Text:Froschauer Bibel (1531)/Genesis. Das erst Buoch Mose.

Genesis. Das erst Buoch Mose.

Das erst Capitel

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Von erschaffung der welt/ underscheydung unnd zierd der geschöpfften/ formierung und auffenthalt des menschen/darumb alle ding geschaffen/ und das in sechs tagen.

Am Anfang schuoff Gott den himmel und die erden: und die erd was wüest und lär/ und es was finster auff der tieffe/und der geyst Gottes hielt auff dem wasser.

Und Gott sprach: Es werde liecht/ und es ward liecht/ und Gott sahe das liecht für guot an. Do schied Gott das liecht vonn der finsternuß/ und nennet das liecht/ Tag/ und die finsternuß/ Nacht/ do ward auß abent unnd morgen/ der erste tag.

Und Gott sprach: Es werde ein underschlacht zwüschen den wasseren/ und das sey ein underscheid zwüschen den wasseren. Da machtet Gott den underschlacht/ und schied das wasser under dem underschlacht/ vonn dem wasser ob dem underschlacht. Unnd es geschach also. Und Gott nennet den underschlacht/ Himmel. Da ward auß abent unnd morgen der ander tag.

Unnd Gott sprach: Es samle sich das wasser under dem himmel an sondre örter/ dz man das trucken sähe. Und es gschach also. Und Gott nennet das trucken/ Erd/ und die samlung der wasser nennet er/ Meer: unnd Gott sach dz es guot was.

Und Gott sprach: Es lasse die erd härfür gruonen graß und kraut/ das sich besame/ und fruchtbar holtz/ da ein jegliches nach seyner art frucht trage/ und habe seinen eygnen somen bey jm selbs auff erden. Und es gschach also. Unnd die erd ließ härfür gruonen/ graß und kraut/ das sich besomet/ ein yeglichs nach seiner art/ und böum/ die da frucht truogend/ und jren eygnen somen bey sich selbs hattend/ ein jegliches nach seiner art. Und Gott sahe das es guot was. Da ward auß abent unnd morgen der dritt tag.

Unnd Gott sprach: Es werdend liechter an dem underschlacht des himmels/ und scheydend tag und nacht/ und seyend zuo zeychen/ gesetzten zeyten/ tagen und jaren: und seiend liechter an dem underschlacht des himmels/ das sy leüchtend auff erden. Und es gschach also. Und Gott macht zwey grosse liechter: Ein groß liecht/ das dem tag vorstüende: und ein klein liecht/ das der nacht vorstüende: dar zuo auch die sternen. Und Gott satzt sy an den underschlacht des himmels/ das sy scheynend auff die erden/ unnd dem tag und der nacht vorgiengend/ und scheydetend liecht und finsternuß. Und Gott sahe das es guot was. Da ward auß abent und morgen der viert tag.

Und Gott sprach: Es rodind und erregind die wasser läbenndige thier/ die sich regind oder sträbend: und gfügel/ das auff erden under dem underschlacht des hymmels fliege. Da schuoff Gott grosse wallfisch/ und allerley läbende/ kriechende thier: die dz wasser erregt/ ein jetlichs nach seiner art: und allerley gfiders gefügel/ ein jetlichs nach seiner art. Und Gott sahe das es guot was/ und begabet sy reichlich/ und sprach: Fruchtbarend und merend euch/ und erfüllent dz wasser des meers/ und das gfügel mere sich auff erden. Da ward auß abent und morgen der fünft tag.

Und Gott sprach: Die erd bringe härfür läbendige seelen/ ein jeglichs nach seiner art/ vych/ gewürm und was sein läben hat auff erdenn/ ein jeglichs nach seiner art. Unnd es gschach also. Und Got macht die thier auff erden/ ein yeglichs nach seiner art/ unnd das vych nach seiner art/ und allerley kriechends auff erden nach seyner art/ unnd Gott sahe das es guot was.

Und Gott sprach: Wir wöllend menschen machen ynn unserer bildtnuß nach unnserer gleichnuß/ die werdend herschen über die fisch im meer/ und über die vögel under dem himmel/ und über das vych/ und über die gantz erden/ und alles gwürm das auf erden kreüchet. Und Gott schuoff den menschen in seyner bildtnuß/ inn der bildtnuß Gottes schuoff er jn/ mann und weyb schuoff er sy.

Und Gott begabet sy reichlich/ und sprach zuo jnen: Fruchtbarend und merend euch/ und füllend die erden/ und beherrschend sy/ und herrschend über fisch im meer/ und über vögel under dem himmel/ und über alle thier die auff erden kriechend.

Unnd Gott sprach: Sehent da/ ich hab euch gebenn allerley kraut/ das sich besomet auff der gantzen erden/ unnd allerley fruchtbare böum/ und böum die sich besoment zuo eüwerer speyß/ und allen thieren auff erden und allen vöglen under dem himmel/ und allem gewürm daß das läben hat/ und allerley grüene kreüter zuo essen. Unnd es geschach also. Und Got sach an alles was er gmacht hett/ und sihe da/ es was alles vast guot. Da ward auß abent und morgen der sechßt tage.

Das II. Capitel

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Von ruow und heiligung des sibenden tags/ wideräferung der geschöpften/ beschreibung des lustgartens/ dem menschen zur wonung gegeben/ doch vomm holtz der erkantnus guots und böses nit zuo essen/ eynsetzung der namen allerley lebendiger thieren/ und erschaffung Heve.

Also ward vollendet himmel und erden mitt irem gantzen heer: unnd also vollendet Gott am sibendenn tag alle seine werck/ die er macht/ unnd ruowet am sibenden tag vonn allen seynen wercken die er macht/ unnd sägnet den sibenden tag und freyet jn/ darumb das er an dem selben geruowet hatt von allen seinen wercken/ die Gott anhuob zemachen.

Diß ist die geburt himmels und erden/ da sy geschaffen sind/ zuo der zeyt/ da Got erden und himmel macht/ ee dann yenen ein steüdlin was auff erdenn/ oder yenen ein grüen kraut auff dem väld wuochß. Dann Gott der HERr hatt noch nit rägnen lassen auff erden/ und wz kein mennsch der das land bauwte. Aber ein brunn gieng auff von der erden/ und feüchtet alles Land. Und Gott der HERR machet den menschen auß kath von der erden/ unnd bließ in sein angesicht einn läbendigen athem. Und also ward der mensch ein läbendige seel.

Unnd Gott der HERR pflantzet einen lustgarten in Eden/ gegen dem Morgen/ und satzt den menschen darein/ den er gmacht het. Und Gott der HERR ließ auffwachßen allerley böum lustig anzuosehen und guot zuo essen. und den baum des läbens mitten im garten/ und den baum der erkantnuß guotes und böses.

Und es gieng auß von Eden ein fluß zuo wässeren den garten/ und teylet sich daselbst in vier hauptwasser. Das erst heyßt Pison/ das fleüßt umb das gantz land Hevila: und daselbst findt man gold/ und das gold des lands ist kostlich: unnd da findt man Bdelion/ und den edlen steyn Schoham. Das ander wasser heyßt Gihon/ das fleüßt umb das gantz Morenland. Das dritt wasser heißt Hydeckel/ das fleüßt gegen Morgen Assyrien halb. Dz viert wasser ist der Phrat.

Unnd Gott der HERR nam den menschen/ und satzt jn in den lustgarten Eden/ dz er jn züchtete und bewarte. Unnd Gott der HERR gebot dem menschen/ und sprach: Du solt essen von allerley böumen im garten: aber von dem baum der erkantnuß guots und böses/ soltu nit essen: dann welches tags du darvon issest/ wirstu des tods sterben.

Und Gott der HERR sprach: Es ist nit kommlich/ das der mensch allein sey. Jch wil jm ein gehilffen machen/ der jm zuo nächst beystande. Dann als Gott der HERR gemachet hatt von der erden allerley thier auff dem väld/ und allerley vögel under dem himel/ bracht er sy zuo dem menschen/ das er sy besähe/ wie er sy nennete. Dann wie der mensch allerley läbendige seelen nennen wurde/ so söltind sy heyssen. Unnd der mensch gab einem yetlichen vych/ unnd vogel under dem himel/ und thier auff dem väld/ seinen namen. Aber es fand sich dem menschen kein gehilff/ der zenächst bey jm stüende.

Do ließ Gott der Herr ein tieffen schlaff fallen auff den menschen. Und er entschlieff/ und nam seiner rippen eins/ und schloss die statt zuo mit fleysch. Und Gott der HERR bauwet ein weyb auß dem rippe/ die er von dem menschen nam/ und bracht sy zuo jm. Do sprach der mensch: Das ist ein hilffbeyn von meinen beynen/ unnd fleysch vonn meinem fleysch. Man wirt sy Männin heissen/ darumb das sy vom mann genommen ist. Darumb wirt ein mann seinen vatter unnd sein muoter verlassen/ und an seinem weyb hangen/ und werdend sein zwey ein fleisch. Und sy warend beyde nacket/ der mensch und sein weib/ und schämetend sich nit.

Das iij. Capitel.

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Der mensch wirt vomm schlangen versuocht/ laßt sich den lust übergon/ und übertritt/ Wirt gestraafft und außgetriben/ wie vast er sich entschuldiget.

Und die schlang was listiger dann alle thier uff dem väld/ die Gott der HERR gemachet hatt/ und sprach zuo dem weib: Ja/ solt Got gsagt haben: Jr söllend nit essen von allerley böumen imm garten? Do sprach das weyb zuo der schlangen: Wir essend von den früchten der böumen imm garten/ aber von den früchten des baums mitten im garten hat Gott gesagt: Essennd nit darvon/ rüerends auch nit an/ da jr nit sterbind.

Do sprach die schlang zum weyb: Nimmermer werdend jr des tods sterben: dann Gott weyßt/ das/ welches tags jr davon essend/ so werdend euwre augen wacker/ und werdend sein wie Gott/ unnd wüssen was guot und böß ist. Und das weib schauwet an/ das der baum guot unnd lustig was darvon zuo essen/ und lieplich anzesehen/ daß ein lustiger baum wäre/ dieweyl er kluog machte/ und brach der frücht ab/ und ass/ unnd gab jrem mann auch darvon/ und er ass. Do wurdent jr beider augen wacker/ und wurdend gewar das sy nacket warend/ und flachtend feygenäst/ und machtend jnen umbschürtz.

Und sy hortend die stimm Gottes des HERREN der sich erspatziert im garten/ do der tag küel worden was/ unnd Adam verbirgt sich mit seinem weyb vor dem angsicht Gottes des HERRN under die böum im garten. Unnd Gott der HERR ruofft Adam/ und sprach zuo jm: Wo bistu? Und er sprach: Jch hort dein stimm im garten und forcht mir: dann ich bin nacket/ darumb verbarg ich mich. Unnd er sprach: Wär hat dirs gesagt/ das du nacket bist? Gelt du habest geessen von dem baum/ darvon ich dir gebot/ du söltest nit darvon essenn? Do sprach Adam: Das weyb/ das du mir geben hast/ gab mir von dem baum/ und ich ass. Do sprach Got der HERR zuom weib: Warumb hastu das gethon? Das weib sprach: Die schlang hat mich also verfüert das ich ass.

Do sprach der HERR Gott zuo der schlangen: Dieweyl du sölichs gethon hast/ seygest du verflüechet vor allem vych unnd vor allen thieren auff dem väld. Auff deinem bauch soltu gon/ und erden essen dein läben lang. Und ich wil feyndschafft setzen zwüschend dir und dem weyb/ und zwüschend deinem somen und irem somen. Der selb sol dir den kopff zerträtten/ und du wirst jm die färsen zerträtten.

Und zum weib sprach er: Jch wil dir vil kumber schaffen wenn du schwanger wirst: du solt deine kinder mit kumber gebären/ und zuo deinem mann deine gelüst oder begird/ und er sol dein herr sein.

Und zuo Adam sprach er: Dieweil du hast geloßt der stimm deines weybs/ unnd geessen von dem baum/ davon ich dir gebot/ unnd sprach: Du solt nit davon essenn. Verflüecht sey die erd umb deinetwillen: mit kumber soltu dich daruff erneeren dein läben lang: dörnn und distel sol sy dir tragen/ und solt dz kraut auff dem väld essen: im schweyß deins angsichts soltu dein speyß essen/ biß das du wider zuo erden wirst davon du genommen bist: dann du bist kadt/ und solt zuo kadt werden. Und Adam hieß sein weyb Heva/ darumb das sy ein muoter ist aller läbendigen. Unnd Gott der HERr macht Adam und seinem weyb röck von fälen/ und legts inen an. Und Gott der HERR sprach: Sihe/ Adam ist worden als unser einer/ und weyßt wz guot und böß ist. Nun aber das er nit außstrecke sein hand/ unnd breche auch von dem baum des läbens/ und esse und läbe ewigklich.

Do ließ jn Gott der HERR auß dem gartenn Eden/ das er das erdtrich bauwte/ davon er genommen ist. Und treib Adam auß. Und lägeret für den garten Eden den Cherubim/ und ein gläntzents feürigs schwärt/ ze bewaren den wäg zuo dem baum des läbens.

Das iiij. Capitel.

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Erstreckung menschlichs geschlächts/ durch die geburt Cain und Habel/ Adams sün/ deren eins opffer dem Herren für des andren gefellig/ darumb jn yhener/ hasset/ erschlecht unnd hinwider verflüecht wirdt. Erzellung der kinder Cain biß auff Lemech. Adam gebirt weiter Seth und Enos.

Und Adam beschlieff sein weyb Heva. Und sy ward schwanger/ und gebar den Kain/ und sprach: Jch hab überkommen den mann des HERren. Und sy fuor für/ und gebar Habel seinen bruoder. Und Habel ward ein schäffer. Kain aber ward ein ackerman. Es begab sich aber nach etlichen tagen/ das Kain dem HERREN opffer bracht von den früchten des välds. Und Habel bracht auch von den erstlingen der schaaff und von jrer feyßte. Und der HERr hielt sich zuo Habel und zuo seinem opfer. Aber zuo Kain und zuo seinem opfer hielt er sich nit. Do ergrimmet Kain vast/ unnd sein gstalt verendert sich. Do sprach der HErr zuo Kain: Warumb ergrimmest du/ und warumb verendert sich dein gestalt? Jsts nit also? thuostu recht/ so nimmstu es: tuost du nit recht/ so hockt dein sünd vor der tür? Stadt dann sein aufsehen zuo dir/ und wilt über jn herschen? Und Kain redt mit seinem bruoder Habel.

Unnd es begab sich/ do sy auff dem väld warend/ wutscht Kain auff wider seinen bruoder Habel/ und schluog jn zuo tod. Do sprach der HERr zuo Kain: Wo ist dein bruoder Habel? Er aber sprach: Jch weiß nit/ sol ich meines bruoders hüeter sein? Er aber sprach: Was hast du thon? Die stimm deines bruoders bluot schreyet zuo mir von der erden. Und nun verflüecht seygestu von der erden/ die ir maul hat aufgethon/ und deines bruoders bluot von deinen henden empfangen. Wenn du das väld bauwen wirst/ sol es dir fürhin sein vermögen nit geben. Unstät und flüchtig soltu sein auff erden. Kain aber sprach zuo dem HERRen: Mein missethat ist grösser dann dz sy mir vergeben werdenn mög. Sihe/ du treibst mich heüt auß dem land/ und wird mich vor deinem angsicht verbergen/ und muoß unstät und flüchtig sein auff erden. So wirt es mir gon/ das mich zetod schlahe wz mich findt. Aber der HERR sprach zuo jm/ also: Alles das Kain zetod schlecht/ dz sol sibenfältig gerochen werden. Und der HERR macht ein zeichen an Kain/ das jn nieman erschlüege/ wär jn auch funde. Also gieng Kain von dem angsicht des HERRN/ und wonet im land Nod/ yhensit Eden gegen den Morgen des gartens halb.

Und Kain beschlieff sein weyb/ die ward schwanger/ und gebar den Hanoch. Und der bauwt ein statt/ die nennet er nach seines suns nammen/ Hanoch. Hanoch aber gebar Jrad. Jrad gebar Mahuiael. Mahuiael gebar Methusael. Methusael gebar Lemech.

Lemech aber nam zwey weiber/ eine hieß Ada/ die ander Zilla. Und Ada gebar Jabal/ von dem kamend die inn hütten wonetend und vych hattend. Und sein bruoder hieß Jubal/ von dem kamend die mit harpffen und geygen umbgiengend. Die Zilla aber gebar auch/ nämlich den Thubal Kain/ der ward ein giesser in allen meisterstucken/ ertzes und eysens. Und die schwester des Tubal Kain hieß Naema. Und Lemech sprach zuo seinen weyberen Ada und Zilla: Jr weyber Lemech hörend mein stimm/ lassend mein red zuo euweren oren kommen/ Jch hab einen mann erschlagen mir zur wunden/ und einen jüngling mir zur wundmasen. Kain sol siben mal gerochenn werden: aber Lemech siben und sibentzig mal.

Adam beschlieff abermals sein weyb/ und sy gebar einen sun/ den hieß sy Seth. Dann Gott hat mir (sprach sy) einen andren somen gesetzet für Habel/ den Kain erwürgt hat. Und Seth gebar auch einen sun/ und hieß jn Enos. Zuo der selben zeyt fieng man an deß HERRN nammen anzerüeffen.

Das v. Capitel.

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Von wideräferung des menschen erschaffung/ alter und tod Adams/ Seth und seiner sünen/ biß auff Noah.

Diß ist das buoch von des menschen geburt/ zur zeyt do Gott den menschen schuoff/ und machet jn nach der gleychnuß gottes. Er schuoff sy ein mennlin und fröwlin/ und begabet sy reychlich/ und hieß jren nammen Mensch/ zur zeit do sy gschaffen wurdend. Und Adam was hundert und dreyssig jar alt/ und hatt geboren einen sun/ der seinem bild gleich was/ und hieß jn Seth. Und läbt darnach achthundert jar/ und hat geboren sün und töchtern. Und sein gantzes alter was neünhundert und dreyssig jar/ und starb. Seth was hundert und fünff Jar alt/ und hat geborn Enos/ und läbt darnach achthundert und siben jar/ und hat geboren sün unnd töchtern. Unnd sein gantzes alter ward neünhundert und zwölff jar/ und starb.

Enos was neüntzig jar alt/ und hat geboren Kenan/ unnd läbt darnach achthundert und fünffzähen jar. Unnd hat geboren sün und töchtern. Unnd sein gantzes altar was neünhundert und fünff Jar/ und starb.

Kenan was sibentzig jar alt/ und hat geboren Mahalaleel: und läbt darnach achthundert und viertzig iar. Und hat geboren sün und töchtern. Und sein gantzes alter wz neünhundert und zähen iar/ und starb.

Mahalaleel was fünff und sechtzig iar alt/ und hat geborn Jared/ und läbt darnach achthundert und dreyssig iar. Und hat geboren sün und töchtern. Und sein gantzes alter was achthundert fünff und neüntzig iar/ und starb. Jared was hundert und zwey und sechtzig iar alt/ und hat geborn Hanoch. und läbt darnach achthundert iar. Und hat geboren sün und töchtern. Und sein gantzes alter was neünhundert zwey unnd sechtzig jar/ und starb.

Hanoch was fünff und sechtzig iar alt/ und hat geboren Methusalah: und füeret ein göttlichen wandel dreihundert jar darnach/ und hat geborn sün und töchtern. Und sein gantzes alter was dreihundert/ fünff unnd sechtzig iar. Und dieweyl er sich fleyß nach Gott zewandlen/ nam jn Gott hinweg/ und ward nit mer gesehen.

Mathusalah was hundert siben und achtzig iar alt/ und hat geboren Lamech: und läbt darnach sibenhundert zwey und achtzig iar. Und hat geboren sün und töchtern. Und sein gantzes alter was neünhundert neün unnd sechtzig iar/ und starb.

Lamech was hundert zwey und achtzig iar alt/ und hat geboren einen sun/ und hieß jn Noah/ und sprach: Der wirt uns trösten in unseren wercken/ und in der bekümmernus unserer henden auff erden/ die der HERR verflüecht hat. Darnach läbt er fünfhundert und neüntzig iar. Und hat geboren sün und töchtern. Unnd sein gantzes alter was sibenhundert siben und sibentzig iar/ unnd starb.

Noah was fünffhundert iar alt/ und hat geboren den Sem/ den Ham und den Japhet.

Das vj. Capitel.

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Ursach des Sündfluss/ namlich das alles dichten und trachten/ des menschen hertzens nun ymmerdar böß was/ und die boßheyt auff erden überhand nam. Befelch und maß den kasten zuo bewaren/ und was alles dareyn zuo nemmen.

Do sich aber die menschen beguntend zuo meren auff erden/ und jnen töchteren wurdend/ do sahend die kinder Gottes nach den töchteren der menschen/ wie sy wol gethon wärind/ und namend sich weyberen welche sy nun woltend. Do sprach der HERR: Mein geyst wirt nit ymmerdar zancken mit dem menschen/ dieweyl er auch fleysch ist: unnd seine tag werdend hundert und zwentzig jar.

Es warennd auch zuo den zeyten Helden oder Risen auff erden. Dann do die kinder Gottes die töchteren der menschen beschlieffend/ und jnen kinder geboren hattend/ wurdend darauß gwaltige in der welt/ und berüempt leüt. Do aber der HERR sach/ das der menschen boßheit groß was auff erden/ und alles dichten und trachten jres hertzens gantz böß was ymmerdar/ do reüwet es jn dz er die menschen gemachet hatt auff erden/ und es bekümmeret jn in seinem hertzen/ und sprach: Jch wil die menschen/ die ich geschaffen hab/ vertilcken von der erden/ von den menschen an biß auff das vych/ unnd biß auff das kriechende/ unnd biß auff die vögel under dem himel. Dann es reüwet mich/ das ich sy gemachet hab. Aber Noah fannd gnad vor dem HERREN.

Diß ist die geburt Noah. Noah was ein frumm und auffrecht mann/ und fuort ein Göttlichen wandel zuo seinen zeyten/ und hat geboren drey sün/ den Sem/ den Ham/ und den Japhet. Aber die erden wz zerstört vor Gottes augen/ unnd voll fräfels. Do sach Gott auff erden/ und sihe/ Sy was zerstört/ dann alles fleisch hatt seinen weg zerstört uff erden. Do sprach Gott zuo Noah: Alles fleyschs ende ist für mich kummen. Dann die erden ist voll fräfels vor jnen. Und sihe da/ ich wil sy verderben mit der erden. Mach dir einen kasten von Tannen holtz/ und mach kameren darinnen/ und verpich sy mit päch innwendig und außwendig/ und mach sy also.

Dreyhundert ellen sey die lenge/ fünfftzig ellen die weyte/ und dreyssig ellen die höhe. Ein fenster soltu daran machen oben auff/ einer ellen groß. Die thür soltu mitten in ir seyten setzen. Die Arch aber oder Kasten wirstu in dreü gemach teylen/ in das underst/ dz mittel/ und oberst. Dann sihe/ ich wil einen wasserguss kommen lassen auff erden/ zuo verderben alles fleisch/ darinn ein läbendiger athem ist under dem himel: alles was auff erden ist/ sol undergon/ aber mit dir wil ich einn pundt auffrichten/ und du solt in den kasten gon mit deinen sünen/ mit deinem weib/ und mit deiner sünen weybern. Und du solt in den kasten thuon allerley thier von allem fleysch/ ye ein par/ männlin und fröwlin/ das sy läbendig bleybind bey dir. Von den vöglen nach jrer art/ von dem vich nach seiner art/ und von allerley kriechenden thieren auff erden nach seiner art. Von denen allen sol ye ein par zuo dir hineyn gon/ das sy läbendig bleybind. Und du solt allerley speyß zuo dir nemmen/ die man isses/ und solt sy zuo dir nemmen/ das sy dir und jnen zur narung da seygind. Und Noah thett alles was jm Gott gebot.

Das vij. Capitel.

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Eyngang in den kasten nach des Herren befelch. Ankunfft und wärung des Sündfluss. Undergang alles fleysches/ biß an Noah und die seinen.

Und der HERr sprach zuo Noah: Gang in den kasten/ du und dein gantzes hauß/ dann dich hab ich gerecht ersehen vor mir zuo diser zeyt. Auß allerley reynem vich nimm zuo dir/ ye siben und siben/ das mennlin und sein fröwlin: von dem unreynen vich aber ye ein par/ das mennlin und sein fröwlin: desselben gleychen von den vöglen under dem himel/ ye siben und siben/ das mennlin und sein fröwlin: auff daß somen läbendig bleybe auff dem gantzen erdboden. Dann noch über siben tag/ wil ich rägnen lassen auff erden viertzig tag und viertzig nächt/ und vertilcken vom erdboden alles das das wäsen hat/ das ich gemachet hab.

Und Noah thett alles was jm der HERr gebot. Er was aber sechshundert jar alt/ do das wasser des sündfluss auff erden kam. Und er gieng in den kasten mit seinen sünen/ weib/ und seiner sünen weibern/ vor dem wasserguß. Von dem reynen vich/ und von dem unreynen/ von den vöglen/ und von allen kriechenden auff erden/ giengend zuo jm in den kasten bey paren/ ye männlin unnd fröwlin/ wie jm der HERR gebotten hatt. Und do die siben tag vergangen warend/ kam der wasserguss auff erden. Jn dem sechshundertsten jar des alters Noah/ am sibenzehenden tag des andren Monats/ das ist der tag/ da aufbrachend alle bronnen der grossen tieffe/ und thettend sich auff die fenster des himels/ und kam ein rägen auff erden viertzig tag und viertzig nächt.

Eben am selben tag gieng Noah inn den kasten mit Sem/ Ham/ unnd Japhet seinen sünen/ und mit seinem weyb/ und seiner sünen dreyen weibern/ darzuo allerley thier nach seiner art/ allerley vich nach seiner art/ allerley kriechends das auff erden kreücht nach seiner art und allerley gevögel nach jrer art/ alles was fliegen kondt/ und alles was fetchen hatt/ das gieng alles zuo Noah in den kasten bey paren. Von allem fleysch/ da ein läbendiger athem innen was/ und das warend männlin und fröwlin von allerley fleysch/ und giengend hineyn/ wie dann Gott jm bebotten hatt. Und der HERR schloß hinder jm zuo.

Do kam der wasserguss viertzig tag auff erden/ und das wasser wuochß/ und huob den kasten auff/ und truog jn embor über die erden. Also nam das wasser überhand/ und wuochß seer auff erden/ das der kasten auff dem wasser fuor. Und das wasser nam überhand/ und wuochß so seer auff erden/ das alle hohe berg under dem gantzen himel bedeckt wurdend. Fünffzähen ellen hoch nam das wasser überhand über die berg/ die bedeckt wurdend. Do gieng alles fleisch under/ das auff erden kroch/ an vöglen/ an vich/ an thieren/ und an allem das sich reget auff erden/ und an allen menschen. Alles was ein läbendigen athem hatt im trocken/ das starb.

Also ward vertilcket alles was auff dem erdboden was/ von menschen an biß auff dz vich/ und auff das kriechende/ unnd auff die vögel under dem himel/ das ward alles von der erden vertilcket. Allein Noah bleib über/ und was mit jm in dem kasten was/ und dz wasser stuond auff erden hundert und fünfftzig tag.

Das viij. Capitel.

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Nachlassung des Sündtfluss/ durch das gefügel erstlich erkundet. Außgang auß dem kasten/ deß Herren sägen über alles das darinn gewesen/ und bewilligung hinfür nit mer alles läbendig auff erden also zuo vertilcken.

Do gedacht Gott an Noah und an alle thier/ und an alles vich das bey jm in dem kasten was und ließ wind auff erden kommen. Und die wasser vielend/ und die bronnen der tieffe wurdend verstopffet/ sampt den fensteren des himmels. Und dem rägen vom himel ward geweert/ unnd das wasser verlieff sich von der erdenn immer hin/ und nam ab/ nach hundert und fünfftzig tagen. Am sibenzähenden tag des sibenden Monats/ ließ sich der kasten nider auff dz gebirg Ararat. Es verlieff aber dz wasser/ und nam ab biß auff den zähenden Monat. Am ersten tag des zähenden Monats/ sahent der bergen spitzen herfür.

Nach viertzig tagen/ thett Noah das fenster auff an dem kasten/ dz er gemachet hatt. und ließ ein rappen außfliegen. Der flog auß/ und kam wider/ biß daß wasser vertrucknet auff erden. Darnach ließ er ein tauben von jm außfliegen/ auff das er erfüere/ ob das wasser gefallen wäre auff erden. Do aber die taub nichts fannd/ da jr fuoß ruowen kondt/ kam sy wider zuo jm in den kasten: dann das wasser was noch auff dem gantzen erdboden. Do strackt er die hand herauß/ unnd nam sy zuo jm in den kasten.

Do harret er noch ander siben tag/ unnd ließ abermals ein taub fliegen auß dem kasten/ die kam zuo jm umb den abent/ und sihe/ einen ölast mit laub truogs in jrem schnabel. Do vernam Noah/ daß das wasser gefallen wäre auff erden. Aber er harret noch ander siben tag/ und ließ ein taub außfliegen/ die kam nit wider zuo jm. Jm sechshundersten und ersten jar des alters Noah am erstenn tag deß ersten Monats/ trocknet das wasser auff erden. Do thett Noah das tach von dem kasten/ und sach das der erdboden trocken was. Also ward die erd gantz trocken am siben und zwentzigesten tag des andren Monats.

Do redt Gott mit Noah/ unnd sprach: Gang auß dem kasten/ du und dein weib/ deine sün und deiner sünen weyber mit dir. Allerley tier die bey dir sind/ von allerley fleisch an vögel/ an vich/ und an allerley kriechenden thieren die auff erden kriechend/ die gangind herauß mit dir. Und regend euch auff erden/ und sind fruchtbar/ und merend euch auff erden. Also gieng Noah herauß mit seinen sünen und mit seinem weib/ unnd seiner sünen weibern. Darzuo allerley thier/ allerley kriechends/ allerley vögel/ und alles was auff erden kreücht/ das gieng auß dem kasten/ ein yetlichs zuo seines gleychen.

Noah aber bauwet dem HERREN einen altar/ und nam von allerley reinem vich/ und von allerley reinem gefügel/ und opfferet branndopffer auff dem altar. Unnd der HERR schmackt den lieplichen geruch/ und sprach in seinem hertzen: Jch wil hinfür nit mer die erden verflüechen umb der menschen willen: dann das trachten und der gedanck des menschlichen hertzens ist böß von seiner jugent auff. Und ich wil hinfür nit mer schlahen alles was da läbt/ wie ich gethon hab. So lang die erden stadt/ sol nit auffhörenn somen und ernd/ frost und hitz/ sommer unnd winter/ tag unnd nacht.

