Simon Gfeller: Der erscht u der letscht

Der erscht u der letscht

Der Tani i der Farnere u der Kobi im Gürmsch sy Schwöger gsi, zwe Schwöger, wi we se d’Tuube zsämetreit hätti, Brüeder hätti’s nid besser mitenangere chönne. Kobi isch mit Lysin a der Diechsle glüffe u Tani mit der Jüngere, mit Käthin. Ihri Bärgheimet sy zsämegstoße, numen es Wäldli isch derzwüsche gsi, gäbiger hätt es ’s nid wohl chönne träffe. Bim z’acherfahre hei sie chönne zsämespanne, enangere hälfe trösche, u het ei Hushaltig a der angeren e Rügge gha i allne Teile. We eini vo de Schweschteren isch hinger em Umhang gsi, het die angeri für sche ghushaschtet, u die Partei, wo mit eme Wärch ehnder isch fertig gsi, het der angeren ungheiße gnietet u gspeichet, bis sie ou isch nohe gsi. Sälten ischt e Sunndi vergange, daß sie nid sy binangere ghöcklet, u we eine vo de Schwögere um enes Roß oder e Chueh ghandlet het, isch der anger meischtes ou nid wyt dervo gsi. Uf em Märit u i der Chilche, gäng het me se binangere gseh. U zsämethaft hei sie ou ihre Sündefal erläbt u sy z’glycher Zyt bi ihrne Wyberen i Unglanz cho.

Aren Abteeltig het si das zutreit, afangs Wintermonet, es ischt afen es Schüümeli Schnee gläge, aber dernäbe no frein Wätter gsi. Am eis hei Tani u Kobi müessen i der Chäshütte sy. Natürlig sy sie mitenangere ggange. Es isch nen eigetlig kes Müesse gsi. Sie hei beedzsäme toll gmulche gha, u d’Chäs hei sälbisch ggulte, wi lang vorhär nie. Drum hei beed dörfe druuf zelle, daß es ne bir Gältverteilig es schöns Schübeli wärd zieh, meh weder daß d’Wyber deheimen erwartet hei. Destwäge sy sie hellisch guet ufgleit gsi, u het es se-n-inwändig i eimfurt erlächeret, we sie a dä schön Ougeblick däicht hei, wo sie hei chönnen ihres Gärschtli deheimen uf em Tisch verzatten u derzue triumpfiere: «Jä gäll, Froueli... mir!... he!» Settigs git ein warm unger der Schileebuese, stächlet ein d’Wade u gredet ein der Rügge. Tani u Kobi hei vil luschtigeri Chräbeli gha unger den Ouge u um d’Muleggen ume weder süscht. Ou we kene zum angeren es Wörtli gseit hätt, wäre sie nid en Ougeblick druber im Zwyfel gsi, daß hütt alli Brattigzeichen uf heiterhäll düti.

Dür e Wald ab hei sie allergattig verhandlet u gfrohlocket, jetz mög es ’s de ändtligen erlyden, e Sälbschthalter az’schaffe. Vom Zeise hei sie gredt u vom Abzale u was sie de Frouen u Chinge welli für Winterchleider choufe. U we se-n-eine scho vo Hut u Hoor nüt gchennt hätt, hätt er scho a ihrem Brichten a chönne merke, daß es wärchigi, husligi u solidi Manndli sygi, wo ihrne Lüte nume ’s Beschte gönni.

So ischt eis ums anger ufs Tabeet cho, bis sie i der Chäshütte gsi sy. Dert isch glyeinisch d’Hüttegmein losggange, u zwar e längi, gnietigi. Der Hüttemeischter ischt afe zgrächtem burschtige worde. Allimol, wen er uber öppis het welle lo abstimme, hei die Manne zerscht müesse froge: «Jä, was ischt jetz verhandlet worde?» bis er ne dröit het: «I lo jetz de der Schumeischter rüefe, er soll mit em Stäcke cho, für-n-ech machen ufz’passe! Verbrichtit de euer Chüehchalberete, Fülete, Fuehrwärchereie u Bouereie, we mer bim Glas Wy hocke. Dennzemol heit dr de derwyl, z’rüehmme, wäm der bim letschte Jaß ’s Näll erwütscht heigit u derwyl, enangere z’froge, wenn dr mit Holzen u Dröschen afo wellit. Jetz hingäge blybit en Ougeblick bir Stange, daß mer nid gäng Hingerstichnöht mache müesse u chingelehre, bis d’Chueh e Batze gilt!»

