Simon Gfeller: Heimisbach. Kapitel 2

Huslütenyd u Dienschtegschär

«Es geit niene gspässiger weder uf der Wält», het albe Heimismatt-Chrischteli gseit. Un es het öppis. Wi mängischt möcht so ne Hans vor Uberigi uber all Züün u Gatterstöck ussatze, u z’neechscht näben ihm zuehe brummlet e Peter wi ne böse Muni u meint, d’Töibi well ne grad verspränge. Wi mängischt möcht so nes Lysi die ganz Wält an es Ärveli näh u mit ere gäge de Stärne zue tanze, un im glychen Ougeblick tät Züsi im Nochberhuus die glych Wält am liebschten uber nes Port uus trööle oder i Fätzen u Stücki verschryßen un uf e Ghüdermischt gheie. Die blëuschte Chornbluemmen u die stächigischte Glure wachsen us eim Härdchnölleli use, u mi seit nid vergäbe, Himel u Hell sygi nume dür nes eifalts Brandmüürli vonangere gscheide.

Aber am gspässigischten isch es doch z’gseh, wi teel Lüt im heiligen Yfer en Ampeißlere sueche, wo sie dry chöi abhocke, oder e Hächle, wo sie d’ Hang chöi dryschlo. Irget öppis, wo ne weh tuet, müeße sie ha, süscht isch es ne nid wohl. Drum sorge sie derfür, daß emel unger der Schilee- oder Jagglifüetteri z’wyligen e chlynneri Privathell brönn. U de wird dry bloose, daß emel jo ’s Füür nid z’früech z’Bode huuri, u gschalte, bis es z’glanzem lället u chrismet u flamatzet u se rächt gottserbärmlig schmirzt.

Sogar Lüt, wo meine, wi gschyd sie sygi, träägen ihres Tüüfeli der ganz Tag am Puggel nohe, wi der Hüehnnertreger d’Chräzen u wäri no so froh, we sie am Oben ou chönnti us de Tragbängere schlüüffe wi-n-är u nid no mit ihrem Ploggeischt im glyche Bett müeßti ubernachte.

Affäng. Sälb Samschti-z’Nacht, wo Gammethalersch ihre Spinnetli-Hun’ghafen usgschläcket hei, het’s im Hingerhuus-Hüsli gruusam höhn Lüt ggä. Währet sie im Huus hinger gsungen u tanzet u ghobuleetet hei, isch Gammethaler Samis Husfroueli, d’Schallhäse, vor Erger schier vergitzlet. Nid öppe, daß sie sälber gärn a das Spinnetli ggange wä, Go’ bhüet is. Aber daß men ihres enzige Töchterli, ihres Zuckerstängel-Luiseli nüt het gheiße cho, das het se fascht welle verschryße. Wo doch Luiseli eso nes manierligs, styfs Meitschi syg un es gwixts, wi me se nid dick fing! Un jetz söll das armen uschuldige Tröpfli weiß der Heer die ganzi usändigi Nacht zuelose, wi die gygen u handharpfen u haselieren un usgürte! Söll nid chönne derby sy, soll nid es Gymmeli vo der Guetsach ha, wo dert uftischet wird, soll nid es Güxli chönnen uslo u nid es Bei verrüehre zum Tanze!

Jo, uber settigs cha me gälbe wärde, gybeligälbe! Aber es hätt no einisch nid alls zwängt; das wä no gsi z’vermürde. Aber we me de weiß: I däm Hus hinger ischt e Bänz, ganz e gattligen asähelige Bursch, wo als Mälcher e settige Heidelohn verdienet! ... U we me de no weiß: Luiseli tät for’sch Läbe gärn dä Bänz manne! ... u der Muetter wä-n-er als Tochterma ghuuffetuuf rächt ... U we me de erscht no weiß: I däm Huus ischt es Rösi, eso ne faltschi heimtückischi, mannesüchtige Chrott, wo ein Bänze mit aller Gwalt wott abspänschtig machen u abstäle, ... jawole, da cha me de der Kasis bigryffe, u das cha me!

Die ganzi Wuchen uus isch d’Schallhäse Bscheid warte gsi, Luiseli söll de ou cho spinne. No am Samschti-z’Mittag het sie d’Hoffnig nid ganz verlore gha. Es wä emel no gäng e Müglikeit gsi, daß es hätt chönne groote. U a däm Strouhälmeli het das alte zähe Wybervölchli si no feschtgha mit beedne Hänge u gäng no Luiselin tröschtet un ufgmunteret:

«Sie wärden öppe däicht ha, du sygischt wider einischt im z’tüe inne, daß d’ nid wüssischt, wo wehre u hättisch nid derwyl, e ganze Halbtag z’versuume. Sie wüsse jo wohl, wi nes flyßigs daß d’ bischt u wi d’ di zur Arbit hescht. Gwüß, jo, das wird allwäg der Grund sy. Am Obe wärde sie di de scho cho reiche, zell nume druuf!»

Wi lenger daß d’Schallhäsen a däm Trom zoge het, wi gloubliger isch es ihre sälber vorcho. Zletscht isch schi ganz chächi worden u het bhetet, es chönn gar nid angersch sy. U Luisin het’s am Änd doch ou düecht, söttig Uhüng sötti die im Huus nid chönne sy u ’s nid emol zum Obesitz ylade.

Schöner wä’s richtig vil gsi, wen es scho im Halbetag hätt chönne derby sy. We die zwöi Wybervölcher hei dra däicht, was jetz im Huus hinger alls bbröselet un uftischet wärd, sy sie wider ganz behämsch worde. Jo, we d’Schallhäse hätt chönne singe, wi d’Ching bim Spielmache: O, mir hei no vil der schöner Ring – witte watte wyle wo! De wä’s en angerlei gsi. Aber zu allem Unglück ischt ihre Chuchischaft nüechterer gsi weder nie. Nid es Schnäfeli Fleisch, nid es Gägeli Anke, nid es Wurschtrederli, nid es eienzigs Ei hätt me drinnen atroffe. Nüt weder es Dotze gschwellt Härdöpfel un es spänigs Zwöipfünderli ischt im Vorrot gsi, süscht aller Gottswält nüt. U mit em Gält het’s ou nüt z’rüehmme gha. ’s Tuech für Lusis neue Jaggli, wo-n-es d’Wuche vorhär het erchääret gha, het d’Batze nowäßig zsämegruumt. Süscht wär es der Schallhäse scho z’Sinn cho, Sache z’reiche für nes guets Möhlteli. Däwäg het’s aber bloß glängt für nes Halbpfüngeli Anke. Das hingäge het zuehe müeße, u we ’s d’Schallhäse hätt müeße dings näh. Öppis het sie doch welle ha für e Fal, daß es ganz sött abläcke. Wo-n-es gäge de föife grückt het, isch schi sälber abgschuflet, gäge der Chäshütte zue. Sie het ghoffet, es gäb de öppen ungerwylen en Änderig. Aber wo sie hei cho ischt, het’s no nüt taget gha, die Gschicht mit der Yladig isch gäng no im glyche Loch inne ghocket.

Jetz isch schi afen eis giechtig worde. «Das glychet ne wider, dene Sidiane! Bis zum letschten Ougeblick lö sie ein zable», spängelet sie. U heimligs het’s ere bilengerschi herter afo tuttere, es chönnt zletschtamänd nüt gä us der Ankete. Sie het niene meh Wyti gha. Bim lysischte Grüüscheli isch schi zwäggschosse: «Jetz, jetz! Los, los, het’s jetz nid topplet?» Aber o wetsch, Käthi! Eismol isch’s e Ratte gsi, wo a nöjis grafflet het, ’s angermol d’Chatz, wo ab eme Stuehl ahe ggumpet ischt!

’s drittemol chlopfet würklig öpper. Jetz het der Schallhäsen ihres Zyferblatt afo glänze wi ne Bättlerfärschere. «Gang gib du sälber Bscheid», seit sie zu Lusin, u das leit d’Näjete flätig näbenume u schiebt dür d’Chuchi uus. ’s Härz het ihm gchlopfet.

«Gueten Obe gäb Ech Gott! Hättit Dr ou Hudle z’verchoufe? I zalti e schöne Prys, drei Rappe for ’sch...»

Wyter isch Hudilumper-Haneli nid cho mit sym Thärme. Potz Chrüzpaschteete, wi het ihm Lusi d’Türe vor der Nase zuegschlage! Der Bode het fei so zitteret.

«Das ischt jetz verdammt mutze Bscheid», brummlet das Hudilumpermandli, «mi chönnt meine, mi wä bi Herelüte. Ho nu, so geit men es Huus wytersch.» Er putzt mit em Zwilchhändsche der Nasetropf ab u fahrt mit sym Schlittli dervo.

D’Schallhäse wär jetz ou no use cho. Sie hätt würklig Hudle z’verchoufe gha u nid ungärn öppis glöst. Er söll warte, sie well ihm e Portion zwägmache, het sie Hanelin nohegrüeft. Aber dä het gmacht, wi wen er nüt ghörti u het nid näbenume gluegt. «Die chöi mer chüderle», het er däicht, «ungheiße gangen i dene nümmen unger ’sch Dach. Üserein het o sy Gring!» Un isch dervo, was gisch was hescht.

«So louf mira, du Cholderchratte», hässelet sie hinger ihm dry u het no einischt d’Türe zuegwätteret.

Bi Lusin ischt o Murten uber gsi. «We me de afe meint, jetz heig’s aghäicht, steit de no ne settige Möff vor der Porte!» rauet es u schießt i sys Stübli hingere.

Gly druuf het’s afo nachte. Wohl oder übel het d’Schallhäse müeße z’Nacht choche. Sie het es Gaffee gmacht, Lusin e großmächtige Wältsankebock gstriche u ’s letschte Tröpfli Biresaft dragwängt.

Aber gäb wi sie agsträngt het, Lusin isch’s nid um ’s Ässe gsi. Schnödi Wort het es ere ggä zum Dankheigischt für ihrersch Guetmeine un i eim furt bbibelet u ghässelet: Gäb sie öppe mein, äs mög Ankebock, wen anger Lüt näbezuehe Fleisch u Chüechli heigi! U was sie ächt ou sinni, e settigi Jante Brot go abz’houe! Gäb sie öppe gloub, äs heig es Läsi u nid ou e Mage, wi anger Lüt! U d’Schallhäse het settigs alls stillschwyget agno vo däm junge, brüetige Gäxnäsi.

Nom z’Nachtässen u Abwäsche hei die zwo Hüslinunne verdrüssig wider ihri Arbit vüregnuschet. D’Muetter het d’Gärnwingen uf e Tisch gstellt un a re Garnstrange gwunge. Lusi het nöjis a syr Näjeten umegschnurpfet u gniflet; nid daß ’s ihm z’grächtem wär um ’s Schaffe gsi. Die halb Zyt isch es am Pfäischter gstange u het use güjet. U richtig het’s du ou ernäslet, daß die Musikanten agrückt sy u ne läng läng nohegluegt. Vo denn a ischt ihm ’s Näje no vil gnüeger ggange weder vorhär. Bal het d’Noodle gstüpft, bal het der Fade gchnopfet oder isch verschrisse – allbott ischt öppis Unguetsigs los gsi. Der Muetter isch es nid e Bohne besser ggange. ’s Garn het ere-n-ou nid welle loufe. All Ougeblick het sie müeße lösen u schlüüffe. I ihrer Ungidult het sie die uschuldigi Gärnwingen umegschnellt, es ischt e grüüsligi Sach gsi. Zletscht het sie es Ghürsch gha, es ischt alls verlyret, verchnülzet u verpagglet gsi i Grundboden yhe, un ungereinisch gwahret Lusi, daß es e ganzi Zylete Chnopflöcher am lätzen Ort gschnitte het.

