Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Gertwiller!

Gertwiller!

458 - 459


Gertwiller! wie poetisch klingt
Dà Name mir entgege!
Was stille Freid, wenn er mir winkt,
Thüet sich in mir bewege!

Dert bring ich d'Feriezit als züe -
's sin mine beste Stunde!
Wohl sin se g'messe knapp genüe
Un z'schnell als nur verschwunde!

Was schöne Tage ha-n-ich doch
Verlebt dert in de Berge,
Dert, wo d'Natür so gross isch noch
In ihre Meisterwerke.

Hohwald! Odilieberg! wie froh
B'süech ich eüch immer wieder!
Wie gern loss ich mich als derno
Bi eüch e wenig nieder!

Ne stiller Friede iwerall
Thüet eim als dert umschwewe,
Wit vo dàr Welt, wo tief im Thal
Sich dràngt im Kampf fir's Lewe!

Mit immer frischer, neüer Freid
Durchstreif ich als dert owe
Die wundersame Einsamkeit
Vom Morge frieih bis z'Owe.

Un isch dr Tag eso verbi
Un stieg ich awe wieder,
Kehr ich im stille Schüelhüs i,
Fir z'stärke d'miede Glieder.

Wie rüeht sich's dert als üs so güet
Im heimelige Zimmer
Bi güete Frind!.. mit frohem Müeth
Denk ich dert ane-n-immer!