Text:Rudolf von Tavel/Götti und Gotteli/Kapitel 10

X.

Me suecht am Glasbrunne Lorbeere-n-und findt Bachbumele. Es geit überhoupt allerlei lätz.

Im Schloß Rychebach het vo der Frou Blanche bis zum letschte Chuchimeitli, ja sogar bis zum Güeterbueb i der Schüüre-n-äne, alles i feschtlecher Schtimmung glüüchtet. Der Äßtisch isch mit Blueme garniert worde-n-und us der Chuchi sy di herrlechschte Düft dür ds Hus uf gschtige. – Me het uf dä Abe ds Jetti erwartet. Ändlech – ändlech het sech der Papa uf e Wäg gmacht gha ga Gänf. Er het syni beide Buebe mitgnoh. Und hütt bim Zabe het sech d'Familie na länger Trennung zum erschte mal wieder vollzählig ume Tisch sölle versammle.

I de letschte Sunneschtrahle-n-isch di vollpackti Reisgutsche vo Gümmene här der Schtutz ufgschnaagget, und ds Jetti het's vor Ungeduld nümme bha. Es isch mit syne Brüeder näbem Wage här gloffe, für syni schtyfe Glider e chly z'schtrecke, und mit großem vätterlechem Wohlbehage het der Herr Oberscht sy graziös ufblüiti Tochter gschouet. Es het ne nüt greut, daß er ds Jetti ga Gänf het gschickt gha; er het im Gägeteil gfunde, es heig i jeder Hinsicht gwunne. Aber ds Schönschte-n-a-n-ihm, der Usdruck, isch jedefalls nid der schtränge Gänfer Erziehung gsi z'verdanke, sondere de-n-Eröffnunge, wo der Papa dem Jetti scho ds Gänf gmacht het. I Gedanke-n-isch es scho lang daheim gsi, im Salon, im Gartecabinet, i syr Räbloube, a der Aare, im Brämgarte, i der Schoßhalde, überall im intimschte Gschpräch mit dem – Karludi. O wenn es nume hätti chönne flüge! D'Gutsche-n-isch ihm vo Schtund zu Schtund meh zur Galeere worde, und a jedem Schtutz het's ihn's dunkt, es sött ga schtoße. Ja, wenn me-n-a mene-n-Ort e Halt gmacht het, so het's de Roß chier nid möge Zyt la für der Haber z'cheue.

Es het scho g'nachtet, wo si bi Frouechappele wieder i Wage-n-ygschtige sy, für jitz ändlech i mene brave Trab gäge Brünne zue z'fahre. Vermuetlech hei sech d'Gedanke vo dene Passagier geng meh uf ds vorschtähnde, solide Bärner-Zabe-n-und uf di duftige, ruuche Lylache vo de früsch azogene Bett konzäntriert, da haltet nudereinisch d'Gutsche bi de-n-üsserschte Böum vo der Murteschtraß, dert ufsehär Weyerma'shus.

»Was isch? – Was git's? rüeft der Herr Oberscht dem Gutschner zue. Me ghört öppis wie Schritte vo mene große Huufe Lüt.

»I cha nid fahre«, seit der Gutschner.

»Um Gott's Wille! Was isch? – E Huufe Militär! – Was mache die da?« so tönt's i der Gutsche. Und juscht wott der Oberscht Lombach, däm e düschteri Ahnung dür d'Haar gfahre-n-isch, der Gutscheschlag uftue, für ga z'luege, was es gäbi, da zündtet öpper mit nere Latärne-n-i d'Gutsche-n-yne.

»Wär isch i däm Wage?« fragt me.

Der Oberscht Lombach kennt di Schtimm und fragt: »Syt Dir da, Herr Houptme Chittig?«

»Ja« het's gheisse.

»Was mueß das gä, da?« Me ghört dem Oberscht Lombach sy Name nenne-n-und druuf abe ne Schtimm:

»Dir chönnet wyterfahre.«

Der Wage rollet a mene Piquet Scharfschütze vorby und verschwindet im Fyschtere.

Der Houptme Chittig het Befähl gha, mit syr Kompagnie der üsser Teil vom Brämgartewald abz'sueche-n-und sech de gäge d'Neubrüggschtraß zrückz'zieh. Di Expedition het de Verschworene vom Bannholz gulte, die sech angäblech di Nacht bim Glasbrunne hei sölle versammle, für de gäge d'Schtadt z'operiere.

Bis jitze hei di usgschickte Patrouille nüt gwüßt z'mälde. Wohle-Brügg het's ds sältmal no keini gä, über die der Find hätti chönne-n-amarschiere, und so het sech der Houptme Chittig etschlosse, mit syr chlyne Heeresmacht vom Bätlehäm-Egge här diräkt uf e Glasbrunne zue z'marschiere. Mit großer Vorsicht isch me düre Wald vorg'rückt. Niemer het sölle ds Muul uftue, damit me sech nid verrati. Me het gar nüt Verdächtigs gmerkt, bis me-n-a Hasliwäg cho isch. Da chunt e-n-Usschpäher zrück und mäldet, me ghör se bim Glasbrunne. Und richtig, der Houptme Chittig ghört mit eigete-n-Ohre Schritte-n-und ds Chlevele vo Waffe. Uf der Schtell lat er d'Tête vo syr Kompagnie halte, und – schlädäräpätsch! pütsche di Hindere-n-a di Vordere, bis alles a mene dicke Chlumpe schteit.

