Simon Gfeller: Drätti, Müetti u dr Chlyn. Kapitel 9

Tiergschichtli

Emen Ämmetaler-Burebüebli seit die unbiwegti Natur no nid vil; Burelüt machen uberhouts weni Wäses dervo. Ihre Bigriff vom Schöne isch starch mit der Nützligkeit verwachse, ihri Naturfreud meh es flüchtigs Wohlgfalle weder es gnießerisches Ydringen u Uschoschte. Es gschmäcklerisches Gnieße isch nen i der Regel frönd oder fähle ne d’Wort, um druber z’rede, we sie öppis Derartigs gspüre. Wulchegguggine u Sinnierer bigähre sie gar nid z’erzieh. «Häb d’Gidanke bi der Arbit!» heißt es taguber, u am Obe sy sie hüüffig z’müed, um vil z’brichten oder Gschichte z’erzelle. Es bruucht scho fröndi Bsuecher oder en apartigen Alaß, um nen öppis vürez’lööke, u en Aleitig zum Naturgnuß wird derby sälten useluege.

Angersch stellt si so ne Bueb zu däm Teel vo der Natur, wo läbt u si rüehrt. Allem, wo scheichlet u fäcklet un e Lut vürebringe cha, steit sys Härz hingera offe. Es Gitzeli, wo gumpet, en Ambeißehuuffe, wo ’s druffe gramslet, es Redli, wo am Wasser louft, e Moospuz, wo i der Luft obe pjägget, inträssieren ihn meh weder Morgeröötine, Wulchefarben u Waldstimmige. Bständig plooget ne der Hunger no Ereignisse. Es sött öppis loufe, öppis Luschtigs oder Abetüürligs gscheh! Kamerade sötti do sy, daß er mit nen öppis Churzwyligs chönnt achehre. Gärn gieng er zu angerne Buebe u luegti, was dert lief. Aber derfür stöh d’Hüser z’wyt usenangere, u am Wärchtig heißt es schaffe, vo Umegöiteren isch ke Red. So ne Bueb, wo am helige Wärchtig wett cho d’Visite mache u si lo ungerhalte, wurd me kurios aglitzere. Er mueß froh sy, we men ihm wenigschtes ame Sunndi erloubt, in es frönds Huus yhe z’goh. Drum chunnt ihm mängisch ’s Läben eitönig u ländtwylig vor.

Aber eis Schöne het er vor de Stadtbuebe voruus: Er chunnt vo chlyn uuf i Verchehr mit allergattig Tiere u schließt treui Fründschaft mit ne. Der ermscht Güeterbueb darf doch öppen es Chüngeli ha, es Geißli hüete oder Chälbeli träiche, u das hilft ihm uber mänge verlornen Ougeblick ewägg. Nütnutze, wo men i der Stadt oder im Induschtriedorf usse nid zum Wärche brunge het, uberchöme Freud a der Arbit, we sie ime Burestal dörfe hälfe liebi Tierli pflege. D’Staltür eröffnet ne der Zuegang zumene ordlige, tätige Läbe.

Der Chlyn het nid nume dörfe Chüngeli ha, Geiße hüeten u Chälbeli träiche, ’s liebschte vo allne Tierlinen ischt ihm ’s Netteli gsi, ’s Jaghüngli. Es het nid de Waldgüetlere ghört, sie hei’s nume zwüsche der Jagdzyt a der Fuehr gha. Mit däm het der Chlyn chönne gaulen u umeruedele, wen er süsch niemmere het gha, es isch sy treuschte Spiilkamerad gsi. Wen er het i Wald müeße go beere, isch es ou mit ihm cho. Es het ou chönne beere wi ne Sibechätzer, fryli numen i ’s eigete Muulchrättli. Es het d’Heubeeristüdeli zwüsche d’Vorderzängli gno u d’Beeri abgstreipft. U luschtig isch es gsi, wi-n-es de albe d’Blettli, wo ou dermit cho sy, wider usgspöit het. Die angere Buebe hei’s nid welle gloube, bis sie’s sälber gseh hei. Ou anger Künscht het es chönne, fryli settige, wo ein minger gfalle hei. D’Stygleitere, wo me d’Heu- u Garbeburdine druber uf d’Bühni treit het, ischt ihm ou guet bikannt gsi. Sie het dick Seigel gha, u we sie chly läägg gstangen isch, het Netteli ganz guet druber uuf un ab chönne. Es isch de albeneinisch go nes Ei reiche uf d’Bühni uehe. Für ihm das abz’gwenne, hei sie-n-ihm du einischt es Ei halb usbloost, mit Pfäffer nohegfüllt u wider verchleibbet. Aber Netteli het zu ne fyni Nase gha; es het das beizte Pfäfferei schön lo lige.