Das ix. Capitel.

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Noah uns seine sün werdend gesägnet. Alles läbendige auff erden wirt jnen undergeben/ der thier bluot zuo essen/ und menschen bluot zuo vergiessen verbotten. Ein pundt auffgericht mitt gegebnem zeichen/ keinen sündfluss mer kommen zelassen. Noah wirt truncken/ und von Ham beschempt/ von Sem unnd Japhet zuogedeckt.

Und Gott machet fruchtbar/ und begabet reichlich den Noah unnd seine sün/ und sprach: Fruchtbarennd unnd merend euch/ unnd erfüllend die erden. Euwer forcht und schräcken sey über alle tier auff erden/ über alle vögel under dem himel/ und über alles was auff dem erdboden kreüchet/ und alle fisch im Meer seygind in eüwere hend geben: alles was sich regt und läbt/ das sey euwer speyß. Wie das grüen kraut hab ichs euch alles geben.

Allein essend das fleisch mit dem bluot nit darinn die seel ist: dann ich wil euwer bluot/ darinn euwer seel ist/ von allerley thieren hend forderen/ und wil die seel des menschen forderen von des menschen henden/ eines yetlichen seel von des andren henden.

Wär menschen bluot vergeüßt/ deß bluot sol auch durch menschen vergossen werden: dann Gott hat den menschen zuo seinem bild gemachet. Fruchtbarend und merend euch/ unnd strebend auff erden/ dz euwer vil daruff werdind. Weyter sagt Gott zuo Noah/ unnd seinen sünen mit jm: Sihe/ ich richtenn mit euch meinen pundt auff/ unnd mit euwerem somen nach euch/ und mit allem läbendigen thier bey euch/ an vöglen/ an vich/ und an allen thieren auff erden bey euch/ von allem dz auß dem kasten gangen ist/ welcherley thier es sind auff erden. Und richt meinen pundt also mit euch auff/ Das hinfür nit mer alles fleisch verderbt sol werden mit dem wasserguss/ und sol hinfür kein sündfluss mer kommen der die erden verderbe.

Unnd Gott sprach: Das ist das zeychen meines pundts/ den ich gemachet hab zwüschend mir und euch/ und allem läbendigen thier bey euch hinfür ewigklich. Meinen bogen wil ich setzen in die wolcken/ der sol das zeychen sein meines pundts/ zwüschend mir und der erden. Und wenn es kumpt/ das ich wolcken über die erden füeren/ so sol man den bogen sehen in den wolcken. Und denn wil ich gedencken an meinen pundt/ zwüschend mir und euch und allem läbendigen thier/ in allerley fleisch/ dz nit mer hinfür ein wasserfluss komme/ der alles fleisch verderbe. Darumb sol mein bogen in den wolcken sein/ das ich jn ansehe/ unnd gedencke an den ewigen pundt/ zwüschent Gott und allem läbendigen thier in allem fleisch das auff erdenn ist. Daselbst sagt Gott auch zuo Noah: Diß sey das zeychen des pundts/ den ich auffgericht hab zwüschent mir und allem fleysch auff erden. Die sün Noah/ die auß dem kastenn giengennd/ sind dise: Sem/ Ham/ Japhet. Ham aber ist der vatter Canaan/ Das sind die drey sün Noah/ von denen wurdend alle land besetzt. Noah aber fieng an acht zehaben auff den bauw der erden/ und pflantzet weynräben. Und do er des weyns tranck/ ward er truncken/ und entdackt sich in seiner hütten. Do nun Ham/ Canaans vatter/ sach/ seines vatters schamm/ sagt ers seinen beyden brüederen da aussen. Do namend Sem und Japhet jr kleid/ und legtend es auff jrer beyder schulteren/ und giengend rügglings hinzuo/ und decktend jres vatters scham zuo. Und jr angesicht was abgewendt/ das sy jres vatters scham nit sahend.

Als nun Noah erwacht von seinem wein/ und erfuor was jm sein jüngster sun thon hatt/ sprach er: Verflüecht sey Canaan/ und sey ein knecht der knechten under seinen brüederen. Und sprach weyter: Gelopt sey Gott der HERr des Sems/ und Canaan sey sein knecht. Gott breyte Japhet auß/ und lasse jn wonen in den hütten des Sems/ und Canaan sey sein knecht.

Noah aber läbt nach dem sündfluss dreühundert und fünfftzig jar/ dz sein gantzes alter ward/ nünhundert und fünfftzig jar/ und starb.

Das x. Capitel.

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Merung menschlichs geschlächts nach dem sündfluss/ durch die drey sün Noah/ und jr außteilung in die land/ so sy hin und wider erbauwend.

Diß ist die geburt der kinder Noah/ Sem/ Ham/ Japhet/ und sy züchtetend kinder nach dem sündfluss. Die kinder Japhet sind dise: Gomer/ Magog/ Madai/ Javan/ Thubal/ Mesech/ und Thiras. Aber die kinder Gomer sind dise Ascenas/ Riphat und Thogarma. Die kinder Javan sind dise: Elisa/ Tharsis/ Chitim/ und Dodanim: von disen sind außgeteylt die jnsulen der Heyden in jren lendren/ yetliche nach jrer spraach/ geschlächt und leüten. Die kinder Ham sind dise: Chus/ Mizraim/ Phut/ und Canaan. Aber die kinder Chus/ sind dise: Seba/ Hevila/ Sabtha/ Regma/ und Sabthecha.

Aber die kinder Regma/ sind dise: Scheba und Dedan. Chus aber hat geboren den Nimrod/ Der fieng an ein gewaltiger herr zuo sein auff erden/ und wz ein gewaltiger Jeger vor dem HERRN. Dahär spricht man: Das ist ein gwaltiger Jeger vor dem HERRN/ wie Nimrod. Und der anfang seines Reichs was/ Babel/ Erech/ Acad unnd Chalne im land Sinear. Von dem land ist darnach kommen der Assur/ und bauwet Ninive und der statt gassen und Calah/ darzuo/ Ressen zwüschent Ninive und Calah. Diß ist ein grosse statt. Mizraim hatt geboren Ludim/ Enamim/ Leabim/ Naphthuhim/ Patrusim und Casluhim/ von dannen sind kommen die Philistim und Caphtorim. Canaan aber hat geboren Zidon seinen ersten sun/ und Heth/ Jebusi/ Amori/ Girgosi/ Hivi/ Arcki/ Sini/ Arvadi/ Zemari/ und Hamathi: dahär sind außgeteylt die gschlächt der Cananiter. Und jre gegnen warend von Zidon an durch Gerar/ biß gen Gasa/ biß man kumpt gen Sodoma/ Gomorra/ Adama/ Zeboim/ und biß gen Lasa. Das sind die kinder Ham in jren geschlächten/ spraachen/ länderen und leüten.

Sem aber der bruoder Japhets der elter/ hat auch geboren kinder/ der ein vatter ist aller kinder Eber. Unnd diß sind seine kinder: Elam/ Assur/ Arphachsad/ Lud und Aram. Die kinder aber von Aram sind dise: Uz/ Hul/ Gether und Mas. Arphachsad aber hat geboren Salach. Salach hat geboren Eber. Eber hat geborn zwen sün/ einer hieß Peleg/ darumb das zuo seiner zeyt die welt zerteylet ward/ des bruoder hieß Jaketan. Und Jaketan hat geborn Almodad/ Saleph/ Hazarmavet/ Jarah/ Hadoran/ Usal/ Dikela/ Obal/ Abimael/ Seba/ Ophir/ Hevila und Jobab: das sind alle kinder von Jaketan. Und jr wonung wz von Mesa an biß man kumpt gen Sephar/ an dem berg gegen dem Morgen. Das sind die kinder von Sem in jren geschlächten/ spraachen/ länderen und leüten.

Das sind nun die gschlächt der kinder Noah/ in jren geschlächten und leüten. Von denen sind außgeteylt die leüt auff erdenn nach dem Sündfluss.

Das xj. Capitel.

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Verkerung der spraachen/ unnd zerteilung der vermäßnen die statt und thurn Babel zebauwen. Wideräferung der merung Sem/ biß auff Abram/ Nahor/ und Haran Loths vatter. Abram und Loth ziehend auß mit jren weibern von Ur in Chaldea/ und wonend zuo Haran.

Es hat aber alle welt einerley zung und spraach. Do sy nun zugend gegen Morgen/ fundend sy ein plan im land Sinear/ und wonetend daselbst/ und sprachend under einandern: Wolhär/ lassend uns ziegel machen/ und brennen. Und namend ziegel für stein/ unnd päch für pflaster/ und sprachend: Wolher/ lassent uns ein statt und thurn bauwen/ des spitz biß an den himel reiche/ dz wir uns ein namen machind/ ee wir zerströwt werdind inn alle länder.

Do steyg der HERR herab/ das er sähe die statt und thurn/ die die menschen kinder bauwetend. Und der HERR sprach: Sihe/ es ist einerley volcks/ und einerley spraach under jnen allen/ und habent dz angefangen zetuon: sy werdent nit ablassen von allem dz sy fürgenommen habend zetuon. Wolher lassen uns herab steigen/ und jre spraach daselbst verwirren/ dz keiner des andren spraach verstande. Also zerströwet sy der HERR von dannen in alle länder/ dz sy aufhöretind die statt zebauwen. Dahär heyßt jr namm/ Babel/ das der HERR daselbst verwirret hat aller länder spraach/ und sy zerströwt von dannen in alle länder. Diß sind die geburt Sem. Sem wz hundert jar alt/ und hat geborn Arphachsad zwey jar nach dem Sündfluss/ und läbt darnach fünffhundert jar/ und hat geboren sün und töchtern. Arphachsad was fünff und dreyssig jar alt/ und hat geborn Salah/ und läbt darnach vierhundert und dreü jar. Und hat geboren sün und töchter.

Salah was dreyssig jar alt/ und hat geboren Eber/ und läbt darnach vierhundert und dreü jar. Und hat geborn sün und töchter.

Eber was vier und dreyssig jar alt/ und hat geboren Peleg. Und läbt darnach vierhundert und dreyssig jar. Und hat geboren sün und töchter. Peleg was dreyssig jar alt und hat geboren Regu. Und läbt darnach zweyhundert und neün jar. Und hat geboren sün unnd töchter. Regu was zwey unnd dreyssig jar alt/ und hat geborn Serug. Und läbt darnach zweyhundert unnd siben jar. Und hat geboren sün und töchter.

Serug was dreysig jar alt/ und hat geboren Nahor. Und läbt darnach zweihundert jar. Und hat geborn sün und töchter.

Nahor was neün und zwentzig jar alt/ und hat geboren Tharah. Und läbt darnach hundert und neünzehen jar. Und hat geboren sün unnd töchter. Tharah was sibenzig jar alt/ und hat geboren den Abram/ den Nahor/ und den Haran. Diß sind die geburten Tharah. Tharah hat geboren den Abram/ den Nahor/ und den Haran. Aber Haran hat geboren den Lot. Haran aber starb vor seinem vatter Tharah in seinem vatterland zuo Ur in Chaldea. Do namend Abram und Nahor weyber. Abrams weyb hieß Sarai/ und Nahors weyb Milca/ Harans tochter/ der ein vatter was der Milca/ unnd ein vatter der Jesca. Aber Sarai was unfruchtbar/ und hat keine kind.

Do nam Tharah seinen sun Abram/ und Lot seines suns Harans sun/ und sein schnurr Sarai seines suns Abrams weib/ und fuort sy von Ur auß Chaldea/ das sye ins lannd Canaan zugend: und sye kament gen Haran/ und wonetend daselbst. Und Tharah ward zweihundert und fünff jar alt/ und starb in Haran.

Das xij. Capitel.

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Abram zeücht auß von Haran mit Lot und jrer zuogehörd/ auffs Herren vertrost jm ein ander land zuozeigen/ und jn zuo sägnen. Der Herr erscheint jm in Canaan/ verheißt seinem somen das selb land zuo geben/ darnach zeücht Abram theürung halb in Egipten/ dichtet Sarai für sein schwester/ Pharao nimpt sye zuo einem weyb/ würt geplaagt unnd gibt jms wider.

Und der Herr sprach zuo Abram: Heb dich auß deiner heimat/ und von deiner früntschafft/ und auß deins vatters hauß/ in ein land dz ich dir zeigen wil/ und ich wil dich zum grossen volck machen/ mit glück und heyl wil ich dich reychlich begaaben/ unnd dir eynen grossenn namen machenn. Ja du selbs solt die reychliche gaab sein. Wär dir guotes thuot/ dem wil auch ich guotes thuon: unnd wär dich schmähet/ den wil ich auch schmähen. Und in dir söllend glückhafft werden alle geschlächt der erden.

Do zoch Abram auß/ wie der HERr zuo jm gesagt hatt/ und Lot zoch mit jm. Abram aber was fünff und sibentzig jar alt/ do er auß Haran zoch. Also nam Abram sein weyb Sarai/ und Lot seines bruoders sun/ mit aller irer hab/ die sy gewunnen hattend/ und seelen die sy gemacht hattend in Haran/ unnd zugend auß zuo wandlen in das land Canaan. Und als sy kommen warend in das selb land/ zoch er durch biß an das ort Sichem/ und an den Eychwald More. Dann es wonetend zuo der zeyt die Cananiter im land. Do erscheyn der HERR Abram/ unnd sprach: Deinem somen wil ich diß land geben. Und er bauwet daselbst dem HERREN einen altar/ der jm erschinen was. Darnach brach er auf von dannen an einen berg/ der lag gegen dem Morgen der statt BethEl/ und richtet seine hütten auff/ das er BethEl gegen Abent/ und Ay gegen Morgen hatt/ und bauwt daselbst dem HERRN einen altar/ und ruofft den namen des HERREN an. Darnach weych Abram verrer/ und zoch auß gegen Mittag.

Es kam aber ein teürung in das land. Do zoch Abram hinab inn Egypten/ das er sich daselbst als ein frömbdling enthielte: dann die theürung was schwär im land. Unnd do er nach zuo Egypten kam/ sprach er zuo seim weyb Sarai: Sihe/ ich weyß das du ein schön weib von angsicht bist: wenn dich nun die Egypter sehen werdend/ so werdend sy sagen: Das ist sein weib/ und werdend mich erwürgen/ unnd dich läbendig behalten: lieber so sag doch/ du syest mein schwester: auff dz es mir dester baß gange umb deinentwillen/ und mein seel bey dem läben bleibe umb deinentwillen. Als er nun in Egypten kam/ sahend die Egypter dz weib/ das sy vast schön wz: und die fürsten des Pharaons sahend sy/ und ruomptend sy vor jm. Do ward sy in des Pharao hauß bracht. Und es gieng Abram wol umb jretwillen. Und er hatt schaaff/ rinder/ esel/ knecht und mägt/ eselin/ und Kamel.

Aber der HERr plaget den Pharao mit grossen plagen/ unnd sein hauß/ umb Sarai Abrams weybs willen. Do ruofft Pharao Abram zuo jm/ und sprach zuo jm: Warumb hastu mir das geton? Warumb liessestu mich es nit wüssen/ dz sy dein weib wäre? Warumb sprachestu dann/ sy wäre dein schwester? deßhalb ich sy mir zum weib nam. Und nun sihe/ da hast du dein weib/ nimm sy und zeüch hin. Und er befalch seinen gwaltigen über jn/ das sy jn beleytetind/ und sein weib/ und alles was er hatt.

Das xiij. Capitel.

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Abram und Lot ziehend wider auß Egypten in Canaan/ von dannen sy vorhin außgezogen/ habend beid vil vichs/ das sy dz land nit wol bey einander ertregt/ darumb sy sich teylen. Abram und seim somen wirt das land und der sägen verheyssen.

Also zoch Abram herauff auß Egypten/ mit seinem weib und mitt aller hab/ und Lot auch mit jm/ gegen den Mittag. Abram aber was wol beladen mit vich/ silber und gold/ und er zoch sein reyß vom Mittag biß gen BethEl an die statt/ da am ersten sein hütten was/ zwüschen BethEl und Ay/ eben an das ort da er vorhin den altar gemacht/ und den nammen deß HERREN angerüefft hat. Lot aber der mit Abram zoch/ der hatt auch schaaff und rinder und hütten. Und dz land mochts nit ertragen/ daß sy bey einander wonetind: dann ir hab was groß/ und kondtend nit bey einander wonen/ und wz ymmer zanck zwüschent den hirten über des Abrams vich/ und zwüschen den hirten über Lots vich: so wonetend auch zuo der zeyt die Cananiter unnd Pheresiter im land. Do sprach Abram zuo Lot: Lieber damit nit zannck sey zwüschent mir und dir/ und zwüschent meinen und deinen hirten: dann wir sind gebrüeder/ stadt dir nit alles land offen: Lieber scheyde dich von mir. Wiltu zur lincken/ so wil ich zur rechten. Oder wiltu zur rechten/ so wil ich zur lincken. Do huob Lot seine augen auff/ und besach die gantz gegne am Jordan ringsweyß herumb/ das es ein mastig land was. Dann ee der HERR Sodom und Gomorra verdarbt/ was umb Zoar herumb wie ein lustgarten des HERRN/ und wie Egypten land.

Do erwellet jm Lot die gantze gegne am Jordan/ unnd zoch gegen Auffgang. Also schied sich ein bruoder von dem anderen/ das Abram wonet im land Canaan: unnd Lot in den stetten der selben gegne/ und satzt sein hütten gen Sodom. Aber die leüt zuo Sodom warennd böß/ unnd sündigetend seer wider den HERREN.

Do nun Lot sich von Abram gescheyden hatt/ sprach der HERr zuo Abram: Heb deine augen auff/ und sihe/ von der statt an da du wonest gegen Miternacht/ gegen den Mittag/ gegen den Morgen und gegen den Abent: dann alles dz land/ das du sichst/ wil ich dir geben und deinem somen ewigklich: und wil deinen somen machen wie den staub auff erden. Kann ein mensch den staub auff erden zellen/ der wirt auch deinen somen zellen. Darumb so mache dich auff/ und zeüch durch dz land/ in die lenge unnd breyte: dann dir wil ichs geben. Also erhuob sich Abram/ kam und wonet bey der eych Mamre/ die zuo Hebron ist/ unnd bauwet daselbst dem HERREN einen altar.

Das xiiij. Capitel.

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Lot wirt in bekriegung und blündrung der statt Sodom/ gefencklich hingefüert/ unnd von Abram errett. Melchizedech tregt Abram unnd seym kriegsvolck/ im widerkeeren von der nacheyl/ brot unnd weyn für/ dem gibt Abram den Zähenden von eroberter peüt/ wideret sich gegen dem künig von Sodom/ etwas seiner hab für sich zuo behalten.

Und es begab sich zuo der zeit des künigs Amraphel von Sinear/ Arioch des künigs von Ellasur/ KedorLaomor deß künigs von Elam/ und Tideal des künigs der Heyden/ dz sy kriegtend mit Bera dem künig von Sodom/ und mit Birsa dem künig von Gomorra/ und mit Sineab dem künig von Adama/ und mit Semeber dem künig von Zeboim/ unnd mit dem künig von Bela/ die heißt Zoar. Dise kamend alle zuosamen in dz breyt tal/ da yetz das Saltzmeer ist: dann sy warend zwölff jar under dem künig KedorLaomor gewesen/ und im dreyzähenden jar warend sy von jm abgefallen. Darumb kam KedorLaomor/ und die künig die mitt jm warend/ im vierzähenden Jar/ und schluogend die Risen zuo AstarothKarnaim/ und Susim zuo Ham/ und die Emim in dem Flachenväld Kiriathaim/ und die Horiter auff jrem gebirg Seir/ biß an die ebne Paran/ welche in die wüeste stoßt. Darnach wandtend sy umb/ und kamend an den Rechtbronnen/ das ist Kades/ und schluogend das gantz land der Amalekiter/ darzuo die Amoriter die zuo HazezonThamar wonetend. Do zugent auß der künig von Sodom/ der künig von Gomorra/ der künig von Adama/ der künig von Zeboim/ und der künig von Bela/ die Zoar heyßt/ und rustend sich zestreyten im breyten tal/ mit KedorLoamor dem künig von Elam/ und mit Thideal dem künig der Heiden/ und mit Amraphel dem künig von Sinear/ und mit Arioch dem künig von Ellasar/ vier künig mit fünffen. Und das breit tal hatt vil bächbronnen. Aber der künig von Sodom und Gomorra wurdend daselbst in die flucht geschlagen/ und nider gelegt/ unnd was überbleib/ floch auff das gebirg. Do nament sy alle hab zuo Sodom und Gomorra/ und alle füeterung/ und zugent darvon: sy nament auch mit jnen Lot/ Abrams bruoders sun und sein hab: dann er wonet zuo Sodom/ und zugend darvon.

Do kam einer der entrunnen wz/ und sagts dem Abram der hinüber kommen was/ der da wonet bey der eychen Mamre des Amoriters/ welcher ein bruoder was Escol und Aner/ dise warend mit Abram pundtsmänner.

Als nun Abram hort/ das sein bruoder gefangenn was/ wapnet er seine eygne knecht dreühundert und achtzehen in seinem hauß geboren/ unnd iagt jnen nach biß gen Dan/ und teilet sich/ viel des nachts heimlich über sy mit seinen knechten/ und schluog sy und iagt sy biß gen Hoba/ die zur lincken der statt Damascos ligt/ und bracht alle hab wider/ darzuo Lot seinen bruoder mit seiner hab/ auch die weyber und das volck.

Als er nun wider kam von der schlacht des KedorLaomor/ unnd der künigen mitt jm/ gieng jm entgegen der künig von Sodom in das Flachfäld/ das Künigstal heysset.

Aber MelchiZedeck der künig von Salem schuoff/ das hinauß getragen ward brot und weyn. Und er was ein priester Gottes des allerhöchsten/ und preyset jn und sprach: Hochgelopt syestu Abram dem allerhöchsten Gott/ der himel und erden besitzt/ und gelopt sey Gott der allerhöchst/ der deine feynd in dein hand beschlossen hat. Und dem selben gab Abram den Zähenden von allem.

Do sprach der künig von Sodom zuo Abram: Gib mir die Seelen/ die hab behalt dir. Aber Abram sprach zuo dem künig von Sodom: Jch heb meine hend auff zuo dem HERREN dem allerhöchsten Gott/ der himmel und erden besitzt/ das ich von allem das dein ist/ nit ein faden noch ein schuochriemen nemmen wil/ das du nit sagist/ du habist Abram reych gemacht/ außgenommen was die jüngling verzert habend/ und die menner Aner/ Escol und Mamre/ die mit mir zogen sind/ die nemmind jren teyl.

Das xv. Capitel.

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Abraham kleinmüetig/ wirt getröst/ beklagt sich der einsamkeit leybserben halb. Jm wirt verheissen gemert zewerden wie die sternen des himels/ dem glaubt er/ und wirt jm zur gerechtigkeit gemässen/ Hört wie sein som vierhundert jar in einem andren land frömbd sein/ und übel gehalten/ darnach mit grossem guot außziehen/ und das land besitzen werde.

Nach disen geschichten begab es sich/ das zuo Abraham geschach das wort des HERRN im gesicht/ und sprach: Förcht dir nit Abram/ ich bin dein schilt und dein seer grosser lon. Abram sprach aber: HERR HErr/ was wiltu mir geben? Jch gon dahin one kinder/ unnd diser Eliäser auß Damasco ist ein sun miner unfruchtbare oder verlassenheit. Unnd Abram sprach weyter: Mir hastu keinen somen geben: und sihe/ der sun meines gsinds sol mein erb sein. Und sihe/ das wort des HERREN redt mit jm: Er sol nit dein erb sein: sunder der von deinem leib kummen wirt/ der sol dein erb sein. Und er hieß jn hinauß gon/ unnd sprach: Sihe gen himel/ und zelle die sternen: kanstu sy zellen? Und sprach zuo jm: Also sol dein somen werden.

Abram glaubt dem HERRN/ und das ward jm zuor grechtigkeit gerechnet. Und er sprach zuo jm: Jch bin der HERR der dich vonn Ur auß Caldea gefüert hat/ das ich dir diß land zuo besitzen gebe. Abram aber sprach: HErr HERR/ wo bey sol ichs mercken dz ichs besitzen werde? Unnd er sprach zuo jm: Nimm ein drey järige Kuo/ und ein dry järige Geyß/ und einen drey järigen Wider/ und ein Turteltaub/ und ein junge taub. Und er nam sölichs alles/ und zerteilet es mitten von einander/ und legt einen teyl gegen dem andren über. Aber die vögel zerteylet er nit. Unnd das gevögel viel auff dz fleisch/ aber Abram stöubet sy davon. Do nun die Sonn sich anfieng neigen/ viel ein tieffer schlaff auff Abram/ und sihe/ schräcken und grosse finsternuß überfiel jn. Do ward zuo Abram geredt: Gewüßlich solt du wüssenn/ das dein som wirt frömbd sein in einem land/ das nit sein ist/ und da wirt man sy zuo eygnen leüten machen/ und übel halten vierhundert jar: aber ich wil richter sein über das volck des eygen sy werdent sein. Darnach söllend sy außziehen mit grosser hab/ und du solt faren zuo deinen vätteren mit friden/ und in guotem alter begraben werden. Sy aber söllend nach vier wälten wider hiehär kommen: dann die missethat der Ammoriter ist noch nit gar erfüllt.

Als nun die Sonn undergangen und finster worden was/ sihe/ da roch ein ofen/ und ein feüriger brand fuor zwüschent den stucken hin. An dem tag machet der HERR einen pundt mit Abram/ und sprach: Deinem somen wil ich diß land geben/ von dem wasser Egypti an/ biß an dz groß wasser Phrat/ die Keniter/ die Kenisiter/ die Kidmoniter/ die Hethiter/ die Pheresiter/ die Risenn/ die Amoriter/ Cananiter/ die Gergositer/ die Jebusiter.

Das xvj. Capitel.

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Sarai unfruchtbar/ gibt ir magt Agar dem Abram zuo einem weyb/ die wirt schwanger/ verachtet ir frauwe/ die wil sy demüetigen/ so fleücht sy von ir/ Wirt vom engel hinwider gewisen/ von dem sy hört wie ir som gemert sol werden. Gebirt einen sun/ der wirt Jsmael geheissen/ Sarai Abrams weib/ gebar jm nützid/ sy hatt aber ein Egyptische magt/ die hieß Agar/ und sprach zuo Abram: Sihe/ der HERR hat mich verschlossen/ dz ich neüt gebären kan. Lieber leg dich zuo meiner magt/ ob ich doch vileicht auß jren mich bauwenn möge mer dann auß mir. Abram volget der stimm Sarai. Do nam Sarai Abrams weib ir Egyptische magt Agar/ und gab sy Abram irem man zuom weyb/ nach dem sy zähen iar im land Canaan gewonet hattend. Und er legt sich zuo der Agar/ die ward schwanger. Als sy nun sach/ das sy schwanger was/ verachtet sy ir frauw. Do sprach Sarai zuo Abram: Mein unbill und schmach zuo dir. Jch hab mein magt dir zuogelegt/ nun aber so sy sicht dz sy schwanger worden ist/ muoß ich verachtet sein von ir: der HERr sey richter zwüschent mir unnd dir. Abram aber sprach zuo Sarai: Sihe/ dein magt ist under deinem gwalt/ thuo mit ir wie es dir gfalt.

Do nun Sarai die magt hart hielt/ floch sy von ir. Aber der Engel des HERREN fand sy bey eim wasserbronnen in der wüeste/ namlich bey dem bronnen am wäg zuo Sur/ der sprach zuo ir: Agar/ Sarai magt/ wo kumpstu här? und wo wiltu hin? Sy sprach: Jch bin von meiner frauwen Sarai geflohen. Und der Engel des HERRN sprach zuo jr: Ker umb wider zuo deiner frauwen/ und undergib dich under jr hand.

Und der Engel des HERREN sprach zuo jr: Sihe/ ich wil deinen somen also meren/ dz er vor grosser menge nit sol gezelt werden. Weyter sprach der engel des HERRN zuo jr: Sihe/ du bist schwanger worden/ und wirst einen sun gebären/ des nammen soltu Jsmael heyssen/ darumb das der HERR dein hartsäligkeit erhört hat. Er wirt ein wilder mensch sein. Sein hand wider yederman: und yedermans hand wider jn: und wirt gegen allen seinen brüederen wonen.

Und sy hieß den nammen des HERRN der mit jr redt: Du bist der Gott der mich gesehen hat. Dann sy sprach: Gewüßlich/ hie hab ich desse hinderen gsehen der mich sach: darumb hieß sy den bronnen/ Ein bronn deß läbendigen der mich sach/ der da ist zwüschen Kades und Bared.

Und Agar gebar Abram einen sun/ und Abram hieß den sun/ den jm Agar gebar/ Jsmael: und Abram was sechs und achtzig jar alt do jm Agar den Jsmahel gebar.

Das xvij. Capitel.

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Abram und Sarai werdend die namen verendert. Merung ir beider somens/ und dem selben das land Canaan verheyssen. Das pundtzeychen der Beschneydung wirt eyngesetzt. Jsaac auß Sarah/ unnd im selben der Sägen verheissen. Abraham wirt umb Jsmahel auch erhört.

Als nun Abram neün und neüntzig jar alt was/ erscheyn jm der HERR und sprach zuo jm: Jch bin der Gott Schadai/ dz ist/ ein vollmächtiger/ und ein überflüssige gnuogsame und völle alles guoten.Wandel vor mir/ und biß steyff und getreüw an mir/ und ich wil meinen pundt zwüschend mir und dir machen/ und wil dich seer vast meren. Do viel Abram auff sein angsicht.

Und Gott redt weyter mit jm/ und sprach: Sihe/ ich bins/ und hab meinen pundt mitt dir/ und du solt ein vatter viler völcker werden/ darumb solt du nit mer Abram heissen/ sunder Abraham sol dein nam sein: dann ich hab dich gemacht viler völckern vatter/ und wil dich vast seer fruchtbar machen/ und wil von dir völcker machen/ unnd söllend auch künig von dir kummen. Und ich wil auffrichten meinen pundt zwüschen mir und dir/ und deinem somen nach dir/ bey jren nachkomnen das es ein ewiger pundt sey/ also dz ich dein Gott sey/ und deines somens nach dir. Unnd wil dir und deinem somen nach dir geben dz land/ da du ein frömbdling innen bist/ namlich das gantz land Canaan zuo ewiger besitzung/ und wil jr Gott sein.

