Simon Gfeller: Em Hag no. Kapitel 9

«Nei bim Tönschtig nid!»

«Es wär nüt schad, we me di ganz Wält in e Glunggen use schuß, nei, bim Tönschtig wär es nüt schad! D’Lüt si Chüeh, so wahr daß i Surgrabe-Michel heiße! Sie höischen ein für alls, es ischt e Schang. Am Meimärit han i wellen e Lammeroue choufe, aber was gloubit der, was hätt die sölle choschte? Föifhundertachzg Franken uf ei Chlapf u ke Batze minger! Ei Zyt hätt men es styfs Chuehli ubercho derfür, jo’s der Tausig hätt me. Vo de Rosse nume gar nid z’rede: Drüehalbtusig für-n-es halbwägs ordligs Piggerli — däwäg bschießt alls Gäld nüt meh! U erscht de ’s Läder. Es wird ein ganz schlächt, we me nume dra däicht!! Albe het me bi Blau-Jakoben e ganzi Hut chönne reiche, si isch jo’s der Tausig nid tüürer cho, weder jez es Paar doppelsöhlig Mannsschueh. Aber am töibschte vo allem macht es mi wägem Tubak. Kes Pfiffli freut ein meh rächt, nei bim Tönschtig nid! All vierzähe Tag schloht er uf. U we me de no öppe gfreuti Ruschtig uberchäm! Aber chouf, was d’ witt, Pfälzer, Amerikaner oder Holänder, es ischt i allne Päckline der glych Dräck! Warte si nume, i will ne’s scho reise! Hüür pflanzen i ne jez sälber u schnätzle ne mit der Häckerligmaschine oder nime ne unger d’Gnippe. Die müeße nid meine, si chönni mi zwänge, nei bim Tönschtig nid!

Verwiche bin i z’Bärn inne gsi. Es isch mer do vomene wytläufige Verwandten es Erbli zuegfalle, nid e wichtigi Sach, bloß es par Tusigi. Die han i müeße go a Schärme tue, daß se d’Stüürkumission nid öppen i d’Nasen überchöm. U de hätt i allergattig gha z’chrämere. Mejeli het mer drum ume gredt wäge me neue Parisol u Meitin hätt i sölle Gfätterzüg chrome u no diesersch un äis. Zyt hätt i jo meh weder nume gnue gha, weder i ha scho däicht, sie wärdi i der Stadt mit Höischen ou ’s Chalb abloh. Drum bin i zersch d’Louben uf un ab trätschet, für z’luege, wo men öppen am wöhlfelischte dra chäm. Aber i ha schier vo der erschte Nase voll gnue übercho. Heiterefahnen abenangere, was dörfe die uf d’Zödeli schrybe! Miggerigi Parisöleli mit dünne Stäckline und schittere Chnöpfe: Füfzg bis siebezg Franke! U mine, wo-n-i vor föif Johre gchouft ha, het sächsezwänzg Batze gchoschtet u tuets no lang. Aber wyter, öppis für Meitin: Glesigi Chatzli — vierezwänzg Franke! Tuechigi Chüngeli: zwe Föiflyber! Däichen i: Dir chöit mir am Gätzi rätsche; uf dä Boum uehe geit Surgrabe-Michel nid, nei, bim Tönschtig nid!

Aber eir Gattig hätt i hellisch gärn gchouft u mit mer hei gnoh: Rhebarberepölli. I ha do scho lang so-n-es Gwörgg im Magen un es Dräih i de Därme u di Pölli hei mer gäng bsungerbar guet to, sie zieh eso mildt ab. I trappen in e Apetheegg ihe u froge, was öppe so-n-e ordligi Trucke voll möcht choschte. U du isch grad gsi, wi we’s dä Schubladlibaron hinger em Tisch scho i der Nase hätt, i heig chönnen erbe u sött di Pölli abselut ha. Er het mer ghöische wi-n-e Schelm, er sött si sir Läbelang schäme. Däichen i: Nenei, zwängt mueß es de nid sy: do hesch du zähemol ringer no chly Buchweh, weder daß dä cha Galgefreud ha, er heig der e Sach chönne z’tüür ahäiche. U lut sägen i: ‹Ke Wunger, chöi di Fabrigge, wo Tokterruschtig mache, settig uverschant Chlümpe Gwinn verteile! Aber i will nid o no hälfe Wasser i Bach träge. Däich i löih’s für das mol no ungerwäge, däwäg si mer di Pölli doch wohl bitteri. U gfelligerwys bin i für di nächschti Zyt no mit versorget.›

‹Jä, das Pöllimache choschti hürmehi gar viel Gäld. D’Löhn sigi dobe u d’Rhebarbere sig ou im Prys, no nie eso›, seit dä.

‹O, dere wachst emel no viel i üser Hoschtert u schetzt se niemmer›, sägen i.

‹Guet, so stächit sen us, mahlit se u machit sälber Pölli›, föpplet er mi u zäpflet derzue. ‹Die chöme de billig, u so-n-e verdräihte Puur bringt das scho fertig.›

‹O, wägem sälbe, zwägbringe wurd i das scho›, wehre mi. ‹Weder vilicht han i de no Gäld für z’choufe, we d’Lüt chly minger sturm tüe mit Höische.› U dermit han i d’Tür i d’Hang gnoh.

