Text:Otto Gittinger/So semmer Leut/Brüader

Brüader

Es send amol drei Brüader g'sein
Einträchtich noch der Schrift,
Hent z'semma g'hebt wia Stein ond Bein,
Wia mer's net alltag trifft.

Der Pfarrer der hot seinerzeit
des Kleeblatt onterricht't,
Drom ischt's jetz au sein helle Freud,
So oft er's kriegt ens G'sicht.

Er kommt amol am Haus verbei
Ond hot grad übrich Zeit,
No denkt er, gohscht a wenga nein
Ond guckscht noch deine Leut.

Jetz wia-n-er d'Stubatür uftuat,
No fahrt er z'ruck vor Schreck.
Bei dene drei, des sieht er guat,
Do ischt der Fried aweg.

Der ein hot en verschond'na-n-Arm,
Der ander hebt am Fuaß,
Ond gar der dritt, daß Gott erbarm,
Am Kopf 's Bluat stilla muaß.

"Ei!" sait der Pfarr, "jetz saget no,
Wer hat euch so verderbt?"
"O", sait der Aeltscht, "des kommt dervon:
Mer henn mit'nander g'erbt."