Es het gulte d'Schtadt Bärn vor mene-n-Überfall z'rette. Isch das dem Houptme Chittig grate, so het er sys Dänkmal uf der Plattform sicher gha. Wenn er jitz hie di ganzi Verschwörerbande chönnti umgarne-n-und i Glasbrunnesumpf jage!

Er füehrt di ganzi Kompagnie ussehär dem Hasliwäg so wyt gäge d'Aare zue, daß er völlig vom Aarebord här het chönne der Find uf e Glasbrunne zue trybe. Mit vielem Chüschele-n-und Müpfe het me di eiglidrigi Linie härgschtellt. Mit underdrücktem Zuerüefe het me di Linie-n-i Bewegung gsetzt, und bim Vorrücke het si sech nah-ti-nah i ne Schwarm verwandlet, will me bald d'Solidität vo de Tschaggo a Tanne-n-und Bueche probiert het und halbdotzeswys i d'Brambeerischtude-n-ynetrohlet isch. Obe-n-am Bord vom Glasbrunnegrabe ghört me plötzlech vo änenache halbluti Schtimme: »Si chöme, si chöme. Losit, wie's räblet! Söi mer schieße? – Wo söu me da schieße, we me nid d'Hang vor em Muu gseht! – Nüt da schieße! – Mit dem Bajonett hinger se!«

Unwillkürlech isch d'Kompagnie Chittig i ds Schtocke cho. E Momänt isch es toteschtill worde, und druuf gället, scho meh wie-n-e Verzwyflungsschrei, vo der andere Syte der Ruef düre Wald: »Haut! Wär da?«

Da donneret der Houptme Chittig i d'Fyschternis yne: »Hie Bärn, hie Rächt!«

»Potz Tüüner!« antwortet's vo änenache, »das sy se, si chöme.« Und us em Lärme z'schließe, sy o dert verschideni Bärnerschädle-n-am Burgerholz probiert worde.

»Uf se mit Grien!« hei dem Houptme Chittig syni Manne brüelet und hei sech ds Bord abgschtürzt.

Und wieder ghört me vom Find här e Schtimm: »Haut! – Wartit mer! Myner Schueh! – I ha myner Läderschueh verlore.«

Göb me nume rächt Zyt gfunde het z'lache-n-über dä Jammer, verratet der Lärme, daß o d'Kompagnie Chittig i de Bachbumele-n-aglanget isch. »Tätsch, tatsch, plattsch, pätsch! isch es plötzlech losgange, und richtig hei emel es Dotze Scharfschütze d'Verfolgung baarfueß müesse furtsetze. Aber si isch trotz allne Hindernis und der chrisdicke Fyschternis übere Drackaugrabe-n-und übere gschuntne Hubel bis a d'Neubrüggschtraß tapfer düregsetzt worde. Dert ändlech het me di Fliehende möge »ebsie« und het du etdeckt, daß es e Patrouille gsi isch, die vo der Neubrügg här het sölle ga d'Verschwörer sueche. Me het du gfunde, es syg bi der Fyschteri und baarfueß i de Brambeerischtude neue nid guet z'mache, bis morn wärde si öppe wohl no warte, und isch hei marschiert.

Aber scho vor Sunnenufgang het me d'Mannschaft wieder ufgjagt und d'Expedition erneueret, das mal mit dem Befähl, über d'Neubrügg z'marschiere-n-und ds Hahlegute ga usz'näh.

Der Herr Rittmeischter het di sälbi Nacht e kei Rueh gha und isch i große Sorge gsi um sy Suhn und syni Fründe. Chuum es Schtündli het er i sym Bett duslet gha, so het ne d'Morgesunne wieder gweckt. Er isch a ds Fänschter ga luege, was ds Wätter well, da etdeckt er, daß änet der Aare-n-öppis im blaugraue Schatte vom Wald gäge d'Neubrügg abegramslet. Er het sech nid lang bruuche z'bsinne, was das z'bedüte heigi. Mit zitterliger Hascht leit er sech a und nimmt es Schtilet zur Hand, für mit flügendem Zopf i ds Bannholz hindere z'loufe. Dert sy d'Füehrer vom Komplott i Permanenz versammlet gsi, so daß ds arückende Militär mit Liechtigkeit di ganzi Gsellscheft hätti chönne-n-abfah. Di erschte-n-Usschpäher sy scho der Schtutz ufcho, wo der alt Herr d'Hustüre hinder sech zuegschletzt het und hinder der Schüüre düre gäge Hinderchappele dervogschtürmt isch. Obschon er schier der Schnuuf verlore het, het er lut vor sech ane gredt und der Demokratie ihre-n-Ehreplatz i der underirdische Päch- und Schwäfelchuchi agwise. Je länger, descht chriegerischer isch er worde-n-uf sym einsame Wäg, und ändlech het er sys Schtilet fürezoge-n-und d'Schnydi gfingerlet. Si het edefalls no ghoue. Es paar Lufthiebe, Schtiche-n-und Parade hei ihm bewise, daß sy bald achtzigjährige-n-Arm no nid ganz schtyf worde-n-isch. Plötzlech ghört er e Göiß, und er gseht vor sech im Wäg e-n-alti Frou, wo im Gang vo nere flüchtige-n-Änte vor ihm Ryßus nimmt. Es isch d'Weggefrou vo Hinderchappele gsi, wo mit ihrer früsche War de Landgüeter na welle het. Wär hätti's der arme Seel welle verarge, daß si gmeint het, der Herr Rittmeischter sygi verhürschet? Sogar är sälber het dä Irrtum grad begriffe-n-und hätti gärn syr guete-n-alte Lieferantin der Schräcke-n-und d'Angscht abgchürzt. Er het se grad gkennt und het ere nache grüeft: »Aber, was läuft sie denn so? – Ich bin's ja. Kennt sie mich denn nich mehr?«

