Text:Rudolf von Tavel/Ring i der Chetti/Kapitel 9

Der Uschlig isch dür ds Bödeli gange, het i de Flüehne vo der Schwalmeren und am Fuulhorn pfiffe, und mängisch het’s dert obe hinder Näbelwulke donneret, aber nid vom Strahl. Und d’Lütschene het i stille Nächte glärmet wi nes Chriegsheer. Da het a mene hilben Abe ds Vreneli z’hinderscht im Chloschtergarten umgstoche, hert a der Muure. Gschaffet het’s amene Härdchnächt z’trotz. Über d’Achslen agluegt hei si’s z’sälbisch, wo-n-es todmüed vom Saxete-Tal härcho isch und der Äbtissin aghalte het, si söll ihns der Tuusiggottswillen ufnäh. Us der Wält use möcht’s, ds Glübd ablege. Es het gmeint, da schlüüffi men yne, dür nes ängs Tor, und in en andere Chittel, und de syg me drin, und kei Tüüfel chönni eim e Stei nachebänggle. Aber da isch du gfragt worde, was es mitbringi. — «He, nüt!» Und wär de für ihns chönnti zale? — «Zale? Was zale?» — Bätte, singen und wärche welli’s für zwo, aber z’zale vermög’s nüt. Da hei si’s usglachet, hei’s a Wöschzüber gstellt, a Bachofe, ds Wüeschtischten alles het’s dörfe mache. So verdient sech eis der Himmel, hei si’s tröschtet. He nu mynetwäge, het’s dänkt und afa wärche. Rede het’s nid dörfe. Wuche, Monete lang isch es so gange. Hie und da im verschleikte het es amene Sydebitzli vo Nunne dörfen e Dienscht abnäh: I der chalte Winternacht ga ds Glöggli zieh, sogar i der Fyschteri ga ane chnöilen und singe, damit d’Zahl voll sygi und niemer merki, wär uf em Fuulbettli bliben isch. D’Stimm verstelle het’s müesse. Und a der Tagheiteri bovle, rible, wärche. O, wenn es gwüßt hätti, wivil Wältbösi im Chloschter no umgeit! — Aber syg’s, wi’s well, es isch emel überinne, am Schärme, und wenn me mit Bösha der Himmel cha verdiene, he nu! Derzwüsche het’s für Vatter und Muetter bättet und — ja, o für e Junker, daß ihm der lieb heilig Sant Jörg d’Ougen uftüej, damit er no i däm Läbe chönni abbüeßen und zum Glück cho. Es het lang bruucht, bis es das ohni Hindersinn chönne het, aber jitz isch es ihm scho ganz Gwanheit gsi, und es het afa merke, das d’Nunne, di herrscheligschte vora, ihns hei afa schetze.

Über das alles dänkt es o jitz wider nache; da chräschlet’s undereinisch zu syne Höupten im Boum wo d’Escht über d’Muure streckt, und — pumps! — steit us der Luft aben eine da by-n-ihm, e schöne junge Herr. «Daß di der Tüüfel...! Heilige Maria, Mutter Gottes, bitt für uns!»

«Hehe, Jümpferli!»

Er het welle na der Schwöschter Scholastika frage — das isch eini vo der Burg Unspunne gsi. Si het nie i ds Chloschter begährt gha, geng briegget, und me het se bsunderbar ghüetet.

Dä Kärli isch verwunderet, luegt ganz verstuunet uf ds Vreneli und seit: öppis Donners! Bisch du nid... Scho streckt er der Arm uus, für’s obenyne z’näh. Da tuet’s e Brüel und zieht mit der Stächschuflen uuf. Zerscht lachet er no und wott ihm i Arm falle; aber er gseht, es isch kei Gspaß. Wi nes Wiseli schießt’s dervo, dem Chloschter zue, und ihm blybt nüt anders als z’luege, wo-n-er wider über d’Muure zrückchömi.

Der sälb Abe het dem Vreneli sys Härz nümme welle guet tue. Si hein ihm müessen i Meitligaden ufe hälfe. Uf ds Bluet hei si’s usgfragt, was gscheh sygi. Aber es het nüt gseit. Nume geng, der Tüüfel heig ihns agfalle.

Mit Ouge, wo meh errate hei, als ds Vreneli gmeint het, und nid emal hert erschrocke sy, hei si enand über ihns wäg agluegt. Und vo denn ewäg het me ds Vreneli nümmen am Aben im Garte gla. Me het ihm syni wundervollen Ouge verbunde, sobald es e Schritt vor ds Huus het müesse tue, und e Zälle hei si-n-ihm agwise, wo-n-es drinnen ab der Wält isch gsi wi no nie. Damit emel ja der Tüüfel ihns i Rueh laj, het men ihm e Wächterin mitgä.