Uf das ahe het’s e chly guetet. Aber bis d’Gältverteilig isch vorby gsi, ’s Soumgält für die ytreiti un ubertreiti Milch yzoge, d’Bourächnig u Holzliferig gregeliert u d’Wahle vorgno, isch es einewäg föifi worde. U die Manne sy hungerig gsi u gäg em Wirtshuus zue zuget, wo nes rychligs Abteeltigsmohl uf se gwartet het.

A der Hüttegmein hei si üser zwe Helde nüt vüreto. Sie hei zu de Stillen im Land ghört u die größere Kanunne lo chlepfe. Bi der Gältverteilig het es uber Erwarte guet usggä, eme n-jederen es schöns Chlümpli. Die hei sie mit Schmunzlen i Empfang gno u mit Liebi i der Schileebuese versorget. Jetz hei sie zum Abteeltigsmohl dörfe, ohni der gringscht Flohpick uf em Gwüsse. Es het’s mögen erlyde, u we sie nid ou wäri ggange wi alli angere, hätte sie dernoh nid e schöni Läbtig gha. Weiß Gott, was sie alls hätti müesse ghöre, ’s ganz Johr wär es nen um d’Nase zoge worde. Tani u Kobi hei übrigens ou gar nüt derwider gha. Öppen einisch, het se düecht, wärd me si wohl ou dörfen es Freudeli gönne, we men e ganze Summer bösgha u ghuset heig, was ein nume syg mügli gsi. Sie hei ggässen u trouche, was der Mage vertreit het, u wo afen einen es Härzbrächerli agstimmt het, isch der Tani ou ygfalle; er het guet chönne singen u jödele u Freud gha dranne. Kobi, är isch nid e Sänger gsi, het aber gärn zueglost u Tanin agsträngt: «Alee, nimm no eis vüre, jetz wei mer no chly sy bi üsem Tröpfli Wy; es isch de nid all Tag Abteeltig!»

Nohtinoh sy die Mannen erwarmet u i ’s Reden yhe cho. D’Zunge het si glöst u het allbott es Schütteli ggä z’lache. Müschterli sy erzellt worde, Witze verzapfet, besser u schlächter, e n-jedere het öppis Poßligs gwüßt. Vüra hei zwe, drei mitenangere welle losschieße. Mi het enangere ghelkt un ufs Dach ggä, aber alls im liebe Fride, churz, es isch luschtig u gmüetlig ggange, u niemmer het a d’Uhr gluegt. We einen öppis vo Heigoh het welle säge, syn ihm siben uber ’sch Muul gfahre: «Was woscht jetz go d’Chueh machen i der Heutüüri! Hee do, no ne Liter ufe Lade!» Oder afo singe: «I goh nid hei, bis ’s Morgen ischt, bis der Vatter z’Morgen ißt! U het er de ne Haberbry, so schloni ou der Löffel dry!»

D’Ubersüünigi het si müessen usgläbt ha. Gäng wider isch gsunge worde, brichtet worde, glachet worde u allergattig Tück verüebt. Der Langethaler-Chalbermärit ischt ufgfüehrt worde u ’s Mülirad tribe. Eine het e wärklige Hüratsantrag zum beschte ggä, en angere der Wilhälm Täll ufgseit un e dritten e Chrousi-Mousi-Predig lo styge. D’Zyt isch bi däm vergnüegte Schlücklen umeggange, mi het nid gwüßt wie, u die beede Zeiger vom Sääli-Regulator sy bolzgraduehe gstange, es het nume niemmer uf se g’achtet.

Tani u Kobi sy vo de Gmüetligischte gsi u hei afen e chly schynnigi Ouge gha. Un i weiß nid, wi-n-es cho ischt: Plötzlig hei die angeren afo uf se ha u enangere gmüpflet u gstüpflet u blinzet u dütet, dene zweene müeß jetz hinecht einischt e ghörige Dampf aghäicht sy. Mi het Växierlieder gsunge, u wär ebhanget ischt, het müessen es Glas ahelääre. Däwäg het me se chönnen yheflisme, u de het me se wider agrüschtet uf ene angeri Art: Se-n-usgfüehrt, sie mögi jo nüt erlyde! Het nen ygschäicht u zuegha vo allne Syte, ne’s brunge u mit ne Gsundheit gmacht, churz, all Tüüfeleien an nen usglo, bis sie beedzsäme hei Öl am Huet gha. U ’s Wärkligischte vo allem isch gsi: E n-jedere vo dene Schwögere het welle hälfen em angeren e Wältschischten ufladen u het ou ghulfe müpflen u stüpfe u blinzen u Tück usüebe. Süscht wär es wahrschynlig nid emol glunge, se z’fülle, u die angere hätti nid es settigs Galgefreudeli an ne chönnen erläbe.