Im sälben Ougeblick hei sie im Huus hinger der Erscht gmacht. Ganz dütlig het me’s möge ghöre. Jetz isch ’s letschte Glüetli Hoffnig erlösche, wi wen e Platsch Wasser druuf gheit wä. D’Schallhäse schmeizt d’Gärnwingen i d’Stuben use, daß das ungfellige Möbel es Ärmli bbroche het, u Lusi wuschet sys Tuech zsäme, u schlot’s vor Töibi in en Eggen yhe. Dernoh fot es a schnüpfe, wi we’s ihm wett ’s Härz abstoße: h! h! h! hhhh! Uh-hu-hu-hhhhhh! M-h! h! h! hhhh! U währet d’Schallhäse mit de Zänge chnirschtet, daß es schier Füür git zwüsche denen alte Spränggen u Proffle, un i der Stuben ume schießt, wi ne Löi im Gätter, hornet Lusi in eim furt: Uh-hu-hu-hu-hhhhh! M-h! h! h! hhhhh! So isch das e ganzi Lengi ggange, die Jungi het gschnuderet, die Alti gchäderet. Wohlmähl, die het uspackt u gleschteret uber Samis!

«Die wüeschtischte Hüng syn es, wo uf Gottes Ärdboden ume loufe. Eso wi-n-i denen im Heuet un i der Ärn ha ghulfe wärche zu me gringe Löhndli vo eir Tagheiteri bis zur angere, daß mer albe schier der Rügge abenangere gheit ischt! Un jetz mache sie’s eim eso! We das nid afen en unerhörti Sach ischt!

Dennzemol bi ne guet gnue gsi! Aber warte sie nume, ’s neechschtmol, wo sie wider bis uber d’Ohren im z’tüe inne stecke, ligen i lieber i ’s Bett, so länge daß i bi, weder daß i e Hang verrüehre für ne z’hälfe. Warte sie nume, dene han i jetz ufzoge!»

«Jo, wen i hingervür chönnt, i tät däich de der Grit ’s Jaggli ou nümme fälgle, wi-n-i re ’s letschte gfälglet ha», chifelet Lusi. «Am töibschte macht’s mi de no, daß i im Huus hinger d’Stör ha. Süscht heiße sie doch öppen a allne breevere Burenorte d’Handterchslüt o cho, wen öppis eso los ischt. Numen i söll nie ke Freud ha, h! h! h! h! Un e settige Huuffe bösi Hemmli, wi ne plätzet ha ... h! h! h! h! h! U ’s Chuchizüüg, däwäg verwoben un eso agwängt ... h! h! h! hhhhh! ...»

Jetz het d’Muetter wider Ote gha:

«Däwäg sy sie halt; do gseht me’s jetz wider. Die wärde hinecht wider eis uftische! Do reut es se de albe nüt, die Gytgnäpper-Bure, we sie vor frönde Lüte mit chöi großhanse. Do wird grad gmacht, wi alls nüt choschteti. Aber we me de by-n-ne wärche mueß, chunnt bloß öppen es Suppegschlüder un e Huuffe Gschwellt uf e Tisch. Un öppen es Chacheli Gaffee mit e chly besserer Milch überchämti me nid einischt zwüschen yhe, höchschtes öppen e chly zsämegschütteti Ruschtig u de no chalt. ’s Beschte bhalte sie für seie sälber. I ha’s no nid vergässe, wi d’Grit i der Ärn es Chrättli voll vo de schönschte Chirschine het näbenume gstellt gha ... Dä tüüfels Lärme! ... Großi, schwarzi, zweieti syn es gsi. U mir hätti de bim Tisch bloß unzweieti söllen ässe. Aber dere bin i druber groote; wohl, die hei vüre müeße, u lugg gsetzt hei mer nid, bis sie rübis u stübis sy ggässe gsi. Das tuet mer no hütt wohl! Vor Töibi het sie mer der neechscht Samschti kes halbs Brot ggä hei z’trääge!»

Sie het wider e chly müeße verschnupe, u Lusi het ’s Trom ufgno:

«Los, wi sie trablen u graduse brüele; es ischt e Schang, eso usz’chneischte! Die Röse wird wider usgürte, das ungschämte Trüecht! Was si de die albe meint! U het doch bloß zwöi Sunndigchitteli u für e Wärchti nume so nes abgwetzts Ripschitteli, wo me Zettifäde dranne feischterlige chönnt zelle. Es düecht mi, i ghör sche guglen u lache. Sie wird wider laferanten u usprieschtere, daß sie wytumen alls tuet uberspreiße, dä dick Täbech! Huß Tüüfel, wi schlot die alben ihres Hingergschir umenangere, we sie i ihrnen abgschlarpete Holztrogline um ’s Huus ume chniepet!

– Tue doch afe ’s Löifterli zue, süscht müeße mer no einischt heize!»

«’s wä vilicht gar nüt dernäbe. Schlofe cha me so die ganzi Nacht e kes Oug voll. We me nume das verfluechte Ggygarsch nid gäng müeßt ghöre; es macht ein schier ds hinger-vür. Der Chäser cha ou wohl go handhärpfle. Es vermöcht’s no mänge, so nes Gygaarscheli az’schaffe, wen er uber ’sch Hüttegält chönnt. U der Schumeischter wird ou öppe so ne Gluschtihung sy, wi sie gwöhnlig sy. We amen Ort e Hammen uber ischt, so schmöcke sie’s mängi Stung wyt u lö si zuehe. Söligs Gschmöiß isch merkig u chunnt zu allem. Hingägen üserein mueß dürhar hingerab näh. – Los jetz wider, wi das geit! Die Lööle bruuchti ou nüt so usz’tonachse. We numen einen es Bei verheiti, es gschäch ne ganz rächt!»

«Eh, du muesch ou nid alls i die glych Wyd näh! Emel afe Bänz cha doch gwüß nüt derfür. Es nimmt mi nume wunger, was de dä derzue seit, daß sie mir’sch eso leid gmacht hei! Wen i numen ou wüßt, was sie gägen is hei! Sövel chummlig, wi me ne doch mängisch chunnt! Erscht vor vierzähe Tage isch d’Grit cho nes Glas voll Essig etlehne. U hangchehrum isch me däwäg gägen ein! Aber wahrschynlig steckt do wider d’Röse derhinger. Sie wird mi wider einisch verbrüelet ha, daß i i ke Schueh yne meh guet bi!»

«Oder de d’Grit. Die tuet doch üserein abzwacke, was sie cha! Wi het sie-n-is ’s gmacht mit der Metzg! Nume Bluet- u Läberwürscht bbrunge un es magersch Brotwürschtli derzue. U hätt doch sövel gäbig chönnen es Rüppstücki derzue tue! Ke Möntsch hätt öppis gwüßt, sie hätt’s doch dene zwenen alte Chutterine nid bbruucht uf d’Nase z’binge. Aber sie gönnt ein’s nid, sie gönnt ein’s nid; do lyt d’Chatz im Heu! Üserein het me für Hüng, wo alls guet gnue isch für sche.»

«I wett doch nüt säge wäg em z’Ässen u Treiche! Däm frieg i doch nid vil dernoh. Aber daß me gspüre mueß, wi me verachtet ischt ... h! h! h! ... Das tuet mi b’elände, es wott mi schier z’ringetum dräje ... h! h! h! hhhh!»

«Eh aber Luiseli, jetz fach nid wider a! Pläär doch nume nid eso, es macht mer ganz himelangscht. Chumm jetz vom Löifterli wägg, gäb d’ no e Chrankhit uflisischt. Gang du lieber jetz i ds Bett! Gschyder isch, mir gangi jetz ungere u zieji d’Dechi uber d’Ohre, daß me ke Ton meh ghört. Dene dert hinger will i de scho dra sinne, die sölle si nume nach warmer Spys ha! U du muescht de ou öppis derfür ha, daß sie der’sch jetz däwäg eländ gmacht hei. Weischt was, i choufe der den en Armspange, u wen i mer ’s Gält derfür am Lyb abschindte müeßt. Aber briegg jetz wääger nümme, i ha dr a!»

Es het fryli no ne guete Rung duuret, gäb Lusis Äugli hei welle trochne. D’Töibi ischt ihm no ne ganzi Lengi dünni uber d’Backen ahe gsüderet. Es het nume bruuche dra z’däiche, wi Rösi jetz mit Bänze chönn husha, u wi-n-es ihm jetz wärd chlütterlen un ungeregüggele, de isch wider e Schnüpfete unger em Arichtloch gsi. Ändtlige het’s d’Muetter doch derzue bbrocht, daß es i sys Stübli hingeren ischt.

«Oder soll i öppe no ne Rung by dr blybe?» het sie zletscht no zärtli gfrogt.

«Nei, i mueß mys Unglück eleini trääge», het es gsüüfzget u d’Äugli derzue verdräjt, wi nes Hüehndli, wen es Wasser schlückt.

U d’Muetter het ou gsüüfzget un ischt i ’s Bett. Aber das Probierstuck mit Schlofe het ere-n-ei Chehr no nid welle groote.

Gäb wi sie d’Houtchüssizöpfe het i d’Ohre gschoppet, öppis het gäng möge düregschlo.

«Simmseli-simmseli-simmselisumm, zwiliwiliwy, zwiliwiliwy, simmseli-simmseli-simmselisumm, zwiliwiliwy zum brumm!»

«Eh wi isch das e Sach! Der Tüüfel möcht däwäg derby sy», churmlet sie, springt uuf, suecht alli Ohretüechli i der ganze Hushaltig zsäme, bingt se-n-um u geit wider ungere. Aber Ohretüechli hin, Ohretüechli här, dene Tönen isch nid gsi z’ertrünne. Gäb wie sie si dräjt het u d’Ohre verha, es het se nid lo zur Rueuh cho, en ewigi Lengi nid. Ändtlige het es abgsetzt; das Ländutte het e Rung ufghört. D’Schallhäse ischt im schönschten Etschlofe gsi; ’s lingg Oug het scho bireits gschlofe.

Ungereinischt fot es wider a fagote:

«Holdiretum-holdiretum-dulidulidu-dulidulidu-holdiretum-holdiretum-dulidulidulidumm ...»

U derzue het me ghört, wi die Burschte stampfe; wi d’Rösser hei sie nidergha.

Jetz het’s die Alti nümme lenger im Bett erlitte. Sie springt uuf, schlüüft i d’Tasinen u tschaargget i ’s Stübli hingere.

«Luiseli, chaisch du schlofe?»

«Wi wett i chönne schlofe? No kes luusgroßes Gymmeli han i gschlofe!»

