Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/'s beste Lewe.

's beste Lewe.

236 - 237


Jetz schaüe doch die Vögel a!
G'wiss, die hàn 's beste Lewe.
Was mien se fir e Lust dra ha,
Im blaüe Himmel z'schwewe!
Die känne d'Erde doch verlo,
Wenn's ihne nimmig g'fallt als do,
Un hàn's g'wiss güet dernewe.

's brücht kein kei Blunder un kei Geld,
Kei Möwle-n-un so Sache,
Un d'Nahrung hàn se-n-uf em Feld,
Se brüche nit mit z'mache,
Un iwerall jo sin se d'heim!
Die werde g'wiss vo ihre Bàim
Als màngmol ab uns lache!

Dert wohne se im griene Laüb
Un pfiffe drin un singe,
Wenn's regent, thüet das ihne glaüb
Gar wenig Sorge bringe,
Se schittle's eifach ab als nur,
Wenn's ferig isch, denn 's geht nitt dur,
's brücht keiner 's Hemd üsringe.

Freigàwig thüet d'Natür eso
Sie alle-n-unterstitze,
Se hàn dr ganze Tag nur froh
Im Griene-n-umme z'blitze,
Un hàn se Schlof, wàs hàn se z'thüe?
Se mache-n-eifach d'Aüge züe
Dert, wo se grad als sitze.

Un thüet sich d'Sunne triewe do,
Un thüet dr Summer schwinde,
So fliege fröhlig sie dervo,
Thien warme Lànder finde.
So hàn se 's Frieihjohr d'ganze Zit,
Nit thüet se, wie uns arme Lit,
An ihre Heimeth binde.

Die mien fir z'lewe d'Mieih nitt nàh
Un sich photographiere,
Mien keine Müsikstunde gà
Un süeche Wi z'placieie.
Frei fliege se in Feld un Wald
Dr ganze Tag, wo's ihne g'fallt,
Se hàn jo nit z'verliere.

Was müess das fir e Lewe si,
So frei vo alle Sorge!
Wie müess me freie sich druf hi,
Z'verwache-n-als am Morge,
Wenn d'ganze Welt eim eige g'hört
Un wenn d'Natür eim alles lehrt
Un so thüet fir eim sorge!

238 - 239

Uns grüst's scho z'Nacht im Gegetheil,
Fir wieder morn z'verwache
Un laüfe z'süeche-n-unser Heil
Mit allerhand fir Sache.
Im Traüm nur fliege mir màngmol,
Un 's isch eim doch als scho so wohl,
Un 's isch so licht als z'mache!

Ne so wie d'Storke wàr's e Freid
In Himmel ufe z'fliege,
So wit as d'blaüe Luft eim tràit
Un ab dr Welt so z'ziege.
Wenn's doch nur wàr als fir e Stund,
Bis ass emol d'Erlösung kunnt
Vo alle Lewens-Kriege,