Ab allem het aber Kobi doch gwahret, daß nümmen alls chouscher ischt un ihm der Wy z’unerchannt i Chopf stygt. Er het si züpft u schwarze Gaffee bstellt. Aber jetz isch Polen erscht rächt offe gsi: Angeri hei ou Schwarze lo cho, zwöi Glesli lo drytue, Zucker ybrochet bis wyt uehe, us der Fläsche nohegschüttet — u bir erschte Glägeheit d’Gleser vertuuschet! Dernoh het no eine en Umgang Chirschiwasser zalt: Das drück der Wy bsungerbar schön ahe u mach ein ume nüechter un jetz isch’ verrichtet gsi: Der Tani u der Kobi, die ehrbare, solide Manndli, wo vorhär ihrer Läbe lang nie zvil hei trouche gha, sy uberubere gsi.

Kobi het’s zerscht gmerkt. Es ischt ihm nümme guet gsi im Mage. Er het use welle, aber der Gwalt müesse bruuche, gäb sie ne hei welle düre lo. Er isch zum Brunne go Wasser treiche; das het ne für nen Ougeblick wider chly zwäggmacht. Dernoh ischt er der Tani go reiche; aber das het e Nase gha. Dä ischt i der Fröhligkeit gschwumme wi ne Fisch im Bach. Kobi het lang an ihm chönne pattere, er het nid welle cho. Erscht, wo si Kobi tüüf u hert verschwore het, er gang eleini gäge heizue, ischt er ändtlig hinger em Tisch vüre cho. Un jetz het er ou gmerkt, was Trumpf syg; bal nümme stillstoh het er chönne, uf all Syten ume het’s ne wellen usjage, u die angere hei e Heidefreud gha an ihm. Fryli sy teel von ne angfährt im glyche Spittel chrank gsi u hei mit ihne sälber ou z’tüe gha. So isch es dene zweenen emel grote, vom Huus ewägg z’cho.

Uf em Äbene sy sie no lydelig furtcho; aber dür e Bärg uuf, heiterefahne, was het das für nes Fahri abgsetzt uf däm rütschige Schnee! Tani hüschtume u Kobi hottume, dernoh putsch! — ufenangeren uehe uuf u zsäme, wi ne Handharpfe — hingeren u vüre — etschlipfen u uf d’Chnöi gheie — de wider uuf u schutzwys i ’s Gschir! Kobi jammere, Tani lache, enangere welle hälfen u füehre — u zsämethaft i Schnee troole. Kobi Angscht ha, sie chönnti ’s Gält verliere, Tani pralaagge: «Mir sy Kärlisse, uh, mir sy Kärlisse — Chilchstürn chönnti mer obenab schieße!» De Kobi wider: «Jo, mir sy Kärlisse — voll Zäpfe sy mer, ggaaggervoll Zäpfe, e Gottschang isch es! Däich du, was üsi Wyber wärde säge!» «Was, voll Zäpfe!» het Tani pogeeseret, «i cha no uf eim Bei stoh un e Nodlen yfädne, welen Ougeblick daß es verlangt wird», u isch de grad uf allne viere gsi, wo-n-er das bhoutet het. «U üsi Wyber hei do nüt z’säge», seit er u graagget wider uuf. «Die chöi öppe froh sy, hei sie settig Kärlissen a der Hang. We die es Wörteli mudere wei, schlö mer mit em Klumpen uf e Tisch: Sövel hei mer gmulhe! De isch scho wider Fride, hä, hä, hä, hä, hä! De püschele sie ’s Muul, wi ne Härdöpfelsack, wo me wott verbinge, u wein is Müntschi gä!»

«Jo mygottstüüri» mueß Kobi i allem Eländ inne lache, «mir isch es grad zum Müntschi-Gä... huuuu... rrrrr! U Myni wurd mer allwäg usufer dänne zündte!»