Nettelis Nachfolger ischt e schneewyße Spitzer gsi. Er ischt us der Stadt cho u chly ne Luuser gsi, wo albeinischt en unsolide Läbeswandel gfüehrt het. Wichtiger weder ’sch Huus z’hüete ischt ihm gsi, sy Rasse z’verbreite. Aber e tifige Kärli ischt er gsi, das het men ihm müeße lo. Die gröschte Bärnhardiner het er nüt gschoche u numen am Narreseel umegfüehrt. Er isch halt gwanet gsi, si mit angernen umez’byße u si im rächten Ougeblick dervo z’mache.

Der Chlyn isch mängisch froh gsi uber ihn. Wen er in es Nochberhuus müeße het, wo sie e böse Hung gha hei, ischt er nie ohni der Spitz ggange. Dä het de der Blitzableiter gmacht u die wüeschtischte Byßer versuumt, daß der Chlyn gäng mit heiler Hut dervo cho isch. Toube het er ne fryli ou mängisch gmacht. Afe, wil er vor der chlynnen Obrigkeit nid gäng der schuldig Respäkt gha het u re nume gfolget, we’s ihm grad isch nohe gsi, u zum angere, wil er der Chlyn am Ykomme gschädiget het. Er ischt ihm nämlig wylige go d’Fäldmüüs us der Falle stäle, u de isch der Chlyn um e Batzen erfrore gsi, wo-n-ihm süsch Drätti für die abgliferete Stuck uszalt het. Grad e profitlige Kundi ischt er nid gsi, der Spitzi, do hei de d’Hornbase im Stal hinger besser zuunet.

Uf em Waldgüetli obe sy gwöhnlia sächs, sibe Chüeh gha worde u öppe no nes Guschti un e Abbrüchlig oder zwee. ’s Waldgüetli aleini hätt fryli nid sövel Waar mögen erträäge. Aber Drätti isch Bsitzer vomene zwöite Heimet gsi, wo i der Nööhi glägen isch. Drum het me de müeße zügle, we a eim Ort abgraset oder ahegfuetteret gsi isch. Dä Umzug isch für e Chlynnen allimol es Feschtli gsi. Scho als chlynne Hosebueb het er ou e Chueh dörfe füehre. Drätti het nämlig nid welle, daß eme Nochber Schaden agrichtet wärd, u drum het me die Tier, wo nid a Weidlouf sy gwanet gsi, a d’Halftere gno. Die, wo der Chlyn albe het dörfe füehre, isch richtig afe en alti gstabeligi Muetter gsi. A ’s Ertrünne het die wääger nümme däicht. Aber destwäge het er das glych für ne Heldetat agluegt. Gemsch het sie gheiße, wägen ihrer graubruune Farb. U Hörner het sie gha, so längi, daß sie der Chopf het müetze sytlige dräje, we sie zum Türg’reis y oder uus welle het. Wi zwee trotzig Spieße sy sie i d’Luft usegstoche, aber z’leid to het sie niemmeren öppis dermit. E freineri, treuhärzigeri Hutte weder der Gemsch isch nid vürecho. Der Chlyn het ihm dörfe unger em Buuch dür schlüüffe, er het nid Mux gmacht. We öpper zue-n-ihm cho isch, het er ne mit sanftmüetigen Ougen agluegt, mit eme lyse töife Ton fründtlig ggrüeßt un ihm d’Hang gläcket. Der Buuch ischt ihm fascht a Boden ahe ghanget, ’s Uter het schier nid zwüsche de Hingerbeine Platzg gha, u d’Rüggebeiner syn ihm ufgstange, nid schön. A re Premierig wär er wääger z’hingerischt a Schwanz cho. Aber Drättin ischt er doch die liebschti gsi vom ganze Stal voll.