«Jetz halten i’s nümme lenger uus. Es hudlet mi am ganze Lyb. Jetz lege mi a u gange ne hingere go d’Bhusig absäge. Eso uschaflig z’tue! Ime Burehuus innen e settigi Ornig! Nei, bi settigen Uhünge wott i nümme sy! Us däm Züüg use wott i, wi eh wi lieber!»

«Das wett i ou mache, öppis sturms eso. De chöi mer de luege, wo mer yhe schlüüffi. Däich de – um ene settige Zeis!»

Lusin het’s Angscht gmacht; aber nid wäg em Zeis. Es het wohl gwüßt, wäge was.

«Was söll me de afo? Jetz weiß i mer nüt meh z’hälfe! Üserein mueß doch gäng der Gring zuehe ha, daß anger Lüt druffe chöi tängele», schnaußet die Alt. Sie ischt am Hag anne gsi, u das het se-n-erscht rächt ertöibt. Nie wird me buechiger, weder we me si gar nid cha wehre. Es Ougeblickeli het sie no gwärweiset, was sie ächt well achehre. Du het se d’Chelti wider i ’s Bett gjagt.

Wider het sie welle schlofe. U sie hätt chönne schlofe, we sie nid so erboosti gsi wär. Der Lärme het fei e chly abgno gha. Aber sie het si gäng vo früschem sälber ufgstiflet, un es ischt wider e ganzi Lengi ggange, gäb si het es Nückli wellen uf die brönnigen Ouge nider lo. Ändtlige wär es cho. Bi me Hoor. ’s rächt Oug isch z’mitts am Etschlofe gsi, ’s lingge ...

«Juhui! Ju-hu-hu-hui!» Grad prezys wi vor em Pfäischter!

Heiligs Miesch, wi isch die Schallhäsen i d’Hööhi gfahre! Wi wen ere-n-eine dür e Strousack uuf hätt es Bajonett i Rügge gsteckt! Schier z’äbene Füeße isch schi zum Bett uus gsatzet. Sie het vor Töibi ganz bbrönnt.

«Wen i hinecht nid no verruckt wirde, de wirden i’s myr Läbtig nie meh. Luiseli, Luiseli, chum uuf! Chumm häb mi, es schlot mi gwüß i d’Stuben use! I schweibe; es uberdräjt mi; i gheie desuus!»

«Abah, jetz hätt i ändtlig der Schlof erlickt gha», raußet Lusi ulydig, «un jetz chunnscht du mi wider cho wecke mit dym Tamp!»

«Jä öppis mueß jetz goh, süscht uberschlot es mi! Der Landjeger mueß greicht sy u der Azeig gmacht wäge Nachtlärme ...»

«Daß sy-n-is nachhären us der Bhusig gheie ...» «Wen i ne’s numen uf ene Wäg chönnt yträiche! Wen i numen um ’s Himelsherewillen eine chönnt erwütsche, daß i-n-ihm chönnt wüescht säge! Wen i numen eine möcht errecke, daß i-n-ihm chönnt ‚Uflot’ brüele, süscht erläben i der Morge chuum!»

«Ach, gang du doch ungere, u häb di still, so chan i ändtlig schlofe!»

Aber ungere ischt d’Schallhäse nümme. Zerscht isch schi zum Schaft u het e Löffel voll süeße Sälpetergeischt gno. Das het ere guet to. Nachhär het sie si agleit un i Ofetritt gfüüret. Es ischt ere nämlig ygfalle, die Kärlissen im Huus hinger wärdi ändtligen ou einisch müeße Fürobe mache. U we sie de heigangi, de mög sie se de errecke, daß sie ne chönn «Uflot» brüele. Dene well sie de zum Pfäischter uus ablade. Denn chönn sie de ändtlig ’s Räf abstelle. Dä Gidanke het se no vil meh erquickt weder der Sälpetergeischt. Grimmig het sie i ihre Chropf ahe glächlet. Ungereinischt het es se nid meh düecht, sie syg wehrlos. Sie het gspürt: I han e Waffe, u de no was für eini! Sie het gwüßt, daß sie si uf ihres Mundstuck darf verlo.

Ihrer schmale Muläschpe sy so zügig gsi wi nes Gatschubängeli. Sie het se chönnen usenangere schryßen u zsämezieh wi ne läderige Tubakseckel. U daß sie emel schön ryti, het sie se scho rächt flyßig agnetzt. Vo Uberschlo ischt jetz ke Spur meh gsi. Dä uberheiztnig Dampfchessel vo ihrem Gmüet het ändtlig es Sicherheitsväntil ubercho gha. We me weiß: «Zletscht chunnscht doch de no zum Streich», cha me scho chly warte.

Wo der Ofe schön die äberächt Wermi gha het, isch d’Schallhäsen i ’s Eggeli ghuuret. Dert het sie wellen uf der Luuß blybe, bis sie het chönne vorrücke gäge Find u bülvere. Afangs het se das Warte weni oder nüt gschiniert: Sälb well sie de luege, wär lenger mög ushalte, sie im Ofenegge oder die Chnüüßen im Huus hinger. Aber der Uhrzeiger het no gäng obsi müeße, u das ischt ihm gnue ggange. Noh-ti-noh isch dem Wybli ’s Warte doch gnietig vorcho. Der Ofe het afo hässele. D’Chnöi hei re weh to. D’Bei sy re-n-etschlofe. Sie isch ganz verhogeret gsi u no nid emol e Stung verby. Die Minute sy aber ou so läng worde, wi we se der Tüüfel uf ’s Chnöi gno hätt u mit der Chlemmzange gstreckt, wi der Schumacher ’s Sohlläder. Aber d’Schallhäse het si nid so gschwing lo abhärde. Gäng albeneinischt het sie probiert, gäb ihri Füürwaffen i ghöriger Chriegsbireitschaft syg. Wär weiß wi mängischt het sie sälb Nacht ihres Muul uuf u zue tubaksecklet. Zwüschen yhe het sie yfrig Munition zsämetreit un e ganzi Zylete Schlämperlige parat gmacht, daß sie de grüschtet syg, we dä schön Momänt chöm, wo-n-es de heiß: Uf se mit Grien u chlynne Steine! Dickischt isch schi zum Pfäischterlöifterli vüre go lose, un isch de öppen e bsungersch e lute, stächige Ton cho z’flüge, so het sie derfür nach Härzesluscht i der Richtig gäg em Hingerhuus zue e Gränne gmacht. Gseh het’s zwar niemmer; aber gwohlet het’s ere doch, u so isch wider e Stung vorby ggange.

Großi Füür verzehren ihri Nahrig am gleitigschte. So ischt ändtlig ou der Schallhäsen ihre Gwaltszorn afo zsämegschmure wi ne Süeßgrauech gäg em Hustage. ’s Tüüfelsüchtigschte vo allem aber isch gsi: D’Ofewermi het ere der Schlof zoge. Er het se wellen ubernäh, sie het ne fasch nid chönnen erwehre. Mit Gwalt het er sche wellen um ihri süeßi Rach un ihre Triumph bringe. Bständig het sie müeße gnepfe. Allbott isch schi mit em Nasebeeri bi de Jagglichnöpfe niden uf Bsuech gsi. De isch schi de wider erchlüpfti zwäggschosse wi ne schloofete Chilchgmeinrat, we der Pfarrer uf ’s Chanzelbrätt schlot. We re-n-jetz das sött passiere, daß sie am Änd nid emol merkti, we die Wüeschtmacher hei giengi! Bis zum Jüngschte Tag tät es se-n-ergere!

Wider het sie ihre Zorn gstächlet u si gluegt z’ermuntere. Bal isch schi d’Stuben uuf un ab gnepft, bal wider uf en Ofe gchnöilet. U flyßig het sie a ’s Schwarzwälderzytli gluegt. We doch ou die Zyt ume wett! Jetz hätt der Zeiger änen ahe chönne. Aber statt z’pressiere, ischt er no gmeecher ggange. Er het nid chönne vorwärts cho. Es isch prezys gsi, wi wen es Tüüfeli uf em Zytli obe hocketi, der Zeiger amene Zwickschnüerli aglitscht hätt u mit Hingereha tät drylige wi d’Buebe bim Stäckezieh.

Trotz allem het sie aber ke Ougeblick gwärweiset, gäb sie ihrer Plän well ufstecken oder nid. So ne schwäri Ploog u Prüefig es für sche gsi ischt, sie het tapfer usgharet. Halbstung uf Halbstung isch vorby gschliche; der Morge het gnoohet: d’Schallhäsen isch treu uf ihrem Poschte gstange. Ihres Gidultschlungeli isch no nid abglyret gsi.

Un ändtlige, allerändtlige isch dä groß Momänt cho, wo sie het chönne losbrönne. Zum letschtemol het sie die dünne Muläschpe gläcket u ’s Pfäischterlöifterli hingera ufgstoße. Jetz sy die Burschte i Schutzesneehi gsi. Töif, töif het sie Ote gschöpft. Un jetz het sie abzert, bis ere der Schnup usggangen ischt, un e Wortbrüeji isch vüregschosse, es isch gsi, wi we me d’Schließe vo me Bschüttiablouf ufzoge hätt.

Schön ischt das juscht nid gsi von ere; aber es het ere wohl to, herewohl bis i d’Zejenegel use. Jetz het sie dörfe go schlofe! Es ischt ere gsi, wi we sie e heiligi Pflicht erfüllt hätt. Die Schnürfline hei’s jetz chönne wüsse: Es arms Froueli isch schi, d’Schallhäse! Aber niemmer darf se-n-ungstroft bileidige. Die lot ere nüt a der Houe chläbe; die lot si nid ungere tue, die darf vo Läder zieh, gang’s go Worb oder i’s Boll. Un e zähe Sacker isch schi trotz ihrem Alter; no zäher weder hundert Junge. Respäkt vor der Schallhäse!

Wo sie ihre müede Chopf uf ’s Houtchüssi gleit het, ischt ere nes wohltätigs Schweißli uber e Lyb ahe grislet.

Ihrer Stirnrunzele hei si gglettet gha; die uberasträngte Muläschpe sy etspannet gsi, un es sighaftigs Lächlen isch vor den alte vergatterete Zangproffle dürezoge.

Der anger Morge het men im Hingerhuus-Hüsli nüt bruucht z’liechte. Niemmer het gluegt, wi schön d’Morgesunne dür die biechtbhäichte Bäum zwitzeret, un es wär schi doch so wohl derwärt gsi. Es n-jedersch Chideli het die wyße chalte Blüeschtli treit. Es ischt es Aluege gsi, wi a me schöne Blueschttag im Meie, bis d’Sunnewermi die glitzerigi Pracht ahe glöst het.

Wo d’Schallhäsen erwachet ischt, het sie glyeinischt nom schwarze Chopfwehtüechli glängt un unger ’sch Gaffeewasser gfüüret. Lusin hätt sie o welle wecke; däm syner Ohre sy aber no fescht bschlosse gsi; alls Rüefe het nüt abtreit. Lusi het’s mit em Schlofe gha wi Bänz mit em Singe: Es het’s lo ustöne! Erscht gäge den englife isch es mit vertschupete Hoore zum Vorschyn cho u het ’s Gaffeechrüegli us em Ofeneggeli vüre gno.