So isch das ggangen uber Würzen u Steine dür e Waldwäg uuf. Par Fallimänt het’s abgsetzt u mänge Stillstang, bis si der Wäg gspalte u ei Ascht i d’Farnere u der anger i Gürmsch gfüehrt het. Dert isch du no der letscht Dischbidaz losggange.

«Fingsch de der Wäg», het si Tani ufglo, «oder sött i ächt no zerscht mit der heicho u der Dyni hälfe gschweigge?»

«Mach du nume, daß du ne fingscht», het ihm Kobi umegha, «u daß de mit dyr Jäthoue fertig wirscht! Mir bruuchsch du nüt cho z’speiche. Chly besser weder du bin i doch de no uf de Beine. U lig mer de nid öppen ab, gäb d’ deheime bischt!»

«U du, Kobeli, hör uuf predikante! Mir lyret er numen e chly um d’Scheichen ume, im Chopf oben isch es mer vögeliwohl! Do bringsch du Lysin ganz der anger Chrom hei!»

«Jojo, du hesch z’poldere, gang du jetze, Käthi wird der de der Chamme scho strigle, das isch grad ’s äberächte Füürtüüfeli derfür!»

Dermit isch Kobi afo loufe. Wo-n-er ändtligen ischt heicho, het natürlig niene kes Liecht meh brunne. Alls isch totestill gsi u ’s Hüsli no am glyche Platzg gstange. Aber er het si doch zerscht müesse bsinne, gäb er de eigetlig am rächten Ort syg. Es het alls eso komisch frönd usgseh, ganz kurios isch es ihm vorcho. — «Eh wohl, dert isch doch d’Hustür! Isch schi ächt bschlosse? Nei, d’Falle geit uuf. Sorg, Sorg, nienen aschießen i der Chuchi! Wo Hagel ischt jetz ou die Stubetürfalle? Halt, halt, nid uf e Chochherd uehe! Ahaa, ’s Tägelbäuchli... ändtlige!»

So ischt er no vilem Umetoopen i d’Stube cho u het der Ofe funge. Schwär ischt er druuf ahepletscht — nujo, dä het’s mögen erlyde! So froh isch Kobi allwäg no nie gsi, daß er het chönnen abstellen u deheime gsi ischt. Er het gschnuufet, wi wen er e schwäri Lascht abgworfe hätt. Dernoh het er nom Zündthölzlistei toopet u nen emel erlängt. Druufahen ischt es Gchratz losggange, aber Hölzli um Hölzli unger de gstabelige Fingere zerbroche. Zletschtamänd het’s du Liecht ggä... aber im Stübli inne.

Lysi chunnt unger d’Zwüschetüre: «E, e, e! Tz, z, z, z! Eh aber Kobi, Kobi, Kobi! Mueß i jetz das ou no erläbe, daß du mer eso heichunnscht!»

«So heichunnscht... was sött de öppe nid guet sy?»

«U hesch de no üsersch Gält fascht alls mit der gno!»

«O das wirden i wohl öppe no im Sack ha! U de no ne schöne Schübel früsches derzue! Meinscht, i syg no nes settigs Ching, wo tüei ’s Gält verliere?»

Kobi toopet gstabelig i d’Näbetstuben yhe zum Tischli u fot a, syner Banknote vüre nuschen u verspreite.

«Lue do die schöne Hunderter!... Ttieehe, he, he, he, he! Sy ächt die ou no derby vo dym Alte...? he, he, he, he! Weisch, die, wo-n-i erhüratet ha... he, he, he, he!»

«O Kobeli, die, wo-n-i erhüratet ha, wäri ou graad zellt! U mym Vatter bruuchsch du nüt Alte z’säge! Hescht jetz no settig Fugen im Chopf u wosch mer schmützele, i heig der nüt ygchehrt, wo mer ghürate hei! Nujo, de bis du nume für di sälber, emel afe hinecht wott i nüt vome settige, wi du eine bischt! I gangen i ’s Gaden uehe go schlofe!» U dermit isch es zur Tür uus.