Wo sie der Gemsch zum letschtemol uf ’s Waldgüetli züglet hei, sy dem alte Tier groß Tröpf us de fleischigen Ougsegge grunne. U Drätti het’s gseh u seit: «Weiß er ächt, daß es ’s letschtmol ischt? O, we me ne doch chönnt vorume näh u wider junge mache! Er reut mi, i cha nid säge wi hert! Es bessersch Tier uberchöme mer üser Läbtig nie meh i Stal. Meh weder zwänzg Johr hei mer nen jetze, u Milch het er is ggä, es ganzes Seeli. E Grabstei hätt er verdienet!»

U sälbe Tag, wo-n-er het müeße gmetzget wärde, isch Drätti scho am Morge früech i Wald u erscht afangs Nacht umecho. Er hätt nid chönne zueluege.

’s Gägespiil vom Gemsch isch der Güfer gsi, en untüüre Wätter mit stöbere Glotzauge. A der Wang vor ischt er gstange u het alls ghornet u güferet, wo-n-er het mögen errecke. Bsungerbar ghasset het er die blauen Uberhemmli.

Ei Tag trappet e Händler zuehe, e Hüzer imene länge, blaue Burgunder, u wott ihm ungere recke u luege, gäb d’Hut ryti.

«Nid zuehe, er schießt!» warnet Drätti. Aber schier im glychen Ougeblick lyt der Händler scho im Schorgrabe hinger u streckt d’Bei obsi. Dä het gfluecht, es settigs Lumpetier heig er no nie erläbt. U mit em Stäcke welle druufschmide. Aber Drätti het ne nid lo mache.

«Nit, nit! Mit Unerchennti richtet me bi däm nüt uus. Eh weder nid ischt er grad dormit eso vertüüflet worde, wo-n-er no isch jung gsi. Er wird wohl syner Gründ ha, daß er d’Händlerbluse däwäg hasset. So Tier wärde mängischt umegschleipft u tryschaagget, daß es nid schön ischt, u de uberchöme sie e bösartige Charakter. We mer ne sälber uferzoge hätti, wär er nid eso.»

Em Gemsch het der Chlyn dörfe go zwüsche de Vorderbeinen uus gugge, em Güfer hätt er nid emol dörfe go d’Chrüpfen usruumme. Mit däm Kärli het numen eine chönne gschirre, das ischt Ueli gsi, der eltischt Brueder, wo der Stal bsorget u gmulche het. Dä ischt aber ou d’Güeti u Sanftmuet sälber gsi, u das merke d’Tier uf der Stell. Numen är het bim Umzieh das böse Chuehli dörfe füehre, u numen ihm het es bim Mälche nid ungattlig to. Ihm isch es vo sälber umecho, wenn es öppen einisch bim Träichen ertrunnen ischt, un er ihm gchöttet het.

Speter ischt a der glyche Wang e feschte, starche Schwarztschägg gstange, wo guet het chönne zieh. Dä het e merkwürdigi Pyggen uf ’s Wybervolch gha. ’s Mannevolch het mit ihm chönne fuehrwärche, was ’s gsi isch. Nume het ne kes Wybervolch söllen a d’Halftere näh, süscht het er afo wüescht tue u isch nen allimol ertrunne. Es isch gsi, wi wen er sche nid möcht schmöcke. Em Chlynne hingäge het er nid einisch bigährt z’ertrünne, un uf das het si dä Büebel natürlig nid weni ybildet.

Am liebschte vo allne het aber e glybete Rotblösch zoge. Sobal er es Meschtichäschtli oder Bännerad het ghöre rumple, ischt er ganz wilde worde u het afo möögge, ei Brüel i angeren yhe. Use welle het er u fasch nid möge gwarte, bis me nen isch go reiche. Aber nid um ’s Zieh aleini isch es ihm gsi, meh um ’s Gläck, wo’s nachhär ggä het. Scho no der dritte Bännete het er zum Tennstor zuehe zwängt, wo albe der Gläckchübel gstangen ischt. Er het gmeint, jetz syg’s scho verdienet u müeß cho; er ischt e grüüsligi Gläcktäsche gsi.

