiz ändere

Fuessnote ändere

  1. Matthias Matussek (* 1954), ä dütsche Journalist