Kobi het sys Gärschtli wider zsämegchrauet, gäng albeinisch müesse gluxe u eifältig derzue glächlet, u ’s im Trögli-Ungerschlacht versorget. Dernoh ischt er abghocket u het welle d’Schueh abzieh. Aber d’Schuehriemme hein ihm si verlyret, u das verdammte Chnüppelzüüg isch nid z’löse gsi. Nujo, für was het men es Sackmässer? Aber es Sackmässer mueß me chönnen uftue, we me’s bruuche will, u das cha ein unger Umständen ou no z’tüe gä. Ehnder bringt me’s am Änd no fertig, so ne Schuehriemme z’verschryße. Jetze d’Schue ab, d’Chutte verschlängget u — plumps i ’s Bett! Kobin ischt’s afe hert drum z’tüe gsi, sy zäntnerschwäre Chürbs chönnen abz’lege...

*

Der anger Tag isch Sunndi gsi, u nom Mittagässen isch Kobi vor em Huus uf em Stuehl ghocket u het Trüebsal blost. Lysi het no abgwäsche u d’Chuchi ufgruumt, du chunnt der Schwager Tani z’loufe.

«U de, wi macht’s hütt?» frogt er u wüscht mit em Finger die wässerigen Ougen uus.

«O, wi wird’s mache, däich nid zum Rüehmme», pyschtet Kobi; «aber rächt gscheht is, worum sy mer geschter settig Chleechüeh gsi!»

«Aber du bischt emel schynt’s guet heicho?»

«O, vo guet wei mer wytersch nid rede! Herjeses, wi isch mir das gsi, wo-n-i ändtlige bi im Bett gläge! Dräjt het si alls mit mer, u d’Stubetili isch gäng in eim obenahe cho u wider obsi gwiche. U schlächt isch es mer worde, sövel stärbeseländ isch’ mer myr Läbtig no nie gsi. U was dernoh alls ggangen ischt, weiß i emel nümme.»

«Dodruber chönnt ig vilicht besser Uskunft gä», bängglet Lysi zur Chuchistür uus u het derzue verschmitzt glächlet.

«He jo, am Morge, wo-n-i erwachet bi, isch do vor em Bett gfägt gsi un e nasse Sack gläge. Dä ischt allwäg nid vo sälber derthäre grütscht...»

«He mir hei emel du ou no öppis gha vo euer Abteeltig!» trümpft Lysi zwüschenyhe.

«U am Morge, het’s der du no nüt besseret gha?»

«Jo, wi isch es mer ggange? Verschlofe han i mi. Wo-n-i d’Ougen uftue u a d’Uhr luege, isch’ achti gsi! Tuusige Milione, däichen i, jetz isch’ vorby mit der Milch i d’Chäshütte! I springen uuf, goh i Stal use u wott ungere hocke. Seit Lysi: Gang du nume wider go ablige, d’Milch isch lengschten i der Hütte, u du gsehscht jo uus wi nes Äschetuech. In der Tat het mer der Mage gschlotteret, daß es mi gchrümmt het u hei mer alli Höörli wehto. We mer scho geschter uf em Finschteraarhorn obe gsi wäri, d’Glider hätti mer nid chönne zerschlagener sy, fasch nid nohegschleipfe ha se möge. Aber bricht du jetz, was d’ für Gümp to heigischt!»

«Jo, was söll i säge, mir hätt’s no gar nid sövel gmacht, we mys Froueli nid to hätt wi ne Wiggle. Aber die isch prüüßischi gsi u ufgumpet... i hätt kem Möntschen uf der Wält obe ggloubt, daß ig es settigs bös’s donner Froueli hätt! Wo-n-i heicho bi, ha re do chly welle flattiere u se zfridestelle. Du git sie mir e Schutz, daß i hingertsi uf ’s Bett uehe gfloge bi. U dernoh isch schi i ’s Gaden uehe zu Lynin go lige. Nujo, i ha re das nid so grüüsli übel gno u gradeinisch d’Wält vergässe.