Und Gott sprach weyter zuo Abraham: So halt nun meinen pundt/ du und dein somen nach dir. Das ist aber mein pundt/ den jr halten söllend/ zwüschent mir unnd euch/ und deinem somen nach dir bey jren nachkomnen. Alles was männlich ist under euch/ sol beschnitten werden: jr söllend aber die vorhaut an euwerem fleysch beschneyden. Das selb sol ein zeichen sein des pundts zwüschen mir und euch. Ein yetlich knäblin/ wanns acht tag alt ist/ söllend jrs beschneyden bey euweren nachkomnen: desselben gleichen auch alles was gsinds daheim geboren/ oder erkaufft ist von allen frömbden die nit von deinem somen sind. Also sol mein pundt an euwerem fleysch sein zum ewigen pundt. Und wo ein knäblin nit wirt beschnitten an der vorhaut seines fleischs/ deß seel sol außgereütet werden auß seinem volck/ darumb das es meinen pundt krafftloß gemacht hat.

Und Gott sprach abermals zuo Abraham: Du solt dein weyb Sarai nitt mer Sarai heissen/ sunder Sarah sol jr namm sein: dann ich wil sy sägnen/ und von jr wil ich dir einen sun geben. Sy wil ich sägnen: und völcker söllend auß jren werden/ und künig über vil völcker. Do viel Abraham auff sein angsicht/ und lachet/ und sprach in seinem hertzen: Sol mir hundert järigen ein kind geborn werden/ und Sarah neüntzig jar alt gebären? Und Abraham sprach zuo Gott: Ach das Jsmael läben sölte vor dir. Do sprach Gott: Ja/ Sarah dein weib sol dir einen sun gebären/ den solt du Jsaac heyssen: dann mit jm wil ich meinen ewigen pundt aufrichten/ und mit seinem somen nach jm. Darzuo umb Jsmael hab ich dich auch erhört. Sihe/ ich hab jnn reichlich begabet/ und wil jn fruchtbar machen und meren vast seer: zwölff fürsten wirt er gebären/ und wil jn zum grossen volck machen. Aber meinen pundt wil ich auffrichten mit Jsaac/ den dir Sarah gebären sol umb dise zeyt im andren jar. Und do er außgeredt hatt/ do fuor Gott hinauf von Abraham. Do nam Abraham seinen sun Jsmael/ und alle knecht die daheim geborn/ und alle die erkaufft/ und alles was manns namen was in seinem hauß/ und bschneyd die vorhaut an jrem fleisch/ eben desselben tags/ wie jm Gott gesagt hatt. Und Abraham was neün und neüntzig jar alt do er die vorhaut an seinem fleysch beschneyd. Jsmael aber was dreyzähen jar alt/ do seines fleyschs vorhaut beschnitten ward. Eben auff einen tag wurdend sy alle beschnitten/ Abraham/ sein sun Jsmael/ und was manns nammen in seinem hauß was/ daheim geboren/ und erkaufft von allen frömbdlingen und außlendigen: es ward alles mit jm beschnitten.

Das xviij. Capitel.

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Drey menner erschinend Abraham/ die speißt er. Jm wirt die zeyt der empfencknuß und geburt deß verheyßnen suns bestimpt/ deß lachet Sarah/ und wirt darumb gestrafft. Die verderbung Sodome und jrer gegne wirt Abraham kund thon/ der bitt für die eynwoner daselbst/ von wegen etlicher vermeinter gerechten under jnen.

Und der HERR erscheyn jm im Eichwald Mamre/ do er saß an der thür seiner hütten/ da der tag am heissesten was. Und als er seine augen auffhuob und sahe/ do stuondend drey menner gegen jm. Und do er sy sach lieff er jnen entgegen von der thür seiner hütten/ und buckt sich nider auff die erden/ und sprach: Mein Herr/ hab ich gnad funden vor deinen augen/ so gang nit vor deinem knecht für. Man sol euch ein wenig wassers bringen und jr söllend euwer füeß wäschen/ und legent euch under den baum. Und ich wil euch ein bissen brots bringen/ das jr euwer hertz labind darnach söllend jr fürgon: dann darumb sind jr zuo euwerm knecht kummen. Sy sprachend: Thuo wie du gesagt hast.

Abraham eylet in die hütten zuo Sarah/ und sprach: Eyl und menge dreü mässz simmelmäl/ und knätt und bach kuochen. Er aber lieff zuo den rinderen/ und holet ein zart guot kalb/ und gabs dem knaben/ der eylet und bereytet es zuo. Und er truog auff ancken und milch/ und von dem kalb dz er zuobereitet hatt/ und satzts jnen für. Unnd er stuond bey jnen under dem baum/ und sy assend. Do sprachend sy zuo jm: Wo ist dein weib Sara? Er antwurt: Da innen in der hütten. Do sprach er: Uber ein jar/ umb dise zeyt/ so ich läb/ wil ich wider zuo dir kummen/ so sol Sara dein weib einen sun haben. Das hort Sarah. Und die tür der hütten was hinder jm/ und sy warend beyde Abraham und Sarah/ alt und wol betaget/ also dz es Sarah nit mer gieng nach der weiber gewonheyt/ darumb lachet sy bey jr selbs/ und sprach: Nun so ich alt bin/ sol ich noch mitt wollust umbgon? und mein herr auch alt ist.

Do sprach der HERR zuo Abraham: Warumb lachet deß Sarah/ unnd spricht: Meinstu daß waar sey/ dz ich noch gebären werde/ so ich doch alt bin? sölte dann dem HERRN ein sölichs zeschwär sein? Umb dise zeit/ ists dz ich läb/ wil ich wider zuo dir kummen/ so sol Sarah ein sun haben. Do löugnet Sarah/ und sprach: Jch hab nit gelacht/ dann sy forcht sich. Aber er sprach: Nein, du hast gelachet. Do stuondend die menner auff von dannen/ und wandtend sich gegen Sodom. Und Abraham gieng mit jnen das er sy geleytete. Do sprach der HERR: Wie kan ich Abraham verbergen das ich tuon wil? seitmals er ein groß und mächtigs volck sol werden/ und alle völcker auff erden in jm gesägnet werden söllend: Dann ich kenn jn der maß/ das er wirt befelhen seinen kindern und seinem hauß nach jm/ das sy des HERRN wäg haltind/ und tüegind dz recht und billich/ auff das der HERR auff Abraham kummen lasse/ was er jm verheyssen hat.

Und der HERR sprach: Es ist ein lümbd zuo Sodom und Gomorra/ der ist groß/ und ir sünd die sind vast schwär/ darumb wil ich hinab faren und sehen/ ob sy alles thon habind nach dem geschrey/ das für mich kummen ist/ oder obs nit also sey/ das ichs wüsse. Und die menner wandtent ir angsicht/ und giengend gen Sodom. Aber abraham bleib ston vor dem HERREN/ und tratt zuo jm und sprach:Wilt du dann den gerechtenn mitt dem Gottlosen umbbringen? Es möchtinnd vileicht fünftzig gerechter in der statt sein/ wöltest du die umbbringen/ und dem ort nit vergeben umb fünfftzig gerechten willen die darinnen wärind? Das sey verr vonn dir/ das du das thüegest/ und tödist den gerechten mit dem Gottlosen/ das der gerecht sey gleych wie der Gottloß. Das sey verr von dir. Der aller welt richter ist/ solt der selb nit recht urteylen? Der HERR sprach: Finden ich fünfftzig gerechter zuo Sodom inn der statt/ so wil ich umb jrer willen allen denen orten vergeben.

Abraham antwurtet und sprach: Ach sihe/ ich hab gefräflet zereden mitt dem Herren/ wiewol ich staub unnd äschen bin: Es möchtind vileicht fünffer minder dann fünfftzig gerechter darinnen sein/ wöltest du denn die ganntz statt verderben umb der fünffen willen? Er sprach: Finden ich darinnen fünff und viertzig/ so wil ich sy nit verderben.

Und er fuor weyter mit jm zereden/ unnd sprach: Man möcht vileicht viertzig darinnen findenn. Er aber sprach: Jch wil jnen neüts thuon umb viertziger willen. Abraham sprach: Zürn nitt mein Herr/ das ich noch mer reden: Man möchte vileycht dreyssig darinnen finden. Er aber sprach: Findenn ich dreyssig darinnen/ so wil ich jnen nichts thuon. Und er sprach: Ach sihe/ ich hab gefräflet mitt meinem Herren zeredenn: Man möchte vileicht zwentzig darinnen findenn. Er antwurtet: Jch wil sy nit verderben umb der zwentzigen willen. Und er sprach: Ach zürn nit mein Herr/ das ich noch ein mal reden: Man möchte vileicht zähen darinnen finden. Er aber sprach: Jch wil sy nit verderben umb der zähenen willen.

Unnd der Herr gieng hin/ do er mit Abraham außgeredt hatt. Unnd Abraham keret wider hin in sein ort.

Das xix. Capitel.

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Zwen engel komment gen Sodom/ werdend von Loth zuo herberg genommen/ und von den eynwoneren der statt gesuocht/ sich jr zuo mißbrauchenn/ Durch die wirdt Loth sampt seym weyb unnd zweyen töchteren außgefüert/ sich zuo erretten/ Sodom und jr gegne verdirbt. Loths weyb wirt zur Saltzsaul. Abraham beschauwet die gegend Sodom/ Loths töchteren werdend schwanger von jrem vatter/ und gebärend.

Die zwen Engel kamennd gen Sodom/ des abents. Lot aber saß zuo Sodom under dem thor/ und do er sy sach/ stuond er auff/ jnen entgegen/ und bucket sich mit seim angsicht auff die erden/ und sprach: Sihe/ mein Herr/ kerend eyn in das hauß euwers knechts/ unnd bleybend übernacht: lassend euwer füeß wäschen/ so stond jr morgen früe auff/ und ziehent euwer straß/ Aber sy sprachend: Nein/ sunder wir wellend übernacht auff der gassen bleiben. Do nötiget er sy vast. Und sy kartend zuo jm eyn/ und kamend in sein hauß. Unnd er machet jnen ein maal/ und buoch ungeseürt kuochen/ unnd sy assends.

Aber ee sy sich legtend/ kamend die menner der statt Sodom/ und umbgabend das hauß/ jung und alt/ das gantz volck auß allen enden/ und fordertend Lot/ und sprachend zuo jm: Wo sind die menner die zuo dir kommen sind dise nacht? Laß sy herauß gon zuo uns/ das wir sy erkennind.

Lot gieng zuo jnen für die thür/ unnd beschloß die thür hinder jm zuo/ und sprach: Ach lieben brüeder/ thuond nitt so übel: Sihe/ ich hab zwo töchtern/ die habennd noch keinen mann erkennt/ die wil ich herauß geben under euch/ und thuond mit jnen was euch gfalt/ alleyn disen menneren Gottes thuond nichts/ dann darumb sind sy under die schatten meines tachs eyngangen. Sy aber sprachend: Kumm hie här. Do sprachend sy: Bist du einiger nitt nitt hereyn kommen als ein frömbdling? und wilt nun richter sein. Wolan/ wir wellend dir mer übels thuon dann yhenen.

Unnd sy drungend hart auff den mann Lot. Und do sy hinzuo lieffend/ und woltend die thür auffbrechen/ griffend die menner hinauß/ und zugend Lot hineyn zuo jnen ins hauß/ und schlussend die thür zuo. Unnd die menner vor der thür am hauß wurdend mit blindheyt geschlagen/ beyde klein und groß/ das sy die thür nit finden kondtend.

Und die menner sprachend zuo Lot: Hast du noch yenen hie ein tochterman/ und sün/ und töchter/ und wär dich angehört inn der statt/ den füer auß diser statt/ dann wir werdend dise stett verderben/ darumb das jr lümbd groß ist vor dem HERREN/ der hat uns gesandt sy zuo verderben. Do gieng Lot hinauß/ und redt mit seinen Töchtermennern/ die seine töchter nemmen soltend: Machend euch auf/ und gond auß disem ort/ dann der HERR wirdt dise statt verderben. Aber es was jnen ein gelächter.

Do nun die morgenröte aufgieng/ hiessend die Engel den Lot eylen/ und sprachend: Mach dich auf/ nimm dein weyb unnd deyne zwo töchter/ die vorhanden sind/ das du nit auch umbkommist in der missethat diser statt. Do er aber verzoch/ erwutschtend die menner jn und sein weyb/ und seine zwo töchter bey der hand/ darumb das der HERR sein verschonet/ und fuortend jn hinauß/ und liessend jn daussen vor der statt.

Und als sy jn hattend hinauß bracht/ sprachend sy: Erredte dein seel/ und sihe nit hinder dich/ auch stand nit in diser gantzen ebne: auff dem berg erredte dich/ das du nit umbkommist. Aber Lot sprach zuo jm: Ach neyn mein HERr/ sihe/ dieweil dein knecht gnad funden hat vor deinen augen/ so wöllest du dein barmhertzigkeit groß machen/ die du an mir thon hast/ das du mein seel bey dem läben erhaltist/ ich kan mich nit auff dem berg erretten. Es möchte mich ein unfal ankommen/ das ich sturbe. Sihe/ da ist ein statt nach/ dareyn ich fliehen mag/ und ist klein/ daselbst wil ich mich erretten. Sy ist doch kleyn/ nun das mein seel läbendig bleybe.

Do sprach er zuo jm: Sihe/ ich hab auch in disem stuck dich angesehen/ dz ich die statt nit umbkere/ darvon du geredt hast: eyl und errette dich daselbst/ dann ich kan nüts thuon/ biß dz du hineyn kumpst. Dahär ist die statt genant Zoar. Und die Sonn was aufgangen auff erden/ do Lot gen Zoar eyn kam.

Do ließ der HERR schwäbel und fheür rägnen/ von dem HERREN von himmel herab auff Sodom und Gomorra/ und keret die stett umb/ die gantzen gegne und alle eynwoner der stett/ und was auff dem land gewachsen was. Und sein weyb sach hinder sich/ und ward zur saltz saul.

Abraham aber machet sich des morgens früe auf an das ort/ da er gestanden was vor dem HERRN/ unnd wandt sein angesicht gen Sodom und Gomorra/ und alles land der ebne/ und schauwet. Und sihe/ do gieng ein dampff auf vom land wie ein dampff vom ofen. Dann do Gott die stett in der gegne verderbet/ gedacht er an Abraham und geleytet Lot auß den stetten/ die er umbkeret/ darinnen Lot wonet.

Und Lot zoch auß Zoar/ und bleyb auff dem berg mit seinen beyden töchteren/ dann er forcht jm zuo Zoar zebleyben/ und bleib also in einer hüle mit seinen beyden töchteren.

Do sprach die eltest zuo der jüngsten: Unser vatter ist alt/ unnd ist kein mann mer auff erden/ der uns beschlaaffen möge/ nach aller welt wyß. So kumm/ laß uns unserem vatter wyn zetrincken geben/ und bey jm ligen/ das wir somen vonn unserem vatter erhaltind. Also gab sy jrem vatter wyn zetrincken in der selbigen nacht. Unnd die erst gieng hineyn/ und legt sich zuo jrem vatter/ und er ward es nit gewar/ weder do sy sicht legt/ noch do sy aufstuond.

Deß morgens sprach die eltest zuo der jüngsten: Sihe/ ich bin gestern bey meinem vatter gelegen/ laß unns jm dise nacht auch wyn zetrincken geben/ das du hineyn gangest/ und legest dich zuo jm/ dz wir somen von unserm vatter erhaltind. Also gabend sy jrem vatter die nacht auch weyn zetrincken. Und die jüngst machet sich auch auf/ und legt sich zuo jm. Und er ward es nit gewar/ weder do sy sich legt/ noch do sy aufstuond.

Also wurdennd die beyde töchter Lots schwanger von jrem vatter. Und die eltest gebar einen sun/ den hieß sy Moab: von dem kamend die Moabiter biß auff den heüttigen tag. Unnd die jüngste gebar auch einen sun/ den hieß sy/ das kind Ammi: von dem kamend die kinder Ammon biß auff den heüttigen tag.

Das xx. Capitel.

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Abraham zeücht ein frömbdling gen Gerar/ dichtet Sara für sein schwester/ die nimpt jm Abimelech der künig daselbst zuo einem weyb/ darumb er im schlaaff betrüebt wirdt/ und gibt jms wider/ mit geschenck. Abraham bitt für Abimelech/ unnd sein hauß wirt fruchtbar.

Abraham aber zoch von dannen ins lannd gegen Mittag/ und wonet zwüschend Kades und Sur/ und ward ein frömbdling zuo Gerar/ und sprach von seinem weyb Sarah: Sy ist mein schwester. Do sandt Abimelech der künig zuo Gerar nach jr/ und ließ sy holen.

Aber Gott kam zuo Abimelech des nachts im troum/ unnd sprach zuo jm: Sihe da/ du bist deß todts/ umb deß weybs willen/ das du sy genommen hast/ dann sy ist eines manns Eeweyb. Abimelech aber hatt sy noch nit berüeret/ unnd sprach: HERR/ wilt du dann auch ein gerecht volck erwürgen? Hat er nit zuo mir gesagt/ Sy ist mein schwester? unnd sy hat auch gesagt/ er ist mein bruoder? Hab ich doch das thon mit einfaltigem hertzen/ und unschuldigen henden.

Unnd Gott sprach zuo jm im troum: Jch weiß auch das du mit einfaltigem hertzenn das thon hast/ darumb hab ich dich auch verhüetet/ das du nüts wider mich sündigetist/ und hab es dir nit gestattet/ das du sy berüerist. So gib nun dem mann sein weyb wider/ dann er ist ein prophet/ unnd laß jnn für dich bitten/ so wirst du läbendig bleiben. Wo du aber sy nit wider gibst/ so wüß dz du des todts sterben muost/ und alles was dein ist.

Do stuond Abimelech des morgens früe auf/ und ruofft allen seinen knechten/ und sagt jnen dises alles vor jren oren. Und die leüt forchtend jnen seer. Und Abimelech ruofft Abraham auch/ unnd sprach zuo jm: Warumb hast du unns das gethon? unnd was hab ich an dir gesündet/ das du so ein grosse sünd woltest auff mich unnd mein reych bringen? du hast mit uns gehandlet nit wie man handlen sol. Unnd Abimelech sprach weyter zuo Abraham: Was hastu angesehen/ das du söliches thon hast?

Abraham sprach: Jch dacht/ villeycht ist kein Gottes forcht in disen orten/ und werdend mich umb meines weibs willen erwürgen. Auch ist sy warhafftig mein schwester/ dann sy ist mines vatters tochter/ aber nit meiner muoter tochter: unnd ist mein weyb worden. Do mich aber Gott auß meines vatters hauß wandlen hieß/ sprach ich zuo jren: Die freüntschafft thuo an mir/ das/ wo wir hin kommend/ du von mir sagist/ ich sey dein bruoder.

Do nam Abimelech schaaff und rinder/ knecht und mägdt/ unnd gab sy Abraham/ und gab jm wider sein weyb Sarah/ unnd sprach: Sihe da/ mein land stadt dir offen/ wone wo es dir gefalt. Und sprach zuo Sarah: Sihe da/ ich hab deinem bruoder tausent silberling gegeben: Sihe/ das sol dir ein deckel der augen sein vor allen die bey dir sind/ und allenthalben/ und ein gewüsse verantwurtung.

Abraham aber bättet zuo Gott. Do heylet Gott Abimelech und sein weyb/ und seine mägdt/ das sy kinder gebarend. Dann der HERR hat vorhin hart verschlossenn alle müeter des hauß Abimelechs umb Sara Abrahams weybs willen.

Das xxj. Capitel.

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Jsaac wirt geboren/ beschnitten und entwännet/ Die magt Hagar mit jrem sun außgetriben/ Beyder sün verheissung widerfert/ Jsmael erzogen unnd verheüret. Abimelech begärt pündtnuß mit Abraham zuo machen/ die schwerend sy einander/ beym brunnen den Abraham gegraben hatt.

Und der HERR suocht heym Sarah/ wie er geredt hat: und thet mit jr wie er geredt hat: Und Sarah ward schwanger/ und gebar Abraham einen sun in seinem alter/ auff bestimpte zeyt wie jm Gott versprochen hatt. Und Abraham hieß seinen sun/ der jm geboren was/ Jsaac/ den jm Sarah gebar/ und beschneyd jn am achten tag/ wie jm Gott gebotten hatt. Hundert jar wz Abraham alt/ do jm sein sun Jsaac geboren ward.

Unnd Sarah sprach: Gott hat mir ein fröud zuogericht/ dann wär es hören wirt der wirt sich mit mir fröuwen. Und sprach weyter: Wär wils Abrahamen sagen/ das Sarah kinder söuget/ und jm in seinem alter einen sun geboren hatt? Und das kind wuochs/ und ward entwennet. Und Abraham machet ein groß mal am tag/ do Jsaac entwennet ward.

Und Sarah sach den sun Agar/ der Egyptischen/ den sy Abraham geboren hatt/ muotwillen oder spotten/ und sprach zuo Abraham: Treyb dise magdt auß mit jrem sun: dann diser magdt sun sol nit erben mit meinem sun Jsaac. Das wort gefiel Abraham übel umb seines suns willen. Aber Gott sprach zuo jm: Laß dir es nit übel gfallen des knaben unnd der magdt halben. Alles was Sarah dir gesagt hat/ dem volg. Dann in Jsaac sol dir der som genennet werdenn. Auch wil ich der magdt sun zum volck machen/ darumb das er deines somens ist.

Do stuond Abraham des morgens früe auf/ und nam brot und ein fläschen mit wasser/ und legts Agar auff jre schultern/ unnd gab jr den knaben und schickt sy hin. Do zoch sy hin/ und gieng jrr in der wüeste bey Bersaba. Do nun das wasser in der fläschen auß was/ legt sy den knaben under ein stauden/ und gieng hin/ und satzt sich gegen über von verrnuß/ ein armbrust schutz weyt. Dann sy sprach: Jch kan nit zuosehen deß knabens sterben. Und sy satzt sich gegen über/ und huob jr stimm auf/ und weynet.

Do erhöret Gott die stimm deß knabens/ und der Engel Gottes ruofft vonn himmel der Agar/ unnd sprach zuo jr: Was ist dir Agar? Förcht dir nit/ dann Gott hat erhört die stimm des knabens da er ligt. Stand auf/ nimm den knaben/ und halt jn mit deinen henden: dann ich wil jn zum grossen volck machen. Unnd Gott thet jr die augen auf/ dz sy ein wasserbrunnen sach. Do gieng sy hin/ unnd füllet die fläschen mit wasser/ und trenckt den knaben. Und Gott was mit dem knaben/ der wuochs/ und wonet in der wüeste/ und ward ein wolberichter schütz/ und wonet in der wüeste Paran: und sein muoter nam jm ein weib auß Egypten land.

Zuo der selbigen zeyt redt Abimelech und Phichol seyn väldhauptmann mit Abraham/ unnd sprach: Gott ist mit dir in allem was du thuost. So schweer mir nun bey Gott/ dz du mich/ noch meine kinder/ noch meine kindskinder nit verforteylist/ sunder die freündtschafft die ich an dir thon hab/ an mir auch thüegist/ und an dem land/ da du ein frömbdling innen bist. Do sprach Abraham: Jch schweeren. Und Abraham zoch an den Abimelech umb des wasserbrunnens willen den Abimelechs knecht hattend mit gewalt genommen. Do antwurtet Abimelech : Jch hab es nit gewüßt wär das thon hat/ auch hast du mir es nit gesagt/ darzuo hab ich es nit gehört/ dann heütt.

Do nam Abraham schaaff unnd rinder/ und gab sy Abimelech/ und machtend beyd einen pundt mit einandern. Und Abraham stellet dar siben lemmer besunders. Do sprach Abimelech zuo Abraham: Was söllend die siben lemmer/ die du besunders dar gestellet hast? Er antwurtet: Siben lemmer solt du vonn meiner hand nemmen/ das sy mir zur zeügnuß seygind/ das ich disen brunnen graben habe. Dahär heißt die statt Bersaba/ dz sy beyd einanderen da geschworen habend. Und also machtend sy den pundt zuo Berseba.

Do machtend sich auf Abimelech unnd Phichol sein väldhauptmann/ unnd zugend wider in der Philister land. Abraham aber pflantzet böum zuo Bersaba/ unnd ruofft daselbst an den namen deß HERREN des ewigen Gottes/ und was ein frömbdling in der Philister land ein lange zeyt.

Das xxij. Capitel.

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Abraham wirt versuocht seinen sun Jsaac zuo opfferen/ das understadt er/ wirt jm aber vom engel undersagt/ und für gethon angenommen/ ersicht einen wydder hinder jm/ den opfferet er an Jsaacs statt/ Jm wirdt die verheissung mit dem eyd bestätiget/ unnd Nahors seines bruoders fruchtbarkeyt angesagt.

Nach disen geschichten versuocht Gott Abraham/ unnd sprach zuo jm: Abraham. Und er antwurtet: Sihe/ hie bin ich. Und er sprach: Lieber nimm dän deinen sun/ dän deynen einigen/ den du lieb hast/ den Jsaac/ unnd gang hin in das land Moria/ und opffer jnn daselbst zum brandopffer auff einem berg/ den ich dir sagen wird. Do stuond Abraham des morgens früe auf/ und sattlet seinen esel/ und nam mit jm zwen knaben/ und seinen sun Jsaac/ unnd spaltet holtz zum brandopffer/ machet sich auf und gieng hin an das ort/ davon jm Gott gesagt hatt. Am dritten tag huob Abraham seyne augen auf/ und sach die statt von verrem/ und sprach zuo seinen knaben: Bleybend jr hie mit dem esel/ ich und der knab wöllent dörthin gon/ unnd wenn wir anbättet habend/ wöllend wir wider zuo euch kommen. Und Abraham nam das holtz zum brandopffer/ und legts auff seinen sun Jsaac. Er aber nam das fheür und mässer in sein hand/ und giengend die beyd mit einandern.

Do sprach Jsaac zuo seinem vatter Abraham: Meyn vatter. Abraham antwurtet: Sihe/ hie bin ich mein sun. Unnd er sprach: Sihe/ hie ist fheür unnd holtz/ wo ist aber das vych zum brandopffer? Abraham antwurtet: Gott wirdt jm sähen umb ein vych zum brandopffer mein sun. Unnd giengend die beyd mit einandern.

Unnd als sy kamend an die statt/ die jm Gott sagt/ bauwet Abraham daselbst einen altar/ und legt das holtz darauf/ unnd band seinen sun Jsaac/ legt jn auff den altar/ oben auff das holtz/ und streckt sein hand auß/ und fasset das mässer/ das er seinen sun metzgete.

Do ruofft jm der Engel des HERREN von himmel/ und sprach: Abraham Abraham/ Er antwurtet: Sihe/ hie bin ich. Er sprach: Leg dein hand nit an den knaben/ unnd thuo jm nichts: dann nun weiß ich/ das du Gott förchtest/ und hast deines einigen suns nit verschonet vor mir. Do huob Abraham seine augen auf/ unnd sach einen wyder hinder jm/ verhafft in der hecken mit seynen hörneren/ und gieng hin/ unnd nam den wyder/ und opfferet jnn zum brandopffer an seines suns statt. Und Abraham hieß die statt/ Der HErr wirt sähen. Dahär man noch heüttigs tags sagt/ Auff dem berg da der HERR gesehen wirt. Unnd der Engel des HERREN ruofft Abraham abermals vom himmel/ und sprach: Jch hab bey mir selbs geschworen/ spricht der HERr/ dieweyl du sölichs thon hast/ unnd hast deines einigen suns nit verschonet/ das ich deinen somen glückhafft machen und meren wil wie die sternen am himmel/ und wie den sand am gstad des meers: und dein som sol besitzen die thor seiner feynden: Und in deinem somen werdend glückhafftig sein alle völcker der erden/ darumb das du meiner stimm gevolget hast.

Also keret Abraham wider zuo den knaben/ unnd machtend sich auf/ unnd zugend miteinanderen gen Bersaba/ und wonetend daselbst.

Nach disen geschichten begab es sich/ das Abraham gesagt ward: Sihe/ Milca hat auch kinder geboren deinem bruoder Nahor/ namlich Uz den erstgebornen/ und Bus seinen bruoder/ und Kemuel/ von dem die Syrier kamend/ und Tesed/ und Haso/ und Pildas/ und Jedlaph/ unnd Bethuel. Bethuel aber hat geboren Rebeka. Dise achte gebar Milca dem Nahor Abrahams bruoder. Und sein kebs weyb mit namen Rehuma/ gebar auch/ namlich den Thebah/ Gahan/ Thahas und Maacha.

Das xxiij. Capitel.

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Wie alt Sara wordenn biß sy zuo Hebron in Canaan starb/ Abraham beweynet sy/ kaufft Ephrons acker/ mit der zwifachen hüle/ zuom erbbegrebnuß/ dareyn begrebt er sy.

Sarah ward hundert/ siben und zwentzig jar alt/ so lang läbt sy/ unnd starb in der hauptstatt die heißt Hebron/ im land Canaan. Do gieng Abraham das er sy klagete unnd beweynte. Darnach stuond er auf von seiner leych/ und redt mit den Hetithern/ und sprach: Jch bin ein frömbder unnd hindersäß bey euch/ gebend mir ein erbbegrebnuß bey euch/ daß ich mein leych bey mir begrabe.

Do antwurtetend Abraham die Hetither/ und sprachend zuo jm: Hör lieber herr/ du bist ein fürst Gottes mitten under unns/ begrab dein leych in unsern greberen in wölichen du dir außerwellest/ nieman sol dir under unns weeren/ das du in seinem grab nit begrabist deinen todten. Do stuond Abraham auf/ und dancket dem volck des lands/ namlich den Hethitern.

Und er redt mit jnen/ unnd sprach: Jst es euwer will das ich begrabe meyn leych bey mir/ so hörend mich/ unnd bekummend mir den Ephron/ das er mir gebe die hüle des zwifachen ackers/ die er hat am end seynes ackers. Umb ein zimlichs gelt gebe er mir sy under euch zur erbbegrebnuß. Dann Ephron wonet under den Hetithern.