Mit öppis angerem hätt es ihm de scho herter pressiert. Chuum het es sy Höiel ertrichtet gha, ranzt es ou scho d’Muetter a, nomittag chönnt me de zum Gürtler i ’s Dorf go ne Armspangen useläse. Vergäblig het die abgwehrt u gseit, das wärd jetz doch nid brönne, emel afe hütt chönn’s nüt druus gä, sie heig es Chopfweh, es deck ere schier d’Schüdelen ab. Lusi isch nid gwanet gsi der Muetter z’borge. Wen ihm öppis ischt im Gürbi gsi, so het es i der Regel müeße düregstieret sy. ’s Rezätt, nach däm es d’Muetter het bihandlet, isch gäng angfährt ’s glyche gsi: Zerscht ääken u chlööne, u we das nüt bschießt, chly Träne soode oder nach Umstände ganz gwaltig ’s Horn ahe näh. Ougewasser isch gäng es guets Kampfmittel gsi, mit Ougewasser sy meh Chriege gwunne worde weder mit Bulver u Blei. Mit Ougewasser schwäicht men am ringschten e Schuld ab u schwemmt die triftigischte Gründ wägg, un uf eme Tränebechli schiffet ’s Unrächt am gäbigschte vo eim wägg zur Gägepartei. Lusin isch ’s Plääre vo jungem uuf merkwürdig ring ggange, u dä bikannt Bibelspruch: We me mit Träne säj, so chönn me mit Freuden ärne, het äs so verstange: Wär z’rächter Zyt es Schütteli Ougewasser chönn lo tröpfele, chönn uf Chöschte vo anger Lüten im Läbe mängi Freud ha. Chummligerwys für ihns het d’Muetter i settigne Träneschütteline de no wyligen e glänzige Rägeboge gseh u gärn grüehmt, wi Luiseli doch so nes Linghärzigs syg un es Gmüet heig, es faß alls gar bsungerbar töif.

E chly höher obe, weder daß Lusi gmeint het, isch d’Armspangen aber doch ghanget. Derfür het äs aber ou es gleitigs Züngli gha: Äs wüß’s richtig afe wohl, wi’s de albe gang. Zletscht chönn es de wider mit lääre Hängen abzieh. D’Muetter mein gäng, äs syg no nes Ching, wo men ihm d’Sach chönn verspräche u hingerdry glych nid gä. Was doch das nötig syg, daß sie ou mit chömm cho useläse, sie verstieng si doch nüt druuf; für das bruuch es de scho chly Bildung, un äs wüß doch gwüß am beschte, was ihm gfall.

Jetz isch d’Muetter ou e Wagelengi vorgfahre. Es syg nid nume wägen ihrem Chopfweh. Sie chönn’s gwüß der Ougeblick nid mache mit em Gält. Ha müeß es de eini, sie well ihm’s tüür u hert versproche ha. Aber warte müeß es, es syg ke angeri Gnad. Was es jetz ou scho wett mit eren Armspange, die träg me doch erscht im Summer zum wyte Hemmli.

Jetz Lusi druff mit der Läderfiele: Do gsej me wider einischt, was sie für ne Bigriif heig vo der Sach. Alls, was öppis mehrersch syg, träg Armspange mitts im Winter. Äs chönnt ere ne ganzi Riglete Töchtere vernamse. U de wäg em Gält: Gäb sie öppe mein, äs wüß nid, daß sie no nes ganzes Schübeli im Trögliungerschlacht inne heig! Aber das wärd sie de lieber für seie sälber welle bruuche.

Das het jetz d’Muetter Schallhas doch afe wohl starche Tubak düecht vo däm Luiseli mit em linge Härz u töife Gmüet. Sososo! Gäb sie jetz no die par Bätzeli sött vüregä, wo sie so gnue heig erraggeret u näbenume gleit, für ne neue Sunndigchittel! U heig doch sövel bitterübel eine nötig. Un jetz wett äs ere no die letschte Räppeli abläschele für ne Armspange. Nei, es heig doch gwüß afe ke Fasson meh! Es sött si schäme, seie däwäg wellen usz’hun’ge. Was d’Lüt ächt afe wurdi däiche: Äs gäng so stadisch umeloufe wi ne rychi Buretochter, u sie ke ganze Chittel meh zum Alege!

Aber Luiseli isch nid verläge gsi. Es het der Muetter afo vorrächne, wi sie z’vil vertüej mit guet läbe, wi vil äs i d’Hushaltig stüüri, wi-n-äs ihre-n-alls vergäbe müeß näjen u flicke, wi-n-äs zu de Chleidere chönn Sorg ha u sie nid, was sie wett afo, wen äs nid zue-n-ere luegti, wi-n-äs baas wär, es nähmti d’Choscht amene frönden Ort, sövel wi-n-äs uf der Stör syg, u wi ’s der alt Chittel no sauft tüej, we me ne rangschier un es neus Stücki yhe setz.

Do druuf het nümme d’Muetter g’antwortet. D’Schallhäse het jetz ’s Wort ergriffe, d’Schallhäse, wo Hoor a de Zänge het. Die het jetz ou e Rächnig ufgstellt, nöien e fermi. Sie het no nes par Pöschtli meh gwüßt weder Luiseli. Vo Stögelischuehne ischt emel ou drinne vorcho, vo Göllerhäfte, Bluse, vome Schaggettli u Parisöli, vo Hoorsträhle, Bröscheline, Lädergürten u süscht all der tuusig. Un us der Rächnig het me chönne merke, wär d’schuld syg, daß ’s Gält nie mög länge, u het chönne ghöre, wär die beschte Bitzli äß u wär d’Hushaltig müeß düreschleipfen im Hingerhuus-Hüsli.

Dä Rung isch doch Lusin d’Luscht zum Usehöische vergange. Es het vorzoge, bileidigeti Majeschtät z’spile u toll z’plääre. Worum doch lang go rede, we me agriffischeri Mittel het. Un es isch ke Stung vergange gsi, so het’s d’Muetter düecht, sie syg doch wohl ruuch mit ihm verfahren u heig z’räß mit ihm gredt. Lusis Ougewasser het ere ’s Bild vo re wüeschte Muetter zrugggspieglet, u gäb zwo Stung sy ume gsi, het das Hoffertstili gha, was es welle het. Jo, zletscht het die gueti dummi Muetter ihm no fei so müeßen aha, es söll zum Gürtler u het no schier müeße schriftlig gä, sie well ihm de nie öppe trümpfe wäge der Armspange.

Wo Lusi mit der Armspange heicho ischt, het ’s Wätter by-n-ihm ganz umgschlage gha. Der Muetter het’s für ihres Chopfweh Baldriantropfe hei gchroomet u se pärforscht i ’s Bett gmuschteret, für sche chönne z’doktere u z’pflege. Es het ere-n-Umschleeg gmacht, Tropfen ygribe, Tee abgschüttet, z’Nacht gchochet, anerbotte z’wache, gchlütterlet u gmüettelet, churz, es het ere schier d’Füeß abtrappet, für wider für ne liebrychi Tochter z’gälte.

D’Muetter het fryli abgwehrt; aber wohl to het’s ere doch, u sie isch mit em Troscht etschlofe, Lusi syg doch de hangkehrum ou es guets, wen es ihm nohe syg.

Sowyt wär also alls wider im Blei gsi. Numen eis het Lusin no Gidanke gmacht: Wi-n-es ächt syg yz’richte, daß es die neu Armspange Bänze chönn spienzle. Am liebschte hätt es se scho morndrischt agleit, für go d’Milch z’reiche bi Gammethalersch. Sälb het es si aber doch nöie nid rächt trouet. Es het Göttin gschoche. Dä wär imstang gsi-n-ihm z’säge: Es düech ne, es wä gschyder gsi, afe d’Milch vom letschte Monet z’zale, weder es settigs Dingelääri az’schaffe. Er het ihm scho einisch däwäg gschmürzelet gha. Es isch sälbmol gsi, wo Lusi i sym Stübli die neue, dürbrochnige Umhängli het ufgsteckt. Dennzemol het der Götti brösmet, er säg’s frank use, es düech ne nöie, es wä nötiger gsi, der Räschte vom färndrige Zeis z’zale, weder so nes Spitzeligschlamp ufz’häiche. Das het Lusi doch no nid vergässe gha. Weder es het si tröschtet, es wärd de scho öppen e günschtigi Glägeheit cho, wo Bänz z’erwütsche syg.

Einewäg het es si no gwylet un isch no fascht e Wuche ggange, gäb Lusi mit sym Armschmuck het chönne Parade machen u Bänzen avertroue: Grad ganz vo luterlötigem Silber syg sie zwar allwäg nid, jo, aber emel de bidütet besser weder nume vo Wyßmetall. Schynt’s het aber ou Bänz nid ganz der rächt Bigriif gha vo der Sach, süscht hätt dä Schurgg nid gäng so vermöikt glächlet. Wo ne Lusi gfrogt het, gäb sie-n-ihm de nid ou gfall, het er zwar gseit: Der donner wohl, sie macht si gar verfluecht nobel. Aber derzue het er mit den Ouge zwitzeret, daß Lusi nid rächt isch druber yhe cho, gäb es das für Schimpf oder Ärscht söll ufnäh, u hingernohe gsinnet het, das Mannevolch syg doch e verdräjti Bande, mi wüß nie, was me dene Chätzere söll gloube.

Natürlig isch die Armspangen ou Rösin nid lang verborge bblibe; Lusi het’s scho gwüßt az’chehre, daß se Rösi het müeße gseh. Dä Triumph hätt es nid wohlfel ggä, z’gseh, wi Rösin dä Glanz i d’Nase stäch. Klar am Tag het Rösi nume gringschetzig d’Nase grümpft:

«Es müeßt mer eine vil gä, wen i eso ne Handschälle sött alege, ’s Mösch dranne wird öppe grad gnue zum Vorschyn cho. He nu, Lusi cha de denn go ustrumme, sie syg vo Guld. Vilicht fingt es ou e Nar, wo-n-ihm’s gloubt. U de wird es si no frooge, gäb sie zalt ischt. Huß, gäb i o däwäg wett!» Das het aber Rösin nid abgha, d’Wuche druuf bim Chrämer für nes himelblaus Jaggli un e dito Schöibe Tuech dings z’näh.

So isch dä lusisch-rösisch Chrieg um Bänze wyter ggange. Es isch mit Spitzline, Lätschlinen u Hoorsträhle gar wüetig gfochte worde. Bal isch Rösi obedruffe gsi u het triumphiert uber das bleichsüchtige Näjereschirbeli, bal het Lusi e Vorsprung gha u si erschröckelig luschtig gmacht uber dä dumm Buretotsch. Het Lusi Bänze vortüderlet, är verdieneti doch de öppen ou e gibildeti, grangschierti Frou, wo öppis vo de Sitten u Maniere verstöj, so het ihm wider Rösi ’s Gmerk ggä, eini, wo möcht der Pantsch erlyden u wärche, wä d’Houptsach.

