Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/D'Büewe-Schüeh.

D'Büewe-Schüeh.

176 - 177


« Hochziter » isch e schöner Name,
Wo wahre Wunder mache ka,
Wie denkt me froh an si Herz-Dame!
Wie macht ihr Bild eim 's Herz als z'schla!

Die wo's gsi sin emol vor Zite,
Die denke g'wiss noch z'ruck mit Freid,
Sie o sin so derher ku schrite
Un hàn en stolz, dà Name, tràit.

's sin d'schönste Stunde-n-üs em Lewe,
Drum g'niesse se un gàn schön acht,
Ihr, wo sàhn vor de-n-Auge schwewe
Ne Gsichtle, wo Eüch glicklig macht.

Pressiere nitt, fir ihn lo z'fahre,
Dà schöne Stand, wo Ihr derdur
Viel Freide lehre kenne, wahre,
Wo er Eüch ka verschaffe nur.

Doch wenn Ihr nimmig anderscht känne,
Nemol kunnt's halt als doch derzüe,
So gehn, vor ebb Ihr « Mann » Eüch nenne,
Un mustre-n-Eüre Büeweschüeh.

Prawiere, wenn d'Zit a thüet rucke,
Wenn Ihr emol in Ehstand wànn,
Eb sie Eüch niene meh thien drucke,
Eb Ihr se güet üstrete hàn.

Wenn Eüch nur ein noch thüet geniere
Un macht Eüch viellicht gar noch weh,
So lehn se, wenn Ihr d'Fraü heimfiehre,
Fir immer vor dr Thüre steh.

178 - 179

E-n-ander Lewe, andre Pflichte
Hàn Ihr derno im Ehstand vor,
Wenn Ihr ne wànn in Ernst ufrichte
Un schütze var e jedrer Gfohr.

Ihr wisse's, d'Liewe dürt nitt immer,
Verfloge-n-isch se leider bol;
's isch nur e Blendwerk, nur e Schimmer,
Wo löscht, grad wenn er glànze soll.

Drum halte's Wort, wo Eüch verbindet
Un lewe glich vom Afang a,
Ass d'Liewe, wenn se später schwindet,
In Frindschaft sich verwandle ka.

Ne so wird d'Hüshaltung nie hinke;
Un wànn Ihr Lustbarkeit in d'Eh,
So thien Ihr nur dr Hewamm winke,
Wenn Ihr se-n-als sàhn duregeh.