Mit Schnuppe-n-und Chyche sy si beidi der Wäg us pächiert, so gleitig als ihri schittere Bei 's erloubt hei.

»Aber, so – wart' – sie – doch! – Kennt sie denn – den – ollen – Lentulus nich mehr? – – – – – – – – – – – – – – – – Dummes Biest! – Sie – sät – ja – ihre – Wecken.«

D'Weggefrou het 's aber möge-n-und het nah-ti-nah Distanz gwunne, währed der Herr Rittmeischter mit chreftige Schtiche d'Weggli a sys Schtylet ufgschpießt het, wo nere-n-ob allem Schpringe-n-us der Hutte gfalle sy.

Z'Hinderchappele-n-isch no niemer uf gsi als der Beck und d'Hünd. D'Hünd sy cho z'schieße, daß si sech a ihrne Chettene schier erwörgget hei, und der Beck het mit offenem Muul zum Fänschter us gluegt, wie der Herr Rittmeischter syni neuischte Produkt mit dem Schtilet de wüetige Hushünd zuegschpickt het. Ohni Rascht isch dä arm Rittmeischter über Wohle-n-i ds Bannholz gloffe. Na mene churze Wortwächsel mit der Schildwacht isch er mit dere zum bewußte Schpycher cho und het mit mene Schyt ab der nächschte Schyterbyge-n-a d'Türe gchlopfet. Aber erscht, wo-n-er sym Suhn mit dem Name grüeft und me dinne sy Schtimm gkennt het, sy si cho uftue. Der Suhn Lentulus und der Karludi Landorfer sy mit mene-n-eltere Dienete-n-allei da gsi. Si hei uf e Houptme Wyttebach gwartet, dä Nachrichte-n-us der Schtadt hett sölle bringe, und sy, vom viele wache müed, drüber ygschlafe.

Der Bricht vom alte Herr Rittmeischter het nume no dem Chlupf nacheghulfe, wo sy ungwahneti Erschynung a däm Ort bewürkt het.

»Kinder«, het er gseit und isch usser Ate-n-uf ne Trog abgsässe, »Kinder« – – – si hei müesse förchte, der Schlag träff ne no, so het er gchychet – »macht, – daß – ihr – fort – kommt!«

»Was ist los?« frage di beide junge Herre glychzytig.

»Ihr – seid – ver – verraten. – Fort! Fort! – Die – Truppen aus der Stadt – sind – sind schon – herwärts – der Brücke.«

»Und der Wyttebach?«

Der Herr Rittmeischter schüttlet nume der Chopf, für z'säge, er wüssi nüt vo-n-ihm.

»Aber, macht, daß ihr fortkommt!« fahrt er furt, »will gar nicht wissen, wohin, wo ihr seid. Aber fort müßt ihr. Geht nach Neuchâtel und weiter! – Wenn ihr schreibt, so schreibt nicht an mich! – Irgend an einen Unverdächtigen – an eine Dame – oder sonstwen.«

»Wei mer nid probiere, Alarm z'schla und is zur Wehr setze?« fragt der Karludi.

»Unsinn!« seit der alt Herr, »Ihr seid zu schwach, und hier ist doch nirgends eine anständige Gefechtsstellung. Fort müßt ihr!«