Het Lusi syner wyße Hängli u sy zierligi Poschtur gwüßt i ’s rächte Liecht z’setze, so het Rösi dergäge syner groben Armen un e stramm gfüllti Chittelbruscht chönnen i d’Woogschale lege. Pützerlet hei si die zwöi Wybervölchli, eis gäng narochtiger weder ’sch angere. Het Lusi es früsches Spitzechrägli umgleit, so isch Rösi derfür der ganz Tag i de gwichste Sunndigschuehne umegstolziert. Schmöckwasser u Schmöckseifen ischt esövli bbruucht worde, daß Hingerhusersch speter der sälbe Zyt nume «der schmöckig Hustage» gseit hei, we sie öppe sy druuf z’brichte cho.

Dickischt het’s ou öppen e Waffestillstang ggä; aber lang het er nie gwährt. Isch Bänz bim Hüsli vorby, so ischt ihm us em Löifterli wider öppen es Gspäßli nohegfloge. Das het Rösi nid eso chönne lo goh. ’s neechschtmol, we Bänz uber d’Stägen uuf welle hätt, so hätt er zerscht Rösin sölle näbenume stelle, un allbott het es an öppis uehe glängt, daß er Glägeheit hätt, ihns unger den Arme z’chutzele. Het Lusi so öppis erblickt, so het er wider mit ihm Uebig gha.

’s reinschte Pascha-Läbe hätt dä Bänz chönne füehre, u das het ihm’s sälbschtverständtlig nid schlächt chönne.

Wo wä nes Mannevolch, wo nid wohl dra läbti, wen ihm jungi Meitschi flattiere? Bsungersch we sie de no so suferi Gfrääsli u dräjti Chrüseli hei wi ’s Schallhas Luiseli oder so nes ferms Gstüedel u so rot Backe wi Hingerhuus-Rösi. I möcht dä gseh, wo do nid e chly Galgefreud hätt gha.

Minger agnähm isch das Pössespiel für d’Meischterschaft gsi. Bsungerbar Gritlin isch es erleidet; es het si mängischt schier hingernider g’ergeret. Es het’s albeneinischt düecht, es sött nid mügli sy, daß es sövli ungschämts Wybervolch gäb. I syr Guethärzigkeit het es si gschoche, ’s gröber Ort vüre z’chehre, het gschlückt u gschlückt u weni derzue gseit. Dickischt het es ’s öppen em Vatter un em Götti gchlagt oder em Basen-Annemareili.

Sami, är het die Sach chaltblüetig gno. Hüürmehi müeß me zu de Dienschte sörger ha weder zumenen ungschaleten Ei, süscht mache sie vo hütt uf morn Ypacksamschti. Gottlob göj jetz gly ’s Dussewärchen a, es pfyf de wider es angersch Vögeli. Mi well de luege, daß das Gstampf u Trätsch um ’s Huus umen ufhör u die Lüt müedi Glider uberchömi. Vilicht besseri ’s de chly.

Annemareili hingäge het albe gseit: «Du bischt nume vil z’guet mit ne. Zeig ne doch der Meischter! Das mangleti mi! Dene wett i d’Fugen ustrybe; das Gschleipf müeßt mer ufhöre. Sövel lang chönnt i nid Gidult ha wi du. Mir wä d’ Ystützi scho lengschten aggange.»

So ischt ei Tag um en angere vorby grütscht. Luiseli isch nid ab Fläck cho u Rösi no nid Meischter gsi. Mi het no nid gwüßt, weli Partei daß gwinnt, un i aller Stilli sy gäng no Mienen u Gägemiene gleit worde. Aber es isch dene hüratsluschtige Pfirinen ou schier ggange wi de Russen u de Japaner; d’Finanze hei nümme welle länge. Luisi ischt i der Biziehung im Vortel gsi, es het emel de gäng no ne guete Verbündete gha a der Muetter. Dere-n-isch bigryfflig das Allergattigaschaffen ou afe gfuerig vorcho; sie het meh weder einisch gseit, jetz müeß ufghört sy, oder sie müeß bim Hungshagel no verlumpe. We re Bänz für Tochterma nid so tüüfeliwättersch wä aständig gsi, sie hätt nie sövel dragwängt, wo me doch nid het chönne wüsse, gäb es öppis abtreit oder nid. We me nume das hätt chönne wüsse, we me nume hätt en Ahnig gha, wi die Gschicht zletscht use chäm! Es het se nid vergäbe mängisch düecht, we numen ou no öppen amen Ort e Wohrsägere wä, daß me chönnt frooge. Aber derige trifft me hüttzutag halt schier nume no i de große Stedte bi de gschyde Lüte. Drum hätt sie si uf en angere Wäg welle luege z’hälfe: Mit Böhnelestecke. Uf em Schofhaulesteihuuffen obe ischt e früehe große Böhnelestock gwachse. Vo däm isch schi zwöi Stüdeli go reichen u het se unger ne Dachlatten uehe gsteckt, eis Stüdeli für Luiselin un eis Stüdeli für Bänze. Was das söll z’bidüte ha? Heh, was ächt! Blybe die Stüdeli lang grüen, strecke si no chly u helte schön gägenangere zue, so git’s es glückligs Hochzyt. Schlampe sie hingäge sofort, chehre d’Düllerli vonangere wägg u verdore, so heißt das: Adie, Schatz, d’Liebi mueß stärbe, die zwöi chöi nid zsämecho! U wi isch es der Schallhäse ggange mit em Böhnelestecke? O je, Erger u Töibi het sie dervo gha! Dümmer un uwootliger hätti die gsteckte Schützlig nid chönne tue. Scho am Obe hei d’Chöpfli vonangere gheltet, wi ’s zwöi Verliebti mache, wo zsäme tübele. Es isch prezys gsi, wi we sie enangere nid möchti schmöcke. D’Schallhäse het mögen uehe luegen u der Hals verdräje, wi sie het welle, öppis angersch isch nid z’gseh gsi. Aber e Sorgemuetter, wi d’Schallhäse, tuet no meh für ihres Ching. Sie nimmt öppen es Bohnestangli u luegt, gäb nid für ihres Luiseli doch no nes glückhaftigs Schicksal unger em Dach obe z’ergüsele wä. Sie fichtet mit em Bohnestangli, so süüferli daß sie cha, u richtet die Düllerli i d’Hööhi, für ne no einisch Glägeheit z’gä, si z’bsinne. Aber chuum zieht sie ’s Stangli zrugg, so gheie die Chätziböck wider usenangere, wi wen eis zum angere wett säge: «Gang mer wägg; chasch mer d’Schattsyte miesche!» Mängi hätt jetz d’Hoffnig ufggä; aber e Schallhäse lot si nid so gschwing abhärde. Sie probiert no einischt u bringt emel afen eis vo dene Widerspänschtige mit eme sanfte Druck zur Vernunft. Wi sie aber ’s angeren arüehrt, bricht däm ’s Düllerli oben ab, un jetz isch’ uus mit Petere go Bärn! Do wird d’Schallhäse buechigi wi nes Schyt u brätschet die ganzi Machetschaft ahe u tröschtet si nachhär, mi chönn doch hüttigstags glych nid meh druuf goh, es gloub einewäg niemmer meh z’grächtem dra, d’Wält syg für settig’s z’schlächt.

Trotz denen ungünschtige Vorzeiche het’s aber doch gschinne, Lusi söll obenuus schwinge. Am neechschte Samschti-z’Obe chunnt es ganz spät vo der Arbit hei u schleipft müejsam a syr Näjmaschine. Es isch hässigs gsi wi ne Milion, daß ihm d’Störgäber nid hei d’Maschine hei treit. Wi’s aber geit: us ere Widerwärtigkeit cha dickischt ou öppis Agnähms vürewachse. Hinger Lusin här chunnt Bänz, wo bim Schnyder es neus äberhutigs Stalchutteli greicht het.

«Eh, wi preicht si das jetz ou so guet! Gäll, Bänz, du bischt e lieben u treisch mer die schwäri Maschine e chly. Du chaisch mer de derfür dys Chutteli gä!»

Bänz ischt e ke Uhung u seit: «So gib!»

Das isch Lusin aghulfe gsi. Es hätt möge juze. So näbe Bänzen yhe z’stögelen un albeneinisch chly an ihn z’müpfe, das het ihm’s chönne. Do ischt ihm d’Schnädere so gleitig ggange wi emene Wasserstälzli ’s Schwänzli. Jetz het’s Bänzen einischt ungschiniert dörfe fäderläcklen un ihm öppis vorgügele. Scharmant isch es gsi.

Wo sie zum Hüsli chöme, wott Bänz d’Maschine wider abgä. Aber ä-äh! ’s sälb het Lusin nid i Chrom paßt.

«Gloubsch du jetz, i ließ di eso furt, ohni der öppis für dy Müej z’gä? Nei, jetz muesch wääger wääger einischt yhe cho. I ha im Trögli no nes ganzes Schöppli Goniagg, vom alleribeschte söll es sy. Dä muesch du absolut cho versueche! Wi mängischt hätt i der gärn es Gleseli gstreckt, we d’ albe so hert hesch müeße wärche! We sie der nume nid gäng so täti ufpasse! Hinecht gseht’s jetz einisch niemmer, do bruuchscht emel nid Chummer z’ha. Jetz chumm ...»

Bänzen isch es nume halb watz gsi. Es Goniagg wä nid z’verachte; aber we’s d’Meischterschaft vernähm, daß er bi Lusin wä gsi ...

«Jä, i gibe der wääger ’sch Chutteli nid, chumm doch jetze! D’Muetter hesch nüt z’schüüche, die ischt allwäg scho im Bett. Gäb i azündte, machen i d’Umhängli vür. Gäll, du chunnscht?»

«He mira – am Änd – öppe cho nes Gleseli näh ...» drückt Bänz vüre, trappet yhen u hocket vorsichtigerwys i Pfäischteregge.

Der Goniagg isch guet gsi u Lusi nid gytig dermit. Es het sälber ou chly versuecht. Bänzen ischt afangs nid ganz wohl gsi bi der Sach; aber es isch nid lang ggange, het’s ihm gar nid so übel gfalle. Dem Meitschi syner Backe hei Farb übercho, d’Äugli luschtig gglänzt, d’Chrüseli syn ihm gar hellisch wohl agstangen un es Göscheli het es gha, grad wi zum Müntschi gä ygrichtet. Es cheibisch es styfs Chröttli syg es naadisch doch de, het’s Bänze düecht, u wo-n-es si afen e chly neeher zue-n-ihm zuehe glo het, ischt er emel nid gflohe. Das het Lusin Muet gmacht, mit ihm afo z’tschäggieren un öppis an ihm z’ziggle. Derzwüsche het es ne flyßig agsträngt zum Treiche un ihm ungere ggüggelet. Das ischt e Rung däwäg ggange, bis Bänz d’Uhr vüre zieht u seit, er müeß däich doch de angähnds um enes Huus wytersch. Jetz het Lusi nid welle gloube, daß es scho so spät syg u het sälber müeße luege, wi mängs daß ’s uhri. Natürlig het es das nid chönnen ohni syner Chrüüseli e chly a Bänzes Backe z’drücke. Dernoh isch es sy Photographie go reiche. Die het klar no vil gnauer müeße bitrachtet sy, u Bänz het wider lang gäng d’Chrüüseli a der Backe gspürt u zletscht sogar afen es flüchtigs Ääli. Ungereinisch tuet Bänz derglyche, er well die Photographie ysacke. Lusi proteschtiert dergäge, reckt ere noh u wott ihm se wider us der Chuttebuese zieh. So zangge sie es ganzes Chehrli um das Bildli, u derby het es si ganz vo sälber gmacht, daß Lusi ischt uf Bänzes Schooß cho z’hocke. Natürlig het’s ihm dert nid hert wägpressiert, u d’Chrüüseli hei Bänze wider wyligen a Hals u Backe grämselet. Bänz het scho mängischt Hoor a syr Backe gspürt gha; aber das ischt nume Chüehstilehoor gsi, u so nes wohlschmöckigs Chruusigringeli strychlet halt doch de himelwyt angersch weder e Chüehschwanz. Gäb der Goniagg isch d’schuld gsi, oder ob’s das Chützelen u Gramsele gmacht het, ’s Bluet isch Bänzen afo i Chopf styge, u dä warm, läbig, urüejig Meitschilyb uf der Schooß z’ha, het ne bilängerschi herter gmacht z’schnupe. Wo Lusi gmerkt het, daß Bänz angähnds hälige wurd, het’s ihm süüferli der Arm um e Hals u ’s Chöpfli a d’Backe gleit u si no feschter an ihn drückt. De het’s ne wider aglächlet un ihm i d’Ouge ggüggelet, u plötzlig gspürt er öppis Warms unger em Schnäuzli – potz Sackerhageli, das het ou en angeri Würkig gha, weder öppen e Schlarp vo re ruuhe Chüehzunge. Grad het er ’sch Muu büschelet, für Lusin rächt donschtigs toll z’erschmosle, ghört er im Heimisbach-Strößli niden es par Runder singe:

