Text:Otto Keller/Schnitz ond Zwetschga!/Bildong

Bildong.

Seit Johr ond Dag, so lang e woiß,
Drifft mer da Karle en d’r „Gois“,
Sei Freind nemmt ’s Leba-n-au net schwer,
Ond mag da Moscht so arg wia der,
Drom treffat sich dort emmer wieder
Dia zwoi – d’r Karle ond d’r Frieder!

So goht des Deng johraus – johrei,
Wenn d’Obeds halt en d’ „Gois“ kommscht nei,
Wenn koi Mensch drenn wär, i sag „wenn“,
Zwoi aber hockat sicher drenn,
Ond drenkat Moscht gar brav ond bieder:
D’r Karle ond sei Freind, d’r Frieder!

Uf oimol am a scheene Dag,
Der Karle, – ’s drifft me fascht d’r Schlag,
Der hockt fir sich, – ja kas denn sei?
Ond schtiert schtomm en sei Moschtglas nei;
Da Frieder, – i be ganz verschrocka,
Sieh solo en d’r Eck i hocka.

„Ja Karle“, frog e, „sag mer bloß,
Was isch denn au mit eich zwoi los,
Send denn ihr niebergschnappt, ihr zwoi,
Worom hockt jeder denn alloi?
Hent ihr, dia doch so guat befreindet,
Uf oimol eich denn ganz verfeindet?“

No aber fangt d’r Karle a:
„Den Sembel guck e nemme a,
Den Dackel, des Viech, des Kameel,
I müaßt me schäma, meiner Seel,
Däht i mit dem, – ’s ka’s jeder hera,
Als Mann von Bildong no verkehra!“

– – Was wohl mit dene isch bassiert,
Des hot me nemme entressiert,
I guck, weil i nex schwätza ka
Schprachlos den „Mann von Bildong“ a –
Ond en Gedanka diaf versonka
Han schweigend i mein Schoppa dronka!