Text:Michel Buck/Bagenga/Mei’ Schwäar

[135]
Mei’ Schwäar[1]
† 13. Brôchat[2] 1878.

Dô wandli so alloi’
Und setz mi uffen Roi’.
Zmôl fluicht a Käuzle überzwear
Grad übers Weagle ge mer hear
Und setzt se uffen dürra Nascht[3]
I kenn dea’ Gascht.

Miar wearet d Auga feucht,
S bedeutat jô a Leicht.
Der Schwäar, dear leit im Krankabett,
Ma’ hätt a gean[4] noh länger ghätt.
Jetz woiß i, daß er weiter muaß –
A häti[5] Buaß!

[136] Druff gang i wôlli[6] hoi’,
As schoudrat me alloi’,
Verzäll meim Weib dea baisa Bricht,
So lang i schwätz, derweil was gschicht?
Dô kommt a Brief - i schwitz wär Naut[7]
Ear ischt schau’ taut.

Und s Weib, des heinet[8] lout.
I träuscht[9] se: „Gott vertrout!
Dear Taud, dear machts jô älli gleich,
Dei’ Vater ischt im Himmelreich,
Dea’ Zains, dea’n ischt er schuldig gsei’,
Laß s Heina sei’.“

„Ear gruabat[10] billig ous
Im Erdapilgerhous.
Wear sovel gsorgt und gschaffat hôt
Und ällbireits ge nuinzgi gôht,
Dear woißt vom Leaba au a Liad –
Weib, dear ischt müad.“

[137] „Was ischt des Leaba dô?
Mer kommet älli nô,
Mer gauhnt da gleicha Weag wia’n ear.
I moi’, i hair da guata Schwäar:
„„Sind still, s ischt nu’ a Abschied gwea –
Uffs Wiederseah!““

--- <references>

  1. Schwiegervater.
  2. Juni.
  3. Ast.
  4. Gern.
  5. Harte.
  6. Hurtig.
  7. Fast.
  8. Weint.
  9. Tröste.
  10. Ruht aus.