Das het dem Karludi nid rächt i Chopf welle. Er hätti's lieber uf ne Kampf la abcho, o uf d'Gfahr hi, daß er's mit dem Läbe hätti müesse zahle. Aber der Fründ Lentulus het d'Situation besser begriffe-n-und vorgschlage, sie welle-n-ihri Lüt heischicke-n-und flieh. Villicht lai sech d'Sach vo mene-n-andere Punkt us wieder ufnäh. D'Fäde vo ihrem Netz sy verrisse worde, bevor der letscht Chnopf isch gchnüpft gsi. So het me di verschidene-n-Afüehrer uf de-n-andere Poschte-n-ihrem Schicksal müesse-n-überla, und das het dem Karludi schier ds Härz im Lyb umdrait. Wie mängisch het er sech doch gäge-n-innere Vorwurf, si wärde mit ihrem Undernäh no anderi i ds Unglück ryße, gwehrt! Das Verantwortungsgfüehl isch jitz, im Ougeblick, wo-n-er gseh het, daß ds Netz lat la gah, über ihn cho, wie-n-e Schturzwälle. Jitz hei plötzlech d'Tatsache gäge-n-ihn und syni Plän afah züge. Wie Batteriee sy si a sym Horizont ufgfahre, z'ringsetum, und hei ihm syni Hoffnunge-n-und syni Rächtfertigungsargumänt z'sämegschosse, daß Gott erbarm. Gärn hätt er sys Läbe-n-ygsetzt, wenn er dermit der Sach hätti chönne-ne-n-andere Dräj gä. Aber di junge Herre hei wohl gwüßt, daß e-n-offene-n-Alarm mit ihrne wyt zerschtreute Verbündete-n-o di findlech gsinnete Lüt z'säme-gfüehrt hätti, und e schäbigi Niderlag isch alles gsi, was me hätti chönne-n-erwarte, ja villicht e grusame Tod under Sägesse-n-und Dröschflegle. Aber ds Bitterschte vo allem isch e fürchterlechi Scham gsi, die der Karludi im Gedanke-n-a ds Jetti acho isch. Er het gwüßt, daß es i dene Tage het sölle heicho. Wär es ächt nid doch no aschtändiger, sys Bluet under de Mordwaffe vo erboste Bure la z'verrünne-n-und dermit z'bewyse, daß es ihm Ärnscht gsi sygi mit sym Ideal? So het er sech fragt. Ratlos und verwirrt isch er da gschtande-n-und het nid Miene gmacht, vom Platz furt z'welle. Eismal über ds ander-n-isch er mit der Hand dür sys verschtrublete Haar gfahre, und je länger, descht gräßlecher isch ihm sy Schand vorcho. Ds Jetti, d'Eltere, der Schultheiß Fischer, di alti Frou Ryhiner, syni Fründe, alli bekannte Gsichter hei ne mit vorwurfsvolle Blicke-n-umringt, anderi mit unerträglechem Hohn. Er wär o sicher nid ab Fläck cho, hätt ne nid der Fründ Lentulus, wo unterdesse di letschti Schildwacht isch ga etla, bim Arm packt und über d'Schwelle-n-usezoge.

Mit Träne-n-i de-n-Ouge het der Herr Rittmeischter sy Suhn umarmet und o der Karludi schier zärtlech bhüetet. Druuf hei si mit läbige Schritte der Wäg dür ds Bannholz ygschlage. Wo si am Waldsoum no einisch zrückluege, öb ne niemer nache chömi, hei si der alt Herr von Lentulus einsam bim Schpycher gseh schtah. Er het ne nachegluegt und mit sym rote Foulard d'Ouge gwüscht.

Di Jagd am nüechtere Morge het dä alt Ma härgnoh. Trüebsälig isch er uf ne Schtägetritt ab-gsässe-n-und het uf di abgärntete Stoppelfälder use gluegt. E großi Wehmuet isch über ne cho. Ändlech het ne d'Büri vom Hof gseh dasitze-n-und isch ne cho frage, öb er öppe-n-es Chacheli Milch well. Gärn het er's agnoh. »Ja, ja, gute Frou«, het er nere gseit, »sie soll zufrieden sein. Sie hat jetzt geerntet vom Fleiß ihrer Hände. Sie hat eine volle Scheune und mag sich's wohl sein lassen, und ich bin ein verlassener, einsamer Mensch, der keine bessere Hoffnung mehr hat als den Tod.«

»E öppe doch nid«, het d'Büri gmeint. Aber der Herr Rittmeischter het sech nid wyters mit ere-n-ygla. Mit mene-n-eigetümlich truurige Süüfzer isch er ufgschtande, het ere danket und isch waggelig a sym Schtiletschtäcke gäge hei zue gwanderet.

Wo-n-er gäge d'Hahle zue cho isch, het er nume no ei Gedanke gha: Ga ablige-n-und, wenn müglech für geng yschlafe, vowäge vo däm Läbe het er meh als gnue gha.

Ja, dä guet Herr! Schtatt dem fridleche, Grien verschperzende Hüehnervolk findet er im Schatte vo sym Hof e Zug Soldate, die, uf ihri Gwehr glähnt, ne-n-aginet und über sy altmodische-n-Ufzug, bsunders aber über sy Cadenette, sech luschtig gmacht hei. Ohni lang z'frage, was das z'bedüte heig, geit er yne-n-und findt alli Schtubetüre-n-offe-n-und uf allne Böde d'Schpure vo unputzte Schueh. Im Plainpied isch niemer umewäg gsi; aber überobe het me ghört dasumeloufe. Ganz zufällig schtreift sy Blick im Salon e Kommode, und da etdeckt er, daß die versiglet isch. »Tant pis« seit er halblut und geit i sy Wohnschtube. Dert isch di glychi Beschärung. Alli Schäft und Schublade verpütschiert. Ja, sogar es schöns antiks Möbel, halb Schrybtisch, halb Schaft, isch mit Schnüer vermacht gsi und Amtssigel druff, wahri Omelette vo Pütschierwachs.

