Text:Michel Buck/Bagenga/Voar Ahla stoht a Linda
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Voar Ahla stôht a Linda.[1]
Voar Ahla stôht a Linda,
A Linda mächtig alt,
Zua deanar menger Pilger
In seini Näuta wallt.
Sie birgt im Nascht[2] en Kerker,
Im Naschtloch hohl und foul,
Dô sitzt der Heiland gfanga
Wohl an der Matersoul.[3]
Sei’ Blick ischt zum Verbarma,
Daß s Heaz oim mächtig klopft
Und s Wasser uß die Auga
Voar Loid und Jomer tropft.
[97] O i verstand sei’ Klaga,
Miar saits jô sei’ Geduld:
„Daß i so schwer muaß leida,
Bischt du, o Sünder, schuld.“
Nôch isch mer d Wealt a Grousa
Mit äller iahrer Luscht,
I fall uffs Bänkle nieder
Und klopf betrüabt an d Bruscht.
Und z Ahla voar der Linda,
Dô stôht ma’ trourig na’
Doch fröhle[4] gôht ma’ weiter,
Drum kaihr i geara[5] a’.[6]
--- <references>