Nie hätt i solle, nie hätt i solle,
Nie hätt i solle zum Schätzeli gah.
Jetz aber mueß i, jetz aber mueß i,
Jetz aber mueß i das donschtigs Laschi ha!

«Neinis bim disen-un-äine», däicht Bänz, «i wott de no d’Weli ha!» Wi us eme Troum schießt er uuf, schüttet Lusin ab u seit:

«Es wär däich gschyder, i gieng jetz hei. I mueß am Morge früech uuf. Du sollisch de schöne mächtige Dank ha!»

«Eh, was chunnt di jetz emel ou a! Was hescht jetz ungereinischt eso z’pressiere? Hock no chly, i schäiche der no eis y!»

«Dank heigischt; i cha’s jetz mache; süscht wurd i de no uberort. Bis du so guet u gi-m-mer mys Chutteli, so chan i goh.»

«Eh, spräng nid eso! Wärisch du hinecht jetz bi mir blibe», schmychlet es u wott wider an ihn alige. Aber Bänz dräjt si näbenume u seit no einischt:

«Gi-m-mer jetz ’s Chutteli!»

«Nei, expräß gibe der ’sch nid. Chumm’s de die Wuchen einischt amen Obe cho reiche!»

«Gäb i o wett! Vüren jetz mit em Chutteli!» Er suecht mit den Ouge, wo-n-es möcht sy u gseht e Zopfe dervo us em Ofehuli vüre luege. Wo Lusi merkt, daß er’sch will näh, schießt es druuf wi ne Habch. Aber Bänz het o schon e Zopfen ergriffe gha, un jetz hei beedi zsäme dranne gschrisse; es isch schiergar es Fahri gsi wi ’s sälbmol, wo d’Potiphari Josephe het der Mantel gno. Nume het es si dä Rung bloß um enes äberhutigs Mälcherchutteli ghandlet, u Bänz het si ungschinierter dörfe wehre. Wo-n-er afe toube gnue isch gsi, het er der Gwalt bruucht u das bringe Wybervölchli ordli grobiänisch näbenume gmüpft.

«Eh, schäm di ou!» bigährt Lusi uuf.

«Schäm du di, du schlächts Möntsch! Häb nume nid Chummer, daß i no einisch do yhe trappi. Mi erwütschischt nid ...»

Schlot d’Tür zue u geit ...

Die neechschte Tage het’s große Lärme ggä im Heimisbach-Grabe hinger. Schallhas Lusi syg sturms wäg em Mälcher im Huus. Es heig si i ’s Bechli ahe welle go erträiche; aber die Alt syg ihm nohgsatzet u heig’s gha. Sie heig’s mit Gwalt müeße heischleipfe.

Das heig es Gschärei abgsetzt. Jä, gäb de wä Wasser gnue gsi, für drinne z’ertreiche? Heh äbe nid, das Tschudeli hätt no lang chönne mit der Nasen i de Chislen ume nüdere, gäb’s der Chopf hätt unger Wasser brocht. Jetz lig es im Bett u bschryb si chrank. Die Alt syg scho zum Tokter gsi. Weder das syg nume nötli to, die Chrankhit wä guet z’toktere. Uberschleeg mache mit eme vierfachte Seel wä der bescht Tokterzüüg.

Eso der Bricht. Mi cha aber nie sicher sy, gäb nid scho öpper öppis derzue to het.

Item! Daß Lusi Rumor agstellt u d’Muetter heidemäßig erängschtiget het, isch Tatsach gsi. Wahrschynlig het es gschoche, sie rächnin ihm vor, was dä verunglückt Hüratsplan für Löcher i Gäldseckel gfrässe heig u tüej wüescht mit ihm. Mügligerwys het es ou no anger Gründ gha.

So ne Rumor widerschlot mängisch no lang nachhär i de Hüseren ume. Götti u Sami im Hingerhuus hei emel ei Oben ou dervo verhandlet, wo sie zsäme sy uf em Ruehbett ghocket.

«Das Huslüt-ha chönnt ein bim Herguleß die ganzi Burerei verleide. Es isch nümme derby z’sy, wi-n-es hüürmehi geit. Der alte Gläcktäschen im Hüsli hätt men i der Regel scho lengschte solle ’s Huus verbiete un ufchündte, nid erscht hütt. Het men einischt en ordlige Dienscht gha, so isch’s nid vier Wuche ggange, sie ischt hinger ihm gsi mit Ufreisen u het ne gluegt yz’zieh. Un alls tuet sie ein vergönne, we me’s scho mit Bösha het müeßen erwärche. U doch het sie si nid z’erchlage, mi heig se z’hert gha mit em Zeis.

Sie söll de nume luege, gäb sie amen angeren Ort für hundertvierzg Fränkli zur Wohnig ou sövel Garte, Pflanzig, Härdöpfelland u Grasig überchöm u de no Stude für füfzg Wedelen un es halbs Chlofter Stöck. Es düecht ein bim Sappermänt, sie hätti solle möge gschlüüffe, u doch sy sie bständig drinn wi ne Hung i de Flöhne. Aber was wett ou dervor sy, we me däwäg hushaschtet, d’Geiß u ’s Fuetter verchouft u derfür es Schaggett aschaffet, daß Lusi am Märit drin chönn hoffärtele! Denen isch nid z’hälfe, sie chöi d’Sach nid z’Ehre zieh. U wott’s de niene recke, so wärde sie masleidig u gä üserein d’schuld. Soll sie de ein i de Wärche um enes billigs Löhndli es par Tag hälfe schaffen oder am Morgen im Summer chly hälfe grase, so hei sie die ganz Zyt uus numen ei Chummer: Sie machi z’vil u stellti i der Regel ke Schritt gleitiger vüresch, we’s ne scho tät i d’Schueh donnere.»

Göttin isch bi syr länge Red d’Pfyffen erlösche, u Sami het ’s Wort ufgno:

«Ei Zyt isch nid alli Zyt, u chlage treit nid vil ab. Was hungsdillersch hätt me dervo, si do druber z’ergere! Mi mueß d’Lüt näh, wi sie sy un öppe luege, wi me’s chönn mache. Am meischte gstroft mit ihrem uvergnüegte Sin sy doch die zwöi Wybervölcher sälber. Es chönnt ein schier duure, z’gseh, wi die eifalti Muetter all Tag Bäserys zur Ruete treit, wo sie mit gfitzt wird. Die mueß wääger no dür mänge Dörnhag düren im Läbe, gäb sie gschyder wird. Emel afe d’Freud, wo sie an ihrem Hoffertnar erläbt, wett i nid gägen e Pfyffe Tubak ytuusche.»

«Sälber to, sälber gha. Wunger nimmt’s mi nume, gäb sie jetz hingerdry no d’Azeig macht wägen üsem Obesitzli, imstang wä sie. Heh nu, mach sie, was se düecht. Im schlimmschte Fal wurd das no nid Gibeon choschte. Guet isch emel afe, daß jetz ’s eint u ’s angeren ufhört. I ha mi mängisch g’ergeret uber das Meitli, es het weder Art no Gattig gha. Immer u stets isch es Bänzen uf d’Absätz trappet. I der Regel schadti’s nüt, we d’ ou Rösin e fermen Abputzer u Bänzen e Zuespruch gääbischt: das ewige G’ääk, wo sie zsäme hei, isch mer scho lang nid am Ort gsi.»

«I ha gäng no gmeint, es gueti süscht, u mi vertröschtet, Bänz syg emel e Zueverlässige, un es verleid de dene dumme Galimeitline, we sie merki, daß er sche nume für ne Nar heig. Aber we’s nid besseret, wird me müeße derzue tue ...»

Vorderhang het’s aber no nid bbesseret. Die neechschte Tagen ischt Rösi Hans Obenimdorf gsi. Däm isch der Himel blëuer weder blau ghanget. Vo der erschte Morgeheiteri a het’s ghalouderet u Rächestile pfiffen u Bänze mit süeße Blicke gluegt az’seile. Nid gnue het’s ihm chönne täselen un ihm d’Liebi mit der Wanne wellen yschütte. Isch es go zum z’Nacht rüefe, u Bänz het no nid träicht gha: Jä, Rösi het ihm ungheiße d’Träichilatte darto. We Bänz hätt gseit: Rösi, stoß mer der Mischt usen u verleg ne, Rösi wä mit Freude druuf los. Nie ischt Rösin ygfalle, der Chalberchübel sött gfägt sy, weder sälb Wuche; nie het es so Chummer gha, der Gaffee wärd Bänze chalt, wi denn. Het nid Rösi mit Gwalt welle dürestiere, sälbi Wuche z’wösche, nume daß äs Bänzes Hemmli chönn wäsche! Jo! We Rösi wä Meischter gsi, wäri Bänzen all Tag einisch d’Hosechnöpf allzsämmen abggange, daß äs ihm se wider hätt chönnen anäje.

U Bänz! Dä Strick het uf de Stockzänge glachet u Rösin lo mache. Nid daß er öppe wytersch no aghetzt heig; aber öppen abwehre wär ihm o nid z’Sin cho. A ’s Hürate het er uberhouts no gar nid däicht. Dernäbe, het’s ne düecht, wä Rösi no nid ’s Mingschte. Emel es tolls Wybervolch syg es u heig o syner Tugete. Un es ischt wohl mügli, daß er öppen einischt oder angerischt zu Rösin ungere gschloffe wä, wen er nid d’Meischterlüt gschoche hätt. Aber Bänz ischt im vorderischte Gade gschlofen u Rösi im hingerischte. Im mittlischte isch Chrischti gläge, u vor der Zwüschetür ischt e breite Chleiderschaft gstange. So liecht isch’s also nid gsi, verschleikts zu Rösin z’cho. Es hätt eine scho uber d’Gadestägen uuf müeße. Rösi het mängisch drann ume gstudiert, gäb me d’Meischterschaft nid chönnt tschööple, wen äs u Bänz im glyche Schritt u Tritt d’Stägen uuf un ab giengi. Aber lo verlute het’s nüt dervo.