Do antwortet Ephron der Hethiter Abraham/ das da zuohortend die Hethiter/ vor allen die zuo seyner statt thor auß unnd eyn giengend/ und sprach: Neyn mein herr/ sunder hör mir zuo: Jch gib dir den acker/ unnd die hüle darinnen darzuo/ unnd gib dir es vor meynem volck zebegraben deynen todten. Do dancket Abraham dem volck des lands/ unnd redt mit Ephron/ das zuohortend das volck des lands/ unnd sprach: So loß mir/ Nimm vonn mir deß ackers gelt/ das ich dir gib/ so wil ich meynen todten daselbst begraben.

Ephron antwurtet Abraham/ und sprach zuo jm: Meyn herr hör mich/ das väld ist vierhundert Sickel silbers wärdt: was ist das aber zwüschend mir unnd dir? Begrab nun deinen todten. Abraham volget Ephron/ und wag jm das gelt dar das er gesagt hatt/ das zuohortend die Hethiter/ namlich vierhundert Sickel silbers/ das im kauff geng und gäbig was.

Also ward Ephrons acker/ der zwifach der vor Mamre über ligt/ der acker und die hüle/ Abraham zum eigen guot bestätiget/ und mit allen böumen auff dem acker umbhär/ das die Hethiter zuosahend/ unnd alle die zuo seiner statt thor auß und eyn giengend. Darnach begruob Abraham Sarah sein weyb in der hüle des zwifachen ackers/ gegen Mamre über/ das ist Hebron im land Canaan. Also ward bestätiget der acker unnd die hüle darinnen Abraham zur erbbegrebnuß vonn den Hethitern.

Das xxiiij. Capitel.

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Abraham bevilcht seynem knecht zuo seyner freündtschafft zuo ziehen/ Jsaac seynem sun daselbst ein weyb zuo nemmen/ der zeucht dahin/ begärt dört ein zeichen vonn Gott/ das begegnet jm/ wirbt seinen bevelch/ erlanget gunst unnd füert Rebeccam mit jm hinwider/ die nimpt Jsaac zum weyb.

Abraham was alt/ unnd wol betaget/ und der HERR hatt jn beraaten und glückhafft gemacht allenthalben. Und sprach zuo seynem dem eltesten knecht seynes hauses/ der allen seynen güeteren ein fürwäser was: Leg deyn hand an meine lenden/ das ich dich mache schweeren bey dem HERREN dem Gott des himmels unnd der erdenn/ das du meynem sun kein weyb nemmist vonn den töchteren der Cananiter/ under welchen ich wonen/ sunder dz du ziehist in mein vatterland/ und zuo meiner freüntschafft/ unnd bringist meynem sun Jsaac ein weyb.

Der knecht sprach: Wie? wenn das weyb mir nit wölte volgen in diß land/ sol ich denn deynen sun wider füeren in yhenes land/ darauß du zogen bist? Abraham sprach zuo jm: Da hüet dich vor/ das du meynen sun nit wider dahin füerist. Der HERR/ der Gott des himmels/ der mich von meynes vatters hauß genommen hat/ und von dem land meyner freündtschafft/ der mir geredt hatt/ und mir auch geschworen und gesagt: Diß land wil ich deynem somen geben/ der wirdt seynen Engel vor dir här senden/ das du meynem sun von dannen ein weyb bringist. So aber das weyb dir nit volgen wil/ so bist du dises eyds mit dem ich dich verbinden/ quit/ allein bring meynen sun nit wider dörthin. Do leget der knecht seyn hand under die lenden Abrahams seynes herrenn/ unnd schwuor jm söliches.

Also nam der knecht zehen kameel vonn den kameelen seynes herren/ unnd zoch hin/ und hatt mit jm allerley güeter seines herren/ und machet sich auf und zoch gen Mesopotamiam zuo der statt Nahor. Do liess er die kameel sich lägeren daussen vor der statt/ bey einem wasserbrunnen/ des abents umb die zeyt/ wenn die weyber pflägend härauß zegon und wasser zeschöpffen/ und sprach:

HERR du Gott meynes herren Abrahams/ begägne mir heütt/ und thuo barmhertzigkeyt an meinem herren Abraham. Sihe/ ich ston hie bey dem wasserbrunnen/ und der leüten töchter in diser statt werdend härauß kommen wasser zeschöpffen. Wenn nun ein magdt kumpt/ zuo der ich spreche: Neyg deynen kruog das ich trincke/ unnd sy sprechen wirt: Trinck/ ich wil deine kameel auch trencken/ daß sy die sey/ die du deynem diener Jsaac beschert habist/ und ich an der selben erkenne/ das du barmhertzigkeyt an meynem herren thon habist.

Unnd ee er außgeredt hat/ sihe/ do kam härauß Rebeka Bethuels tochter der ein sun der Milca was/ welche Nahors Abrahams bruoder weyb was/ und truog einen kruog auff den achßlen/ und sy was ein seer schöne magt vonn angesicht/ und ein unverseerte jungkfrauw/ und keinen mann hatt sy erkannt/ die steyg hinab zum brunnen/ unnd füllet den kruog/ und steig härauf. Do lieff jr der knecht engegen/ unnd sprach: Lass mich einwenig wassers auß deynem kruog trincken. Und sy sprach: Trinck mein herr. Unnd eylends ließ sy den kruog härnider auff jre hand/ und trencket jn. Unnd do sy jn getrenckt hatt/ sprach sy: Jch wil deynen kameelen auch schöpffen/ biß sy gnuog getrinckend. Und eylet/ und goß den kruog auß in die trencke/ unnd lieff aber zum brunnen zeschöpffen/ und schöpffet allen seinen kameelen.

Der mann aber trachtet und hat acht auff sy und schweyg still/ biß er erkennet/ ob der HERR seyn reyse hette lassen wol geraaten oder nit. Do nun die kameel alle getruncken hattend/ nam er ein guldine orgezierd eines halben Sickels schwär/ und zwen armring an jre hend/ zehen Sickel golds schwär/ und sprach: Meyn tochter/ weß bist du/ das sag mir doch? Habend wir auch platz in deynes vatters hauß zuo herbergen? Sy sprach zuo jm: Jch bin Bethuels tochter/ des suns Milca/ den sy dem Nahor geboren hat. Unnd sagt weyter zuo jm: Es ist auch vil strauw unnd fuoter bey unns/ unnd platzes gnuog zuo herbergen.

Do neyget sich der mann/ unnd dancket dem HERREN/ und sprach: Gelobt sey der HERR/ der Gott meines herren Abrahams/ der seyn barmhertztigkeyt/ unnd seyn warheit nit verlassen hat an meinem herren/ dann der HERR hatt mich den wäg gefüeret zuo meines herren bruoders hauß. Und die magdt lieff/ und sagt sölichs alles in jrer muoter hauß. Und Rebeka hatt einen bruoder der hieß Laban.

Unnd Laban lieff zuo dem mann daussen bey dem brunnen/ und das kam dahär daß er sach die orengezierd/ und armring an seiner schwester hend/ unnd höret die wort Rebeka seiner schwester/ daß sy sprach: Also hat mir der mann gesagt. Unnd wie er zuo dem mann kam/ sihe/ do stuond er bey den kameelen am brunnen/ unnd er sprach: Kumm häreyn/ du gliebter deß HERREN/ warumb staast du daussen? Jch hab das hauß geraumet/ und für die kameel platz gemachet. Also fuort er den mann ins hauß/ unnd zöumet die kameel ab/ und gab jnen strouw unnd fuoter/ unnd wasser zuo wäschen seine füeß unnd der männer die mit jm warend. Unnd satzt jm essen für.

Er sprach aber: Jch wil nit essen/ biß das ich vorhin mein sach geworben hab. Sy antwurtetend: Sag här. Er sprach: Jch bin Abrahams knecht/ und der HERR hat meinen herren reychlich beraaten/ unnd ist groß worden/ und hat jm schaaff und ochsen/ silber und gold/ knecht und mägdt/ kameel und esel geben: darzuo hat Sarah meines herren weyb eynen sun geboren meynem herrenn in jrem alter/dem hat er alles gegebenn was er hat.

Und mein herr hat einen eyd von mir genommen/ unnd gesagt: Du solt meinem sun keyn weyb nemmen von den töchtern der Cananitern/ in deren land ich wonen/ sunder zeuch hin zuo meines vatters hauß/ unnd zuo meynem gschlächt/ daselbst nimm meinem sun ein weyb. Jch sprach aber zuo meinem herren: Wie? wenn mir das weyb nit volgen wil. Do sprach er zuo mir: Der HERR vor dem ich mich fleyß zewandlen/ wirt seinen Engel mit dir senden/ und deinen wäg fertigen/ und glücken das du meinem sun ein weyb nemmist von meiner freüntschafft/ unnd meines vatters hauß/ denn solt du meines eyds quit sein/ wenn du zuo meiner freüntschafft kommst/ gebend sy dirs nit.

Also kam ich heütt zum wasserbrunnen/ unnd sprach: HERR Gott meynes herren Abrahams/ hast du mein reyß glückhafft gemacht/ dahär ich gereyset bin: Sihe/ so ston ich hie bey dem wasserbrunnen/ wenn nun ein magdt härauß kompt zeschöpffen/ unnd ich zuo jr spreche: Gib mir ein wenig wassers zetrincken auß deinem kruog/ und sy wirt sagen: Trinck du/ ich wil deinen kameelen auch schöpffen/ das die sey das weyb/ das der HERR meines herren sun bescheret hat. Ee ich nun söliche wort außgeredt hatt in meinem hertzen/ sihe/ do kumpt Rebeka härauß mit einem kruog auff jrer achßlen/ unnd gadt hinab zum brunnen und schöpfft.

Do sprach ich zuo jr: Gib mir zetrinken. Unnd sy nam eylends den kruog vonn jrer achßlen/ und sprach: Trinck/ unnd deine kameel wil ich auch trencken. Also tranck ich/ und sy trencket die kameel auch. Und ich fraget sy/ unnd sprach: Tochter/ weß bist du? Sy antwurtet: Jch bin Bethuels tochter/ des suns Nahor/ den jm Milca geboren hatt.

Do legt ich ein orgeziert an jr antlit/ und armring an jre hend/ unnd neyget mich und dancket dem HERREN/ unnd lobet den Gott meynes herren Abrahams/ der mich den rechten wäg gefüeret hatt/ das ich seinem sun meynes herrenn bruoders tochter näme. Sind jr nun die an meinem herren barmhertzigkeyt unnd treüw thuond/ so sagend mirs: wo nit/ so sagend mir es aber/ das ich mich wende zur rechten/ oder zur lincken.

Do antwurtet Laban und Bethuel/ und sprachend: Das ist vonn dem HERREN kommen/ darumb könnend wir nichts wider dich reden/ weder böses noch guotes. Da ist Rebeka in deynem gewalt/ nimm sy/ unnd zeüch hin/ das sy deynes herren suns weyb sey/ wie der HERR geredt hat. Do dise wort höret Abrahams knecht/ bucket er sich dem HERREN zuo der erdenn/ unnd zoch härfür silbere und guldine kleynot und kleyder/ und gab sy Rebeka. Aber jren brüederen unnd der muoter gab er süesse frucht. Do aß unnd tranck er sampt den männeren/ die mit jm warend/ und blibend übernacht daselbst.

Des morgens aber stuond er auf/ unnd sprach: Fertigend mich ab/ daß ich ziehe zuo meinem herren. Aber jre brüeder unnd muoter sprachen: Laß doch die magdt etwas tagen/ zum minsten zehen/ bey unns bleyben/ darnach sol sy ziehen. Do sprach er zuo jnen: Haltend mich nit auf/ dann der HERR hat meinen wäg gefertiget/ lassend mich das ich zuo meynem herren ziehe. Do sprachend sy: Lassend unns der tochter rüeffen/ unnd fragen/ was sy dar zuo sage. Unnd ruofftend der Rebeka/ und sprachend zuo jr: Wilt du mit disem mann ziehen? Sy antwurtet: Ja ich wil mit jm. Also liessend sy Rebeka jre schwöster ziehen mit jrer ammen sampt Abrahams knecht/ unnd seynen leüten. Unnd sy gnadetend Rebeka/ unnd sprachend zuo jr: Du bist unser schwöster/ du werdist zuo vil tausend mal tausend/ unnd dein som besitze die thor seyner feynden.

Also macht sich Rebeka auf mit jren mägdten/ unnd satzt sich auff die kameel/ unnd zoch dem mann nach. Und der knecht nam Rebeka an/ unnd zoch hin.

Jsaac aber kam vom brunnen des läbendigen und sehenden: dann er wonet im land gegen Mittag/ und was außgangen sich zebetrachten auff dem fäld umb den abent/ und huob seyne augen auf/ unnd sach daß kameel dahär kamend. Und Rebeka huob jre augen auf/ und sach Jsaac. Do fiel sy vom kameel/ und sprach zuo dem knecht: Wär ist der mann/ der uns engegen kumpt auff dem väld? Der knecht sprach: Das ist mein herr. Do nam sy den schleyer/ unnd verhüllet sich. Unnd der knecht erzellet Jsaac alle sach die er außgerichtet hatt. Do fuort sy Jsaac in das gmach seyner muoter Sarah/ unnd nam die Rebeka/ und sy ward sein weyb/ unnd gewan sy lieb. Also ward Jsaac getröstet über seyn muoter.

Das xxv. Capitel.

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Abraham nimpt ein ander weyb/ zeüget mer kinder. Gibt Jsaac seyn guot/ und den anderen sünen geschenck/ das sy vonn Jsaac zum morgen land ziehind. Meldung Abrahams alters/ sterbens unnd begrebnuß. Deß gleychen Jsmaels alter/ kinder unnd sterbens. Jsaac facht an sich zuo meren. Esau gibt Jacob sein erste geburt umb ein linsenmuoß.

Abraham nam ein weyb/ die hieß Ketura/ die gebar jm den Simram unnd den Jaksan/ den Medan und den Midian/ den Jesbak unnd den Suah. Jaksan aber gebar den Seba und den Dedan. Die kinder aber von Dedan warend Assurim/ Latusim/ und Leumin. Die kinder Midian warend Epha/ Epher/ Hanoch/ Abida und Eldaa. Dise sind alle kinder der Ketura. Abraham aber gab all seyn guot Jsaac. Aber den kindern die er vonn den kebsweyberen hatt/ gab er heymstheür/ und ließ sy vonn seynem sun Jsaac ziehen/ dieweyl er noch läbt/ gegen dem aufgang in das Morgen land.

Das ist aber Abrahams alter das er geläbt hatt/ hundert/ fünff unnd sibentzig jar und nam ab und starb in guotem alter/ do er alt und läbens satt was/ unnd ward zuo seynem volck gesamlet. Unnd es begruobend jn seyne sün Jsaac unnd Jsmael in die hüle des zwifachen in den acker Ephron des suns Zohar des Hethiters/ die da ligt gegen Mamre in dem väld das Abraham vonn den Hethitern kaufft hatt. Da ist Abraham begraben mit Sarah seinem weyb. Und nach dem tod Abrahams hat Gott den Jsaac seynen sun beschert. Und er wonet bey dem brunnen des läbendigen und sehenden.

Diß ist das gschlächt Jsmaels Abrahams sun/ den jm Agar gebar/ die magdt Sarah auß Egypten. Und das sind die nammen der kinder Jsmaels/ davon jre geschlächt genennet sind. Der erstgeboren sun Jsmaels/ Nebaioth/ Kedar/ Abdeel/ Mibsan/ Misma/ Duma/ Masa/ Hadar/ Thema/ Jethur/ Naphis/ unnd Kedma. Diß sind die kinder Jsmaels mit jren nammen in jren höfen und stetten/ zwölff landsfürsten. Und das ist das alter Jsmaels/ hundert und siben unnd dreyssig jar/ und nam ab/ und starb. Unnd ward gesamlet zuo seinem volck. Er wonet aber von Hevila an biß gen Sur gegen Egypten/ wenn man gen Assyrien gadt. Und starb vor allen seynen brüederen.

Diß ist das gschlächt Jsaacs Abrahams sun. Abraham hat geboren Jsaac. Jsaac aber was viertzig jar alt/ do er Rebeka zum weyb nam/ die tochter Bethuels des Syrers von Mesopotamia/ Labans des Syrers schwöster.

Jsaac aber batt den HERREN für sein weyb/ dann sy was unfruchtbar/ unnd der HERR ließ sich erbitten/ unnd Rebeka seyn weyb ward schwanger. Und die kinder stiessend sich miteinander in jrem leib. Do sprach sy: Wil es also dran? wie ist mir das ein ding? Unnd sy gieng hin den HERREN zefragen. Unnd der HERR sprach zuo jr: Zwey völcker sind in deynem leyb/ und zweyerley leüt werdend sich scheyden auß deynem leyb: und ein volck wirt dem anderen überlägen sein/ der elter wirt dem jüngern dienen.

Do nun die zeyt kam das sy gebären solt/ sihe/ do warend zwyling in jrem leyb. Der erst der herauß kam was rot/ gantz rauch wie ein fäl/ und sy nennetend jn Esau. Bald darnach kam herauß seyn bruoder/ der hielt mit seyner hand die versen des Esaus/ unnd hiessend jnn Jacob. Sechtzig jar alt was Jsaac do sy geboren wurdend. Und do die knaben groß wurdend/ ward Esau ein Jeger und der sich des välds hielt/ Jacob aber ein bider mann/ hielt sich der herberg. Unnd Jsaac hatt Esau lieb/ darumb das er vonn seinem weydwerck aß. Rebeka aber hatt Jacob lieb.

Und Jacob kochet ein geköcht. Do kam Esau vom väld und was müed/ und sprach zuo Jacob: Laß mich versuochen das rot geköcht/ dann ich bin müed. Dahär heißt er Edom. Aber Jacob sprach: Verkauff mir eben heütt deyn erstgeburt. Esau antwurtet: Sihe/ ich muoß doch sterben/ was sol mir dann die erste geburt? Jacob sprach: So schweer mir eben heütt. Unnd er schwuor jm/ unnd verkaufft also Jacob seyn erste geburt. Do gab jm Jacob brot und das linsen geköcht. Unnd er aß unnd tranck/ unnd stuond auf/ unnd gieng darvon. Und also verachtet Esau sein erste geburt.

Das xxvj. Capitel.

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Jsaac zeücht theürung halb gen Gerar. Jm wirdt bestettigung des eyds seynem vatter Abraham gethon/ und beystand verheyssen. Dichtet Rebekam für sein schwester/ Nimpt zuo an güetern/ darumb neydend jn die Philister/ verstopffend jm die brunnen/ Abimelech heyßt jn vonn dannen ziehen. Die hirten zanckend sich umb die brunnen/ Abimelech machet pündtnuß mit jm.

Es kam aber ein theürung ins land über die vorige so zuo Abrahams zeyten was. Und Jsaac zoch gen Gerar zum Abimelech dem künig der Philister. Do erscheyn jm der HERR/ und sprach: Zeüch nit hinab in Egypten/ sunder bleyb in dem land das ich dir sagenn wird. Biß ein frömbdling in disem land/ und ich wil mit dir sein und dich beraaten. Dann dir unnd deynem somen wil ich alles diß lannd geben/ unnd wil meinen eyd bestätigen/ den ich deynem vatter Abraham geschworen hab: unnd wil deynen somen meeren wie die sternen am himmel: und wil deynem somen alles diß land gebenn: unnd durch deynen somen söllend alle völcker geheylsamet werden/ darumb das Abraham meyner stimm gehorsam gewesen ist/ unnd hat gehalten meyn huot/ meyn gebott/ meine sitten/ und meyn gesatz.

Also wonet Jsaac zuo Gerar. Und wenn die leüt am selben ort fragtend vonn seynem weyb/ so sprach er: Sy ist meyn schwester. Dann er forcht sich zesagen/ Sy ist mein weib/ also gedenckende: Sy möchtind mich erwürgen umb Rebeka willen: dann sy was schön von angesicht. Als er nun ein zeyt lanng da was/ do sach Abimelech der Philister künig durchs fenster/ und ward gewar das Jsaac schimpffet mit seinem weyb Rebeka. Do ruofft Abimelech dem Jsaac/ und sprach: Sihe/ sy ist dein weyb/ wie hastu dann gesagt/ Sy ist min schwester? Jsaac antwortet jm: Jch gedacht ich möchte villeicht sterben müessen umb jretwillen. Abimelech sprach: Warumb hastu dann uns das gethon? Es wäre leycht geschehen das yemant vom volck sich zuo deinem weib gelegt hette/ und hettest also ein schuld auff uns getrochen. Do gebot Abimelech allem volck unnd sprach: Wär disen mann oder sein weyb beleydiget/ der sol des tods sterben.

Und Jsaac säyet in dem land/ und überkam desselben jars hundert Mütt/ dann der HERR beriedt jn. Und er ward ein grosser mann/ gieng unnd nam zuo/ biß er vast groß ward/ das er vil guots hatt an schaaffen und rinderen/ und ein groß gsind. Darumb neydetend jn die Philister/ und verstopfftend alle brunnen/ die seines vatters knecht graben hattend zur zeyt Abrahams seines vatters/ und fülletend sy mit kaadt. Das auch Abimelech zuo jm sprach: Zeüch von unns/ dann du bist uns zuo mächtig worden.

Do zoch Jsaac von dannen/ und schluog sein zälten auff im tal Gerar/ und wonet daselbst. Und als er sich nun gesetzt hatt/ ließ er die wasserbrunnen grabenn/ die sy zuo Abrahams zeyten seines vatters graben hattend/ welche die Philister verstopfft hattend nach Abrahams tod/ und nennet sy mit den selben nammen/ da sy sein vatter mitt genennet hatt. Auch gruobend Jsaacs knecht im tal/ und fundend daselbst ein brunnen läbendigs wassers. Aber die hirten von Gerar zancktend mit den hirten Jsaacs/ und sprachend: Das wasser ist unser. Do hieß er den brunnen Esek/ darumb das sy jn da gewaltsamet hattend.

Do gruobend sy einen andren brunnen/ umb den zancktend sy auch: darumb hieß er jn Sitena. Do macht er sich von dannen/ und gruob einen andren brunnen/ umb den zancktend sy nit: darumb hieß er jn Rehoboth. Und sprach: Nun hat uns der HERR ein weyten platz gemacht/ unnd uns wachsen lassen im land. Darnach zoch er von dannen gen Bersaba. Unnd der HERR erscheyn jm in der selben nacht/ und sprach: Jch bin deines vatters Abrahams Gott/ förchte dir nit/ dann ich bin mit dir/ und wil dich beradten/ unnd deinen somen meren umb meines knechts Abrahams willen. Do bauwet er einen altar daselbst/ und ruofft den nammen des HERREN an/ unnd richtet daselbst sein hütten auff. Unnd seine knecht gruobend daselbst einen brunnen.

Und Abimelech gieng zuo jm von Gerar und Ahusath sein Secretari/ und Phichol sein väldhauptman. Aber Jsaac sprach zuo jnen: Warumb kommend jr zuo mir? jr hassend mich doch/ und habend mich von euch getriben. Sy sprachend: Wir sehend mit sehenden augenn das der HERR mit dir ist/ darumb radtschlagtent wir/ das ein eyd zwüschend uns unnd dir sye/ und wellend einen pundt mit dir machen/ das du uns kein schaden thüegest/ gleych wie wir dich nit beleydiget habent/ und wie wir dir nichts dann alles guots gethon habend/ und dich mit friden ziehen lassen. Du aber bist nun der hochgelopt des HERREN. Do machet er jnen ein mal/ und sy assend und trunckend. Und des morgens früe stuondend sy auff/ und schwuor einer dem andren. Und Jsaac ließ sy gon. Und sy zugend von jm mit friden.

Desselbigen tags kamend Jsaacs knecht/ und sagtent jm an von dem brunnen/ den sy gegraben hattend/ unnd sprachennd zuo jm: Wir habend wasser funden. Und er nennet jn Saba. Dahär heißt die statt Bersaba biß auff den heüttigen tag.

Das xxvij. Capitel.

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Jacob wirdt auß anschicken der muoter für Esau gesägnet/ unnd Jsaac in dem betrogen. Esau jämert umb den entzognen sägen/ wirt Jacoben gramm unnd dröwet jm. Die muoter heyßt jn zuo Laban jrem bruoder in Haran fliehen.

Do Esau viertzig Jar alt was/ nam er weiber/ Judit die tochter Beri des Hethiters/ und Basmath die tochter Elons/ des Hethiters/ die warennd beyde widerspenig dem geyst Jsaacs unnd Rebeka.

Und es begab sich do Jsaac alt was worden/ das seine augen dunckel wurdend zesehen/ ruofft er Esau seinem grösseren sun/ und sprach zuo jm: Mein sun. Er aber antwurtet jm: Hie bin ich. Und er sprach: Sihe/ ich bin alt worden/ unnd weyß nit wenn ich sterben sol/ so nimm nun dein zeüg/ kocher und bogen/ und gang auffs väld/ und fach mir ein wildprät/ unnd mach mir ein essen wie ichs gern hab/ und brings mir hiereyn das ich esse/ daß dir mein gmüet guots spreche ee ich sterbe.

Rebeka aber höret söliche wort die Jsaac zuo seinem sun sagt. Und Esau gieng hin auffs väld/ das er ein wildprät jagte unnd heym brächte. Do sprach Rebeka zuo Jacob jrem sun: Sihe/ ich hab gehöret deinen vatter reden mitt Esau deinem bruoder/ unnd sagen: Bring mir ein wildprät/ unnd mach mir essen/ das ich esse/ unnd dir guotes wünsche vor dem HERREN ee ich sterbe. So hör nun mein sun mein stimm wz ich dich heissen: Gang hin zuo der härd/ und hole mir zwey guote böcklin/ das ich deinem vatter ein essenn darvon mache wie ers gern hat/ das solt du deinem vatter hineyn tragen/ das er esse/ auff das er guots über dich spreche vor seinem tod.

Jacob aber sprach zuo seiner muoter Rebeka: Sihe/ mein bruoder Esau ist rauch/ und ich glatt/ so möcht villeicht mein vatter mich anrüeren/ unnd wurde von jm geacht als ich jnn verspottete/ unnd brächte über mich ein fluoch unnd nit ein sägen. Do sprach sein muoter zuo jm: Der fluoch sey auff mir/ mein sun/ volg nun meiner stimm: gang und hol es mir. Do gieng er hin/ und holets/ und brachts seiner muoter.

Do macht sein muoter ein essen/ wie es sein vatter gern hatt/ unnd nam Esaus jres elteren suns köstliche kleider/ die sy bey jr im hauß hatt/ unnd legt sy Jacob an/ jrem jüngeren sun. Aber die väl von den böcklinen thett sy jm umb seine hennd/ unnd wo er glatt was am hals: unnd gab also das essen mit brot/ wie sy es gemachet hatt/ in Jacobs hand jrs suns.

Und er brachts hineyn zuo seinem vatter/ und sprach: Mein vatter. Er antwurtet: Hie bin ich/ wär bistu mein sun? Jacob sprach: Jch bin Esau dein erstgebornen sun/ ich hab gethon wie du mir gesagt hast: stannd auff/ setz dich/ und iß von meinem wildprät/ auff das du über mich von hertzen guots sprechist. Jsaac aber sprach zuo seinem sun: Mein sun/ wie hasts du so bald funden? Er antwortet: Der HERR dein Gott bescherets mir. Do sprach Jsaac zuo Jacob: Tritt härzuo mein sun/ das ich dich anrüere ob du syest mein sun Esau oder nit. Also tratt Jacob zuo seinem vatter Jsaac. Unnd do er jn angerüert hatt/ sprach er: Die stimm ist Jacobs stimm/ aber die hend sind Esaus hend. Und er kannt jn nit/ dann seine hend warend rauch wie Esaus seines bruoders hennd. Unnd er sprach guots über jnn.

Und sprach zuo jm: Bistu mein sun Esau? Er antwurtet: Ja ich bins. Do sprach er: So bring mir här/ mein sun/ zuo essen von deinem wildprät/ das ich von hertzen dir guots wünsche. Do bracht ers jm/ und er ass: und truog jm auch weyn hineyn/ unnd er tranck. Unnd Jsaac sein vatter sprach zuo jm: Kumm här/ und küß mich mein sun. Er tratt hinzuo/ unnd küsset jnn. Do roch er den geruch seiner kleider/ unnd sprach guotes über jn/ unnd sprach: Sihe/ der geruch meines suns ist wie ein geruch des välds/ das der HErr gfruchtbaret hat. Gott gebe dir vom tauw des himmels/ und von der feyßte der erden/ und korn/ unnd weyns die völle. Völcker müessend dir dienen/ und leüt müessend dir zefuoß fallen. Biß ein herr über deine brüeder. Und deiner muoter kinder müessend dir zefuoß fallen. Verflüecht sey wär dir fluocht. Gelobt sey wär dich lobt.

Als nun Jsaac volendet hatt den sägenn über Jacob/ und Jacob kaum hinauß gangen was vonn seinem vatter Jsaac/ do kam Esau sein bruoder von seinem gejegt/ und macht auch ein essen/ unnd truog es hineyn zuo seinem vatter/ und sprach zuo jm: Stand auff mein vatter/ und iß von dem wildprät deins suns/ das du von hertzen guots über mich sprechist. Do antwortet jm Jsaac sein vatter: Wär bistu? Er sprach: Jch bin Esau dein erstgeborner sun. Do entsatzt sich Jsaac über die maaß seer/ und sprach: Wär? wo ist dann der jeger/ der mir gebracht hat/ und ich hab von allem geessen ee du kamest/ und hab jn gesägnet? Er wirt auch gesägnet bleyben.

Als Esau dise red seines vatters höret/ schrey er laut/ und ward über die maß betrüebt unnd sprach zuo seinem vatter: Sägne mich auch mein vatter. Er aber sprach: Dein bruoder ist kummen mit list/ und hat deinen sägen hinweg. Do sprach er: Er heyßt wol der Versener/ dann er hat mich nun zwey mal undertretten. Mein erste geburt hat er dahin/ und sihe/ nun nimpt er auch meinen sägen/ unnd sprach: Hastu mir nit einen sägen vorbehalten?

Jsaac antwortet/ und sprach zuo jm: Jch hab jn zum herren über dich gesetzt/ und alle seine brüeder hab ich jm zuo knechten gmacht. Mit korn und weyn hab ich jn versehen. Was sol ich doch dir nun thuon mein sun? Esau sprach zuo seinem vatter: hastu gar nit einen sägen mer mein vatter? Sägne mich ouch mein vatter. Und huob auff sein stimm/ und weynet. Do antwort Jsaac sin vatter/ und sprach zuo jm: Sihe da/ du wirst ein feyßte wonung haben auff erden/ und vom tauw des himmels von oben här: deines schwärdts wirst du dich erneeren/ und deinem bruoder dienen. Und es wirt geschehen/ das du sein joch ablegst/ und von deinem hals reyssest.