Bi däm Ablick wird der Herr Rittmeischter rot wie-n-es Chirsi. »Dumme Luders!« brüelet er und waggelet i Gang use, wo juscht d'Exekutore d'Schtäge-n-abchöme, zwee Offizier im Gleit vom Herr Riesig, dä ne brönnige Cherzeschtock und e Drucke mit Pütschierwachsschtängle-n-und mene pfündige Sigel treit. Hinder ne här isch, i Träne badet, ds Herr Rittmeischters Chöchi cho. Bim Ablick vom vermißte Herr isch es ganz us em Hüsi cho, und nid viel hätti gfählt, so wär's ihm ume Hals gfalle. Aber es het wägem Herr Riesig nid düre chönne, dä vor ihm gschtande-n-isch und i-n-Ermangelung vo anderwytiger Größi es müglechscht breits Muul gmacht het. Bi der Begägnung gryft der Herr von Lentulus i di graui Vergangeheit zrück und nimmt uf ne-n-Ougeblick der Rittmeischter füre.

»Was soll denn die verfluchte Komödie?« schnarret er, so guet's no geit. »Wer hat Ihm denn das Recht gegeben, in meinem Haus rumzuschnüffeln?«

»Mit Verloub, Herr e Rittmeischter«, antwortet, chly verdatteret, der Herr Riesig, »ich em e habe oberkeitliche Vollmacht und Befähl, Eure Bapiere zu versiegle, bis di em e Undersuchungskommission kommt.«

»Wozu denn?« fragt der Herr Rittmeischter.

»Ja, halt äben, von wägen weil Ihr an dem Komblott gägen die Oberkeit verdächtiget seid.«

»So? – Wie kommt man denn auf den Verdacht, was?«

»Ja, da müeßt Ihr halt dann die Herren Undersuchungskommittierten fragen, Herr Rittmeischter.«

»Na also! Wird schon besser sein. Aber warum versiegelt er mir denn meinen Tabak und meine Pfeifen, impertinente Demokratenkröte, he?«

Ds Gsicht vom Herr Riesig isch nid intelligänter worde-n-ob der Frag. Er het no nid gwüßt, wie antworte, so nimmt ne der Herr Rittmeischter bim Arm und füehrt ne vor sy Schrybtisch.

»Reiß Er mir gefälligst die Schweinerei da herunter! – Was Er an Papieren drin findet, mag Er gleich mitnehmen. Aber meinen Tabak will ich frei haben.«

Der Herr Riesig het syni Siegel wieder abgchnüblet, und du het ihm der Rittmeischter alli Ghältleni vo sym Schrybtisch ufta. Es malitiöses Lache-n-isch über d'Gsichter vo dene beide-n-Offizier gange, wo im mittlere Fach, i däm sünscht öppe ds Ufgabebuech und der Zinsrodel ihres verborgene Dasy füehre, es Liqueurier mit verschidene halbvolle Flacons zum Vorschyn chunt. Alli andere Ghälter sy voll Tubak, ganzi und verbrocheni Pfyfe-n-und Sämereje gsi.

Di Herre-n-Exekutore hei natürlech o nachem junge Herr von Lentulus gfragt, vowäge juscht grad däm het di ganzi Expedition gulte. Aber der Papa het se-n-uwirsch agchnurret, sie sölle ne sälber ga sueche, das syg nid sy Sach. Wo si furt gsi sy, het du no ds Chöchi los gä und brichtet, wie di »Uflät« alles dürschnouset und verdräcket heige. Nid emal der Chatz heige si Rueh gla. Die het nämlich, wie alli ihre Vorlöufer sit dem »Ziethen«, ihri Bhusig im Papierchorb gha, und sogar dä het me-n-erläse. Si sälber, d'Chatz, het sech i Fauteuil vo ihrem Herr gflüchtet gha und het dert, behaglech z'sämegrollet, der Wält ihre Louf gla.

Der Herr Rittmeischter het se bim Äcke gnoh, se vor sech anegha und nere gseit: »Na, alte Susel, womit haben wir zwei wohl das verdient, he?« Druuf het er sech, völlig erschöpft, i sy Fauteuil nidergla, d'Chatz uf d'Schoß gnoh und isch na wenige Minute-n-i-ne tiefe Schlaf verfalle.