Inträssanteri Tiererläbnis hei si i der sälbe Zyt bi Nochberlüten abgspilt. I der Chäshütte, wo d’Waldgüetler ihri Milch gliferet hei, ischt e bikannte Schwingerchünig Senn gsi u z’nöchscht dernäben e Saagi gstange. Vom Saager het es gheiße, wyt u breit syg niemmer, wo ne mög bauche, we’s zum Zanggen u Dryschlo chöm. Die zwee Grüüsle hei ei Tag ihre Meischter funge. Näb der Chäshütte stoßt a Saagiplatzg es chlys Mätteli. Dert druffe het e Bueb paar Houpt Veh ghüetet. Drunger ischt ou es schwarzbruuns Chuehli gsi, numen es chlys, aber es bös’s Tüüfeli. Vo Zyt zu Zyt heig es der wüeted Cholder ubercho, u de heig me’s mit eme Chötteli müeßen abinge, es gwöhnligs Halsseel heig’s nid to. Jetz het das Chuehli emel ou wider sy verruckte Tag gha. Wo’s der Bueb wott umewehre, chehrt es si um u uberschießt ne. Dernoh het’s ne welle wusche, u der Hüeterbueb brüelet mordismord. Der Chäser het grad mit ere lääre Mälchtere zum Brunne welle u springt ihm z’Hülf. Aber jetz chunnt das ertoubete Tierli uf ihn z’dorf. Er schlot ihm d’Mälchlere uber e Gring ab u packt’s bi de Hörnere. U sie chraften u porzen e Rung zsäme. Derwyle chunnt der Saager ou z’satze mit eme Chnüttel i der Hang u fot a dryschlo. Aber jetz isch Polen erscht offe gsi. Das toublöke Tier schüttlet der Schwingerchünig ab u teelt Hornstötz uus wi nes Unghüür. U ’s Änd vom Lied isch, daß der Schwinger u der Zängger müeße d’Flucht ergryffe u si uf ’s Ankelidach uehe rette. Dert hei sie müeße Gidult ha u warte, bis si ’s Wätter het verzoge gha u der Mälcher mit em Gläckchübeli das schwarze Tüüfeli isch cho bisänftige. Schade het niemmer wichtig gno derby, u drum hei d’Lüt sauft dörfe Freud ha a däm Stückli. Sie hei funge, das wehrhafte Tierli heig nid nume sys Gläck rychlig verdienet, mi hätt ihm no söllen es Lorbeerchränzli uf d’Hörner setze.

En angeri Gschicht het si ou i dene Johre a der Lüdere-Chilbi zuetreit, öppen e Halbstung vom Waldgüetli ewägg. Sälbischt isch no kes Hotäll gstange. Tanzet het me no i der alte Chäshütte uf em oberischte Boden obe. E Blächmusig het derzue ufgspilt, u eine vo de Musikante het i de Tanzpouse d’Gyger-Halbfränkli yzoge. Er het schon es schöns Hämpfeli im bloße Hosesack gha, wo-n-er mit eme Kamerad uberahen isch go ’s Wasser abschlo. Vorussen isch’ stockfeischteri Nacht gsi. I der Weid, wo a d’Hütten agreckt het, hei d’Guschtischälle fridlig gginggelet. D’Waar het z’nöchscht bi der Hütte zuehe gweidet, d’Bräme hei nen jetz nüt to.