Schlimm isch sälb Zyt Gritli dranne gsi. Wen es gmeint het, Rösi lueg zur Milch, jä, die het gmüetlig chönnen uber d’Füürblatten ahe loufe; Rösi isch bim Brunne hinger gsi u het gäg em Fuettertenn oder gäg der Stalstür ubere ghalset. Dickischt het es si nümme chönnen uberha u het gschmält: «Rösi, Rösi, was meinscht eigetlig ou du! Es cha nümme so goh!» Aber gäb wi-n-es ihm derzue Blicke ggä het, Rösi het nüt welle merke, u het o ke Notiz dervo gno, we Sami u Götti enangere läng agluegt hei.

Ei Oben ischt ändtlig der Guger usggange. Gritli het wider vergäbe grüeft, Rösi söll cho arichten u tische. Niene kes Rösi do! Ghört’s Sami i der Stube. Steckt bidächtig sy Pfyffen i d’Buese:

«Will jetz einisch go luege, wo das heig. Jetz isch gnue Heu ahe.»

Trappet gäg em Brunnemischt hingere u macht süüferli d’Stalstür uuf. Ghört er dür d’Baarelöcher die zwöi im Fuettergang zsäme tschäggiere. Rösi het Bänze ’s Heugäbeli wellen us de Fingere schryßen u yhe gä. Bänz wott das nid lo gscheh u drückt Rösin mit em Heugäbelistiel uf e Heuwalme. Chunnt der Buur prezys derzue, wo Rösi uf em Walme lyt.

«So, Rösi», seit er, «weisch du nüt Gschydersch, weder uf däm Heuwalmen ume z’gagere! Schämsch du di nid, z’tue wi ne Chatz im Horner! Jetz Marsch gäge der Chuchi zue, u merk der das: Wen i di no nes enzigs Mol dohinger atriffe, wo d’ nüt z’sueche hescht, so git’s Wienecht.»

Das het ygschlage. Rösi isch mit zündtrotem Plouel zum Tööri usgschosse, u Bänz het afo Fuetter yhe schoppe, wi wen alls ungereinischt müeßt gfueret sy.

«U du, Bänz, hinger dir hätt i o nid gsuecht, daß du di däwäg mit em Wybervolch aließischt. Oder wosch es öppe hürote, wo doch no chuum eis von ech es eigets Bett vermöcht az’schaffe?»

«Heh, i cha emel nüt derfür, daß es mer gäng unger de Füeßen ischt; i ha’s nid gheiße do yhe cho», bigährt Bänz puckten uuf.

«Wohl, Bänz, du chaisch derfür. We du-n-ihm vo Afang a allimol hättisch der Rügge gchehrt oder ’sch e parmol tüechtig abghaberet, es wär ihm glyeinischt erleidet. Lue, Bänz, we me nid will versprützt wärde, mueß me de Glunggen uswyche. – Mir welli de ässe.»

So langsam u gsatzlig, wi we nid ’s Gringschte gscheh wär, trappet Sami gäge der Stube zue.

Aber Bänz isch nid cho ässe, däm het ’s Füür höch zum Dach uus glället.

«So, so», raachet er, «soll i jetz o no d’schuld sy!» Er schießt ’s Heugäbeli i Walme, daß es uf der Fuettergangbsetzi Funke git. «Potz disen-un-äine, däwäg lon i mer nid d’Chappe schrote!» Lutertoube traabet er uber d’Gadestägen uuf, stellt uf de Tritten ab, wi wen er en Ambos uf der Achsle treiti u schmätteret d’Türe zue, daß es fei so chlefelet dür ’sch ganze Huus.

Am Wohnstubetisch, wo dä Rung zwöi minger ghocket sy, luege sie enangeren a.

«Guete Tokterzüüg soll würke», seit der Buur troche, u nachhär isch es still blibe bis Gritli bättet het: «Mir danke Gott für syni Gabe ...»

Wo der Götti ufsteit, seit er no: «Chrischti, gang mach du no im Chüehstel fertig, i will de de Rosse streue!»

Derwylen isch Bänz uf sym Trögli ghocket u het a syr Töibi gworget. Er heig doch gmeint, d’Meischterschaft chönnt zfride sy mit ihm. Eso guet wi-n-er’sch gmeint heig mit ne, eso wi-n-er schi gflisse heig, all Morgen am vieri uuf, allne Chüehne gwachet mängisch ganz Nächt, gäng bizyte fertig im Stall, sövli gmulchen u nie ke Astang i der Hütte, keren es Uter verderbt, gäng e suferi Ornig im Stall u drum ume – un jetz chömm men ihm eso! Aber nei, bim Tüüfelwätter, däwäg löj er schi nid ungere recke. Bänze chönn me de amen angeren Ort o no bruuche. De heige sie’s de! Denn wärde sie de gseh, was Bänz gwärchet heig. Denn wärde sie de säge: Hätti mer nume zu Bänze sörger gha, e settige Mälcher überchöme mer nie meh!

No mängi Stung het Bänz däwäg Brattige gmacht u isch bilängerschi chächer worde, mi heig ihm gruusam uberto. Weder sie heigi das kem Totnige gmacht; er well ne de zeige, gäb me hüürmehi mit eme Mälcher däwäg umgang ...

Bigryffligerwys het o bi Rösin der Mutthuuffe no ne Chehr groche, gäb es het chönne schlofe. So großes wi Bänz isch es aber doch de nid gsi. Es het ihm schier sälber welle vorcho, es heig’s mit Nötlitue e chly ubertribe. Aber Schlächts heig es de naadisch nüt im Sin gha, un ihns däwäg abz’süfere hätt der Buur nid bruucht. Wen äs e rychi Buretochter wär, de lacheti men uber söttigs, hingäge so nes arms Jumpfräuli dörf men ygänterle, wi me well. So eis sött nid emol es Wort rede mit em Mannevolch, süscht tüej me ’s vermalischtiere für nes schlächts Trüecht. So eis sött nume wärchen u bösha vo eir Tagheiteri zur angere, Freud gönn men ihm nid es Gymmeli. U a däm Trom het es zoge, bis ihm ’s Plääre cho ischt, ’s Plääre, wil es uf der Wält eso schuderhaft ungrächt zuegang, ’s Plääre, wil äs so ne wüeschti Meischterschaft heig un eso nes erschröcklig unglückligs Gschöpf syg ...

Bim z’Morgenässe ischt wider die gsamti Mannschaft agrückt. Aber verdrückt u verdrüssig isch es zueggange bim Tisch. Bänz het nid es enzigs Mol vorufgluegt, u Rösi het e Mouggere zoge, daß schier d’Milch im Hafe gscheiden ischt. Gredt isch chum es Wort worde, bis der Buur Kunzine ggä het, was müeß goh. Er het’s eso gwüßt yz’richte, daß Bänz u Rösi der sälb Tag bloß am Tisch zsäme cho sy.

’s isch nid churzwylig ime Burehuus, we d’Dienschte chupe, ’s ganze Gschäft louft wi ne ungsalbete Wage. Bänzen ischt e n-jedere Streich gnue ggange; Rosi isch dür ’sch Huus gschosse wi ne toube Hurnuuß. Nid emol der Meischterschaft isch der Tag rächt us de Hääggline glüffe.

’s Naren u Gangglen unger de Dienschte het fryli jetz es Änd gha;’ aber derfür het ’s Ufreisen u Ufwigglen agfange. Rösi isch bständig uf der Luuß gsi, wi ne Chatz vor eme Müüsehohl. ’s erschtmol, wo-n-es Bänzen erwütscht het, ischt en Usläärete cho. Wi ime Gschwärt ’s Eiter, hei si die böse Gidanken uber d’Meischterlüt by-n-ihm agsammlet gha. Dermit het es Bänzen o wider agsteckt u vergiftet. Chuum hei si bim Mälcher der Hochmuet u d’Töibi chly gsetzt gha, ischt Rösi mit böse Worte do gsi u het alls wider ufgrüehrt. Alls, was är a der Meischterschaft het usz’setze gha, het äs ihm gället. U drum ischt er us der Uhirschi gar nümmen use cho u bständig ergremmte gsi. Het öpper es fründtligs Wort’ mit ihm welle rede, so het er puckte Bscheid ggä, es het tönt, wi wen e Mischtgablestil uber nes verstimmtnigs Klavier gfahre wär.

U de erscht d’Chüeh im Stall! Die hei sälb Zyt unger Bänzes Komando e bösi Läbtig gha. Süscht het er’sch gäng wohl möge lyde, we ne eini bim Usruume vo der Chrüpfe mit ihrer ruuhe Zunge chly gläcket het. U mithine het er eiren a der Lämpe gchrauet u gseit: «Jo, jo, bisch e Gueti, gäll!» Jetz hingäge, wen eini noh-n-ihm e Schlarp to het, ischt ere ne herti Fuuscht uf d’Nase gfahre, daß sie vor Chlupf zrugggschossen u i ’s Halsseel ghanget ischt. Keni het meh e Stärne gha by-n-ihm. Ischt eini bim Streue nid gleitig hingerume gstange, so het sie e Stupf mit em Holzschueh ubercho. Het eini bim Träichen es unäbes Trittli to, wi ne Schyn isch sche Bänz go schmide. ’s schlimmschte Verding het ’s Chalbechuehli gha. Het das chutzelig Tierli bim Mälchen eis e chly afo stämpfele, so isch Bänz toublöke drygfahre, het gfluecht un ustüüflet un ihm mit em Mälchstuehl abgstreckt.

Chrischtin het’s mängischt übel erbarmet. Er het das Tierli sälber abträicht gha, es isch sy Liebling gsi. «Nit, nit – nume nid so unerchannt, nid so unerchannt», het er abgwehrt. Aber das ischt ehnder aghetzt gsi, als daß es öppis bschosse hätt. Bänz het nen agluegt, wi wen er wett säge: «Geit’s di öppis a? Pack du di zu dyne Pyggeren ubere! Mir hesch du nüt z’bifäle.» So ne gschworne Mälcher, wo meint, er syg im Stal der höchscht ohni Gott, nimmt nid emol gärn vom Meischter Vorschriften a, verschwyge de vo öpper angerem.

«Er schlot se-n-ab, es ischt e Gruus», rapportiert Chrischti am Obe bim Ruehbett, «u wen ihm abbräche will, so isch’ nume no erger. Das cha me nümmen eso lo goh.»

«Er isch süscht gar nid so ne Uschaflige gsi, un i ha gäng no gmeint, er setz ändtlige lugg», seit Sami. «Weder Rösi wird öppe gäng d’Wäschpere früsch gusle.»

«O, öppe meischtere het er schi nie rächt chönne. Mi mueß nume luege, wi-n-er tubaket. Wen eine der Rouch däwäg dür d’Pfyffen uuf schnallet u derigi Müüler voll uslot, das isch scho nid ’s bescht Zeiche. Weder wen er de meint, er well si vo niemmere nüt meh lo säge, will i de däm Stüferi eis d’Hosen ahe mache, daß er syr Läbtig dra sinnet, zell er nume druuf!» Der Götti isch nid übel burschtige gsi, wo-n-er das gseit het.