Der Tag vorhär het me no zwo anderi Expeditione-n-abgla, di einti vo Bälp us, ga Toffe, für der Herr vo Werdt ga z'päckle, di anderi vo Bärn us i Eichbärg, für der Herr Major Fischer ga z'verhafte. Aber es isch ne-n-übel ergange. Z'Toffe, wo si gäge ds Schloßguet zuecho sy, isch di ganzi Guetsmannschaft mit Mischtgable-n-und Dröschflegle-n-uf se z'dorf cho und het se-n-i d'Flucht g'schlage. Der Herr vo Werdt isch uf mene Boum obe g'sässe-n-und het der Schlacht zuegluegt. Nachhär het er sys Cöfferli packt und isch verreiset. Nid besser isch es der Expedition im Eichbärg ergange. Si isch uf nes Alarmzeiche hi vo mene chlynere Landschturm überfalle-n-und us em Guet gjagt worde. Da aber der Herr Fischer no im Eichbärg blibe-n-isch, het me-n-unverzüglech e zwöiteVersuech gmacht und underem Kommando vom Major Chempeler e chlyneri Belagerungsarmee z'sämegschtellt: es Dotze Rüter, e Kompagnie Scharfschütze, e halbi Füsilier und z'lescht no ne Vierpfünderkanone. Däm guete Major sy Ufgab isch nid liecht gsi. Sitdäm daß d'Mehrzahl vo de höchere-n-Offizier us Verdruß über di politischi Umwälzung der neue Regierung der Eid verweigeret het, isch alles e chly i-n-Unornig cho, und di bärnischi Armee isch nüt wenigers als schlagfertig gsi. Grad das Expeditionskorps isch, i aller Hascht mobilisiert, schlächt organisiert und no gar nid rächt diszipliniert gsi. No bi Schtärneschyn isch es vo Bärn ufbroche. Bis ga Allmedinge-n-isch me ganz ohni Schtörung cho. Aber wo si der Bollholzschtutz ab gäge Rubige zue marschiert sy und undereinisch di ganzi Alpechetti i ihrer wunderbare Morgepracht zum Vorschyn cho isch, da hei di guete Soldate di obligatorischi Schtimmung plötzlech vergässe-n-und hei us vollem Hals afah jutze-n-und singe: »Niene geit's so schön u luschtig, wie daheim im Ämmetal.«

Giechtig isch der Major Chempeler cho z'träble: »Wär singt da? – Weit der schwyge?« Aber er isch dem guete Luun nid so gleitig Meischter worde. Het er se vorne gschweigget, so hei si hinde gholejet, und het er se hinde-n-agschnouzt, so hei si vorne wieder agfange. Für se z'kuranze, het der Major la Schritt marschiere-n-und d'Tamboure mache z'schla. So bösdings isch es gange, aber me het der Täxt chönne verschtah:

»Räbedi, räbedi Burgerchrach,
Das isch halt doch e fuli Sach
Räbedi, räbedi, Ploueli,
Wett lieber hei zum Froueli.
Räbedi, räbedi pumm!
Mir isch es gar nit drum.

Z'Rubige het er sech vor em Wirtshus ufpflanzt, bis der letscht Ma vorby gsi isch, damit ihm ja keine-n-ychehri. Das wär rächt gsi; aber du het du sys Roß nid vom Wirtshus ewäg welle, bis ihm e Buur mit nere Geisle z'Hülf cho isch. Du isch er du cho z'galoppiere, daß schier d'Kanone drob erschoche-n-isch. Vor em Dorf Münsige het du der Herr Major linggs und rächts eine vo syne Draguner näbe sech gnoh, bis si am »Leue« vorby gsi sy. Aber richtig, öppe hundert Schritt wyter merkt er scho, daß der groß Magnet d'Queue vo syr Exekutionsarmee ab der Schtraß und uf d'Wirtshusschtäge zieht. Jitz, was mache? I Hof vom »Leue« zrückryte, isch mit däm Roß nid ratsam gsi, wenn me hütt no het über Münsige-n-use welle cho. Und der Insubordination het me doch o nid dörfe-n-ihre Louf la. Er schickt der nächscht Lütenant hindere, ga Ornig mache-n-und donneret e ganzi Kartätscheladig Arräschte-n-über d'Chöpf vo der Kolonne wäg. Aber löset e so ne Kompagnie, wo sech a nere Wirtshustüre-n-agsoge het, los! Da git e Bluetsuger ringer ab. Ändlech nimmt der Major doch ds Härz i beidi Händ und rytet z'rück. Wo-n-er mit Donnerprall zum »Leue« chunt, flüchte sech d'Soldate d'Schtäge-n-uf. Si hei wohl gwüßt, daß er ne dert ufe nid nache chunt. Ds ganz Offizierskorps het du Hand agleit und mit Müej und Not chönne-n-Ornig schaffe. Derwyle hei si aber a der Tête o nid welle Löhle sy und hei, ohni es Kommando abz'warte, di schöni reglemäntsmäßigi Evolution »von vorne Distanz genommen« usgfüehrt, bis zwee Schritt vom »Ochse«. Da isch du guete Rat tüür gsi, bsunders i dene Tage, wo me hinder jedem Mischthuufe füre vo Volksrächt brüelet het. Glücklecherwys hei si d'Kanone z'hinderscht gha. Mit dere hei si du afah fahre-n-und dermit di ganzi Heerschar vor sech här zum Dorf use drückt, wie ds Ghäck us nere Wurschtmaschine. Aber ds ergschte vo allem isch dem Herr Major Chempeler gsi, daß es paar Patrizier vo de-n-umligende Landsitze – ehemaligi Offizier – der Komedi zuegluegt hei.