Dä Morge bin i emel z’rächter Zyt erwachet u go mälche, we’s mer scho chly ghorneret het do im Tschädel obe. Wo der Hüttler isch furt gsi u gmischtet, bringen i d’Hushaltigsmilch i d’Chuchi. Käthi het grad d’Röschtiblatten i eir Hang gha u i der angere d’Gaffeetièren u het mit i d’Stube welle. Stellen i ’s Milchmälchterli ab u säge: ‹Hee, Froueli, jetz wei mer wider Fride mache!› wott’s obenyhe näh un ihm es Müntschi gä... es het so schöni roti Bäckli gha! Du stüpft’s mi mit em Holzschueh do a ’s Schinbei, es het e blaui Mose ggä. Jetz isch du richtig ou Heu gnue ahe gsi. ‹We’s de däwäg go mueß, chan i de ou angersch!› sägen i u schlon ihm d’Blatten us de Fingere, daß d’Röschti uf e Flammestei uehe u i Säuzüber hingere gfahren ischt. Dernoh het’s afo pläären u brüelen u huse u mer alli Ärdeschang gseit: Furtmache tüei es si u alls im Stich lo, mit eme settige Suuffer well es nüt meh z’tüe ha. Sägen i: Nujo, so soll es goh, we si jetz das derwärt syg, wäg emen enzige Mol derewäg usöd z’tue. Aber de gang ig ou, u chönn de zur Sach luege wär well.

Dernoh han i chly Gaffee trouche, es Bitzeli Brot derzue gchätschet u bi i Stal hingeren ufs Strou go lige. U erscht hingerdry han i du no alls zgrächtem gchüschtiget u bi bilängerschi töiber worde. Z’Mittag ggässe han i nüt u fescht im Sinn gha, grad schnuerstracks gäg em Wirtshuus zue, no die erger Chischte go lade weder geschter. Däichen i, nei, zerscht well i no cho luege, gäb der’sch Dyni ou so leid gmacht heig, vilicht chömisch du de ou grad mit mer.»

«Neinis bim Tonnschtig, Taneli, chumen i mit der, nid für alls uf der ganze Wält obe! E settigi Chalberei machen i nid no einischt, es mueß mer de morn nid wider sövel eländ sy!»

«So gangen i eleini», yferet Tani, «wen ig e Suuffer bi, mueß de gsoffe wärde, vergäbe lo mer de nid däwäg uflüte!»

«Aber zerscht söttisch de no chly öppis ungerlege», seit Lysi unger der Chuchitür u het’s gäng halbersch derzue erlächeret, «chumm du afen yhe u nimm öppis Zimis! I ha da no es Bitzli totnigs Fleisch im Hafe u Wasser uber. I schütten ech de es guets Gaffee ab. Dihr möit de nachhär chly besser uber eui böse Wyber balge, wo-n-ech so uschuldig verfolgen u traktiere!»

«O, emel grad z’tue wi ne Chatz am Hälslig, bruuchtit dr wäg emen enzige Mol nüt!» brummlet Tani verdrüssige.

«Mi weiß halt nie, was nohechunnt!» git Lysi Kampf u blinzlet derzue. «Was si erschtet, cha si zwöiten u dritte!»

«Emel bi mir nid», pyschtet Kobi. «Einischt hei sie mi erwütscht, aber das grotet ne, so wahr i do bi, nid es zwöits Mol. Sövel stieredumm bin i nid no einischt. U du, Tani, verbing nid der lätz Finger! Du wurdisch di hingernohe greuig, gäb drei Tag ume wäri. Käthi isch fryli chly nes hitzigs, aber dernäben es Prachtsfroueli, du muesch das nid sövel stotzig ufnäh!»

«Du hesch guet z’chräje; du redtisch vilicht ou chly angersch, we di Dyni a d’Scheiche gstüpft hätt!»

«Eh, sövel handtlig wird das nid ggange sy», lachet Lysi, «süscht will der de chly salbe! Chömit jetz cho nes Gaffee näh! Dihr chöit de hie ou zsäme muutrumme u enangere ’s Eländ chlage. I will de dä Halbtag einischt go luege, was Käthi mach, un ihm probiere der Angel usez’zieh, das wird de scho ume guete.»

«Jo, chumm yhe, du muesch doch öppis ggässe ha!» patteret Kobi ou an ihm u geit vora...

Öppen e Halbstung speter, wo die zwee bim Gaffee ghocket sy, isch Käthi ou cho z’loufe. Wo ’s Lysi het gseh cho, isch es ’s go abfasse u het’s näbenume gno. «I ha mer eifach nümme gwüßt z’hälfe!» het Käthi zwüsche Schnüpfen u Briegge vüregstoße. «Isch Dyne eigetlig letschti Nacht ou eso trouchne heicho? Sie wärde doch wohl mitenangere ggange sy!»

«Jo jo, Kobi het ou e Tägel voll gha!»

