Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Verlore.

Verlore.

360 - 361


Zwei Kàtzle, schwarz wie Kohle,
Un beide schon züem mole,
Hàn im e Hüs logiert;
Ufs Hoor hàn sie sich gliche,
Sin nie vonander g'wiche,
Hàn 's beste Lewe g'fiehrt.

Ganz klei hàn sie scho immer
Mitnander g'spielt im Zimmer,
Un später als mithi
Sin sie dert uf d'Terrasse,
Hàn Spring g'macht als e Masse,
Gar possig sin se gsi!

Bol mied vom Ummespringe,
Vom gàile un vom ringe,
Hàn sie sich g'legt derno
Ganz g'miethlig nàwenander
Un han sich gschlàckt enander
Un g'schlofe-n-als eso.

Doch bol hat 's Leid ag'fange ;
's isch eins verlore gange,
's hat's ebber viellicht gnu?
Uf eimol isch's verschwunde
Un nieme hat's meh g'funde,
's isch nimmig meh z'ruck ku.

Un siter süecht's jetz 's Andre,
Unrüehig sieht me's wandre
Einsam vo Ort züe Ort;
Un riefe thüet's em tàglig
Als iwerall so klàglig,
Doch nie kunnt kei Antwort!

362 - 363

Me meint grad, 's will's eim sage,
So kunnt's un thüet als klage,
Denn 's hat halt o ne Herz!
Nitt nur dr Mensch uf Erde
Ka dra verwundet werde,
's Thier o spiert so ne Schmerz!