Gäge Mittag ändlech hei si der Eichbärg i Sicht übercho. Der Major isch mit de Rüter vorus und het rekognosziert, währed ds Gros unde-n-am Bärg isch blybe schtah oder, besser gseit, blybe lige, vowäge, sobald si d'Gwehrpyramide hei gmacht gha, isch eine hie use, der ander dert use trohlet und hei afah schnarchle. Öppe ne Halbschtund lang isch der Major mit syr Rüterei um ds Guet umegschtriche, und du het's bi der Infanterie gheisse: »Heit uf! Er chunt.« Öppe d'Hälfti het uf möge, bis er da gsi isch, und der Räschte het me mit Brüele-n-und Schtüpfe-n-o no uf d'Bei bracht. Druuf het der Major dem Expeditionskorps no einisch der ganz Ärnscht vo der Situation klar gmacht und e komplizierti Fäldwachtorganisation vorgnoh. I wytem Kreis het ds ganze Guet mit nere wohlberächnete Chetti vo Schildwache, eifache, Doppel-, Houpt-, Näbe-, Passier-, Alarm-, Signal- und andere Spezialpöschte sölle-n-umschtellt wärde.

»Heit der's begriffe?« fragt der Major.

Es het emel niemer nei gseit.

»He nu also. Und jitz, Manne, wird nüt meh gsoffe, verschtande?«

Zur Sicherheit hei si alli müesse d'Fäldfläsche-n-uftue und uslääre, was gar nümme nötig gsi wär. Es isch kei Tropf meh usecho.

»So! Ouf Eure Poschte! Marsch!« Di Herre Subalternoffizier hei sech drahi gmacht, ihri schlafschturme Füsilier und Scharfschütze-n-a ihri Pöschte ga z'schtelle. Na de-n-Erfahrunge vo der erschte-n-Expedition isch der Ygang zum Hof der gfährlechscht Punkt gsi, und drum het der Herr Major Chempeler sys grobe Gschütz e so welle-n-ufschtelle, daß es dä Ygang het chönne-n-under Füür näh. Aber jitz het es sech befunde, daß niene kei Kanonier umewäg isch. Der Schtuckfuehrme het gseit, er heig scho sit Chiltderf e keine meh dervo gseh, si heige sech allwäg verlüffe. Item, under dene-n-Umschtände het der Major uf d'Mitwürkung vo der Artillerie verzichtet. Er wär gärn no einisch ga d'Vorposchte-n-abryte; aber es het ihm schier gruuset vor em Erger, wo-n-er de derby chönnt erläbe. Und so het er sech, vo nere schtarke Patrouille begleitet, uf e Wäg gmacht zum Herreschtock. Zu aller Sicherheit het er e-n-Anzahl Schütze so ufgschtellt, daß si der Hof hei chönne beschtryche. Es isch alles schtill gsi. Aber het das nid chönne-n-e Schtilli vor em Schturm sy? Me lütet a der Husglogge, und uf das hi erschynt es fründlechs, alts Meitli und fragt: »Das wärde di Herre vo Bärn sy?«

»Wo isch der Herr Major von Fischer?« schnouzt der Herr Chempeler.

»Es isch mer leid«, antwortet ds Meitli, »ds Herr von Fischers sy dä Morge verreiset. Si la de di Herre no fründlech la grüeße. – Sie hei äbe du schier nümme Zyt gha ne la Bscheid z'mache.«

Aber so het sech der Herr Major Chempeler nid welle la heischicke. Er seit: »Das sy Flänz« und schtoßt ds Meitli uf d'Syte für uf der Schtell e Hussuechung vorz'näh. Syni Lüt sy-n-ihm nache gschtürmt, und d's Meitli i panischem Schräcke schpringt i Hof use, zieht d'Chnächteglogge-n-und brüelet: »Fürio! Mordio! Schelme! Mörder! Z'Hülf!«

Uf das hi chunt's us allne-n-Egge füre, Chnächte-n-und Tauner, e große Huufe. Di ufgschtellte Schütze hei nid gwüßt, sölle si schieße-n-oder nid. Aber will niemer befohle het, hei si's la sy. Der Major het öppis ghört vo däm Schpektakel und wott cho luege, was es gäbi. Da begägnet ihm under der Hustüre der Mälcher mit mene Munizähm i der Hand und fragt: »Was mueß das gä, he?«

Dem Major isch es nid heimelig z'Muet gsi. Er probiert z'erscht d'Autorität fürez'chehre-n-und seit mit erhüüchleter Rueh: »Das isch, dänk, my Sach«, und wo der Mälcher e kei Wank wott tue: »Nähmet ech nume-n-in Acht, was der machet! Mer sy im Uftrag vo der Regierig da.«

»Das geit mi nüt a«, drüit der Mälcher, »wenn der Gröubi weit, so säget's! U süsch machet, daß der use chömet! Dir heit nüt z'sueche da inne, so lang der Herr furt isch.«

Jitz isch es uf d'Gnepfi cho. Der Major Chempeler isch kei Momänt im Zwyfel gsi drüber, wär da inne Meischter würdi, wenn me's ließ la druuf abcho. Trotz allem Patriotismus het er sech gseit, er wüßti eigetlech nid für wän und für was er sech da ließ abschmiere-n-und het vorzoge, e Kompromiß yz'leite.

»Wenn Dir d'Verantwortung weit uf Ech näh, so cha me ja di Hussuechung underwäge la. Lat is nume-n-use! Aber Dir müesset Ech de nid öppe-n-ybilde, Dir tüejet Euem Meischter e guete Dienscht leischte dermit«, seit er.