«U du chaisch de no lache derzue! U Tani un ig hei däwäg zsäme g’uneiset, un jetz ischt er eh weder nid wider gäg em Wirtshuus zue. Er ischt emel nüt cho Zimis ässe u dertürab i aller Strengi. Jetz gatteret alls usenangere, u chöme mer i ’s Eländ yhe wäge däm verfluechte Suuffe!»

«Jä, worum geisch mit ihm go uschüngele u nen ergere, bis er’sch nümme deheimen ushaltet! Däich doch ou a vorhär u nachhär u nid numen a nächti! Hei mer is bis dohi einischt uber sche z’erchlage gha?»

«Jä nei, das nid», git Käthi chlyn zue.

«He nu, so bis jetz gschyd! Gott Lob u Dank ischt er nid gäg em Wirtshuus zue. Do i der Stuben inne hocket er bi Kobin hinger eme schwarze Gaffee. Aber jetz zieh d’Hörner ou y, u gib ihm wider gueti Wort, süsch chönnt’s doch de lätz usecho! Lue, mi cha alls ubertrybe, u mit Ufbrönnen eleini isch de nid gäng gfochte. Chumm jetz ou yhe, du wirsch de vernäh, worum sie nächti so sy zwägcho. Myne isch mer doch der ganz Vormittag nohträppelet u hätt mer welle brichte, wen i hätt möge lose. Dä het für ne guete Rung gnue ubercho!»

«Jä, yhe chumen i nid! I darf gwüß nid, bi Lyb u Stärbe nid. Red du mit ne!»

«Nüt isch’, yhe chunnscht, wen i ’s säge! Das mueß wider i ’s Greis brunge sy, gäb no öppis Ergersch derzwüsche chunnt. Alemarsch, süscht rüefen i Tanin sofort use!»

Jetz het Käthi nüt meh Bessersch gwüßt, weder z’folge. Aber es isch mit schwäre Füeße u schwärem Härzen uber d’Schwelle trappet.

«Gsehsch, mir sy de scho wider am Suuffe!» het Tani pücktelet, wo-n-es isch cho.

«He nu, mir wein ech jetz hütt ou chly hälfe», zwängt Käthi vüre, «vilicht wärde mer de nes Schützli ehnder fertig, weder dihr geschter...»

«Jo gäll, Käthi, was mir geschter sy für Helde gsi», seit Kobi, «aber alls sy mer de richtig ou nid eleini d’schuld gsi.» U fot a brichte, wi das här u zue ggange syg. U dermit isch ’s Wägeli gäg em rächte Glöis zue gröllelet u ke Viertelstung ggange, isch der Fride wider lydelig gschlosse gsi u niene meh wichtig Gluet unger der Äsche...

Gägen Obe, wo Tani u Käthi umen uf heizue sy, chehrt er schi im Wäldli vor plötzlig um:

«Weisch, Froueli, do wäg em Suuffe, das isch mer de richtig yhe ggange! Sövel uschaflig wüescht hättisch de nüt bruuhe z’tue. Däwäg wei mer de nid zsäme fuehrwärche. Chummer z’ha bruuchsch du nüt mynetwäge, i wüßt nid für was! Es ischt allwäg der Erscht u der Letscht gsi, wo-n-i der heibrunge ha. I troue, do dörfisch druuf goh!»

Seit Käthi, u dä Rung het’s ihm ou luschtig zwitzeret i den Ouge: «U soll de ou die erscht u letscht Mose sy, wo-n-i der gstüpft ha, i troue, do dörfischt ou druuf goh. Es wär allwäg ou nid vorcho, wen i nid beed Häng hätt voll gha, u mi uf enen angere Wäg hätt chönne wehre. Un es Müntschi chaisch de villicht ou no eis ha vo-m-mer, we d’no eis bigährscht!»

Jetz het Tanin ou scho wider der Schalk gstüpft: «Guete Bscheid, aber uf das muescht jetz wahrschynlig no nes Chehrli warte! Öppe hinecht einisch chönnt es de mügligerwys no derzue cho; aber zerscht wott i de wüsse, gäb d’ zgrächtem vom-m-mer gschlage heigischt oder nid!»

«O, bis derthi wirden i’s wohl no süscht mögen usghalte!» lachet Käthi, u dernoh sy sie zsäme hei, u dä Lehrblätz het ne nüt gschadt. Sie hei ne würklig nie wider müesse mache.