Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/20. Juni 1887.

26. Juni 1887.

496 - 497


So wàr's denn wieder jetz vollbracht,
E Tag isch wieder umme!
Un d'Freiheit winkt, un 's Herz das lacht,
D'Rüehstund isch wieder kumme.

Wie isch's so schön derno un güet
Im griene Wald do owe,
Wo d'Sunne noch vergulde thüet
Vor ihrem Abscheid z'Owe!

Freiheit! Rüehstund! wie klingt das schön
An einsam stille-n-Orte!
Un wie so schnell ass sie vergehn!
's sin jo nur leere Worte!

Denn isch e Tag als endlig o
Langsam voriwer gange,
Was nutzt's? in wenig Stunde scho
Thüet wieder ein afange.

Küm glaübt me-n-endlig ferig z'ha
Mit Arwet, Mieih un Sorge,
Fangt alles wieder verne-n-a
Scho frieih am andre Morge.

Un so geht's immer ohne Halt,
Fir was? was soll drüs werde?
Fir, we me-n-isch züem lide z'alt,
Z'verfüle-n-in dr Erde!

Un das isch, was me 's Lewe heisst,
Wo alle sa dra hànke!
Un 's Trürigste-n-isch, ass me's weisst
Un driwer no ka denke!