»Das isch däich de üsi Sach. Sie söui de nume-n-uehe cho, di Fäderefuchser. Su gaht!« raisonniert der Mälcher.

Der Herr Major antwortet: »Nu nu, ganget Dir afange vora!«

Der Mälcher het du der Wäg frei gla, und der Major isch mit syne Lüte-n-use. Sobald si zum Hof use-n-und d'Allee ab gange sy, isch di ganzi renitänti Bsatzung losbroche-n-i nes Hohngebrüehl: »Gaht ume, dir Schtadtfötzle, Regierhüng, Bättler, Schelme!« und so wyters.

Der Herr Major het d'Belagerung ufghobe-n-und isch gäge Seftige-n-abmarschiert. Jitz isch aber sy Mannschaft uwirsch worde. So für nüt und wieder nüt hei si de doch nid welle-n-usgrückt sy. Sech la usfötzle, hei si gmeint, hätti me z'Bärn nide-n-o chönne. Für das hätti's nüt gmanglet, se da ufe z'schpränge. Der Kommandant het wohl use gschmöckt, wo's muttet und het uf em nächschtbeschte Platz la abchoche-n-und fuettere. Da-n-er mit der Gsellscheft nit der Versuech vo nere-n-Yquartierung het welle wage, het er se bis gäge-n-Abe la leue. Wo si du gässe-n-und trunke gha hei, hei si du wieder gfunde, es syg doch schön i der Schwyz. Der Herr Major het di gröbschti Hitz la vorbygah und ändlech mit Zuerede-n-und Ufbegähre sys Korps wieder uf d'Bei bracht. Aber der Heiwäg het er du dür ds Gürbetal gnoh, für Münsige z'vermyde. Gäge Mitternacht isch er mit der Houptsach dür ds Murtetor yne marschiert. Der Räschte het me gsäit und für hinecht sym Schicksal überla.

So isch überall, wo me nüt het gha z'verlüüre-n-und nüt z'gwinne, di bewaffneti Underdrückung vo der Gägerevolution müglechscht harmlos abgloffe, nid z'rede dervo, daß e kei Fingerhuet voll Heldebluet uf e-n-Altar des Vatterlandes isch gschprängt worde.

Viel giechtiger, wenn o ganz unbluetig, isch i der Schtadt gfuehrwärchet worde, wo di Meischtinteressierte dick ufenandere gsi sy.

Juscht, wo der Major Chempeler ohni Sang und Klang i d'Schtadt ymarschiert isch, het sech e großi ufgregti Volksmasse-n-a ds Gitter vom Erlacherhof drückt und i der Fyschteri di sünsch so schtilli Junkeregaß, bald mit Ufbegähre, bald mit Lache-n-erfüllt. Z'gseh isch eigetlech nüt gsi, als es paar Schildwache, wo ds Gitter und di verschidene Türe ghüetet hei. Aber me het geng gmeint, es gäb de no öppis und es müeß no öppis ganz Appartigs zum Vorschyn cho, will ds Grücht gange-n-isch, d'Patrizier heige der Erlacherhof i nes gheim's Züghus verwandlet und vo dert wärdi d'Gägerevolution de plötzlech usbräche. Aber ds einzige, was zum Vorschyn cho isch, sy di paar Chischtli gsi, die synerzyt der Ludi Bickhard ga Bärn gfüehrt het. Er het allerdings dennzumale gar nid schlächt errate gha. Es sy weder décorations pour la chambre de Madame, no candélabres, no sünscht öppis e so, drinne gsi, sondere Munition, die me für d'Bürgerwacht het la cho, wo d'Schpannung zwüsche Schtadt und Land yträtte-n-isch. Di Bürgerwacht isch aber gar nie ufbotte worde, und so isch di Munition eifach da blybe lige. Jitz frylech het si als corpus delicti der Regierung famosi Dienschte gleischtet.

D'Gaß isch ändlech du dür ds Militär gruumt worde, und du isch es schtill blibe.

Derfür aber isch gscheh, was di vorsichtige Lüt vorusgseh hei. Dür ds verwärfleche Komplott vom Bannholz, desse-n-Afüehrer mit wenige-n-Usnahme-n-etwüscht sy, isch alles mit i Schtrudel vo Verdächtigunge-n-und Verlümdunge-n-yne grisse worde, was Hand botte het zur Verteidigung vo der Burgerschaft gäge d'Übergriffe vo der Regierung. Und so isch e ganzi Mängi vo Lüte verhaftet worde, die gar nüt Böses im Schild gfüehrt hei und drum o nid gwüßt hätte, warum si sötte flieh. Der alt-Schultheiß Fischer und syni Kollege vo der Sibenerkommission sy, di einte z'mitts i der Nacht, abgfasset und im Erlacherhof i schträngi Undersuechungshaft gsetzt worde. D'Regierungsjurischte hei mit großer Chunscht Belaschtungsmaterial zsämeg'chrauet, alles schtyf dürenandere grüehrt und dermit e Monstreprozäß agrichtet, wie-n-es z'Bärn weder vorhär no sithär eine gä het.