Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Ne güeter Frind.

Ne güeter Frind.

448 - 449


Ne Büech isch wie ne güeter Frind,
Wo z'Nacht bim warme-n-Ofe
Vertraülig eim ins Ohr verzählt,
Wo macht z'vergesse, was ein quält,
Vor ebb me geht geh schlofe.

Wie güet isch's als, mit ihm eso
Sich lislig z'unterhalte,
Wenn niene nit isch z'höre meh
As nur dr Sturm, wo duss dr Schnee
Als jagt dur d'Nacht, dur d'kalte!

Getreü blibt er eim allewil,
Me ka g'wiss uf ne zähle,
Un üs geht ihm jo niemols 's Wort,
Si G'spràch fiehrt eim an jeder Ort,
Me derf mit ihm nur wähle.

Un hat me satt un isch me mied
Un wott gern 's G'spràch als ende,
So legt me ne-n-absite g'schwind
Nur eifach als, dà güete Frind,
Ganz ohne Kumplemente.

Drum, Leser, git's nie Biecher g'nüe;
Ne Frind isch nie z'verachte!
Thüe Dü also das Biechle hit,
Wo jetzt prawiert si erster Schritt,
Als Diner o betrachte.