Unnd Esau was Jacob gramm umb des sägens willen/ damit jn sein vatter gesägnet hatt/ und sprach in seinem hertzen: Es wirt die zeyt bald kummen das mein vatter leyd tragen muoß: dann ich wil meinen bruoder Jacob erwürgen. Do ward Rebeka gesagt diß wort jres elteren suns/ und schickt hin/ und ließ Jacob jrem jüngeren sun rüeffen/ und sprach zuo jm: Sihe/ dein bruoder Esau tröwet dir/ dz er dich erwürgen welle: unnd nun hör mein stimm mein sun/ mach dich auff/ und fleüch zuo meinem bruoder Laban in Haran/ und bleib etwas tag bey jm/ biß sich der grimm deines bruoders wende/ unnd biß sich sein zorn wider dich von dir wende/ unnd vergesse was du an jm thon hast/ so wil ich denn nach dir schicken/ und dich von dannen holen lassen. Warumb sölte ich euwer beyder beraubt werden auff einen tag?

Und Rebeka sprach zuo Jsaac: Mich verdreüßt zeläben vor den töchteren Heth/ wo Jacob ein weyb nimpt vonn den töchteren Heth/ die da sind wie die töchter dises lands was sol mir diß läben?

Das xxviij. Capitel.

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Jsaac schickt Jacoben auß anbringen Rebeka zuo Laban/ sich von des selben töchteren zuo verheyradten. Auff dem wäg sicht Jacob im schlaaff ein leyter biß an den himmel reychen/ daran die Engel auff und nider stigend/ der Herr darauff bekrefftigt jm sein verheissen Abraham und Jsaac gethon/ und vertröstet jn seins beystands/ darauff thuot Jacob ein gelübt.

Do ruofft Jsaac seinem sun Jacob/ und redt freündtlich mitt jm/ und gebot jm/ und sprach zuo jm: Nimm nit ein weyb von den töchteren Canaan/ sunder mach dich auff/ und zeüch in Mesopotamia zuo Bethuel deiner muoter vatters hauß/ und nimm dir ein weyb daselbst von den töchteren Labans deiner muoter bruoder. Aber der Allmächtig Gott beradte dich/ und mache dich fruchtbar/ und mere dich/ das du werdest ein hauffen völcker/ und gebe dir die glücksälige Abrahams/ dir und deinem somen mit dir/ das du besitzest das land da du ein frömbdling innen bist/ das Gott Abraham ggeben hat. Also fertiget Jsaac den Jacob ab/ das er in Mesopotamia zuge zuo Laban/ Bethuels sun von Syrien/ dem bruoder Rebeka/ seiner unnd Esaus muoter.

Als nun Esau sach/ das Jsaac Jacob guotes gewünscht hatt/ und abfertiget in Mesopotamian/ das er daselbst ein weyb näme: und das/ in dem er guots über jn sprach/ jm gebot/ unnd sprach: Du solt nit ein weyb nemmen vonn den töchteren Canaan/ unnd das Jacob seinem vatter und seiner muoter gehorsamet/ unnd inn Mesopotamian zoch: sach ouch das Jsaac sein vatter nitt gern sach die töchter Canaan/ gieng er hin zuo Jsmael/ und nam über die weiber die er vorhin hatt/ Malath die tochter Jsmaels/ des suns Abrahams die schwester Nebaioth zum weyb.

Aber Jacob zoch auß von Berseba/ und zoch Haran zuo/ und kam an ein ort/ da bleib er übernacht: dann die Sonn was undergangen. Unnd er nam einen steyn des orts/ und legt jn zuo seinen houpten/ unnd legt sich an dem ort schlaaffen. Und im traumt/ und sihe/ ein leyter was gestelt auff erden/ die rüeret mit dem spitz an den himmel. Unnd sihe/ die Engel Gottes stigend dran auff und nider/ unnd der HERR stuond darauff/ unnd sprach:

Jch bin der HERR Abrahams deines vatters Gott/ und Jsaacs Gott/ das lannd da du auff ligest/ wil ich dir und deinem somen geben/ und dein som sol werden wie der staub auff erden/ und du solt außbrechen gegen dem Abent/ Morgen/ Miternacht/ und Mittag. Und durch dich und deinen somen söllend alle geschlächt auff erden glückhafft werdenn. Und sihe/ Jch bin mit dir/ und wil dich behüeten wo du hinzüchst/ und wil dich wider här bringen in diß lannd. Dann ich wil dich nit lassen/ biß das ich thuon alles was ich dir geredt hab.

Do nun Jacob von seinem schlaaff erwachet/ sprach er: Gewüßlich ist der HERr an disem ort/ und ich wußts nit. Und forcht jm/ und sprach: Wie forchtsam ist die statt/ es ist hie nichts anders dann ein hauß Gottes und ein thor zum himmel. Und Jacob stuond des morgens früe auf/ und nam den steyn/ den er zuo seinen haupten gelegt hatt/ und richtet jn auff/ und goß öl oben drauff. Und nennet die statt BethEl/ vorhin hieß sust die statt Lus.

Und Jacob thett ein gelübt/ und sprach: So Gott wirt mit mir sein/ und mich behüeten auff dem wäg den ich reysen/ und brot zeessen geben/ und kleider anzelegen/ und mich mit friden wider heim zuo meinem vatter bringen/ so sol der HERR mein Gott sein/ und diser steyn den ich auffgerichtet hab/ sol ein Gottes hauß werden: und alles was du mir gibst/ deß wil ich dir den Zähenden geben.

Das xxix. Capitel.

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Jacob kumpt zum bronnen bey Haran/ trenckt Labans schaff/ gibt sich Rachel zuo erkennen/ wirt von Laban empfangen/ dem dienet er siben jar umb Rachel. Jm wirt Lea dargeschoben/ dienet wider siben jar umb Rachel. Lea gebirt jm vier sün. Rachel ist unfruchtbar.

Do machet sich Jacob auff die füeß/ und gieng in das land das gegen Morgen ligt/ und sach sich umb/ und sihe/ da was ein brunn auff dem väld. Und sihe/ drey härd schaaff darbey. Dann von dem brunnen muoßtend die härd trincken/ und lag ein grosser stein vor dem loch des brunnens/ unnd sy pflägtend die härd alle daselbst zuo versamlen/ und den steyn von dem brunnenloch zeweltzen/ unnd die schaaff zetrencken/ unnd thettend alßdann den steyn wider für das loch an sein statt.

Unnd Jacob sprach zuo jnen: Jr brüeder/ wo sind jr här? Sy antwortetend: Wir sind von Haran. Er sprach zuo jnen: Kennend jr ouch Laban den sun Nahors? Sy antwortend: Wir kennend jn wol. Er sprach: Stadt es auch wol umb jn? Sy antwortetend: Es stadt wol umb jn. Unnd sihe/ da kumpt sein tochter Rachel mit den schaaffen. Er sprach: Es ist noch hoch tag/ unnd ist noch nit zeyt das vich ynzetryben: trenckend die schaaff/ und gond hin und weydend sy. Sy antwurtetend: Wir könnends nit/ biß das alle härd zuosamen bracht werdend/ und wir den steyn von des brunnens loch weltzen/ und also die schaaff trencken.

Als er noch mit jnen redt/ kam Rachel mit den schaaffen jrs vatters/ dann sy hüetet der schaaffen. Do aber Jacob sach Rachel die tochter Labans seiner muoter bruoder/ und die schaaff Labans seiner muoter bruoder/ tratt er hinzuo/ unnd weltzet den steyn von dem loch des brunnens/ und tranckt die schaaff seiner muoter bruoder/ unnd küsset Rachel/ huob auff sein stymm unnd weynet/ unnd sagt jr/ das er jres vatters bruoder wäre/ unnd Rebeka sun. Do lieff sy/ unnd sagts jrem vatter.

Do aber Laban höret von Jacob seiner schwester sun/ lieff er jm engegen/ und umbfieng und küsset jn/ und fuort jn in sein hauß. Do erzellet er jm alle dise geschicht. Do sprach Laban zuo jm: Wolan/ du bist mein beyn unnd mein fleisch. Und er bleyb bey jm ein monat lang. Darnach sprach er aber zuo Jacob: Darumb das du mein bruoder bist/ soltest du mir darumb umb sunst dienen? Sag an/ was sol dein lon sein? Laban aber hatt zwo töchteren/ die eltest hieß Lea/ und die jüngst Rachel. Aber Lea hatt ein blöd gsicht. Rachel was schön gestalt und schön von angsicht/ die selbig gewan Jacob lieb/ und sprach: Ich wil dir siben jar umb Rachel dein jüngste tochter dienen. Laban antwurtet: Es ist besser ich gebe dir sy/ dann eim andren/ bleib bey mir.

Also dienet Jacob umb Rachel siben jar/ und bedunckt jn als wärinds eintzige tag/ so lieb hatt er sy. Und Jacob sprach zuo Laban: Gib mir här mein weib/ dann die zeyt ist hie das ich beylige. Do luod Laban alle leüt deß orts/ und machet ein hochzeyt. Des abents aber nam er sein tochter Lea/ unnd bracht sy zuo jm hineyn/ und er beschlieff sy. Und Laban gab die Silpa sein magt Lea siner tochter zur magt.

Des morgens aber/ sihe/ da was es Lea. Und er sprach zuo Laban: Warumb hast du mir das thon? Hab ich dir nit umb Rachel gedienet? Warumb hastu mich dann betrogen? Laban antwurtet: Man thuot nit also in unserm land/ das man die jüngste außgebe vor der eltesten/ halt dise wuchen auß/ so wil ich dir dise ouch geben/ umb den dienst/ den du mir noch andre siben jar dienen solt. Jacob thett also/ und hielt die wuchen auß. Do gab er jm Rachel sein tochter zum weyb/ und Laban gab sein magt Bilha/ Rachel seiner tochter zur magt. Also lag er ouch bey Rachel/ und hatt auch Rachel lieber dann Lea/ und dienet jm fürhin die andren siben jar.

Do aber der Herr sach/ das Lea nüts geachtet ward/ machet er sy fruchtbar: und Rachel unfruchtbar. Und Lea ward schwanger/ und gebar einen sun/ den hieß sy Ruben/ und sprach: Der HERr hat angesehen mein ellend. Nun wirt mich mein mann lieb haben. Und ward abermals schwanger/ und gebar einen sun/ und sprach: Der HERR hat gehört das ich verachtet bin/ unnd hat mir disen ouch geben/ und hieß jn Simeon. Abermals ward sy schwanger/ unnd gebar einen sun/ und sprach: Nun wirt sich mein mann wider zuo mir thuon/ dann ich hab jm drey sün geboren/ darumb hieß sein namm Levi. Zum vierden ward sy schwanger/ unnd gebar einen sun/ unnd sprach: Nun wil ich dem HERREN dancken/ darumb hieß sy jn Juda/ und stuond still zegebären.

Das xxx. Capitel.

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Rachel gibt Jacoben jr magdt/ die gebirt jm zwen sün/ derglychen thuot Lea mit jr magdt/ gebirt jm auch zwen sün. Rachel nimpt die Allrun daß Jacob bey Lea schlaaffe/ die gebirt jm mer zwen sün und ein tochter. Rachel wirdt fruchtbar/ gebirt auch einen sun. Jacob understadt wider heym zuokeren/ Jm wirt lon seines diensts bestimpt/ und deßhalb ein pact gemachet/ dardurch er reych wirt.

Do Rachel sach/ das sy Jacob nüts gebar/ neydet sy jre schwester/ unnd sprach zuo Jacob: Schaff mir ouch kinder/ wo das nit/ so stirb ich. Jacob aber ward seer zornig auff Rachel/ unnd sprach: Bin ich dann an Gottes statt/ der dir weeret deines leybs frucht? Sy aber sprach: Sihe da ist mein magt Bilha/ leg dich zuo jr/ das sy mir auff meiner schoß gebäre/ unnd ich doch durch sy erbauwt werde: unnd gab jm also Bilha jr magt zum weyb.

Unnd Jacob legt sich zuo jr. Also ward Bilha schwanger/ unnd gebar Jacob einen sun. Do sprach Rachel: Gott hat mich gerochen/ und mein stimm erhört/ und mir einen sun geben/ darumb hieß sy jnn Dan. Abermals ward Bilha Rachels magt schwanger/ und gebar Jacob den anderen sun. Do sprach Rachel: Gott hat es gewendt mit mir unnd meiner schwester/ unnd ich bin vermüglich. Und hieß jn Naphtali.

Do nun Lea sach/ das sy still stuond zuo gebären/ nam sy jre magt Silpa/ unnd gab sy Jacob zum weyb. Also gebar Silpa Lea magt dem Jacob einen sun. Do sprach Lea: Das ist glück/ unnd hieß jn Gad. Darnach gebar Silba Lea magt/ Jacob den anderen sun. Do sprach Lea: Das wil mir wol/ dann mich werdend sälig preysen die töchter/ und hieß jnn Asser.

Ruben gieng auß zur zeyt der weytzen ernd/ und fand Allrun auff dem väld/ unnd bracht sy heym seiner muoter Lea. Do sprach Rachel zuo Lea: Gib mir der Allrun deynes suns ein teil. Sy antwurtet: Hastu nit gnuog das du mir meinen mann genommen hast/ und wilt auch die Alrun meines suns nemmen? Rachel sprach: Wolan/ laß jn dise nacht bey dir schlaaffen umb die Allrun deines suns. Do nun Jacob des abents vom väld kam/ gieng jm Lea hinauß engegen/ unnd sprach: Bey mir solt du ligen/ dann ich hab dich erkoufft umb die Allrun meines suns.

Und er schlieff die nacht bey jr. Und Gott erhöret Lea. Und sy ward schwanger/ und gebar Jacob den fünfften sun/ und sprach: Gott hat mir gelonet das ich mein magdt meinem mann geben hab/ und hieß jn Jsaschar. Abermals ward Lea schwanger/ und gebar Jacob den sechßten sun/ unnd sprach: Gott hat mich wol beradten. Nun wirt mein mann wider bey mir wonen/ dann ich hab jm sechs sün geboren/ und hieß jn Sebulon. Darnach gebar sy ein tochter/ die hieß sy Dina.

Gott gedacht aber an Rachel/ und erhöret sy/ und macht sy fruchtbar. Do ward sy schwanger/ und gebar einen sun/ und sprach: Gott hat mein schmaach von mir genommen/ und hieß jn Joseph/ und sprach: Gott wolt mir doch zuo letst einen sun zuothuon.

Do nun Rachel den Joseph geboren hatt/ sprach Jacob zuo Laban: Fertig mich ab/ so wil ich ziehen an mein ort und in mein land: gib mir meine weyber und meine kinder: darumb ich dir gedienet hab/ das ich ziehe: dann du weyst was für einen dienst ich dir gethon hab. Laban sprach zuo jm: Kan ich nit gnad vor deinen augen finden? Jch spür/ das mit Gott beraaten hat umb deinentwillen. Stimm den lon den ich dir geben sol. Er aber sprach zuo jm: Du weist wie ich dir gedienet hab/ und was du für vych hast under mir: du hattest wenig ee ich här kam/ nun aber ists außgespreytet in die menge/ unnd der HERR hat dich beraaten umb meinent willen. Und nun wenn sol ich auch für mein hauß acht haben? Er aber sprach: Was sol ich dir dann geben? Jacob sprach: Du solt mir nüts überal geben/ sunder so du mir thuon wilt das ich sag/ so wil ich widerumb weyden und hüeten deiner schaaffen. Jch wil heütt durch alle deine härd gon/ und sündere du von dannen alle fläckete und gringlete schaaff/ und alle falbe schaaff under den lemmeren. Was nun geringlet und gefläcket under den geyssen sein wirt/ das sol mein lon sein/ so wirt mir mein gerechtigkeyt widergelten heütt oder morgen/ wenn es kumpt zuo meinem lon vor dir/ also/ das/ was nit gefläcket und geringlet ist under den geyssen/ und falb under den lemmeren/ das sey ein diebstal bey mir.

Do sprach Laban: Sihe da/ es sey/ wie du gesagt hast. Und sünderet deß tags auß die gesprengten und geringleten böck/ und alle gefläckete und geringlete geyssen/ wo nun etwas weysses daran was/ unnd alles was falb was under den lemmern/ unnd thets under die hand seiner kinder/ unnd machet ort dreyer tagreyß weyt/ zwüschend jm und Jacob. Also weydet Jacob die übrigen härd Labans.

Jacob aber nam stäb von grüenen wyden/ haßlen und kestinen/ und schellet weysse streyffe daran/ und legt die stäb/ die er geschellt hatt/ in die trenckrünnen für die härd/ die da kommen muoßtend zuo trincken/ dz sy in der brunst empfahen soltynd/ wenn sy zuo trincken kämend. Also empfiengend die härd in der brunst ab den stäben/ und brachtend gesprengte/ gefläckete und geringlete. Do schied und sünderte Jacob die lemmer/ und thet sy zuo der härd zuo den gefläcketen: und alles was falb was in Labans härd/ das thet er zuo den gefläcketen. Und macht jm ein eigen härd/ die thet er nit zuo der härd Labans. Wenn aber der lauff der früelingen härd was/ legt er die stäb in die wasserrünnen für die augen der härd/ das sy ab den stäben empfiengend. Aber in der spätlinger lauff/ legt er sy nit hineyn. Also wurdend die spätling des Labans/ aber die früeling des Jacobs. Dahär ward der mann über die maß reych/ dz er vil schaaf/ mägdt und knecht/ kameel und esel hatt.

Das xxxj. Capitel.

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Jacob spürt vrbunst seines glücksals/ wirt geheissen wider heym ziehen/ macht sich auf mit aller zuogehörd/ Rachel stillt jrs vatters bilder/ Laban jagt jm nach/ wirdt im schlaaff vermanet nichts dann guots mit jm zuoreden/ verweyßt jmm die flucht/ suocht seine bilder hinder jmm/ die er aber nit findt/ machet einen pundt zum abscheyd mit jm/ unnd ziehend beyd seyts jr straaß. Jacoben begegnend die Engel.

Und es kamend für jn die red der kinder Labans/ daß sy sprachend: Jacob hat alles unnsers vatters guot zuo jm bracht/ unnd von unsers vaters guot hat er sölch reychtum zewägen bracht. Unnd Jacob sach an das angsicht Labans. Und sihe/ es was nit gegen jm wie gestern und vorgestern.

Und der HERr sprach zuo jm: Zeüch wider in dein vaterland/ und zuo deiner früntschaft/ ich wil mit dir sein. Do sanndt Jacob hin und ließ rüeffen Rachel und Lea auffs fäld zuo seiner härd/ und sprach zuo jnen: Jch sich euwers vaters angsicht das es nit gegen mir ist wie gestern und vorgestern. Aber der Gott meins vaters ist mit mir gewesen. Unnd jr wüssend/ das ich auß allen meinen krefftenn euwerm vatter gedienet hab.

Und er hat mich betrogen/ und nun zehen mal mein lon verenderet/ aber Gott hatt jm nit gestattet/ das er mir schaden thet. Wenn er sprach: Die geringleten söllend dein lon sein/ so truog die gantz härd geringlete. Wenn er aber sprach/ Die gesprengten söllend dein lon sein/ so truog die gantz härd fläckete. Also hat Gott die güeter euwers vatters jm entwennt/ und mir geben. Dann wenn die zeit des lauffs kam/ huob ich meine augen auf/ unnd sach im traum/ und sihe die böck sprungend auff die gesprängten/ gefläcketen/ und geringleten härd.

Unnd der engel Gottes sprach zuo mir im traum: Jacob. Und ich antwurtet: Hie bin ich: Er aber sprach: Heb auf deine augen/ und sihe/ die böck oder springwyder springend auff die gesprängten/ geflecketen/ und geringleten härd: dann ich hab alles gesehen was dir Laban thuot. Jch bin der Gott zuo Bethel/ da du den steyn gesalbet hast/ und mir da selbst ein gelübt than. Nun mach dich auf/ und zeuch auß disem land/ und zeuch wider in das land deiner fründtschaft.

Do antwurtent Rachel und Lea/ und sprachend zuo jm: Wir habend doch kein teil noch erb mer in unsers vatters hauß/ hatt er uns doch gehalten als die frömbden/ dann er hatt uns verkauft und unseren lon verzert. Darumb hat Gott unserm vatter entwennt seine reychtumb zuo uns und unsern kindern. Alles nun was Gott dir gesagt hat/ das thuo.

Also macht sich Jacob auff/ und luod seine kinder und weiber auff Kameelen/ und fuort hinweg all sein vich und alle sein haab die er zuo Mesopotamia erworben hatt/ das er käme zuo Jsaac seinem vatter im land Canaan. Laban aber was gangen seine härd zeschären. Und Rachel stal jrs vatters bilder. Also stal Jacob dem Laban zuo Syrien dz hertz/ damit das er jm nit sagte/ das er hinweg zuge. Also zoch er unnd alles was sein was/ macht sich auff und fuor über das wasser/ und richt sich nach dem berg Gilead.

Am dritten tag wards Laban gesagt/ das Jacob hin zuge. Unnd er nam seine brüeder zuo jm/ und jagt jm nach siben tagreyß/ unnd erzoch jn auff dem berg Gilead. Aber Gott kam zuo Laban dem Syrer im troum des nachts/ und sprach zuo jm: Hüet dich/ dz du mit Jacob nit etwas anders redest dann guotes. Unnd Laban nahet zuo Jacob. Jacob aber hatt sein hütten auffgeschlagen auff dem berg. Und Laban mit seinen brüederen schluog sein hütten ouch auf/ auff dem berg Gilead.

Do sprach Laban zuo Jacob: Was hastu gethon/ das du mein hertz gestolen hast/ und hast meine töchteren entfüeret/ als die durchs schwärdt gefangen wärind? Warumb hastu das verhalten/ das du flohest/ und hast dich mir entstolen/ und hast mir nichts gesagt/ dz ich dich hette geleytet mit fröuden/ mit singen/ mit trummen und harpffen? und hast mich nit lassen meine kinder unnd töchter küssen? Du hast torlich gethon/ und ich hette wol so vil macht/ das ich üch könnde übels thuon: aber euwers vatters Gott hat gestern zuo mir gesagt: Hüet dich das du mit Jacob nichts anders dann guots redest. Und diewyl du dann ye woltest ziehen/ und begärtest so vast deines vatters hauß/ warumb hastu mir meine Götter gestolen?

Jacob antwortet und sprach zuo Laban: Jch forcht du wurdest deine töchteren vonn mir reissen: bey welchem aber du deine Götter findest/ der sterbe hie vor unseren brüederen. Suoch das dein bey mir/ und nimms hin. Er wußt aber nit das sy Rachel gestolen hat. Do gieng Laban in die hütten Jacobs/ und Lea/ und deren beider mägt/ und fand neüt/ und gieng auß der hütten Lea/ in die hütten Rachels. Do nam Rachel die bilder/ und legt sy under das strauw oder bast der Kamelen/ unnd satzt sich darauff. Laban aber ersuocht die gantzen hütten/ unnd fand nichts. Do sprach sy zuo jrem vatter: Min herr zürn nüt/ dann ich kan nit uffston gegen dir: dann es gadt mir nach der frauwen wyß. Also suocht er und fand die bilder nit.

Unnd Jacob ward zornig/ und zancket mit Laban/ antwurt und sprach zuo jm: Was hab ich mißhandlet oder gsündet/ das du so auff mich erhitzget bist? Du hast allen meinen hußradt ersuocht/ was hastu deins haußradts funden? Leg es dar/ für meine und deine brüeder/ das sy zwüschen unns beyden erkennind. Zwentzig jar bin ich bey dir gewesen: deine schaaff unnd geyssenn sind nit unfruchtbar gewesen/ die wydder deiner härd hab ich nie geessen: was die thier zerrissend/ bracht ich dir nit/ ich muoßt es bezalen: du fordertest es von meiner hand/ es wäre mir des tags oder des nachts gestolen. Des tags verzerte mich die hitz/ und des nachts der frost/ und mein schlaaff weych von meinen ougen.

Also hab ich zwentzig jar in deinem hauß gedienet/ vierzähen umb deine töchtern/ und sechs umb deine härd/ du hast mir meinen lon zähen mal verenderet/ wo nit der Gott meines vatters/ der Gott Abrahams/ unnd die forcht Jsaacs/ auff meiner seyten gwesen wäre/ du hettest mich lär lassen ziehen. Aber Gott hat mein ellend und arbeyt angesehen/ und hat dich gestern gestraafft.

Laban antwurtet/ und sprach: Die töchtern sind meine töchteren/ und die kinder sind meine kinder/ und die härd sind mein härd/ und alles was du sichst ist mein: was kan ich meinen töchteren heüt/ oder jren kindern tuon die sy geboren habend? So kumm nun/ unnd laß uns einen pundt machen/ ich und du/ der ein zügnuß sye zwüschent mir und dir. Do nam Jacob einen steyn und richtet jn auff zuo einer sulen oder marcksteyn/ unnd sprach zuo seinen brüederen: Läsend steyn zuosamen. Und sy namend die steyn/ unnd machtennd einen hauffen/ und assent auff dem selben hauffen. Unnd Laban hieß jnn Jegar Sahadutha. Jacob aber hieß jn Gilead.

Do sprach Laban: Der hauff sey heütt zeüg zwüschen mir und dir (dahär heißt man jn Gilead) und sey ein warte/ dann er sprach: Der HERR sähe daryn zwüschen mir und dir/ wenn wir von einander kommend/ wo du meine töchtern beleydigest/ oder andere weyber darzuo nimpst. Es ist kein mensch mit uns/ sihe aber/ Gott ist der zeüg zwüschend mir und dir. Und Laban sprach weyter zuo Jacob: Sihe/ das ist der hauff/ und das ist der marcksteyn den ich auffgerichtet hab/ zwüschen mir und dir/ der selb hauff sey zeüg/ unnd der marcksteyn sey ouch zeüg/ wo ich härüber fare zuo dir/ oder du herüber farest zuo mir über disen hauffen und marcksteyn/ zebeschedigenn: der Gott Abrahams/ unnd der Gott Nahors/ und der Gott jrer vätteren/ sey richter zwüschent uns.

Und Jacob schwuor jm bey der forcht seines vatters Jsaacs. Und Jacob opffert ein opffer auff dem berg/ unnd luod seine brüeder das brot ze essen Und do sy geessen hattent/ blibennd sy auff dem berg über nacht. Des morgenns aber stuond Laban früe auff/ küsset seine kinder und töchter/ unnd gesägnet sy/ und zoch hin/ und kam wider an sein ort. Jacob aber zoch seinen wäg/ und es begegnetend jm die Engel Gottes. Unnd do er sy sach/ sprach er: Es sind Gottes heer/ und hieß die selbig statt Mahanaim.

Das xxxij. Capitel.

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Jacob schickt botten und geschenck vorhin zuo Esau/ der zeücht jm entgegen. Jacob teylet sein volck und vich auß forchtsamkeit in zwen hauffen/ ermanet Gott seines verheyssens/ ringet mit einem Engel/ der verrenckt jm ein hufft/ endert jm den nammen/ und sägnet jn.

Jacob aber schickt bottenn vor jm här zuo seynem bruoder Esau ins land Seir/ des välds Edom/ und befalch jnen/ und sprach: Also sagennd meinem herren Esau/ dein knecht Jacob laßt dir sagen: Jch bin bey Laban daussen gewesen/ und bin bißher under den frömbden gewesen/ und hab rinder und esel/ schaaff/ knecht und mägt/ und hab außgesandt dir meinem herren anzesagen/ das ich gnad vor deinen ougen funde.

Die botten kamend wider zuo Jacob/ und sprachend: Wir kamennd zuo deinem bruoder Esau/ und er zeücht dir ouch engegen mit vierhundert mann. Do forcht sich Jacob seer/ und jm ward angst/ und teylet das volck das bey jm was/ und die schaaff/ unnd die rinder/ und die kameel in zwey heer/ und sprach: So Esau kumpt auff das ein heer/ und schlecht es/ so wirdt das überig entrünnen. Weyter sprach Jacob: Gott meines vatters Abrahams/ Gott meines vatters Jsaacs/ HERr der du zuo mir gesagt hast: Zeüch wider in dein land und zuo deiner freündtschaft/ ich wil dir wol thuon. Jch bin zuo gering aller barmhertzigkeyt/ unnd aller treüw/ die du an deinem knecht thon hast (mit einem stab bin ich über disen Jordan gangen/ und nun bin ich zwey heer worden) errette mich von der hand meines bruoders/ von der hannd Esau/ dann ich förcht jn/ das er nit komme und schlahe mir die muoter sampt den kinderen. Du hast gesagt: Jch wil dir wol thuon/ unnd deinen somen machen wie das sand am meer/ das man vor vile nit zellen kan.

Und er bleib die nacht da/ und nam von dem das er vorhanden hatt/ geschenck seinem bruoder Esau/ zweihundert geissen/ zwentzig böck/ zweyhundert schaff/ zwentzig wyder/ und dreyssig saugende Kamel mit jren fülinn/ viertzig küe/ und zähen stier/ zwentzig eselin mit zähen fülin/ und thett sy under die hand seiner knechten/ ye ein härd bsunder/ und sprach zuo jnen: Gond vor mir hin/ und lassend platz unnd weyte zwüschend einer härd nach der anderen: und gebot dem ersten/ und sprach:

Wenn dir mein bruoder Esau begegnet/ und dich fraget: Wän gehörstu an/ und wo wilt du hin/ und weß ists das du vor dir treibest? solt du sagen: Es gehört deinem knecht Jacob zuo/ der sendet geschenck seinem herren Esau/ unnd zeücht hinden hernach. Also gebot er auch dem andren/ unnd dem dritten/ und allen die den härden nachgiengend/ und sprach: Wie ich euch gesagt hab/ so sagennd zuo Esau/ wenn jr auff jnn stossend/ unnd sagennd ja auch: Sihe/ dein knecht Jacob ist hinder unns. Dann er gedacht: Jch wil jnn versüenen mit dem geschenck/ das vor mir här gadt/ darnach wil ich jn sehen/ villeicht wirt er mich annemmen.

Also gieng dz geschenck vor jm här/ aber er bleib die selbig nacht im läger/ und stuond auff in der nacht/ und nam seine zwey weyber unnd die zwo mägdt/ und seine eylff kinder/ unnd zoch an den furt Jabok/ nam sy/ unnd füeret sy über das wasser/ das hinüber kam was er hatt/ und bleib er hie disset allein.