Ohni öppis Bös’s z’däiche, chlättet der Kamerad uber e Zuun u wott sys Gschäft verrichte. Ungereinischt uberchunnt er e millionische Schutz, daß er uber e Boden uus flügt, wi wen er nie gstange wär, u brüelet: «Der Muni, der Muni! Chömit hälfit!» Der Musikant schryßt e Latten ab em Zuun u polderet: «So nes Muneli förchten i nüt!» U ischt im Schwick ou däne i der Weid. Aber i der Feischteri gseht er nid, weles der Muni ischt. U plötzlig uberchunnt er ou e Stoß, wo ne schier uber e Chopf ubere stellt. Dernoh setzt ihm der Muni der Gring uf e Bruschtchaschte, schort ne mit uber e Boden uus, tröölt nen ume u bängglet nen a de Chleideren uuf, wi ne Chatz es Müüsli. Derwyle cha der Kamerad dür e Zuun schlüüffe u um Hülf rüefe. D’Stägen ab chömen e Trybete jung Bürschtle z’traabe. Sie schryße Zuunstäcke u Züünilatten uus, brätschen uf e Muni los u fahren ihm stötzlige mit i d’Rüppi. U ändtlige lot er sys Opfer fahre, u chöi sie em Musikant wider uber e Zuun hälfe. Er isch wüescht traktiert. Drü Rüppi sy broche u der Lyb voll blaurot u grüen Mose. D’Gyger-Halbfränkli lige verzütteret i der Weid ume. Aber e gsunge, chreftige Bürschtel ma ungloublig vil erlyde. Dä wacker Musikant het morndrisch druuf sy Heiwäg sälber aträtte trotz syne brochne Rüppine.

So gfährlig Gschichte het der Chlyn bi syne Güschtline u Geiße nie erläbt. Geiße sy fryli chly nes Lumpepack, u die alti Wyßi het ou ihrer Fuge hinger den Ohre gha. Einisch het sie der Chlyn in e Dörnereten ahe gschosse. Aber dennzemol ischt er sälber d’schuld gsi. Er het ere vorane gäng mit eme Schmäli am Uter gramselet, dert, wo sie chutzeligi gsi isch. Sie het de albe ergerlig gstämpflet, u das het der Chlyn luschtig düecht. Aber sie het ihm’s du umezalt. Die Schwarzi ischt ersch rächt es Lueder gsi. ’s Fuetter hätt me re söllen imene Chorb a d’Dili uehe häiche, vilicht hätt sie ’s de dert gno, dä Schmäderfraß. Derfür het sie de ihri eigeti Milch gsoge, we me re nid e ängmaschige Muulchratte het aghäicht.

Einisch hei d’Waldgüetler a der stotzige Sunnsyten äne ob eme Haselport zuehen agfuhret. E Bitz Roggehalm isch es gsi, wo schön, chrutig Säubluemmestöck gwachse sy. Drätti het funge, d’Geiße hätti derwyl, die abz’weide, währed me der Härd obefür tüej. Drum hei sie se sälbe Morgen ou mitgno. Wo sie uf en Acher sy, het ne Müetti grad ’s z’Nüünichörbli uf d’Bähre gleit, daß äs de speter nume der Gaffee bruuch nohez’bringe.

Der Afuhrbock ischt ufgschlage worde, ’s Seel dür d’Schybe zoge, zwe Räfstäcken ydräjt, daß vieri dranne chönni zieh, u am angeren Änd vom Seel d’Bähren aghäicht. Einen ischt i der Bähre gsi u het se-n-ufgha, en angere het, währed sie obsi glüffen ischt, e zwöiti glade, u so isch das schwäre Wärch rückig im Gang gsi. D’Geiße hei afangs schön gweidet, niemmer het si wytersch bruucht uf se z’achte. Aber wo sie für e gröschte Hunger hei gfrässe gha, sy sie afo umelöitsche wi gwöhnlig, u die Alti isch go am Chörbli schmöcke. Drätti gseht’s u brüelet: «Was wosch do, Schnousdrucke!» u treit ’s Chörbli i d’Fuhre, wo men unger am Acher usghobe het. Dernoh isch d’Arbit wyter glüffe u Bähre voll um Bähre voll uehezoge u am obere Rand vom Acher ufgschüttet worde. Eismols brüelet dä, wo mit der lääre Bähren oben ahe cho ischt: «Fotzelgeiß, luegit, luegit!» u wirft e Härdmutte noh re. Der Chlyn techlet gäg em Chörbli zue u brüelet: «Loscht lige, Uflot!» Aber gäb er uf zähe Schritt zuehen isch, nüderet die alti Wyßi ’s Chörbli mit eme sytlige Mupf uber e Fuhrerand uus! ’s Brot, der Chäsziger u d’Gaffeechacheli flügen use, u die ganzi Paschteete hodleret wi die wildi Jagd dür das huusdachstotzige Port ab.