U scho morndrischt het’s Krach ggä. Wo Bänz im Stal wider so usturniert het, ghört er vorusse Lärme.

«He do! – Ume do! – Woscht jetz ume, du Sackermänt! – Wart, dir will i, du Hellstüüfel – dir will i’s zeige, du verfluechts Lumpetier!»

Natürlig schießt Bänz gwungrig zur Tür uus, go luege, was milions jetz do los syg.

Näbe der Stalwang steit der Götti mit eme schwäre Reiggelchnüttel i der Fuuscht u brätschet bime n-jedere Wort uf d’Wang, wi wen er wett Schmäle trösche. U derzue stüpft er mit de Holzschuehne a d’Helblige, wi we ’s ganz Huus sött furtflüge, stüpft u chnodet, daß es polet, chychet u wärchet, daß ihm ’s Chappetschötteli Galopp tanzet.

«Trapp ab! – Wotsch jetz, du Blitzg! – Wart, di will i absabatte! – Chaischt ächt a dy Platzg! – Do hescht jetz e Cheib! – Zuehen jetz! – Mach di hingere! – Dir will i – go d’Milch ufzieh – du disen-un-äine Chuehli! – Schieß nume vüre – i Baare! – Z’Dräck verschlon di – du verreckte Cheib! ...»

Wo-n-ihm d’Hang gsuret het u der Ote nümme welle recke, stellt der Götti ohni es Wort z’säge u ohni e Miene z’verzieh der Chnüttel ab u gnoppet uber e Brunnemischt vüre, ke Schritt stercher weder süscht. Numen am Schnupen a het me chönne merke, wi-n-er het gwärchet u si eryferet gha.

We vor Bänzes Ougen urplötzlig der Himel wä lätze worden u si gchehrt hätt wi ne Parisol im Wätterluftsturm oder öppis no vil grüüsligersch wär gscheh, er hätt nid chönne verschmeieter sy. Wi ne Verbotstud ischt er dogstange. Es ischt aber ou es Luege gsi, wo dä gsatzlig Götti i sym wyße Hoor däwäg usgchneischtet het. Bänze hätt’s nümme hert strängs düecht, we der Brunnestock hätt afo ’s Redli tröölen u ’s Hingerhuus hätt der Boum gstellt.

Dasmol isch Bänz churz usbsinnte gsi. Scho sälben Obe het er sys Trögli packt, für furt. Es het ne düecht, no ke Möntsch uf Gottes Ärdbode syg däwäg z’schange gmacht worde wi-n-är. No zwänzg Johr bricht men im Heimisbach-Grabe hinger dervo, het er däicht. U drum het er dä Rung nid bloß e Töibi gha, daß unger der schwäre Lascht schier ’sch Bett zsämegchrutet ischt; er het si doch ou gschämt; es het ne schuderhaft möge. Zueggä, daß er sälber d’schuld syg, hätt er zwar bi wyt u fern nid. Aber alls Wehren u Ufreise het ihm nüt gnützt, er isch doch ’s Gfüehl nid los worde, er heig e wüeschte, wüeschte Schlaargg übercho. U wil er eso ne köögge, pööggische Bänz isch gsi, het’s ihm um so wirsch to. Er het jetz gspürt, daß er i ihrnen Ouge lang nid dä ischt, wo-n-är ihm het ybildet; süscht hätt ihm der Götti das nid ato. Er het möge Brattige mache, wi-n-er welle het, es ischt ihm doch z’Muet gsi wi eme prüglete Hung, un i syr Seel het’s so schwarz usgseh wi in ere rueßbhäichte Chemihutte. ’s Läben ischt ihm verleidet, un es het ne düecht, die ganz Wält syg e Mißgiburt, daß es suchtchranknigs Dürloufchalb mit eme Höchschwanz, Sänkrüggen u Hangibuuch no ne wahri Pracht dergäge vorstell. U daß är uf eme settige Jammerhoger oben einischt e rächtschaffeni Freud hätt gha, das hätt er e kem Chrischt ggloubt. I settignen Ougeblicke ischt eme Möntsch nüt z’hälfe. U blüeiti es Röseli no so rot, u sung es Vögeli no so schön, u lacheti nen es hübsches Meitschi no so härzig a, es het ke Gwalt uber ihn; er mueß sys Hellfüürli schalten u sys Tüüfeli uf em Puggeli chrääze.

Ds morndrischt isch Bänz no go mälche, het gfuetteret u der Stal ghörig i d’Ornig brocht – es müeß de nid heiße, er heig si zletscht no ganz schlächt usgmetzget – u nachhär het er Samin der Lohn ghöische. Aber wen er het gmeint, Sami erchlüpf de, so het er schi gwaltig trumpiert. Sami isch so glaßne blibe, wi we ’s ne nid im gringschte strängs düechti.

«Heh, mi cha jo druber rede. Lue, Bänz, we du pärforscht furt witt, abinge tüe mer di nid. Hingäge düecht mi, du söttisch di zersch no bsinne un öppen einischt oder zwuri druber schlofe. Ertrünne tuet der das Furtgoh nid; es wä de äi Wuche o no früech gnue, wen es emel mueß sy.»

«Z’bsinne git es do nüt meh. I ha mi usbsinnt. Es ischt jetz gnue. Luegit jetz mira, wi dr’sch de mache chönnit», prüüßelet Bänz.

«Jo, öppe wäg em sälbe ghäb di nid, Bänz. Bhüetis, mir hei im Hingerhuus meh weder zwänzg Johr bburet, mir hei ke Mälcher gha. U we mer en angere wei, so wird wohlöppen uf der Wält no eine sy, wo zue-n-is chunnt. Öppe vil bravs isch es zwar nid, daß d’ jetze grad drusstellscht, wo d’ usegwinteret bischt u ’s Dussewärche z’grächtem losgeit, u guets Lob wirsch bi rächte Lüte deretwäge weni ärne; weder das isch dy Sach. I der Regel hättischt ou zersch müeßen absäge, weder nid daß der destwäge wett vom Lohn inne bha; mir hei nie bigährt, öpperen usz’dräje. We’s eso goh soll, wi-n-es jetz ggangen ischt, so sy mer baas mir gangi usenangere, es tät doch nümme guet. Es Gschleipf unger de Dienschte hei mer nie tolet u mit der Waar däwäg z’verfahre, wi du die letschte Tage verfahre bischt, isch nie Bruuch gsi im Hingerhuus.»

«Heh, es wurd en angeren ou hässig, we me däwäg ungrächt wä gägen ihn. Es Gschleipf han i kes gha, weder mit Rösin no Lusin! Das lo mer nid nohrede, potz disen-u-äine! Un im Stal han i mi gflisse, oder i wett de öppe ghöre, was i verliederliget hätt.»

«Lue, Bänz, i wett nid so ufgumpe, es treit nüt ab. U mir wei nümme lang do druber zsäme chingelehre. Daß ’s Wybervolch isch der Urhab gsi, hei mir ou scho gseh, dernäbe ha der my Meinig gseit; ganz ohni Fähler bischt ou nid gsi; du hättsch di sölle dervo dänne mache. Schlächts het der niemmer zuetrouet; hingäge cha’s gar arig goh, we d’Stung do ischt u der Lappi o; es isch scho mängen yhetrappet, er hätt nid ggloubt, daß es ihm eso chönnt goh. U daß di gwarnet ha, ischt i gueter Meinig gscheh; du hättisch nid Ursach gha, eso z’töibbele. Aber statt mir z’lose, hesch di vo Rösin lo ufreise u dy Zorn a de Tieren usglo, u das isch leids gsi, das mueß i der säge. Weh het’s ein müeße tue, we me gseh het, wi du mit ne umgeischt. Seligs bringt e ke Glück i Stal. Mälche chaischt; zu den Uter sorgha chaischt; ’s Fuettere versteischt; Ornig isch gäng gsi; bim Chalbere hesch di zuehe gstellt mängem Alte zum Trutz, un e rückigi Hang hescht, wi nid e n-jedere, frank use gseit, e Mälcher chaisch gä Nummero eis; aber jetz bisch es no nid. E rächte Mälcher het Verstang mit syne Tiere un es Härz für sche. Un e rächte Mälcher meischteret nid nume d’Arbit u d’Waar, er meischteret ou ihn sälber. Erscht, wen er ihn sälber i der Gwalt het u nie meh ’s Veh die übli Luune lot etgälte, ischt er de ne richtige Stalmeischter u Stalvatter. Dä Mälcher, wo d’ letschtuus bisch gsi, reut mi nüt; aber dä Mälcher, wo-n-es us der chönnt gä, dä reut mi; das säge der ohni Hähl!»

«Jo, we men ou öppe so i der Manier mit mer gredt hätt! Aber ein eso däwäg ubertribe z’cho un e settigi Schang annez’mache ...»

«I gloube nid, daß Rede vil abtreit hätt; die junge Lüt lö si nümme so gärn brichte, u Chrischti het der jo mängischt abbroche. Lue, du hesch es e chly wohl höch im Chopf; mach nume, daß d’ dä ebsiehscht, wo d’ meinscht, daß d’ jetz scho sygischt. Un Isache weischt wohl, er cha’s nid gseh, daß es Tier unerchannt gschlage wird. Er het der halt welle zeige, wi das es Luegen u Lose syg, wen eine so uschaflig red u dryschlöj. Nimm du der e Lehr druus, es cha der no mängischt nütze! Wi vil wär es nöie, was d’ no z’fordere hescht? ...»

Dermit hei sie usgrächnet, u Bänz het no gfrogt, gäb er dörf ’s Trögli do lo, bis er en angere Platzg heig.

«Bhüetis jo», seit der Meischter, «u wen es di freut, darfscht speter ou zue-n-is cho. Aber zersch gang jetz no chly i d’Wält use go d’Hörner abschießen u lehre, daß me si mueß lo brichte, we me jung ischt.»

’s Furtgoh het si Bänz angersch vorgstellt gha, weder daß es du cho ischt. Er het gmeint, niemmere well er «Bhüet Ech Gott»! säge, kem eienzige d’Hang gä, furt i der Töibi u nid emol umeluege, wen er dür ’sch Strößli ab gang.

Un jetz het er dräjt u dräjt u het no gäng öppis gha z’nirben u z’nifle; er isch nid ab Fläck cho. Es het ne plötzlig düecht, es wär doch no usz’halte gsi bi der Meischterschaft. Er het gspürt, daß sie-n-ihm es schöns Zuetroue gschäicht hei, un es het ne gmüejt, daß er’sch nid besser het verstange z’schetze. Hätt ihm der Buur bloß d’Zächen ahegläse, de wä Bänz erbitterete un i aller Töibi dervo gschnuußet. Aber wil Sami die gueti Syten ou het anerchennt, isch sy Zuespruch uf g’ääferete Bode gfalle. Vor Samis Grächtigkeit het Bänz müeße Respäkt ha, u wo-n-er furt ischt, het er Samin u Gritlin d’Hang greckt u gseit: «Zürnit de nüt!» un es gnots wär ihm no ’s Ougewasser cho.