Jez, wi geits du? Chuum bin i hei gsi, tuet mer der Mage bilängerschi dümmer un i hätt pärforsch dere Pölli sölle ha. U hingernohe fohn i a chüschtige, was mer dä Heugümper hinger em Ladetisch het apängglet gha u guslet mi z’probiere, gäb de das nid z’mache wär. U ei Tag gangen i druflos, grabe Rhebarberewürze, wäsche se, schnätzle se-n i chlynni Tötzli u deere se im heißen Ofe; mir hei grad bache. Derno nimen i di alti Gaffeemühli u loh se düre, zwöimol hingerenangere. Es het gar kes übligs Bulver gäh, d’Farb ischt rächt gsi u d’Chuscht ou. Jez, het mi düecht, wen i numen öppis hätt, wo chläbti, de wett i im Ougeblick Pölli ha, daß schöner nüt nützti. Du chunnt’s mer z’Sinn, im Wald obe gäb es a de junge Wyßtannestämmline Büggeli uf der Ringe u we me mit em Fingernagel dranne drücki, chöm Harz use, schön lutersch wi Brunnewasser.

Morndrischt isch Sunndi gsi. Du nimen i es Gschirli u gange go büehlharze. I ha glyeinisch fei e chly es Glünggli binangere gha. D’Heregäägger hei chly uber mi brüelet u bim Heigoh han i dür’sch Weidli ab müeße, daß i nid de Prediglüten ebchöm.

Nom Zimis bin i is Stübli hingere un ufs Pöllimache los. Es het mi doch no chly gfeckt u mer der Chopf erläse. We me nume wüßt, wie apacke! Zerscht han i der Finger im Harz gnetzt u derno bin i mit i’s Bulver gfahre. Aber di chätzersch Selbe isch mer a de Fingere ghanget, es het es G’char gäh un i ha gseh, daß i derewäg nid z’Schlag chume. Du fohn i a studiere, u du chunnt mer z’Sinn, vilicht gieng es besser, wen i’s so miech wi bim Bache. I schütte ’s Bulver i’s Harz, machen es hölzigs Schüfeli, rüehre u chnätte di Gschicht inangere u gäng wider Bulver dry u gäng wider rüehre, bis mi düecht het, der Teig sött dick gnue sy. Derno mit em Schüfeli Teig abgstoche, chly Bulver uf d’Hang gstreut u der Teig zwüsche de Hänge trölt, wi alben i der Buebezyt d’Lättchrügeli. Es het mer no fei e chly z’tüe ggäh, jo’s der Tausig het es; ganz vo sälber chöme di Pölli in der Tat nid. I ha se-n-ou wellen in es Truckli tue; aber die Wättige hei mer welle chläbe, gäng u gäng han i müeße Bulver derzwüsche streue, süscht hätt mer alls ei Päggel gäh. Däwäg bin i zuegfahre, bis i der ganz Teig ha verschaffet gha u ’s Truckli bal voll isch gsi. I bi imen Yfer inne gsi, es hätt zwe drus gäh. I ha jo’s der Tausig nid emol derwyl gha z’versueche, wi si e Chuscht heigi. Erscht wo-n-i fertig bi, nimen i du afe zwöi drü i’s Mul. Si hei richtig ordli fascht ghärzelet. Aber i ha däicht: das macht der Chatz ke Puggel, d’Rhebarberen ischt emel drinne, un jetz weiß men ou öppe, wiviel me dervo soll näh. So wit wär alls rächt gsi — wen i di Chätziböck nume hätt ahebrunge! Aber si hei nid ahe welle u hei nid ahe welle! A de Zänge gchläbt u a der Zunge ghanget sy sie mer, i bi nid im Stang gsi z’schlücke. Jo, do bin i bös i de Bohne gsi, settigs cha ein emel ou asetze! Sövel lang wi-n-i mi mit versuumt, un e settigi Müih wi-n-i mer ha ggäh gha, un jez söll alls Awänge für nüt sy! ‹Neinis bim Tönschtig›, däichen i, ‹dä Schutz mueß doch dert düre, wo-n-i will! Di Ruschtig mueß brucht sy, das lohn i nid z’schange goh.› I machen e Pfyffen y u studiere nohe. Un i allem fallt mer y: ‹He, wi macht me’s albe, wen es Wagerad verharzet ischt u nümmen um will? Mi nimmt d’Büchse vüren u salbet, de rütscht es wider!› U dermit han i’s gha. Nid öppe, daß es mi gluschtet hätt, miner Pölli i d’Wagesalb z’tunke! Aber mi cha mit öppis angerem ou salbe — früschen Anke tuet’s ou. Mejeli het jo öppe gäng im Chäller. I reichen es Schnäfeli zum Probiere. Derno stecken i eis Pölli ums angeren in es Brösmeli Anke u holedijutz! jez si die ahegschlittlet wi-n-e Bitz Seifen uber-n-es nasses Wöschbrätt. Am Obe han i i der Chäshütten es Halbpfung Anke lo näh äxtra für mi. Un jez han i miner Pölli chönne bruche, es ischt e wahri Freud gsi. U gwürkt hei sie besser weder em Apetheegger syner.

Drum sägen i gäng: Mi mueß sie nume nie lo abhärde, zletscht stieret me doch der Gring düre. U mi mueß nid di ganzi Zyt gäng nume nohegaaggen u zu allem jo säge, nei, bim Tönschtig nid, süscht isch me hürmehi verchouft!

Jä, was du Mejeli gseit heig, wo-n-i ke Parisol u nüt heibrocht ha? Jo wytersch nid viel! Meitin han i du es jungs Lämmli gchouft u Mejelin han i es Hunderter-Nötli ufe Tisch gleit: ‹Chouf du de sälber e Parablü u lies de numen einen use, wo di freut, mira choscht er de, was er well! Mir hets der Gring nid zuegäh. Die müeße z’Bärn inn nid meine, si chönni mit Surgrabe-Michele mache, was sie welli, nei, bim Tönschtig nid!›»