Am meischte het se der Chäsziger groue. Dä ischt ime Suppechacheli verpackt gsi, u das ischt im Troolen uf ’s Redli cho; bogeswys het es nen i d’Haselstuden uehe gwürblet. Dert hätte sie chönne go d’Bletter abläcke für e gröschte Gluscht, aber meh weder öppen es Tröpfeli Chässaft un es Chümichörndeli wär ne nid uf der Zunge blibe. ’s Brot u ’s Chörbli hei sie ändtlig umefunge, aber d’Gaffeechacheli sy nümmen alli zum Vorschyn cho. Bim z’Nüüni hei teel müeße warte, bis die angere hei ggässe gha. Der Chlyn ischt i re Täubi inne gsi, daß er der alte Täschen am liebschte d’Ohren usgschrisse hätt. Eso wi-n-er schi uf e Chäsziger het gfreut gha u noh Müettin ghalset, gäb es nid bal mit der Gaffeepinte chöm! U de chunnt ein so nes alts Laschter derzwüsche u bringt ein um dä erplanget Schmous! So öppis het doch ke Gattig!

No schlimmer isch es em Chlynnen einisch ggange wäg ere junge Chatz. Der Chorber ischt uf der Stör gsi, u wen er syni Wydli gflochte het, isch nen es Büüßeli noheggümperlet u het noh ne tälplet, wil es gmeint het, er well mit ihm gaule. Der Chlyn het dem Spill mit Wohlgfalle zuegluegt, es isch churz nom z’Mittagässe gsi. Du frogt ne der Chorber:

«Hescht ou afen e Chatz gseh schwümme?»

«Die wärde chönne schwümme, we sie doch kener Schwümmhüt hei!» git der Chlyn ungläubig zur Antwort. «So öppis wirsch du mer allwäg chönnen agä!» «Wohl, chöi die schwümme», bhertet der Chorber, u wo-n-er gseht, daß der Chlyn gäng no zwyflet, häicht er no dra: «He weisch was, nimm die do u schlängg se-ni ’s Brunneweierli use! Wirsch de gseh, wi sie Wasser trappe cha u gleitig wider uf em Trochenen isch!»

«So schlängg du se-n-use!» schlot der Chlyn vor.

«I wirde derwyl ha», brummlet der Chorber, «u derzue, di nimmt’s wunger u nid mi! I ha afe mängi gseh schwümme!»

«U we sie de tuet ersuuffe?»

«He z’Donner, wen i doch säge, es tüej ere nüt! Mi rytet d’Roß ou i d’Schwemmi u badet d’Hüng! U d’Lüt sälber göh ou i ’s Bad u schlüüffen unger Wasser. Das isch doch nume luschtig!»

Es Rüngeli het si der Chlyn no bsunne. Es hätt ne hellisch wunger gno; aber er het si gäng no nid rächt trouet. Ändtlige nimmt er ’s Büüßeli uf en Arm u louft mit ab.

«Aber de chäch, mitts i Weier use, süsch gsehsch nüt Rächts vo Schwümme!» rüeft ihm der Chorber noh. U der Chlyn wogt’s emel, wen ihm scho ’s Härz chly gchlopfet het. Platsch, schlot ’s Wasser uber em Büüßeli zsäme. Aber wi ne Schwick chunnt’s wider obedruuf u ruederet mit de Tälpline em änere Weierrand zue. Flingg graagget’s druberuuf, erhudlet si u springt dervo. Es het ihm würklig nüt to, höchschtes, daß es e chly erchlüpft isch.

«Gsehscht jetz!» triumphiert der Chorber, wo-n-es vor ihm düre gäge Garten ubere gsprungen ischt.

«I hätt’s nid ggloubt», seit der Chlyn, «das isch gleitig dür’sch Wasser uus ghämelet!»