Do rang ein mann mit jm biß die morgenröte anbrach. Und do er sach/ das er jnn nit übergwaltigen mocht/ rüeret er das gleych seiner hufft an: unnd das gleych seiner hufft ward ab dem ringen mit jm verrenckt. Und er sprach: Laß mich gon/ dann die morgenröte bricht an. Aber er antwurtet: Jch lass dich nit/ du gäbist dann mir gewunnen. Er sprach: Wie heissest du? Er antwortet: Jacob. Er sprach: Du solt nit mer Jacob heissen/ sunder Jsrael. Dann du hast mitt Gott und mit menschen gekempfft/ und bist obgelägen. Und Jacob fragt jn/ und sprach: Sag mir an/ wie heyssestu? Er aber sprach: Warumb fragstu wie ich heyß? Und er gab jm gewunnen daselbst. Und Jacob hieß die stett Pniel/ dann ich hab Gott von angsicht gesehen/ und mein seel ist genäsen. Und als er vor Pniel über kam/ gieng jm die Sonn auf/ und er hincket an siner hufft. Dahär essent die kinder Jsraels kein nerffen auff dem gleych der hufft/ biß auff den hüttigen tag: darumb das der nerff an dem gleych der hufft Jacob gerüeret ward.

Das xxxiij. Capitel.

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Jacob zeücht seinem bruoder Esau mit seinem volck engegen/ Sy besprachend sich freündtlich mit einander: werdend eins/ Esau erbeüt sich vil guots gegen seinem bruoder. Jacob kumpt gen Sochot und Salem/ da wonet er.

Jacob huob seine augen auf/ und sach seinen bruoder Esau kommen mit vierhundert mann/ und teylet seine kinder zuo Lea/ und zuo Rachel/ und zuo beiden mägten/ und stellet die mägt mit jren kindern vornen an/ und Lea mit jren kindern hernach/ und Rachel mit Joseph zuo letst/ und er gieng vor jnen här/ unnd bucket sich vor jnen siben mal auff die erdenn/ biß er zuo seinem bruoder kam. Esau aber lieff jm entgegen/ und umbfieng jn/ und viel jm umb den hals/ und küsset jn/ und weynet/ und huob seine augen auf/ und sach die weiber mit den kinderen/ und sprach: Wär sind dise bey dir? Er antwurtet: Es sind kinder/ die Gott deinem knecht beschert hat. Und die mägt trattend hinzuo mit jren kindern/ und bucktend sich vor jm. Lea tratt auch hinzuo mit jren kinderen/ und bucktend sich vor jm. Darnach tratt Joseph und Rachel hinzuo/ und bucktend sich auch vor jm. Und er sprach: Was wiltu mit allem dem heer/ dem ich begegnet bin? Er antwurtet: Das ich gnad funde bey meinem herren. Esau sprach: Jch hab gnuog/ mein bruoder/ behalt wz du hast. Jacob antwortet: Ach nit/ hab ich gnad funden vor dir/ so nimm mein geschenck von meiner hand. (Dann ich sach dein angesicht/ als sähe ich Gottes angesicht) und biß mit mir versüenet. Nimm dise gaab an/ die ich dir zuobracht hab/ dann Gott hat mirs beschert/ und ich hab alles gnuog. Also nötiget er jn/ das ers annam.

Und er sprach: Lassend uns fürziehen und reysenn/ ich wil nebend dir ziehen. Er aber sprach zuo jm: Mein herr/ du erkennst das ich zarte kinder bey mir hab/ darzuo klein und groß vich/ das noch jung ist/ wenn sy einen tag übertriben wurdind/ wurde mir die gantz härd sterben. Mein herr gange vor seinem knecht hin. Jch wil gemächling hinnach treyben/ nach dem das vich und die kinder gon könnend/ biß das ich komme zuo meinem herren in Seir. Esau sprach: So wil ich doch bey dir lassen etlich vom volck/ das mit mir ist. Er antwortet: Was ists von nöten? Laß mich nun gnad vor meinem herren finden.

Also zoch des tags Esau widerumb seines wägs gen Seir. Und Jacob zoch gen Sucoth/ und bauwet jm ein hauß/ und machet seinem vich hütten. Dahär heißt die statt Sucoth. Darnach kam Jacob gen Salem zuo der statt Sichem/ die im land Canaan ligt/ nach dem er auß Mesopotamia kommen wz/ und machet sein läger vor der statt/ und kauft ein stuck ackers von den kindern Hemor/ des vatters Sichem/ umb hundert groschen. Daselbst richtet er seine hütten auff/ unnd richtet daselbst einen altar zuo/ und ruofft an den namen des starcken Gottes Jsraels.

Das xxxiiij. Capitel.

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Dina Jacobs tochter wirdt vom jungen fürsten des lands geschwecht/ dannen här ein groß bluotvergiessen unnd schaden allen landtleüten erwachßt.

Dina aber/ Lea tochter/ die sy Jacob geboren hatt/ gieng hinauß die töchteren des lands zuo beschauwen. Do die sach Sichem Hemors sun des Heviters/ der deß lands herr was/ nam er sy/ und beschlieff sy/ und schwechet sy: und sein hertz hieng an jr/ und hatt die magt lieb/ und redt freündtlich mit jr/ und sprach zuo seinem vatter Hemor: Nimm mir das meydlin zum weib.

Und Jacob erfuor das sein tochter Dina geschendt was/ und seine sün warend mit dem vich auff dem väld/ und Jacob schweyg biß das sy kamend. Do gieng Hemor Sichems vatter herauß zuo Jacob/ mit jm zereden. Jn dem kamend die sün Jacobs vom väld. Und do sy es hortend/ verdroß es die menner/ und wurdend seer zornig/ das er ein torheyt in Jsrael begangen/ und Jacobs tochter beschlaffen hatt: dann also pflägt man nit zethuon.

Do redt Hemor mit jnen/ und sprach: Meines suns Sichem hertz sähnet sich nach euwer tochter/ lieber gebend sy jm zum weyb: befreündend euch mit uns/ gebend uns euwere töchter/ und nemmend jr unsere töchter/ und wonend bey uns/ dz land sol euch offen sein/ wonend und wärbend/ und werdend eynlendig darinnen. Und Sichem sprach zuo jrem vatter und brüederen: Lassend mich gnad bey euch finden/ was jr mir sagend/ das wil ich geben/ forderend nun frey von mir morgengaab und geschenck/ ich wils geben/ wie jrs heüschend/ gebend mir nun die magt zum weib.

Do antwortetend Jacobs sün dem Sichem/ und seinem vatter Hemor/ und redtend betruglich/ darumb das jr schwester Dina geschendt was/ und sprachend zuo jnen: Wir könnend das nit thuon/ dz wir unser schwester einem unbeschnittnen mann gebind: dann das wäre uns ein schand. Doch denn wellent wir euch zewillen sein/ so jr uns gleych werdend/ und alles was männlich under euch ist/ beschnitten werde/ denn wellend wir unsere töchtern euch geben/ und euwere töchtern uns nemmen/ und bey euch wonen und ein volck sein. Wo jr aber uns nit hörend/ euch zebeschneyden/ so wellend wir unsere tochter nemmen/ und davon ziehen. Die red gefiel Hemor und seinem sun wol/ und der jüngling verzoch nit sölichs zethuon/ dann er hatt lust zuo der tochter Jacobs: und er was herrlich gehalten ob allen in seines vatters hauß. Do kamend sy nun/ Hemor und sein sun Sichem/ under der statt thor/ unnd redtend mit den burgeren der statt/ und sprachend: Dise leüt sind fridsam bey uns/ unnd wellend im land wonen und wärben/ so ist nun das land weyt zuo beiden seyten/ wir wellent uns jre töchtern nemmen/ und jnen unser töchter geben. Aber denn wellend sy uns zewillen sein/ dz sy bey uns wonind/ und ein volck mit uns werdind/ wo wir alles wz männlich under uns ist beschneiden/ gleich wie sy beschnitten sind: jr vich und güeter/ und alles was sy habend wirt unser sein/ so wir nun jnen zewillen werdend/ das sy bey uns wonind.

Und sy volgtend dem Hemor und Sichem seinem sun/ alle die zuo seiner statt thor auß und eyngiengend/ und beschnittend alles was männlich was/ das zuo seiner statt auß und eyngieng. Und am dritten tag/ do sy es schmirtzet/ namend die zwen sün Jacobs/ Simeon und Levi/ der Dina brüeder/ ein yetlicher sein schwärdt/ und giengend in die statt kecklich/ und erwürgtent alles was männlich wz/ und erwürgtend auch Hemor und seinen sun Sichem mit der scherpffe des schwärdts/ und namend jr schwester Dina auß dem hauß Sichem/ und giengend darvon.

Do kamennd die sün Jacobs über die erschlagnen/ und plündertend die statt/ darumb das sy hattend jr schwester geschendt/ und namend jre schaaff/ rinder/ esel/ und was in der statt und auff dem väld was/ unnd allerley haab/ alle kinder und weiber namend sy gefangen/ unnd plündertend alles was in den heüseren was.

Und Jacob sprach zuo Simeon und Levi: Jr habennd zuogericht das ich stinck vor den eynwoneren diß lands/ den Cananitern und Pheresitern/ und ich bin ein geringer hauff: wenn sy sich nun versamlennd über mich/ so werdend sy mich schlahen/ also wird ich vertilgket sampt meinem hauß. Sy antwortetend aber: Soltend sy dann mit unser schwester/ als mit einer huoren handlen?

Das xxxv. Capitel.

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Jacob heyßt die seinen die bilder vergraben. Rachel sein weib stirbt an der geburt BenJamins. Jacob wirt Jsrael genennt. Ruben beschlaafft Bilham/ das kebsweyb seines vatters.

Und Gott sprach zuo Jacob: Mache dich auff/ und züch gen BethEl/ und wone daselbst/ und mach daselbst einen altar dem Gott der dir erscheyn/ do du flochest von deinem bruoder Esau. Do sprach Jacob zuo seinem hauß und zuo allen die bey jm warend: Thuond von euch die frömbden Götter die under euch sind/ und reynigend euch/ und enderend euwere kleyder/ und lassend uns auff sein und gen BethEl ziehen/ dz ich daselbst einen altar mache dem Gott der mich erhöret hat/ zur zeyt meines trüebsals/ und ist mit mir gewesen auff dem wäg den ich gezogen bin.

Do gabend sy jm alle frömbden Götter die under jren henden warend/ und jre orenring/ und er vergruob sy under ein eych die nebend Sichem stuond/ und zoch auß. Unnd es kam ein forcht Gottes über die stett die umbhär lagend/ das sy den sünen Jacobs nit nachjagtend. Also kam Jacob gen Lus im Land Canaan/ die da BethEl heißt/ sampt allem dem volck das mit jm was/ und bauwet daselbst einen altar/ und hieß die statt BethEl/ darumb das jm daselbst Gott erschinenn was do er floch von seinem bruoder. Do starb Debora der Rebeka amme/ und ward begraben under BethEl under der eychen/ und ward genennt die Klag eych.

Und Gott erschein Jacob abermals nach dem er auß Mesopotamia kummen was/ und sägnet jn/ und sprach zuo jm: Du heyssest Jacob/ aber du solt nit mer Jacob heissen/ sunder Jsrael soltu heissen. Und also heißt man jn Jsrael.

Und Gott sprach zuo jm: Jch bin der Gott Schadai/ das ist/ ein vollmächtiger/ und ein überflüssige gnuogsame und völle alles guoten: fruchtbare und mere dich: völcker und völckerhauffen söllend von dir kummen/ und künig söllend auß deinen lendinen kummen/ und dz land das ich Abraham und Jsaac geben hab/ wil ich dir geben/ und wils deinem somen nach dir geben. Also fuor Gott auf von jm/ von dem ort/ da er mit jm geredt hat. Jacob aber richtet ein steynine saul auf an dem ort da er mitt jm geredt hatt/ und goß tranckopfer drauff/ und begoß jn mit öl. Unnd Jacob hieß das ort da Gott mit jm geredt hatt/ BethEl.

Und er zoch von BethEl/ und do noch ein väldwägs wz von Ephrath/ do gebar Rachel/ und die geburt kam sy hart an. Do es jr aber so saur ward in der geburt/ sprach die Hebamm zuo jr: Förcht dich nit/ dann disen sun wirstu auch haben. Do jr aber die seel außgieng dz sy sterben muoßt/ hieß sy jn BenOni/ aber sin vatter hieß jn BenJamin. Also starb Rachel/ unnd ward begraben an dem wäg gen Ephrat/ die nun heißt BethLehem. Und Jacob richtet ein saul auff ob jrem grab/ daselbst ist der grabstein Rachels biß auff disen tag. Und Jsrael zoch auß/ und richtet ein hütten auff yhensit dem thurn Eder.

Und es begab sich/ do Jsrael in dem land wonet/ gieng Ruben hin/ und schlieff bey Bilha seines vatters kebsweyb. Unnd das kam für Jsrael. Es hatt aber Jacob zwölff sün. Die sün Lea warend dise: Ruben der erstgeboren sun Jakobs/ Simeon/ Levi/ Juda/ Jsaschar/ und Sebulon. Die sün Rachels/ warend Joseph und BenJamin. Die sün Bilha Rachels magt/ Dan und Naphtali. Die sün Silpa Lea magt/ Gad und Asser. Das sind die sün Jacobs/ die jm geborn sind in Mesopotamia. Und er kam zuo seinem vatter Jsaac gen Mamre in die hauptstatt/ die da heyßt Hebron/ da Abraham und Jsaac frömbdling innen gwesen sind. Und Jsaac ward hundert und achtzig jar alt/ und nam ab und starb/ und ward versamlet zuo seinem volck/ alt/ und des läbens satt: und seine sün Esau und Jacob begruobend jn.

Das xxxvj. Capitel.

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Jn disem Capitel werdend die fürsten die von Esau komment erzellt/ und der abzug Esaus von seinem bruoder.

Diß ist das geschlächt Esaus/ der da heißt Edom. Esau nam weiber von den töchteren Canaan. Ada die tochter Elon des Hethiters: und Ahalibama die tochter des Ana/ das kindskind Zibeons des Hevithers. Und Basmath/ Jsmaels tochter/ Nebaroths schwester. Und Ada gebar dem Esau/ Eliphas. Aber Basmath gebar Reguel. Ahalibama gebar Jeus/ Jaelam und Korah. Das sind Esaus kinder/ die jm geboren sind im land Canaan.

Und Esau nam seine weiber/ sün und töchter/ und alle seelen seines hauß/ sein hab/ und alles vich mit allen güeteren/ so er im land Canaan erworben hatt/ und zoch in ein land von seinem bruoder Jacob: dann jr hab was zegroß/ das sy nit kondtent bey einander wonen: und das lannd/ darinnen sy frömbdling warend/ mocht sy nit ertragen vor jren güeteren. Also wonet Esau auff dem gebirg Seir/ und Esau ist der Edom. Diß ist das geschlächt Esau/ vonn dem die Edumiter här kummend auff dem gebirg Seyr. Und also heissend die kinder Esaus: Eliphas der sun Ada Esaus weyb/ Reguel der sun Basmath Esaus weyb. Eliphas sün aber/ warennd dise: Theman/ Omar/ Zepho/ Gaetham und Kenas. Und Thimna wz ein kebsweib Eliphas/ Esaus sun/ die gebar Amelek. Das sind die kinder von Ada Esaus weib. Die kinder aber Reguel sind dise: Nahath/ Serah/ Samma/ Misa. Das sind die kinder vonn Basmath Esaus weyb. Die kinder aber von Ahalibama Esaus weib/ der tochter des Ana/ das kindskind Zibeons/ sind die/ die sy dem Esau gebar/ Jeus/ Jaelam und Korah. Das sind die fürsten under den kinderen Esaus. Die kinder Eliphas des ersten suns Esau/ warend dise: Der fürst Theman/ der fürst Omar/ der fürst Zepho/ der fürst Kenas/ der fürst Korah/ der fürst Gaethan/ der fürst Ameleck. Das sind die fürsten von Eliphas im land Edom/ und sind kinder von der Ada. Und das sind die kinder Reguel Esaus sun/ Der fürst Nahath/ der fürst Serah/ der fürst Samma/ der fürst Misa. Das sind die fürsten von Reguel im land der Edumiter/ und sind kinder von der Basmath/ Esaus weib. Das sind die kinder Ahalibama Esaus weib/ Der fürst Jeus/ der fürst Jaelam/ der fürst Korah. Das sind die fürsten von Ahalibama/ der tochter des Ana/ Esaus weib. Das sind Esaus kinder und jre fürsten. Er ist der Edom. Die kinder aber von Seyr des Horiten/ der im land wonet/ sind dise: Lothan/ Sobal/ Zibeon/ Ana/ Dison/ Ezer und Disan. Das sind die fürsten der Horiten/ alle kinder des Seyr im land Jdumea. Aber des Lothans kinder warend dise: Hori und Heman/ und Lothans schwester hieß Timna.

Die kinder von Sobal warend dise: Alwan/ Manahat/ Ebal/ Sepho und Onam. Die kinder von Zibeon warend: Aia und Ana/ das ist der Ana der in der wüeste maulpfärd erfannd/ do er seines vatters Zibeon esel hüetet. Die kinder aber Ana warend: Dison von Ahalibama/ das ist die tochter Ana.

Die kinder Dison warend: Hemdan/ Esban/ Jethran und Charan. Die kinder Ezer warend: Bilhan/ Seawan/ und Ackan. Die kinder Disan warend: Uz und Aran.

Diß sind die fürsten der Horiten: Der fürst Lothan/ der fürst Sobal/ der fürst Zibeon/ der fürst Ana/ der fürst Dison/ der fürst Ezer und der fürst Disan. Das sind die fürsten der Horiten/ die geregiert habend im land Seyr.

Die künig aber/ die im land Edumea geregiert habent/ ee dann die kinder Jsrael künig hattend/ sind dise: Bela was künig in Edumea/ ein sun Beor/ und sein statt hieß Dinhaba. Und do Bela starb/ ward künig an sein statt Jobab/ ein sun Serah von Bazra. Do Jobab starb/ ward an sein statt künig Husam auß der Themaniter land. Do Husam starb/ ward künig an sein statt Hadad/ ein sun Bedad/ der die Madianiter schluog auf der Moabiter fäld/ und sein statt hieß Awith. Do Hadad starb/ ward künig an sein statt Samla von Masreck. Do Samla starb/ ward künig an sein statt Saul von Rehoboth am wasser. Do Saul starb/ ward an sein statt künig BaalHanam ein sun Achbors. Do BaalHanam/ Achbors sun/ starb/ ward künig an sein statt Hadad/ und sein statt hieß Pagu/ und sein weyb hieß MehetAbeel/ ein tochter Matred/ und ein tochter Mesahab.

Also heissent die fürsten von Esau in jren geschlächten/ örteren unnd nammen. Der fürst Thimna/ der fürst Alwa/ der fürst Jethet/ der fürst Ahalibama/ der fürst Ela/ der fürst Pinon/ der fürst Knas/ der fürst Theman/ der fürst Mibzar/ der fürst Magdiel/ der fürst Jram. Das sind die fürsten in Edumea/ wie sy gewonet habend im lannd jrer besitzung. Und Esau ist der vatter der Edumiter.

Das xxxvij. Capital.

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Joseph dem vatter der liebst sun/ ward von seinen brüedern verhaßt/ und in Egypten verkaufft.

Jacob aber wonet im land/ da sein vatter ein frömbdling innen was/ namlich im land Canaan. Und dz sind die geburten Jacobs. Joseph was sibenzähenn jar alt/ do er ein hirt des vichs ward mit seinen brüederen/ und der knab was bey den kinderen Bilha/ unnd Silpa seines vatters weybern/ unnd bracht für jren vatter jre muotwillen unnd boßheyt. Jsrael aber hatt Joseph lieber dann alle seine kinder/ darumb das er jn im alter geborn hat/ und machet jm einen geteylten rock.

Do nun seine brüeder sahend/ das jn jr vatter lieber hatt dann alle seine brüeder/ warend sy jm feynd/ und mochtend jm kein freüntlich wort zuosprechen. Darzuo hatt Joseph ein mal einen traum/ unnd sagt seinen brüederen darvon. Do wurdend sy jm noch feynder/ dann er sprach: Lieber hörend was mir doch traumet hat: Mich duocht wir bundind garbenn auff dem väld/ unnd mein garb richtete sich auf/ und stuond/ und euwere garben bucktend sich umbher gegen meiner garben. Do sprachend seine brüeder zuo jm: Soltest du unser künig werden/ und über uns herschen? Und wurdend jm noch feynder umb seines traums und seiner red willen.

Unnd er hatt noch einen anderen traum/ den erzellet er seinen brüederen unnd sprach: Sehend/ ich hab noch einen traum gehept: Mich duocht/ die Sonn und der Mon unnd eylff sternen bucktend sich vor mir. Und do das seinem vatter und seinen brüederen gesagt ward/ straffet jn sein vatter/ und sprach zuo jm: Was ist das für ein traum/ der dir getraumet hat? sol ich unnd dein muoter unnd deine brüeder kommen/ und für dich auff die erden fallen? Und seine brüeder neydetend jn. Aber sein vatter behielt dise wort.

Do nun seine brüeder hingiengent zuo weyden das vich jres vatters in Sichem/ sprach Jsrael zuo Joseph: Hüetend nit deine brüeder des vichs in Sichem? Kumm ich wil dich zuo jnen senden. Er aber sprach: Hie bin ich. Und er sprach: Gang hin und sich obs wol stande umb deine brüeder/ und umb das vich/ und sag mir wider wie es stande. Unnd er sandt jn auß dem tal Hebron/ das er gen Sichem gienge.

Do fand jn ein mann/ das er irrs gieng auff dem väld/ der fragt jn und sprach: Wän suochestu? Er antwortet: Jch suoch meine brüeder/ lieber sag mir an/ wo sy hüetind. Der mann sprach: Sy sind von dannen zogen/ dann ich hort/ das sy sagtend: Lassend uns gen Dothan gon. Do volget Joseph seinen brüederen nach/ und fand sy zuo Dothan.

Als sy jn nun sahend von verrunß/ ee dann er nach zuo jnen kam/ schluogend sy an/ das sy jn tödetind/ und sprachend under einander: Sehend/ der tröumer kumpt dahär/ so kummend nun/ und lassend uns jn erwürgen/ und in ein gruob werffen/ unnd sagen: Ein böses thier hab jn fressen/ so wirdt man sehen was seine tröum sind.

Do das Ruben hort/ wolt er jnn auß jren henden erredten/ und sprach: Lassend unns nit ein seel schlahen. Und weiter sprach Ruben zuo jnen: Vergiessend nit bluot/ sunder werffend jn in dise gruob die in der wüeste ist/ und legend jr nit hand an jn. Er wolt jn aber auß jrer hand erretten/ das er jn dem vatter widerbrächte.

Als nun Joseph zuo seinen brüederen kam/ zugennd sy jm seinen rock mit dem geteylten rock auß/ den er anhatt/ und nament jn/ und wurffend jn in ein gruob/ aber die selbig gruob was lär und kein wasser darinnen/ und satztend sich nider zuo essen. Jn dem huobend sy jre augen auff/ und sahend ein hauffen Jsmaelitern kummen von Gilead/ mit jren Kamelen/ und truogend gwürtz/ balsam unnd myrrhen/ und zugend hinab in Egypten.

Do sprach Juda zuo seinen brüedern: Was hilffts unns das wir unseren bruoder erwürgend/ unnd sein bluot verbergend? Kummend lassend uns jn den Jsmaeliteren verkauffen/ das sich unser hend nit an jm vergreyffind/ dann er ist unser bruoder/ unser fleisch und bluot. Und sy volgtend jm. Und do die Madianiter/ die kauffleüt fürhin reysetend/ zugend sy jn herauß auß der gruoben/ und verkaufftend jn den Jsmaelitern umb zwentzig silberling/ die brachtend jn in Egypten.

Als nun Ruben wider zuo der gruoben kam/ und fand Joseph nit darinnen/ zerreyß er sein kleyd/ und kam wider zuo seinen brüedern/ und sprach: Der knab ist nitt da/ wo sol ich hin? Do namend sy Josephs rock/ und metzgetend einen geyßbock/ und tuncketend den rock im bluot/ unnd schicktend den geteylten rock hin/ und liessend jn jrem vatter bringen unnd sagen: Disen habend wir funden/ sihe/ obs deines suns rock sey/ oder nit.

Er kant jn aber/ und sprach: Es ist meines suns rock/ ein böß thier hat jn fressen/ ein reyssend thier hat Joseph zerrissen. Und Jacob zerreyß seine kleider/ und legt einen sack umb seine lenden/ und truog leyd umb seinen sun lange zeyt. Und alle seine sün und töchter trattennd herzuo/ das sy jn trostind. Aber er wolt sich nit trösten lassen/ und sprach: Jch wird mit leyd hinunter faren in die gruoben zuo meinem sun. Und sein vatter beweynet jn. Aber die Madianiter verkaufftend jn in Egypten dem Potiphar des Pharaons hoffmeister.

Das xxxviij. Capitel.

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Hierinn wirt begriffen die geschicht wie Judas weybet/ seines suns weyb beschlaaffet/ und wie sy von jm zwen sün empfacht und gebirt.

Es begab sich umb die selben zeyt das Juda hinab zoch von seinen brüederen/ und thett sich zuo einem mann zuo Odollam/ der hieß Hira. Und Juda sach daselbst eines Cananiters manns tochter/ der hieß Sua/ und nam sy. Und do er sy beschlieff/ ward sy schwanger/ und gebar einen sun/ den hieß er/ Er.

Und sy ward aber schwanger/ und gebar einen sun/ den hieß sy Onan. Sy fuor für/ und gebar einen sun/ den hieß sy Sela. Unnd do sy jn gebar/ hort sy auf gebären.

Und Juda gab seinem ersten sun Er ein weyb/ die hieß Thamar. Aber er wz böß vor dem HERRN/ darumb tödet jn der HERR. Do sprach Juda zuo seinem sun Onan: Leg dich zuo deines bruoders weyb/ und vermächle dich mit jr/ das du deinem bruoder somenn erweckest. Aber do Onan wußt dz der som nit sein eygen sein solt/ wenn er sich zuo seines bruoders weyb legte/ ließ ers auff die erden fallen/ unnd verderbts/ auff das er seinem bruoder nit somen gäbe. Das gefiel dem HERREN übel das er thett/ unnd tödet jn auch.

Do sprach Juda zuo seins suns weib Thamar: Bleyb ein witwen inn deines vatters hauß/ biß mein sun Sela groß wirt: dann er gedacht/ villeicht möchte er auch sterben wie seine brüeder. Also gieng Thamar hin/ und bleyb in jres vatters hauß. Do nun vil tag verlauffen warend/ starb des Sua tochter/ Judas weib. Und nach dem Judas außgetrauret hat/ gieng er hinauff seine schaaff zebeschären gen Thimnath mit seinem gsellen Hira von Odollam.

Do ward der Thamar angesagt: Sihe/ dein schwäher gadt hinauff gen Thimnath seine schaaff zuo beschärenn. Do leget sy die witwen kleyder von jr die sy truog/ schleygeret/ unnd verhüllet sich/ unnd satzt sich für die thür herauß an den wäg/ gegenn Thimnath. Dann sy sach das Sela was groß worden/ und sy was jm nit zum weib geben.

Do sy nun Juda sach/ meinet er/ es wär ein huor/ dann sy hatt jr angesicht verdeckt/ und machet sich zuo jr am wäg/ und sprach: Lieber laß mich bey dir ligen. Dann er wußt nit dz sy seines suns weyb wäre. Sy antwortet: Wz wilt du mir geben/ das du bey mir ligest? Er sprach: Jch wil dir ein geyßbock vonn der härd schicken. Sy antwortet: So gib mir ein pfand/ biß dz du mirs schickst. Er sprach: Was wiltu für ein pfand/ das ich dir gebe? Sy antwortet: Dein sigel/ und dein armzierd und deinen stab den du in deinen henden hast. Do gab ers jr/ und lag bey jr/ unnd sy ward von jm schwanger. Und sy macht sich auff/ und gieng hin/ und thett den schleyer ab/ und legt jre witwen kleyder wider an.

Juda aber sendet den geyßbock durch seinen gsellen von Odollam/ das er das pfand wider holete von dem weyb/ und er fand sy nit. Do fragt er die leüt desselbigen orts/ und sprach: Wo ist die huor die da aussen am wäg saß? Sy antwortetend: Es ist kein huor hie gwesen. Und er kam wider zuo Juda/ und sprach: Jch hab sy nit funden/ darzuo sagend die leüt desselben orts/ es sey kein huor da gwesen. Juda sprach: Sy habs jr/ das wir nit villeicht zeschanden werdind/ dann ich hab den bock geschickt/ so hastu sy nit funden.

Uber drey Monat ward Juda gesagt: Dein schnur Thamar hat gehuoret/ darzuo sihe/ sy ist von huorey schwanger worden. Juda sprach: Bringennd sy herfür/ daß sy verbrennt werde. Und do man sy herfür bracht/ schickt sy zuo jrem schwäher/ und sprach: Von dem mann bin ich schwanger worden/ deß diß ist. Und sprach: Lieber bsich weß ist dz sigel/ und die armzierd/ und der stab? Juda kennets/ und sprach: Sy ist gerechter dann ich/ dann ich hab sy nitt geben meinem sun Sela/ doch beschlieff er sy nit mer.

Und do sy gebären solt/ wurdend zweyling in jrem leyb erfunden. Unnd als sy yetz gebar/ gab sich ein hand herauß/ do nam die Hebamm/ und band einen roten faden darumb und sprach: Der wirt der erst herauß kummen. Do aber der sein hannd wider hineyn zoch/ kam sein bruoder herauß. Und sprach: Warumb ist umb deinentwillen ein fach zerrissen? Und man hieß jn Perez. Darnach kam sein bruoder herauß/ der den roten faden umb sein hand hat/ und man hieß jn Sarah.

Das xxxix. Capitel.

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Joseph wirdt von seinem herren geliebt/ Von der frauwen zuo unordenlicher lieb gereytzt: und so er jr nit verwilliget/ gefangen.