Dernoh strycht er schi ou gäg em Garten ubere, go luege, wo-n-es syg u was es mach. Uf em Pfäischterbank obe höcklet es u läcket si ab. Aber plötzlig chunnt Drätti zwüschem Garten u der Schyterbyge dür. Er het hinger em Pfäischter zuehe, wo si ’s Büüßeli putzt het, d’Zytig gläse gha.

«Hesch du das Chatzli unger Wasser tunkt?» ruret er der Chlyn chyschterig a.

«Jo, der Chorber het gseit...»

Wyter isch der Chlyn nid cho. Er isch scho uf Drättis Chnöi obe gläge, u d’Brätsche sy cho z’suuse, hageldick, daß eine der anger gmüpft het. U ischt e längi Tennete ahetrösche worde, Drätti het gründtligi Arbit gmacht u derzue müeße chychen öppis Erschröckeligs. «I will — dir — go Chatzli — tunke — elände — Tierli — plooger du!» D’Hitz isch mit ihm dürebrönnt. Wo d’Brätscheten isch fertig gsi, u der Chlyn scho gmeint het, jetz syg’s ändtligen uberstange, isch no ne Strublete dra ghanget. U zwar e unerchannti, zwöihändigi. Wo ne Drätti het lo fahre, ischt er sturmen uber e Boden uus zwirblet u mit der Nasen i ’s Gras yhe gschosse. Dert ischt er blybe lige, u erscht jetz het ’s Surren u Schnüpfen u Ougewassere z’grächtem agfange. Vorhär ischt er vor luter Chlupf ganz erstarret gsi. U nid ’s körperlige Wehtue het nen am meischte gmacht z’gränne, vil erger brönnt het ne ’s Gfüehl, es syg ihm himmelschreiet Unrächt to worde. U das Gfüehl het ne no lang plooget. Mänge Tag ischt er Drättin usgwiche u het si von ihm dänne dräjt. Der Glouben a Drättis Guetmeinen u Grächtigkeit isch broche gsi; der Chlyn het vorderhang nümme chönne an ihn uehe luege wi vorhär.

Es ischt e verhängnisvolle Irrtum, we Elteren u Lehrer meine, sie setzi si mit unerchanntem Dryschlo bi de Chingen i Respäkt. Bi guetartige Chinge, wo nid verschlage sy, erwürke sie dermit nid sälte ’s strikte Gägeteel. Furcht isch liecht z’pflanze, jo, aber Furcht u Respäkt sy äbe nid ’s Glyche. Respäkt isch wi nes Trüübeli zarti Öpfelbluescht, wo si der mildwarme Früehligssunne vo sälber öffnet u rychi Frucht bringt: Furcht hingäge glycht eren Yschbluemmen am Pfäischter, wo nume blüeit, we dür e Winterfroscht alli zarte Chymli gfährdet sy.

U das vorylige Dryfahren ischt ou e bösi Gwanhit, wo i Familie- u Schuelstube unändtlige Schade stiftet. E Richter nimmt si zwo, drei Wuche, hüüffig sogar Monete lang Zyt, e Stroffal z’ungersueche, e Vatter oder Lehrer mängisch nume sövel Sekunde oder Minute. Worum ou? Wil es si numen um Bagatällsache handli? Ischt en ungrächti Strof e Bagatällsach? Isch es e Bagatällsach, wen es Ching zu sym Erzieher ’s Zuetroue verliert? So ne Fal louft jo nid us der Wält use! Drum darf me si Zyt näh, ne ghörig z’ungersueche. Bi ryffligem Nohedäiche zeige si besseri Lösige mit fynere u würksamere Mittle.

Scho paar Stung speter hätt Drätti der Chlyn sicher nümme so erhoue, er het süsch nid vil uf em Prügle gha. Der Chlyn het i syr ganze Jugedzyt alls un alls bloß drümol von ihm ubercho. Aber um so herter isch es ihm yheggange. Wo Drätti gwüßt het, wi si alls verhaltet, ischt er schi greuig gsi, u der Chorber het uf em Waldgüetli obe die letschti Stör gmacht gha.