Joseph ward hinab in Egypten gefüert/ unnd Potiphar ein Egyptischer mann des Pharaons oberster hoffmeister/ kaufft jn von den Jsmaelitern/ die jn hinab brachtend. Unnd der HERR was mit Joseph/ das er ein glücksäliger mann ward/ und was in sines herren des Egypters hauß. Und sein herr sach das der HERR mit jm was: dann alles was er thett/ das ließ der HERR glücklich enden durch jn: also/ das er gnad fand vor seinem herren/ und sein diener ward. Der setzet jn über sein hauß/ und alles was er hatt/ thet er under seine hend. Und von der zeit an/ do er jn über sein hauß/ und alle güeter gesetzt hat/ beriedt der HERr des Egypters hauß umb Josephs willen/ und was eitel sägen des HERREN in allem was er hatt/ im hauß und im väld: darumb ließ ers alles under Josephs hend/ was er hatt.

Und er nam sich keins dings an dann allein der speyß die er aß/ und Joseph was einer erberen gstalt und schönes angsichts. Und es begab sich nach disem geschicht/ das seines herren weyb jr augen auff Joseph warff/ und sprach: Schlaf bey mir. Er aber widert sich deß/ und sprach zuo jr: Sihe/ mein herr weißt nit was im hauß ist/ unnd alles was er hat/ das hat er under meine hend gethon. Unnd nieman ist so groß und fürnäm im hauß als ich/ und er hat nichts verhalten vor mir/ on dich: dann du bist sein weyb. Wie sölte ich dann nun sölich grosses übel begon/ und wider Gott sündigen? Aber sy treyb söliche wort gegen Joseph täglich. Aber er volget jren nit/ das er bey jren schlaffen wölte/ wiewol er bey jr was.

Es begab sich auff ein zeyt/ das Joseph in das hauß gieng/ seine geschäfft zethuon/ und was kein mensch vom gsind deß hauses darbey. Und sy erwütschet jn bey seinem kleyd/ und sprach: Schlaff bey mir. Aber er ließ dz kleyd in jrer hand/ und floch/ unnd lieff zum hauß hinauß.

Do sy nun sach das er sein kleyd in jrer hannd ließ/ unnd hinauß entfloch/ rüeffet sy dem gsind im hauß/ und sprach zuo jnen: Sehend/ er hat uns den Ebreischen mann hereyn gebracht/ das er uns zeschanden machte. Er kam zuo mir hereyn/ das er bey mir schlieffe: ich schrey aber mit lauter stimm. Und do er höret das ich ein geschrey machet und ruofft/ do ließ er sein kleyd nebent mir/ und floch/ unnd lieff hinauß.

Und sy legt sein kleyd nebent sich/ biß sein herr heym kam/ und sagt zuo jm eben die selben wort/ und sprach: Der Hebreisch knecht/ den du uns hereyn gebracht hast/ kam zuo mir hereyn/ das er mich zeschanden machte. Do ich aber ein geschrey machet/ und ruofft/ do ließ er sein kleyd nebent mir/ und floch hinauß. Als sein herr höret die red seines weybs/ die sy jm sagt/ und sprach: Also hat mir dein Hebreischer knecht gethon/ ward er seer zornig.

Do nam jn sein herr/ und legt jn in die gefengknus/ da des künigs gefangnen innen lagend. Unnd lag daselbst in der gefengknuß. Aber der HERR was mit jm/ unnd neyget sein huld zuo jm/ und ließ jn gnad finden vor dem amptman über die gefengknus/ das er jm under sein hand befalch alle gfangnen in der gefengknus/ auff das alles was da geschach/ durch jn geschehen müeßte. Dann der amtman über die gfengknuß sach daß der HERr mit jm was inn allem das under seinen hennden was/ und das der HERR glücklich abgon ließ was er thett.

Das xl. Capitel.

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Joseph legt den zweyen gefangnen jre tröum uß/ und sagt jnen was jnen begegnen wurd.

Und es begab sich darnach/ das sich versündigetend/ der amptman über die Credentzer des künigs zuo Egypten/ und der amptman über die brotbecken/ an jrem herren dem künig zuo Egypten. Und Pharao ward zornig über sy/ und ließ sy legen in des Hofmeisters hauß in die gefencknuß/ da Joseph gefangen lag. Und der hofmeister legt Joseph zuo jnen/ das er jnen dienete/ und warend ein zeyt lang in der gefencknuß.

Und es traumet jnen beyden/ dem Credentzer und Brotbecken in einer nacht/ einem yetlichen ein eygner traum/ unnd ein yetlicher traum hatt sein bedeütung. Do nun des morgens Joseph zuo jnen hineyn kam/ und sach/ das sy saur sahend/ fragt er sy/ unnd sprach: Warumb sehend jr heüt so übel? Sy antwortend: Es hat uns getraumet/ und habend niemant der es uns außlege. Joseph sprach: Außlegen gehört Gott zuo/ erzellend mirs doch.

Do erzellet der Credentzer seinen traum Joseph/ und sprach zuo jm: Mir traumt das ein räben vor mir wäre/ die hette dry gerten/ und sy gruonete/ wüechß/ und blüegete/ und jre trauben wurdend reyff. Und ich hatt den bächer des Pharao in meiner hand/ und nams und zertruckt sy in den bächer/ und gab den bächer Pharao in die hand.

Joseph sprach: Das ist die bedeütung: Drey gerten sind drey tag/ und über drey tag wirt Pharao dich nemmen/ und dich wider an dein ampt stellen/ das du jm den bächer inn die hand gebest nach der vorigen weiß/ do du sein Credentzer warest. Aber gedenck meinen wenn es dir wol gadt/ und beweyß freündschafft an mir/ das du Pharao erinnerest/ dz er mich auß disem hauß füere/ dann ich bin auß dem land der Ebreern heimlich entfüert/ darzuo hab ich auch hie nichts gethon/ dz sy mich in das loch gelegt habend.

Do der Brotbeck sach/ daß die außlegung guot was/ sprach er zuo Joseph: Mir hat getraumt/ ich trüege dry geflochten körb auff meinem haupt/ und im obersten korb allerley gebachen speyß dem Pharao. Unnd die vögel assent auß dem korb auff meinem haupt.

Joseph antwortet und sprach: Das ist die deütung: drey körb sind drey tag/ und nach dryen tagen wirt Pharao dich nemmen/ und dich an galgen hencken/ unnd die vögel werdend deyn fleysch an dir essen.

Und es geschach des dritten tags/ do begieng Pharao seynen jars tag. Und er macht ein mal allen seynen knechten/ unnd nam den obersten Credentzer/ und den obersten Brotbecken vor allen seynen dieneren/ unnd setzet den oberstenn Credentzer wider zuo seynem schenckampt/ das er den bächer reychte in Pharaons hand. Aber den obersten Brotbecken ließ er erhencken/ wie jm Joseph deütet hatt. Aber der oberest Schenck gedacht nit an Joseph/ sunder vergaß seynen.

Das xlj. Capitel.

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Joseph legt dem Pharao seinen traum auß/ Wirdt ein herr über Egypten gesetzt. Die theüre und hunger gond an.

Und nach zweyen jaren hatt Pharao einen traum/ wie er stüend am wasser/ und sehe auß dem wasser steygen siben schöne rinder/ und feyßt von leyb/ und giengind in der weyd auff der wisen. Nach disen sach er andere siben rinder auß dem wasser auffsteygen/ die warend ungestalt/ und mager von leyb/ unnd tattend näbend den rinderen an dem gestad am wasser: und die ungestalten mageren rinder frassend die siben schönen und feyßten rinder. Do erwachet Pharao.

Und er entschlieff widerumb/ und jm traumet abermals. Unnd sach das siben ähern wuochsend auß einem halm/ voll unnd guot. Darnach sach er siben dünne und versängte ähern aufgon/ und die siben mageren ähern verschlundend die siben grossen und vollen ähern. Do erwachet Pharao/ unnd sach das es ein traum was. Unnd do es tag ward/ was er bekümmeret/ und schicket auß/ und ließ berüeffen alle warsager in Egypten/ und alle weysen/ und erzellet jnen seine tröum. Aber da wz keiner der sy dem Pharao außlegen könd.

Do redt der oberst Schenck mit Pharao/ und sprach: Jch gedenck heütt an meine sünd/ do Pharao zornig ward über seyne knecht/ unnd mich mit dem obersten Brotbeck in die gfencknuß legt ins hofmeisters hauß/ do traumet uns beyden in einer nacht einem yetlichen sein traum/ des deütung jn betraff. Do was bey unns ein Hebreischer jüngling/ des hofmeisters knecht/ dem erzeltend es wir/ und er legt unns auß unsere tröum einem yetlichen nach seinem traum. Und wie er uns außlegt/ so ist es ergangen. Dann ich bin wider an mein ampt gesetzt/ und yhener ist erhangen.

Do sandt Pharao hin/ unnd ließ Joseph berüeffen/ und liessend jn auß dem loch. Und er ließ sich beschären/ und verwandlet seyne kleyder/ unnd kam hineyn zum Pharao. Do sprach Pharao zuo jm: Mir hat ein traum getraumet/ und ist niemants der jn außlege/ ich hab aber gehöret von dir sagen/ wenn du einen traum hörist/ dz du jn außlegist. Joseph antwurtet dem Pharao/ unnd sprach: Gott wirdt dem Pharao glück sagen lassen/ auch wol on mich. Pharao sagt an zuo Joseph: Mir traumet/ ich stüende am gstad bey dem wasser/ und sehe auß dem wasser steygen siben rinder/ feyßt von leyb/ und schön/ unnd giengind an der weyd auff der wisen. Unnd nach jnen sach ich andere siben rinder härauß steygen/ dünn und vast ungestalt/ mager von leyb. Jch hab in gantzem Egypten land nit söliche ungestalt gesehen. Und die siben magern und ungestalten rinder frassend auf die siben ersten feyßten rinder. Und do sy hineyn frässen hattend/ mercket man nit an jnen das sy die frässen hettind/ und warend ungestalt gleych wie vorhin. Do wachet ich auf.

Und sach abermals in meinem traum siben ähern auff einem halm wachsen voll und guot. Darnach giengend auf siben dürre ähern/ dünn und versängt/ und die siben dünnen ähern verschlundend die siben guoten ähern. Unnd hab es meinen warsagern gesagt/ aber die sagend mir nichts darvon.

Joseph antwurtet Pharao/ Beyde tröum Pharao/ sind einerley. Gott verkündet Pharao was er thuon wil. Die siben guoten rinder/ sind siben jar/ und die siben guoten ähern/ sind auch siben jar. Es ist einerley traums. Die siben magere rinder unnd ungestalte/ die nach yhenen aufgestigen sind/ das sind siben jar. Und siben magere ähern und versängte/ das werdend sein siben jar theürung. Das ist nun das ich gesagt hab zuo Pharao/ das Gott Pharao zeyget was er thuot.

Sihe/ siben jar werdend kommen mit grosser völle im gantzen Egypten land/ und nach den selben werdend siben jar theürung kommen/ das man vergessen wirdt aller sölicher völle in Egypten land: unnd die theürung wirdt das land verzeeren/ das man nichts wüssen wirdt von der völle im land/ vor der theürung die härnach kumpt/ dann sy wirdt vast schwär sein. Dz aber dem Pharao zum anderen mal getraumet hat/ bedeütet das sölich ding von Gott gefertiget wirt/ und Gott eben das selb eylends thuon wirt.

Nun sehe Pharao nach einem verstendigen und weysen mann/ den er über Egypten land setze/ unnd schaffe das er amptleüt verordne im land/ und nemme den fünfften teyl in Egypten land/ in den siben reychen jaren/ und samle alle speyß der guoten jaren die kommen werdend/ dz sy getreyd aufschüttind under Pharaons gewalt zur narung in den stetten/ und verwarend es/ auff das man speyß verordnet finde dem land in den siben theüren jaren/ die über Egypten land kommen werdend/ daß nit das land von hunger verdärbe.

Die red gefiel Pharao unnd allen seynen knechten wol. Und Pharao sprach zuo seinen knechten: Wie köndend wir einn sölichen mann finden/ in dem der geyst Gottes sey? Unnd sprach zuo Joseph: Dieweyl dir Gott sölichs alles hat kund gethon/ ist keiner so verstendig und weyß als du.

Du solt über mein hauß sein/ unnd nach deynem wort sol alles mein volck willfaren/ allein des künigklichen stuols wil ich mer sein dann du. Und sprach/ Sihe/ ich hab dich über das gantz Egypten land gesetzt. Unnd thet seinen fingerring von seiner hand/ und gab jn Joseph an sein hand/ unnd bekleydet jn mit weysser seyden/ und hieng jm ein gulden ketten an seinen hals/ und ließ jn auff dem anderen wagen faren/ und ließ vor jm außrüeffen daß man die knye vor jm biegen sölte/ als den er gesetzt hat über das gantz Egypten land.

Und Pharao sprach zuo Joseph: Jch bin Pharao/ on deinen willen sol niemants seyn hand oder seinen fuoß regen im gantzen Egypten land. Und nennet jn Zaphnath Paena/ und gab jm ein weyb Asnath/ die tochter Potiphers des priesters zuo On. Also zoch Joseph auß/ das land Egypten zebesehen. Und er was dreyssig jar alt do er vor Pharao stuond. Und fuor auß von Pharao/ und zoch durch das gantz Egypten land.

Und das land gab also die siben reychen jar gantz hand voll/ und samletend alle speyß der siben jaren/ die im land Egypten warend/ unnd thettend sy in die stett. Was für speyß auff dem väld einer yetlichen statt umbhär wuochß/ das thettend sy hineyn. Also schutt Joseph das getreyd auf/ unnd das über die maß vil wie sand am meer/ also/ das er aufhöret zezellen/ dann man kundt es nit zellen.

Und Joseph wurdend zwen sün geboren ee dann die theürung kam/ welche gebar jm Asnath Pothiphers/ des priesters zuo On tochter. Und hieß den ersten Manassen: dann Gott (sprach er) hat mich lassen vergessen aller meiner arbeyt unnd alles meynes vatters hauß. Den anderen hieß er Ephraim: dann Gott (sprach er) hatt mich lassen wachsen in dem land meines ellends.

Do nun die siben jar umb warend in Egypten/ do fiengend an die siben theüren jar zekommen/ von denen Joseph gesagt hatt. Und es ward ein theürung in allen landen: aber in gantzem Egypten land was speyß. Do nun das Egypten land auch hunger leyd/ schrey das volck zuo Pharao umb speyß. Aber Pharao sprach zuo allen Egypteren: Gond hin zuo Joseph/ was euch der sagt/ das thuond. Als nun in allem lannd theürung was/ thet Joseph auf/ alles was bey jnen was/ unnd verkauffts den Egyptern. Also nam die theüre zeyt überhand im land/ unnd alles land kam gen Egypten zekauffen bey Joseph: dann die theürung nam überhand in allen landen.

Das xlij. Capitel.

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Wie die brüeder Josephs in Egypten kummend frucht zekauffen/ und von jrem bruoder geengstiget werdend.

Do aber Jacob sach dz getreyd in Egypten vil was/ sprach er zuo seynen sünen: Was gaffend jr? Sihe ich hör es sey in Egypten vil getreyd/ ziehend hinab und kauffend uns getreyd/ dz wir läbind und nit sterbind. Also zogend hinab zehen brüeder Josephs/ das sy in Egypten getreyd kaufftind: den BenJamin Josephs bruoder ließ Jacob nit mit seynen bruodern ziehen/ dann er sprach: Es möchte jm ein unfal begegnen.

Also kamend die kinder Jsraels getreyd zekauffen/ sampt andern die mit jnen kamend: dann es wz im land Canaan auch theürung. Aber Joseph was ein regent im land/ unnd verkaufft getreyd allem volck im land.

Do nun seyne brüeder zuo jm kamend/ fielend sy vor jm nider zur erden auff jr angesicht. Under sach sy an/ unnd kant sy/ und stellet sich frömbd gegen jnen/ und redt hart mit jnen/ und sprach zuo jnen: Wo här kommend jr? Sy sprachend: Auß dem land Canaan/ speiß zekauffen. Aber wiewol er sy kannt/ kantend sy jn doch nit.

Und Joseph gedacht an die tröum die jm von jnen getraumpt hattend/ unnd sprach zuo jnen: Jr sind späher/ und sind kommen zesehen wo das land offen sey. Sy antwurtetend jm: Neyn mein herr/ deine knecht sind kommen speyß zekauffen/ wir sind all eines manns sün: wir sind redlich/ unnd deine knecht sind nye späher gewesen. Er sprach zuo jnen: Nein/ sunder jr sind kommen zuo besehen wo das land offen sey. Sy antwurtetend jm: Wir deyne knecht sind zwölff brüeder/ eines manns sün im land Canaan/ und der jüngst ist bey unserm vatter/ aber der ein ist nit mer vorhanden.

Joseph sprach zuo jnen: Das ists das ich euch gesagt hab/ kundtschaffter sind jr. Daran wil ich euch bewären: Bey dem läben Pharaons/ jr söllend nit von hinnen kummen/ es komme dann här euwer jüngster bruoder. Sendent einen under euch hin/ der euweren bruoder hole/ jr aber söllend gefangen sein. Also wil ich erfaren euwere red/ ob jr mit warheit umbgangind oder nit: dann wo nit/ so sind jr bey dem läben Pharaons außspäher. Unnd er thet sy zesamen in ein verwarung drey tag lang. Am dritten tag aber sprach er zuo jnen: Wöllent jr läben/ so thuond also/ dann ich förcht Gott: sind jr redlich/ so lassend euwerer brüeder einen gebunden ligen in euwerer gefencknuß/ jr aber ziehend hin/ unnd bringend die wahr der notturfft zuo hauß/ unnd bringend euwern jüngsten bruoder zuo mir/ so wil ich euweren worten glauben/ dz jr nit sterben müessend. Und sy thettend also.

Sy aber sprachend under einander: Das habend wir an unserem bruoder verschuldet/ dz wir sahend die angst seiner seel/ do er uns ernstlichen batt/ und wir woltend jn nit erhören: darumb kumpt nun dise trüebsal über uns. Ruben antwurtet jnen/ unnd sprach: Sagt ich es euch nit/ do ich sprach: Versündigend euch nit an dem knaben? Nun wirt sein bluot gevorderet.

Sy wußtend aber nit dz es Joseph verstuond: dann er redt mit jnen durch einen tolmetschen. Und er wandt sich von jnen/ und weynet. Do er nun sich wider zuo jnen wandt/ und mit jnen redt/ nam er auß jnen Simeon/ und band jn vor jren augen/ und thet bevelch das man jre seck mit getreyd füllete/ unnd jr gelt wider gebe/ einem yetlichen in seinen sack: darzuo auch yetlichem seyn zeerung auff dise reyß. Und man thet jnen also.

Unnd sy luodend jre wahr auff jre Esel/ unnd zugend von dannen. Do aber einer seynen sack auf thet/ daß er seinem Esel fuoter gebe in der herberg/ ward er gwar seines gelts/ das oben in dem sack lag/ und sprach zuo seynen brüederen: Meyn gelt ist mir wider worden/ sihe/ in meynem sack ist es. Do empfiel jnen jr hertz/ unnd erschrackend under einander/ und sprachend: Warumb hat uns Gott das gethon?

Do sy nun heim kamend zuo jrem vatter Jacob ins land Canaan/ sagtend sy jm alles was jnen begegnet was/ und sprachend: Der mann der im land herr ist/ redt rauch mit uns/ und hielt unns für verrädter des lands. Und do wir antwurtetend: Wir sind redlich/ unnd nie verrädter gewesen/ sonder zwölff brüeder unsers vatters sün/ einer ist nit mer vorhanden/ unnd der jüngst ist noch heüttigs tags bey unserem vatter in dem lannd Canaan. Sprach er: Daran wil ich mercken ob jr redlich seigind: einen euwerer brüeder lassend bey mir/ unnd nemmend die notturfft für euwer hauß/ und ziehend hin/ und bringend euweren jüngsten bruoder zuo mir/ so merck ich daß jr nit verrätter/ sonder redlich seigind/ so wil ich euch auch euwern bruoder geben/ und mögend im land wärben.

Unnd do sy die seck außschuttend/ fand ein yetlicher sein bündelin gelts in seynem sack. Und do sy sahend daß es bündelin jres gelts warend/ sampt jrem vatter/ erschraackend sy.

Do sprach Jacob jr vatter: Jr habend mich meyner kinder beraubet. Joseph ist nit mer vorhanden/ Simeon ist nit mer vorhanden/ BenJamin wöllend jr hinnemmen: Es gadt alles über mich. Ruben antwurtet seinem vatter/ unnd sprach: Wenn ich dir jn nit wider bring/ so erwürg meyne zwen sün/ gib jnn nun in meyn hand/ ich wil jnn dir wider bringen. Er sprach: Mein sun sol nit mit euch hinab ziehen: dann sein bruoder ist tod/ unnd ist er allein überbliben: wenn jm ein unfal auff dem wäg begegnete/ da jr auff reysend/ wurdend jr meyne grawen haar mit schmertzen in die gruoben hinunder bringen.

Das xliij. Capitel.

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Sy kummend zum andern mal umb korn/ Bringend BenJamin den jüngeren bruoder/ Werdend noch mer geengstiget.

Die theürung aber trucket das land. Und do alles/ was sy für wahr auß Egypten gebracht hattend/ verbraucht wz/ sprach jr vatter Jacob zuo jnen: Ziehend wider hin/ unnd kauffend uns ein wenig speyß.

Do antwurtet jm Juda/ und sprach: Der mann band uns das hart eyn/ unnd sprach: Jr söllend mein angsicht nit sehen/ es sey dann euwer bruoder mit euch. Jst es nun daß du unseren bruoder mit uns schickest/ so wellend wir hinab ziehen/ unnd dir ze essen kauffen. Jst es aber daß du jnn nit sendest/ so ziehend wir nit hinab. Dann der mann hat gesagt zuo uns: Jr söllend mein angesicht nit sehen/ euwer bruoder sey dann mit euch.

Jsrael sprach: Warumb habend jr so übel an mir gethon/ das jr dem mann sagtend/ wie jr noch einen bruoder hettind? Sy antwurtetend: Der mann vorschet so gnaw nach uns/ und unserer freüntschafft/ unnd sprach: Läbt euwer vatter noch? Habend jr auch noch einen bruoder. Do sagtend wir jm/ wie er uns fraget. Wie kundtend wir wüssen daß er sagen wurde/ Bringend euweren bruoder mit euch härab? Do sprach Juda zuo Jsrael seinem vatter: Lassz den knaben mit mir ziehen/ daß wir uns auf machind/ und reysind/ auch läbind/ und nit sterbind/ beyde wir und du/ und unsere kindlin. Jch wil bürg für jnn sein/ von meinen henden solt du jn vorderen: wenn ich dir jnn nit wider bringen/ und für deyne augen stellen/ so wil ich meyn läbenn lang die schuld tragen. Dann wo wir es nit hettind verzogen/ wärend wir schon wol zwey mal wider kommen.

Do sprach Jsrael jrer vatter zuo jnen: Muoß es dann ye also sein/ so thuond es/ unnd nemmend vonn des lands besten früchten in euwere seck/ und bringend dem mann geschenck hinab/ ein wenig balsam unnd honig/ unnd gewürtz/ unnd myrren/ und dattelen/ unnd mandel. Nemmend auch ander gelt mit euch/ unnd das gelt das euch oben in euwere seck wider worden ist/ füerend auch wider mit euch: villeicht ist ein jrrthumb da geschehen. Darzuo nemmend euweren bruoder/ machend euch auf/ unnd kerend wider zuo dem mann. Aber der allmächtig Gott gebe euch barmhertzigkeyt vor dem mann/ das er euch lasse euweren anderen bruoder/ und BenJamin. Jch aber muoß sein wie einer der seyner kindern beraubet ist.

Do namend sy dise geschenck/ und ander gelt mit jnen/ und BenJamin/ machtend sich auf/ zugend in Egypten/ und trattend für Joseph. Do sach sy Joseph mit BenJamin/ und sprach zuo dem/ der über sein hauß was: Füer dise männer hineyn/ und metzge/ unnd richt zuo/ dann sy söllend zuo mittag mit mir essen. Unnd der mann thet wie jm Joseph gesagt hatt/ und fuort die männer in Josephs hauß.

Sy forchtend sich aber/ dz sy in Josephs hauß gefüert wurdend/ unnd sprachend: Wir sind hineyn gefüert umb des gelts willen/ das vormals wider in unsere seck kommen ist/ dz mans auff uns treche/ und fallen mache/ und man unns nemme zuo eigen knechten sampt unsern Eßlen. Darumb trattend sy zuo dem mann/ der über Josephs hauß wz/ und redtend mit jm vor der haußthür/ und sprachend: Lieber herr/ wir sind vorhin herab zogen speyß zekauffen/ und do wir in die herberg kamend/ und unsere seck aufthettend/ sihe/ do was eines yetlichen gelt oben in seinem sack/ mit völligem gwicht/ darumb habend wirs wider mit uns bracht/ habend auch ander gelt mit uns herab bracht/ speyß zekauffen: wir wüssend aber nit wär uns unser gelt in unsere seck gethon hat. Er sprach aber: Sind zefriden/ förchtend euch nit/ euwer Gott euwers vatters Gott/ hat euch einen schatz geben in euwern secken/ euwer gelt ist mir worden. Und er fuort Simeon zuo jnen hinauß/ und fuort sy in Josephs hauß/ gab jnen wasser/ das sy jre füeß wüeschind/ und gab jren Eßlen fuoter. Sy aber bereytetend die schencke zuo biß das Joseph kam auff den mittag/ dann sy hattend gehört das sy daselbst die speyß essen soltend.

Do nun Joseph zum hauß hineyn gieng/ brachtend sy jm zuo hauß die schencke die sy da hattend/ und fielend vor jm nider zur erden. Er aber grüesset sy freüntlich/ und sprach: Gadt es euwerm vatter dem alten wol/ von dem jr mir sagtend? Läbt er noch? Sy antwurtetend: Es gadt deynem knecht unserem vatter wol/ und läbt noch. Unnd neygtend sich/ und fielend vor jm nider.

Und er huob seine augen auf/ und sach seinen bruoder BenJamin seiner muoter sun/ und sprach: Jst das euwer jüngster bruoder/ da jr mir von sagtend? Und sprach weyter: Gott sey dir gnädig mein sun. Und Joseph eylet/ dann seines hertzen grund was entzündet gegen seinem bruoder/ und suocht wo er weynete. Und gieng in sein kämerlin/ unnd weynet daselbst. Und do er sein angsicht gewäschen hatt/ gieng er hinauß/ und hielt sich vest/ und sprach: Legend brot auf.

Und man truog jm besunders auf/ und yhenen auch besunders/ unnd den Egyptern die mit jm assend/ auch besunders. Dann die Egypter gethörend nit speyß essen mit den Ebreern/ es ist ein greüwel vor jnen. Unnd man satzt sy gegen jm/ den erstgebornen nach seiner ersten geburt/ und den jüngsten/ nach seiner juget. Deß verwundertend sy sich under einander. Und man truog jnen bescheyd essen für vonn seinem tisch. Aber dem BenJamin ward fünff mal mer dann den andern. Unnd sy trunckend/ und wurdend frölich mit jm.

Das xliiij. Capitel.

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Als sy heym fuorend/ laßt er jnen naach eylen unnd sy fahen. Bringt sy in grosse angst und schräcken.

Unnd Joseph befalch dem der über seyn hauß was/ und sprach: Fülle den männeren jre seck mit speyß/ so vil sy füeren mögend/ und leg yetlichem seyn gelt oben in seynen sack/ und meinen silberen bächer leg oben in des jüngsten sack mit dem gelt für die wahr. Der thet wie jm Joseph hatt gesagt. Des morgens do es tag ward/ liessend sy die männer ziehen mit jren Eslen.

Do sy aber zur statt hinauß warend und nit verr kommen/ sprach Joseph zuo dem der über sein hauß was: Wolauf/ jag den männeren nach/ und wenn du sy ergreyffest/ so sprich zuo jnen: Warumb habend jr guotes mit bösem vergolten? Jst es nit das/ da meyn herr auß trincket/ und damit er weyssaget? Es ist übel gethon/ das jr thon habend.

Und als er sy ergreyff/ redt er mit jnen söliche wort. Sy antwurtetend jm: Warumb redt mein herr söliche wort. Es sey verr von deynen knechten ein sölich ding zethuon. Sihe/ das gelt/ das wir fundend oben in unsern secken/ habend wir wider gebracht zuo dir auß dem land Canaan/ wie söltend wir dann auß deynes herren hauß gestolen haben silber oder gold? Bey welchem er erfunden wirt under deinen knechten/ der sey des tods: darzuo wöllend wir auch meynes herren knecht sein. Er sprach: Ja es sey wie jr geredt habend/ bey welchem er erfunden wirt/ der sey mein knecht/ jr aber söllend ledig sein.

Unnd sy eyletend/ unnd legt ein yetlicher seynen sack ab auff die erden/ unnd ein yetlicher thet seynen sack auf/ und durchsuocht/ und huob am grösten an biß auff den jüngsten/ do fand sich der bächer in BenJamins sack. Do zerrissend sy jre kleyder/ und luod ein yetlicher die burde auff seynen Esel/ unnd zugend wider in die statt. Unnd Judas gieng mit seinen brüederen in Josephs hauß/ dann er was noch daselbst/ und sy fielend vor jm auff die erden. Joseph sprach zuo jnen: Was ist das für ein that die jr thon habend? wüssend jr nit dz ein sölicher mann wie ich bin/ erradten könne? Judas sprach: Was söllend wir sagen meinem herren/ oder wie söllend wir reden? und wie söllend wir uns gerecht machen oder entschuldigen? Gott hat die missethat deiner knechten funden. Sihe da/ wir und der/ bey dem der bächer erfunden ist/ sind meines herren knecht. Er aber sprach: Das sey verr von mir sölichs zethuon/ der mann bey dem der bächer funden ist/ sol mein knecht sein/ jr aber ziehend hinauf mit friden zuo euwerem vatter.

Do tratt Judas zuo jm/ und sprach: Mein herr laß deinen knecht ein wort reden vor deinen oren: meines herren/ und dein zorn ergrimme nit über deynen knecht/ dann du bist wie Pharao. Mein herr fraget seine knecht/ und sprach: Habend jr auch einen vatter oder bruoder? Do antwurtetend wir: Wir habend einen vatter der ist alt/ unnd einen jungen knaben in seinem alter geboren/ und sein bruoder ist tod/ und er ist allein überbliben von seiner muoter/ unnd sein vatter hat jn lieb. Do sprachest du: Bringend jnn härab zuo mir/ so wil ich jn sehen. Wir aber antwurtetend meinem herren: Der knab kan nit vonn seinem vatter kommen/ wo er von jm käme/ wurde er sterben. Do sprachest du zuo deinen knechten: Wo euwer jüngster bruoder nit mit euch här kumpt/ söllend jr mein angesicht nit mer sehen.

Do zugend wir hinauf zuo deinem knecht meinem vatter/ und sagtend jm an meines herren red. Do sprach unser vatter: Ziehend wider hin/ und kauffend uns ein wenig speyß. Wir aber sprachend: Wir könnend nit hinab ziehen/ es sey dann unser jüngster bruoder mit uns/ so wöllend wir hinab ziehen: dann wir gethörend des manns angesicht nit sehen/ wo unser jüngster bruoder nit mit unns ist. Do sprach deyn knecht meyn vatter zuo unns: Jr wüssend das mir mein weib zwen sün geboren hat/ einer gieng hinauß von mir/ und ich sagt: Er ist zerrissen. Und ich hab jn nit gesehen biß här. Werdend jr disen auch von mir nemmen/ und jm ein unfal widerfart/ so werdend jr meine grawen haar mit jamer hinunder in die gruoben bringen.

Nun so ich heim käme zuo meinem vatter/ und der knab wäre nit mit mir/ dieweyl sein seel an dises seel hanget/ so wirt es geschehen/ wenn er sicht das der knab nit da ist/ das er stirbt. So wurdind wir deine knecht die grawen haar deines knechts unsers vatters mit jamer hinunder in die gruoben bringen. Dann ich deyn knecht hab den knaben verbürget von meinem vatter/ unnd sprach: Bringen ich jnn dir nit wider/ so wil ich meyn läben lang die schuld tragen. Darumb laß deinen knecht hie bleyben an des knaben statt zum knecht meines herren/ und den knaben mit seinen brüederen hinauf ziehen. Dann wie könd ich hinauf ziehen zuo meinem vatter/ wenn der knab nit mit mir ist? Jch wurde den jamer sehen/ der meinem vatter begegnen wurde.

Das xlv. Capitel.

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Joseph gibt sich seinen brüederen ze erkennen/ beschickt den vatter/ der wirt erfröuwet/ so er hört das sein sun noch läbt.

Do kundt sich Joseph nit enthalten vor allenn die umbhär stuondend/ und er ruofft: Heyssend yederman vonn mir hinauß gon. Und stuond kein mensch bey jm/ do Joseph sich seinen brüederen ze erkennen gab. Unnd er weynet laut/ das es die Egypter und das gsind Pharaons höretend/ unnd sprach zuo seinen brüederen: Jch bin Joseph/ läbt mein vatter noch? Und seyne brüeder kundtend jm nit antwurten/ also erschrackend sy vor seinem angesicht.

Er sprach aber: Trättend härzuo zuo mir. Und sy trattend hinzuo. Und er sprach: Jch bin Joseph euwer bruoder/ den jr in Egypten verkaufft habend/ und nun bekümmernd euch nit/ und denckend nit dz zorn da sey/ das jr mich hie här verkaufft habend: dann umb euwers läbens willen hat mich Gott vor euch här gesendt. Dann diß sind zwey jar das theürung im land ist/ und sind noch fünff jar das keyn pfluogen noch ernden sein wirt.

Aber Gott hat mich vor euch här gesendt/ dz er euch ein nachleibscheten behielte im land/ unnd läbendig zebehalten euch einer grossen errettung. Und nun/ jr habend mich nit här gesendt/ sunder Gott/ der hat mich dem Pharao zum vatter gesetzet/ unnd zum herren über alles sein hauß/ und einen fürsten in gantzen Egypten land: eylend nun/ und ziehend hinauf zuo meinem vatter/ und sagend zuo jm: Das laßt dir Joseph deyn sun sagen: Gott hat mich zum herren in gantzem Egypten gesetzt/ kumm härab zuo mir/ saum dich nit/ du solt im land Gosen wonen/ unnd naach bey mir sein/ du unnd deyne kinder/ unnd deyne kindskinder/ deyn klein und groß vych/ und alles was deyn ist/ ich wil dich daselbst mit narung versorgen: dann es sind noch fünff jar theürung/ auff das du nit verdärbist mit deynem hauß/ und allem das deyn ist. Sihe/ euwere augen sehend und die augen meines bruoders BenJamins/ das ich selbs mit euch red/ verkündend meinem vatter alle meyn herrligkeit in Egypten/ und alles was jr gesehen habend. Eylend/ unnd kommend härab mit meinem vatter hie här.

Unnd er fiel seynem bruoder BenJamin umb den hals/ und weynet. Unnd BenJamin weynet auch an seynem hals/ unnd küsset all seine brüeder/ und weynet über sy. Darnach redtend seyne brüeder mit jm. Und das gschrey kam in Pharaons hof: Josephs brüeder sind kommen/ das gefiel Pharao wol/ und allen seinen knechten.

Unnd Pharao sprach zuo Joseph: Sag deinen brüederen: Thuond jm also/ beladend euwere thier/ ziehend hin/ und wenn jr kommend ins land Canaan/ so nemmend euweren vatter und euwer gsind/ unnd kommend zuo mir/ ich wil euch der güeter geben in Egypten land/ dz jr essen söllend das marck im land. Unnd gebeüt jnen/ Thuond jm also/ nemmend euch auß Egypten land wägen zuon euweren kinderen unnd weyberen/ unnd füerend euweren vatter/ unnd kommend/ unnd lassend euch nit thuren euweren haußradt/ dann die güeter des gantzen lands Egypten söllent euwer sein.

Die kinder Jsraels thettend also/ unnd Joseph gab jnen wägen nach dem bevelch Pharaons/ und zeerung auff den wäg/ und gab jnen allen/ einem yetlichen ein feyrkleyd: aber BenJamin gab er dreyhundert silberling/ und fünff feyrkleyder. Aber dem vatter sandt er zehen esel mit guot auß Egypten beladen/ und zehen eselin mit getreyd und brot/ und speyß seynem vatter auff den wäg. Also fertiget er seyne brüeder ab/ und sprach zuo jnen: Zanckend nit auff dem wäg.

Also zugend sy auß von Egypten/ unnd kamend ins land Canaan zuo jrem vatter Jacob/ unnd verkündigetend es jm/ unnd sprachend: Deyn sun Joseph läbt noch/ unnd ist ein herr im gantzen Egypten land. Aber sein hertz schwancket/ dann er glaubt es jnen nit. Do sagtend sy jm alle wort Josephs/ die er zuo jnen geredt hatt. Unnd do er sach die wägen die jm Joseph gesendet hat jnn zefüeren/ ward seyn geyst läbendig/ unnd sprach: Jch hab gnuog das meyn sun Joseph noch läbt/ ich wil hin/ und jn sehen ee ich sterb.

Das xlvj. Capitel.

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Jacob zeücht hinab in Egypten mit allen seinem volck/ dem kumpt Joseph engegen und empfacht jn.

Jsrael zoch hin mit allem das sein was. Und do er gen Bersaba kam/ opfferet er opffer dem Gott seines vatters Jsaacs. Und Gott sprach zuo jm des nachts im gesicht: Jacob Jacob. Er sprach: Hie bin ich. Unnd er sprach: Jch bin der HERR der Gott deynes vatters/ förcht dir nit in Egypten zuo ziehen/ dann daselbst wil ich dich zum grossen volck machen. Jch wil mit dir hinab ziehen/ und wil auch dich härauf füeren. Unnd Joseph sol seine hend auff deine augen legen.

Do machet sich Jacob auf von Bersaba/ und die kinder Jsraels füeretend Jacob jren vatter mit jren kindlinen und weyberen auff den wägnen die Pharao gesendt hatt jn zefüeren. Und namend jr vych unnd haab/ die sy im land Canaan überkommen hattend/ unnd kamend also in Egypten: Jacob unnd aller sein som mit jm/ seine kinder/ und seine kindskinder mit jm/ seine töchter/ und seiner kinden töchtern/ und aller seyn som.

Diß sind die namen der kinder Jsraels/ die in Egypten kamend/ Jacob unnd seyne sün. Der erstgeboren Jacobs sun Ruben. Die kinder Rubens: Hanoch/ Pallu/ Hezron/ und Charmi. Die kinder Simeons: Jemuel/ Jamin/ Ohad/ Jachin/ Zohar/ und Saul der sun vonn dem Cananeischen weyb. Die kinder Levi: Gerson/ Rahath/ unnd Merari. Die kinder Juda: Er/ Onan/ Sela/ Perez/ und Serah.

Aber Er und Onan sturbend im land Canaan. Die kinder aber Perez/ Hezron/ und Hamul. Die kinder Jsaschar/ Thola/ Phua/ Job/ und Semron. Die kinder Sebulon: Sered/ Elon/ und Jahleel. Das sind die kinder vonn Lea/ die sy Jacob gebar in Mesopotamia mit seiner tochter Dina/ die machtend alle sampt mit sünen und töchtern drey und dreyssig seelen.

Die kinder Gad: Ziphion/ Haggi/ Suni/ Ezbon/ Eri/ Arodi/ unnd Areli. Die kinder Asser: Jemna/ Jesua/ Jesui/ Bria/ und Sera jre schwöster. Aber die kinder Bria: Heber/ und Malchiel. Das sind die kinder von Silpa/ die Laban gab Lea seiner tochter/ und gebar Jacob dise sechtzehen seelen.

Die kinder Rachels Jacobs weyb: Joseph/ und BenJamin. Unnd Joseph wurdend geboren in Egypten land: Manasse und Ephraim/ die jm gebar Asnath/ die tochter Potipharis des priesters zuo On. Die kinder BenJamin: Bela/ Becher/ Asber/ Gera/ Naaman/ Ehi/ Ros/ Mupim/ Hupim/ und Ard. Das sind die kinder von Rachel/ die Jacob geboren sind/ alle sampt vierzehen seelen.

Die kinder Dan: Husim. Die kinder Nephthali: Jahzeel/ Guni/ Jezer/ und Sillem. Das sind die kinder Bilha/ die Laban seiner tochter Rachel gab/ unnd gebar Jacob dise siben seelen/ alle seelen die mit Jacob in Egypten kamend/ die von seinen lenden außgangen warend (außgenommen die weyber seiner kinder) sind alle zesamen sechs unnd sechtzig seelen. Und die kinder Josephs/ die in Egypten geboren sind/ warend zwo seelen. Also/ das alle seelen des hauß Jacobs/ die in Egypten kamend/ warend sibentzig.

Unnd er sandt Juda vor jm hin zuo Joseph/ das er jm den wäg weysete gen Gosen/ und kamend in das land Gosen. Do spannet Joseph seinen wagen an/ unnd zoch hinauf seinem vatter Jsrael engegen gen Gosen. Und do er jn sach/ fiel er umb seinen hals/ und weynet an seinem hals seer. Do sprach Jsrael zuo Joseph: Jch wil nun gern sterben/ nach dem ich dein angesicht gesehen hab/ das du noch läbst. Joseph sprach zuo seynen brüederen/ und seines vatters hauß: Jch wil hinauf ziehen/ und Pharao sagen/ und zuo jm sprechen/ Meine brüeder und meines vatters hauß/ ist zuo mir kommen auß dem land Canaan/ unnd sind vych hirten: dann es sind leüt die mit vych umbgond: jr kleyn und groß vych/ und alles was sy habend/ habend sy mitgebracht. Wenn euch nun Pharao wirdt rüeffen/ unnd sagen: Was ist euwer handel? so söllend jr sagen: Deyne knecht sind leüt die mit vych umbgond/ vonn unserer jugend auf biß här/ beyde wir und unsere vätter/ auff das jr wonen mögind im land Gosen. Dann die Egypter schühend alle vych hirten.

Das xlvij. Capitel.

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Pharao heißt jnen das land Gosen eyngeben. Der hunger wirdt groß das die Egypter jr vych unnd välder dem künig versetzend. Jsrael beschweert Joseph seiner begrebnuß halb.

Do kam Joseph und sagt Pharao an/ und sprach: Mein vatter und meine brüeder/ jr kleyn und groß vych/ unnd was sy habend/ ist kommen auß dem land Canaan/ und sihe/ sy sind im land Gosen. Und er nam seiner brüeder fünff/ und stellet sy für Pharao. Do sprach Pharao zuo seinen brüederen: Was ist euwer handel? Sy antwurtetend: Dein knecht sind vych hirten/ wir und unsere vätter. Und sagtend weyter zuo Pharao: Wir sind kommen bey euch zewonen im lannd/ dann deine knecht habend nit weyd für jr vych/ so hart trucket die theürung das land Canaan. So laß doch nun deine knecht im land Gosen wonen.

Pharao sprach zuo Joseph: Es ist deyn vatter/ und sind deyne brüeder/ die sind zuo dir kommen: das land Egypten stadt in deinem gewalt/ laß sy am besten ort des lands wonen/ daß sy im land Gosen wonind. Und so du weyst daß leüt under jnen sind/ die starck und touglich sind/ so setz sy über mein vych.

Joseph bracht auch seynen vatter Jacob hineyn/ unnd stellet jnn für Pharao. Unnd Jacob dancket dem Pharao. Pharao aber fraget Jacob: Wie alt bistu? Jacob sprach: Die zeyt meyner walfart ist hundert unnd dreyssig jar/ wenig und böß ist die zeyt meyner walfart/ unnd langet nit an die zeyt meiner vättern in jrer walfart. Und Jacob dancket dem Pharao/ unnd gieng härauß vonn jm. Aber Joseph schuoff seynem vatter unnd seynen brüederen wonung/ unnd gab jnen einen sitz in Egypten lannd am besten ort des lands/ namlich im land Raemses/ wie Pharao gebotten hatt. Unnd er versorget seynen vatter unnd seyne brüeder/ unnd das gantz hauß seynes vatters wie die jungen kinder/ mit brot.

Es was aber keyn brot in allen landen/ dann die theürung was vast schwär/ dz das land Egypten unnd Canaan verschwinend vonn der theürung. Unnd Joseph bracht alles gelt zesamen das in Egypten und Canaan funden ward/ umb das getreyd das sy kaufftend. Und er thet alles gelt in das hauß Pharaons.

Do nun gelt gebrast im land Egypten und Canaan/ kamend alle Egypter zuo Joseph/ und sprachend: Schaff unns brot/ warumb lassest du uns vor dir sterben? darumb das wir on gelt sind? Joseph sprach: Schaffend euwer vych hie här/ so wil ich euch umb das vych geben/ dieweyl jr on gelt sind. Do brachtend sy Joseph jr vych. Und er gab jnen brot umb jre pfärd/ schaaff/ rinder und esel. Also erneeret er sy mit brot das jar umb all jr vych.

Do das jar umb was/ kamend sy zuo jm im anderen jar/ und sprachend zuo jm: Wir wöllend unserm herren nit verbergen/ das nit allein das gelt/ sunder auch alles vych dahin ist/ zuo unserem herren/ und ist nichts mer übrigs vor unserm herren/ dann nun unser leyb und unser väld: warumb lassest du beyde unns sterben/ und unser väld? Nimm uns an/ unnd unser land umbs brot/ das wir unnd unser land dienstbar seigind dem Pharao: gib uns somen/ das wir läbind/ und nit sterbind/ und das väld nit ein wüeste werde.

Also nam Joseph eyn dem Pharao das gantz Egypten: dann die Egypter verkaufftend/ ein yetlicher seinen acker/ dann die theürung was zestarck über sy. Unnd ward also das land Pharao: und das volck bracht Joseph auch in Pharaons gwalt vonn statt zuo statt/ von einem ort Egypten biß an das ander/ außgenommen der priester väld/ das nam er nit eyn/ dann es was vom Pharao für die priester verordnet das sy essen söltind was jnen benamset was/ das er jnen gab/ darumb dorfftend sy jr väld nit verkauffen.

Do sprach Joseph zuo dem volck: Sihe/ ich hab heütt eyngenommen euch unnd euwer väld dem Pharao. Sihe/ da habend jr somen/ besäyend das väld/ und vonn dem getreyd söllend jr den fünfften teyl Pharao geben/ vier teyl söllend euwer sein zuo besäyen das väld zuo euwer speyß/ und für euwer hauß und kinder. Sy sprachend/ Laß uns nun läben/ und gnad vor dir unserem herren finden/ wir wöllend gern Pharaons knecht sein. Also macht Joseph jnen ein gsatz biß auff disen tag/ über der Egypter fäld/ den fünfften teyl Pharao zegeben/ außgenommen der priester väld das ward nit eigen Pharaons.

Also wonet Jsrael in Egypten/ im lannd Gosen/ und hattend es jnnen/ und wuochsend und meretend sich seer. Und Jacob läbt sibenzähen jar in Egypten land/ das sein gantz alter ward hundert und siben und viertzig jar.

Do nun die zeyt kam/ das Jsrael sterben solt/ ruofft er seynem sun Joseph/ und sprach zuo jm: Hab ich gnad vor dir funden/ so leg deyn hand under meyn hufft/ das du barmhertzigkeyt/ und treüw an mir thüegist/ unnd begrabist mich nit in Egypten/ sunder ich wil liggen bey meinen vättern/ und du solt mich auß Egypten füeren und in jrer begrebnuß begraben. Er sprach: Jch wil thuon wie du gesagt hast. Er aber sprach: So schweer mir. Und er schwuor jm. Do neyget sich Jsrael gegen dem bett zuon haupten.

Das xlviij. Capitel.

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Jacob wirt kranck/ gibt den sünen Josephs den sägen.

Darnach ward Joseph gesagt: Sihe/ deyn vatter ist kranck. Und er nam mit jm seine zwen sün Manasse unnd Ephraim. Do ward es Jaacob gesagt: Sihe/ dein sun Joseph kumpt zuo dir. Unnd Jsrael machet sich starck und satzt sich auffs bett/ und sprach zuo Joseph: Der Allmächtig Gott erschein mir zuo Lus im land Canaan/ und beryet mich/ unnd sprach zuo mir: Sihe/ ich wil dich aufnemmen/ und meeren/ und wil dich zum hauffen volcks machen/ unnd wil diß land zuo eigen geben deynem somen nach dir ewigklich. So söllend nun deyne zwen sün Manasse und Ephraim/ die dir geboren sind in Egypten/ ee ich häreyn kommen bin zuo dir/ mein sein/ gleych wie Ruben und Simeon: welche du aber nach jnen gebirst/ söllend deyn sein: Söllend genennet sein mit jrer brüeder namen in jrem erbteyl.

Und do ich auß Mesopotamia kam/ starb bey mir Rachel im lannd Canaan auff dem wäg da noch eins manns lauff was gen Ephrath/ unnd ich begruob sy an dem wäg gen Ephrath/ die nun Bethlehem heyßt.

Und Jsrael sach die sün Josephs/ unnd sprach: Wär sind die? Joseph antwurtet: Es sind meyne sün/ die mir Gott hie geben hat. Er sprach: Bring sy här zuo mir/ das ich guots über sy spreche. Dann die augen Jsraels warend schwär worden von alter/ und kond nit wol sehen. Und er bracht sy zuo jm. Er aber küsset sy/ und umbfieng sy/ und sprach zuo Joseph: Sihe/ ich hab deyn angesicht gesehen/ des ich nit gedacht hett/ unnd sihe/ Gott hat mich auch deinen somen sehen lassen. Und Joseph nam sy von seiner schoß/ und sy fielend nider auff die erden auff jr angsicht.

Do nam sy Joseph beyde/ Ephraim in sein rechte hand gegen Jsraels lincke hand/ unnd Manasse in sein lincke hand gegen Jsraels rechte hand/ und bracht sy zuo jm. Aber Jsrael streckt sein rechte hand auß/ und leget sy auff Ephraim des jüngsten haupt/ und sein lincke auff Manasses haupt/ unnd thet wüssend also mit seinen henden/ dann Manasses was der erst geboren. Und er sägnet Joseph und sprach: Der Gott/ vor dem meyne vätter Abraham und Jsaac gwandlet haben/ der Gott/ der mich mein läben lang erneeret hat/ biß auff disen tag. Der Engel der mich erlöset hat von allem übel/ der sägne dise knaben. Mein nam und meiner vätter Abrahams/ und Jsaacs namm werde jnen genennet/ das sy wachsind/ und vil werdind auff erden.

Do aber Joseph sach/ das sein vatter die rechte hand auff Ephraims haupt legt/ gfiel es jm übel/ und fasset seines vatters hand/ dz er sy vonn Ephraims haupt auff Manasses haupt wandte/ unnd sprach zuo jm: Nit also meyn vatter/ diser ist der erst geborner/ leg deyn rechte hand auff seyn haupt. Aber seyn vatter widret sich deß/ und sprach: Jch weiß wol meyn sun/ ich weiß wol/ diser sol auch ein volck werden/ und wirdt groß sein/ aber sein jüngster bruoder wirt grösser werden dann er/ und seyn som wirdt voll volcks werden. Also sägnet er sy deß tags/ und sprach: Jn dir wirt Jsrael sägnen/ das man sag: Gott setze dich wie Ephraim und Manassen. Und setzet also Ephraim über Manassen.

Und Jsrael sprach zuo Joseph: Sihe/ ich stirb/ und Gott wirt mit euch sein/ und wirt euch wider bringen in das land euwerer vättern. Jch hab dir ein stuck lands geben aussert deynen brüederen/ das ich mit meynem schwärdt und bogen auß der hand der Amoriter genommen hab.

Das xlix. Capitel.

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Berüefft seine sün/ sagt einem yetlichen vor was über jn künfftig sey/ und stirbt.

Und Jacob beruofft seyne sün/ und sprach: Versamlend euch/ dz ich euch verkünde/ was euch begegnen werde in den letsten zeyten: kommend zesamen/ und hörend zuo jr kinder Jacobs: Hörend euweren vatter Jsrael.

Ruben mein erster sun/ du bist mein krafft/ und anfang meiner stercke/ der oberest im regiment/ und der oberst in der macht.

Er fart eylets schnäll dahin wie wasser/ du solt nit der oberest sein/ dann du bist auff deines vatters läger gestigen/ daselbst hast du meyn bett besudlet mit dem aufsteygen.

Simeon und Levi gebrüeder/ geschirr des raubs mit jrem außreüten/ meyn seel komme nit in jre geheymnuß/ und meyn herrligkeyt sey nit eins mit jrer versamlung: dann in jrem zorn habend sy einen mann erwürget/ unnd in jrem muotwillen habend sy einen ochsen entädret. Verflüecht sey jr zorn/ das er so hefftig ist/ unnd jr grimm/ das er so hart ist. Jch wil sy zerteylen in Jacob/ unnd zerströuwen in Jsrael.

Juda/ du bists/ dich werdend deine brüeder loben/ deyn hand wirdt deinen feynden auff dem hals sein/ vor dir werdend deynes vatters kinder sich bucken. Juda ist ein junger löuw/ du bist hoch kommen mein sun/ von dem rauben. Er hatt nider gekneüwt/ und sich gelägert wie ein löuw/ und wie ein löuwin. Wär wil jn aufwecken? Es wirt der scepter vonn Juda nit entwendet werden/ noch ein meister vonn seinen füessen/ biß das der Held kumpt: und dem selben werdend die völcker zuofallen. Er wirt seinen Folen an den weynstock binden/ und seiner Eslin sun an die edlen räben. Er wirt sein kleyd im weyn wäschen/ und sein mantel im weynbeer bluot. Seyne augen sind schöner dann weyn/ unnd seine zän weysser dann milch.

Sebulon wirt am gstad des meers wonen/ und am gstad der schiffen/ unnd stossen an Zidon.

Jsaschar wirt ein beynener esel sein/ und sich lägern zwüschend die gegninen. Und er sach die ruow/ das sy guot was/ und das land/ das es lustig was. Und hat sein schultern geneygt zetragen/ und ist ein zinßbarer knecht worden.

Dan/ wirt richter sein in seinem volck/ als wol als ein geschlächt in Jsrael. Dan/ wirdt ein schlang werden auff dem wäg/ unnd ein nater auff der steyg/ unnd das pfärdt in die versen beyssen/ das sein reüter zuo ruck falle. HERR ich warten auff dein heyl.

Den Gad wirt ein gerüster heerzeüg mit gwalt überfallen/ aber er wirt jm den versen schädigen.

Von Aser kumpt seyn feyßt brot/ unnd er wirt den künigen schläck geben.

Naphthali ist ein schnäller hirtz/ und gibt hüpsche red.

Der fruchtbar sun Joseph/ der blüeyend sun anzesehen/ die töchtern gond här auff den mauren. Unnd wiewol jn die schützen erbittret/ mit jm gezancket/ unnd jn gehasset habend/ so ist doch seyn bogen vest bliben/ und die arm seiner henden sind ermannet/ durch die hend des mächtigen Jacobs. Vonn dannen der hirt oder künig der steyn Jsrael. Von deines vatters Gott ist dir geholffen/ und von dem allmächtigen bist du gesägnet/ mit sägen oben von himmel härab/ mit sägen von der tieffe die unden ligt/ mit sägen an brüsten und beüchen/ die sägen deynes vatters überträffend/ die sägen meiner bergen biß zuo den begirlichen der ewigen büchlen/ sy werdend zum haupt Josephs unnd zuo einer scheittlen dem abgesünderten von seinen brüedern.

BenJamin/ ein reissender wolff/ des morgens wirdt er raub frässen/ aber des abents wirt er den raub außteylen.

Das sind die zwölff geschlächt Jsraels alle/ unnd das ist/ das jr vatter mit jnen geredt hat/ do er sy sägnet/ einen yetlichen mit einem sundern sägen.

Und er gebot jnen/ und sprach zuo jnen: Jch wird versamlet zuo meinem volck/ begrabend mich bey meinen vättern in die hüle auff dem acker Ephron des Hethiters/ in der zwifachen hüle die gegen Mamre ligt im land Canaan/ die Abraham kaufft sampt dem acker vonn Ephron dem Hethiter zur erbbegrebnuß/ daselbst habend sy Abraham begraben und Sara sein weyb/ daselbst habend sy auch Jsaac begraben unnd Rebeka seyn weyb: daselbst hab ich auch Lea begraben in dem guot des ackers/ und der hüle darinnen/ das er kaufft ist von den Hethitern.

Und do Jacob vollendet hatt die gebott an seine kinder/ thet er seine füeß zuosamen auffs bett/ nam ab/ und ward versamlet zuo seinem volck. Do fiel Joseph auff seines vatters angesicht und weynet und küsset jn.

Das l. Capitel.

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Joseph begrabt seynen vatter im land Canaan: unnd stirbt er auch in Egypten/ Befilcht seynen brüedern das sy seyn gebeyn mit jnen hinfüerind.

Und Joseph befalch seinen knechten den ärtzen/ das sy seinen vatter salbetind. Unnd die ärtzet salbetend Jsrael/ biß dz viertzig tag umb warend/ dann so lang wärend die salbtag/ und die Egypter beweynetend jn sibentzig tag.

Do nun die leydtag auß warend/ redt Joseph mit Pharaons hofgsind/ unnd sprach: Hab ich gnad vor euch funden/ so redend mit Pharao/ und sprechend: Mein vatter hat einen eyd von mir genommen/ und gesagt: Sihe/ ich stirb/ begrab mich in meinem grab/ dz ich mir im land Canaan graben hab. So wil ich nun hinauf ziehen/ und meinen vatter begraben/ und wider kommen. Pharao sprach: Zeüch hinauf und begrab deynen vatter wie du jm geschworen hast.

Also zoch Joseph hinauf/ seinen vatter ze begraben. Und es zugend mit jm alle knecht Pharaons die Eltesten seines hofgsinds/ und alle Eltesten des lands Egypten/ darzuo das gantz gsind Josephs und seyne brüeder/ und das gsind seynes vatters. Allein jre kinder/ schaaff unnd ochsen liessend sy im land Gosen/ und zugend auch mit jm hin auff wägen und reyssigen/ und was ein vast grosses heer.

Do dise nun in den fläcken Atad kamend/ der yhenseit dem Jordan ligt/ do hieltend sy ein seer grosse und bittere klag/ unnd er truog über seynen vatter leyd siben tag. Unnd do die leüt im lannd die Cananiter sahend das leyd tragen im fläcken Atad/ sprachend sy: Die Egypter tragend da grosses leyd. Da här heißt man das ort der Egypter Leyd/ welches ligt yhenseyt dem Jordan.

Und seyne kinder thattend wie er jnen befolhen hatt/ und fuortend jnn ins land Canaan/ und begruobend jnn in der zwyfachen hüle des ackers/ die Abraham erkaufft hatt mit dem acker zur erbbegrebnuß vonn Ephron dem Hethiter gegen Mamre. Also zoch Joseph wider in Egypten mit seynen brüederen unnd mit allen die mit jm hinauf zogen warend/ seynen vatter zebegraben/ als sy jnn begraben hattend.

Die brüeder aber Josephs forchtend sich/ do jr vatter gestorben was/ unnd sprachend: Joseph möcht uns gramm sein/ und vergelten alle boßheit die wir an jm thon habend/ darumb liessend sy jm sagen/ Dein vatter befalch vor seynem tod/ unnd sprach: Also söllend jr Joseph sagen: Lieber vergib deynen brüederen die missethat/ und jre sünd/ das sy so übel an dir thon habend. Lieber so vergib nun dise missethat uns den dieneren des Gottes deines vatters. Aber Joseph weynet/ do sy söliches mit jm redtend.

Und seyne brüeder giengend hin unnd fielend vor jm nider/ und sprachend: Sihe/ hie sind wir deine knecht. Joseph sprach zuo jnen: Förchtend euch nit/ dann ich bin under Gott/ jr gedachtend böses über mich/ aber Gott hat es zuo guotem gewendet/ dz er thet/ wie es yetz am tag ist ze erhalten vil volcks. So förchtend euch nun nit/ ich wil euch versorgen/ und euwere kinder. Unnd er tröstet sy/ unnd redt freüntlich mit jnen.

Also wonet Joseph in Egypten mit seynes vatters hauß/ und läbt hundert und zehen jar/ unnd sach Ephraims kinder biß ins dritt glid: desselben gleychen die kinder Machirs Manasses sun/ gebarend auch kinder auff Josephs schoß.

Unnd Joseph sprach zuo seinen brüederen: Jch stirb/ und Gott wirt euch heymsuochen/ unnd auß disem land füeren/ in das land/ das er Abraham/ Jsaac und Jacob geschworen hatt/ darumb nam er einen eyd von den kinderen Jsraels/ und sprach: Wenn euch Gott heimsuochen wirt/ so füerend mein gebeyn von hinnen. Also starb Joseph/ do er was hundert und zehen jar alt/ unnd sy salbetend jnn und legtend jn in ein laden in Egypten.

End des ersten Buochs Mose.